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Geschrieben

Hallo,

wir haben ein Haus mit 3 Stockwerken, im untersten steht unser Router. Nun will ich mit cat6 kabeln (selbst gecrimpt) in jedes Stockwerk einen Switch stellen und dann jeweils ein Verbindungskabel durch die Decken legen.

Meine Frage ist ob das Geschwindigkeitstechnisch ein Problem wäre die switches aneinander zu hängen? Wir sind keine Geschwindigkeitsfreaks, aber ich will natürlich auch keine Blockaden einbauen

Bei Ebay gibts einige 8Port switches die sich alle um 10 Euro bewegen. Muss man da noch auf etwas bestimmtes achten oder sind die im Grunde alle relativ gleich?

Sowie ich verstanden habe, sind crossover kabel heutzutage garnicht mehr notwendig, da der switch das selbst regelt (uplink fähigkeit), ist das so?

Zwar sollen die kabel zukunftsgerichtet cat6 sein, gigabit switches brauchen es aber erst mal noch nicht zu sein.

Geschrieben

Prinzipiell ist das kein Problem, Switches hintereinander zu hängen, die teilen sich dann eben die Bandbreite zwischen den Switches.

Beispiel: Rechner 1 und 2 hängen an Switch 1, Rechner 3 an Switch 2 und Rechner 4 an Switch 3, wobei die Switches hintereinander geschaltet sind. Wenn jetzt Rechner 1 und Rechner 3 sowie Rechner 2 und Rechner 4 große Dateien austauschen, können maximal 50 Mbit/s pro Verbindung übertragen werden.

Wenn Switch 1 jetzt mit jeweils einem separaten Kabel mit Switch 2 und Switch 3 verbunden ist, können eben die vollen 100 Mbit/s zwischen Rechner 1 und Rechner 3 sowie Rechner 2 und Rechner 4 genutzt werden.

Von der Latenz her ist so eine Verkabelung ebenfalls unkritisch, die Latenz wird sich auch zwischen Router und letztem Switch einer Viererkette bei unter einer Millisekunde bewegen.

Crossoverkabel werden in der Tat nicht mehr benötigt.

Geschrieben

cat 6 ist käse.

entweder reicht dir cat 5e oder du baust für die zukunft vor und nimmst cat 7. ansonsten bremsen in reihe betriebene switches nur unmerklich. lediglich der erste verbindungsaufbau dauert länger, bis alle routingtables und arp-tables geschrieben sind.

im übringen ist es nicht so einfach, kabel ab cat 5 selbst zu crimpen. je höher die bandbreite - je größer die frequenz - desto wichtiger ist es, dass die kabel perfekt verarbeitet und gecrimpt sind. öffnest du z.b. die verdrillung beim crimpen zu weit, dann werden kapazitive einflüsse zu groß und die übertragungsqualität und somit die bandbreite brechen ein. dann kannst dir auch die cat 7 hardware sparen und gleich alles auf cat 5 laufen lassen....

Geschrieben

"kat 6 ist käse"

aber nur damit kann ich doch ein 1000Mbit herstellen was mit 5e doch nicht geht?! und 7 wär mir auf jeden fall zu teuer...

ist es wirklich ein problem cat6 zu crimpen?

Geschrieben

Cat 5e kann sicher GigabitEthernet, also 1000Mbit;

Neue Cat 5 Kabel können es auch. Da haben sich irgendwann mal die Standards geändert. Da heißt ältere Cat 5 Kabel sind nicht GigabitEthernet fähig.

Ich würde aber auf jeden Fall Cat7 verwenden. Einfach um späteren Ärger zu vermeiden. Investier lieber jetzt ein wenig mehr, dafür hast du dann sicher lange Zeit deine Ruhe und musst nicht nach 1-2 Jahren wieder komplett neu Kabel verlegen.

Wie gut du selbst Kabel crimpen kannst, kann hier keiner beurteilen. Aber man kann da halt echt viel falsch machen, was zu Performance-Einbußen führt.

Also, wenn du auf Nummer Sicher gehen willst, nimm Cat7; fertig vom Händler deines Vertrauens.

Gruß

Geschrieben

na fertige kabel kann ich einfach aufgrund der unklaren längen nicht nehmen, na dann hört sich dass ja so an, dass cat6 gegenüber cat5e eigentlich fast keine vorteile hat? einfach nur besser abgeschirmt?

Geschrieben (bearbeitet)
Prinzipiell ist das kein Problem, Switches hintereinander zu hängen,

Stimmt... nur will der Threadersteller 10-Euro-Billigswitche mit der entsprechenden Qualität und Haltbarkeit verwenden.

Fällt nun der Erdgeschoss-Switch aus, bricht die Verbindung in die oberen Etagen auch ab.

Deshalb: Jede Etage bekommt ein durchgehendes Kabel bis zum Routerstandort.

Also, wenn du auf Nummer Sicher gehen willst, nimm Cat7; fertig vom Händler deines Vertrauens.

Quark mit Sosse, ein Händler, der Cat7 an Endverbraucher verkauft ist eher ein Abzocker.

Cat 7 braucht eigene Dosen und Steckerverbinder entweder TERA nach EN50173 oder GG45 nach IEC-60603-7-7 bzw. ISO-11801.

Beide Stecker sind nicht RJ45 kompatibel. Zudem kostet ein Cat-7-fähiger Switch einiges mehr als die genannten 10 Euro.

Cat 7 Kabel mit RJ45 Steckern ist kein Cat 7 sondern purer Etikettenschwindel!

Und noch etwas: Verlegekabel wird nicht auf Stecker gekrimpt, sondern in Wanddosen und / oder Patchpanels aufgelegt.

Bearbeitet von Chief Wiggum
Geschrieben

Och menno - nu wollte ich schön über Cat 7 und Kaskadierung von Billigswitchen lästern, und da hat der Chief schon alles geschrieben, was ich eigentlich monieren wollte. *schmoll*

Ich würde an deiner Stelle keine No-Name-Switche, sondern schon Markengeräte verwenden. Da kostet der Switch zwar etwas mehr, dafür hast du dann aber auch auf allen Ports die volle Bandbreite und nicht wie häufig bei Billigswitchen, dass deren Backplane gar nicht so schnell ist, wie sie sein müsste, damit alle Ports z.B. auf 100MBit/s laufen.

Ich würde mittlerweile schon komplett auf Gigabit gehen, da es nicht mehr viel teurer ist, als 100MBit/s zu verlegen. Das Cat5-Verlegekabel, was man heutzutage bekommt, ist eh schon Gigabit-Ethernet-fähig. An der Verkabelung ändert sich also nichts.

8-Port Gigabit-Switche gibt es schon ab 25€ oder um die 40 € von den bekannteren Herstellern, wie Linksys, Netgear oder auch TP-Link.

Einen Switch in den Keller (damit auch alles in Gigabit verbunden ist), oder aber ausgehend vom ersten Switch verteilen. Alle Switche hintereinander hängen würde ich eher vermeiden, wenn es irgend geht. Einerseits wegen der Kettenreaktion bei Ausfall und andererseits wegen der geteilten Bandbreite.

@Chief:

GG45 ist doch abwärtskompatibel mit RJ45.

Aber ich glaube nur so rum, dass in eine GG45-Dose ein RJ45-Stecker passt udn nicht, dass in eine RJ45-Dose ein GG45-Stecker passt.

Geschrieben

Hallo,

danke der Link oben war sehr Lehrreich. An Dosen hatte ich irgendwie noch arnicht gedacht, eigentlich isses ok wenn alles ein wenig punkig wird, aber vielleicht ist das doch um einiges praktischer... Wie gesagt, wir sind nicht solche Geschwindigkeitsfetischisten oder große Netzwerknutzer, darum sollten die billig-switches ausreichen. Falls nicht, kann man die ja nochmal austauschen.

Was ich mich noch frage, unter dem Link wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass der handwerker die kabel nicht reinklatschen sollte, was genau heißt das? Also worauf muss ich beim verlegen achten? Dazu hab ich noch nich wirklich was gefunden. Und was ist der wirkliche Vorteil von Verlegekabeln?

Gruß

Geschrieben

Der "Vorteil" von Verlegekabel...

Direkte Vorteile wüsste ich nicht. Man macht es einfach so, bzw. es ist afaik sogar vorgeschrieben, das so zu machen.

Verlegekabel gehören an Patchpanel und Patchkabel werden zum patchen verwendet.

Verlegekabel sind steifer und stabiler. Zudem sind sie dazu ausgelegt, in der Wand oder im Boden zu liegen. Sie haben meist (?) keine Litzen, sondern einen Draht pro Ader. Dieser kann brechen, wenn man das Kabel zu viel bewegt oder zu eng biegt.

Bei Patchkabel werden meist Litzen verwendet, wodurch das ganze flexibler wird und somit auch nicht so schnell bricht. Patchkabel sind nicht für feste Installationen gedacht. Dafür gibt es die Verlegekabel.

Verlegekabel werden auf beiden Seiten jeweils auf einem Patchpanel aufgelegt und dann per Patchkabel mit dem entsprechenden Gerät verbunden (siehe strukturierte Verkabelung).

Beim Verlegen sollte man auf mehrere Sachen achten.

  • keine Starkstromleitungen direkt daneben verlegen
  • Möglichst nicht direkt an Sicherungskästen o.ä. vorbei legen.
  • vorgegebener Biegeradius darf nicht unterschritten werden. (kabelabhängig)
  • Fasern ordentlich auf Patchpanel auflegen und drauf achten, dass keine Kürzschlüsse oder Vertauschungen der Adern passieren.
  • [...]

Geschrieben
Zudem sind sie dazu ausgelegt, in der Wand oder im Boden zu liegen.

Und zwar austauschbar in Rohr nach DIN.

Dafür gibt es die Verlegekabel.

Richtig wäre hier »Leitung« denn Kabel sind UV beständig und kommen gwöhnlich unter die Erde.

Verlegekabel werden auf beiden Seiten jeweils auf einem Patchpanel aufgelegt und dann per Patchkabel mit dem entsprechenden Gerät verbunden (siehe strukturierte Verkabelung).

Dazu gehört auch der Potenzialausgleich mit 4 mm² an die HauptErdungsSchiene.

Lutz

Geschrieben

Kabel sind Leitungen mit bestimmten Eigenschaften (UV-Beständigkeit, wasserdicht, ...)

Siehe dazu z.B. hier. Da wird es ziemlich genau behandelt, was der Unterschied ist.

Grob gilt halt "Kabel kommen in die Erde - alles andere ist Leitung." , wobei es da auch noch Ausnahmen gibt und das nicht das alleinige Merkmal ist, anhand dessen man Leitung von Kabel unterscheidet. Meistens passt es aber dennoch. ;)

@elo:

Das ist Haarspalterei, ob es nun Verlegekabel, oder Verlegeleitung ist, und afaik gibt es beides.

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo

Die Frage ist doch... willst du prutschen oder das gleich richtig machen? Nun gut, du bist keine Firma und willst vermutlich nicht viel Geld ausgeben. Gewisse Dinge solltest du aber vorausschauend machen.

Wenn du es vernünftig machen willst, dann legst du ein gutes (Cat5i oder höherwertig) Verlegekabel. Für jede Etage EIN Kabel. An den Endpunkten eine hochwertige Netzwerkdose.

Im Erdgeschoss hast du nun pro Etage eine Netzwerkdose. Diese verbindest du per Patch-Kabel mit dem Switch. Ich empfehle einen guten 8-Port Switch. Ein Ausgang geht zum DSL-Anschluss (Router). Später kannst du ggf. einen Netzwerkdrucker oder einen NAS-Speicher anschließen.

In den einzelnen Etagen verbindest du ebenfalls Netzwerkdose und Etagen-Switch mit einem Patch-Kabel. Vom Switch dann zu den Rechnern.

Noch schöner wäre es, wenn in jeden Raum auch ein Verlegekabel im Kabelkanal mit Netzwerkdosen verbaut wird. Einfach Patch-Kabel quer durch die Etage legen sieht nicht schön aus.

Vorteil ist, du hast eine quasi strukturierte Verkabelung und kannst später die 100er Switche gegen 1000er austauschen. Wenn du von Anfang an gleich ein höherwertiges Kabel verlegst, brauchst du bei einem Umbau auf 1000MBit nicht neue Kabel verlegen. Außerdem brauchst du nicht Crimpen (ich vermute Verlegekabel + RJ45 Stecker), sondern nur an den Dosen "auflegen".

...und es sieht besser aus

Viel Erfolg

Frank M.

Bearbeitet von EdwinMosesPray
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Hab nochmal eine frage zu den kabeln. Ist es richtig, dass ich auf verlegekabel keine stecker aufcrimpen kann? kann ich denn patchkabel an dosen anschliessen?

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Jonnie

I.d.R. ist es so, dass Verlegekabel recht starr ist. Das liegt an den einzelnen Drähten im Inneren. Das sind echte kleine Kupferdrähte. Diese passen wunderbar in eine Dose (LSA-Leiste) und werden mit einem Werkzeug in die beiden Scheren rein gedrückt. In Verbindung mit einem Westernstecker (RJ45) wäre das zu starr und unflexibel. Möglicherweise sind die Adern auch zu dick für den kleinen filigranen Stecker. Bei Zugbelastung könnten die Adern raus rutschen.

Das Patchkabel ist recht flexibel. Ermöglicht wird das durch mehrere dünne Äderchen, die zu einem Draht verdrillt sind. Diese passen wunderbar in einen Westernstecker. Wenn du nun versuchst, die Drähtchen in eine Dose zu klemmen, dann dröseln diese auf und du bekommst sie nicht in die Scheren rein gedrückt. Das hält nicht wirklich.

Deshalb ist es ratsam, Verlegekabel zum Verlegen zu nehmen und Patchkabel zum Verbinden, z.B. Dose<->Rechner, Dose<->Router oder Patchfeld<->Switch usw...

Ich hoffe, ich konnte helfen

Gruß,

Frank M.

Bearbeitet von EdwinMosesPray
Geschrieben

Hi,

jetz nochmal durchgedacht. Wenn ich die verlegekabel nicht mit einem stecker verbinden kann, muss ich ja vom router jeweils eine dose für jede etage machen, dann vor dem switch nochmal eine dose, dann ein patch zum switch, dann wieder vom switch zu einer dose und von der dann ins zimmer. Die switches sind dann ja umringt von dosen obwohl da ein einfacher stecker doch viel unkomplizierter wäre?! Ist das mit dem stecker am verlegekabel nun schwerig, nich so stabil oder wirklich fast nich möglich?

Geschrieben

Es ist Pfusch.

Mit Hängen und Würgen bekommst du vielleicht die einzelnen Kabel in den Stecker, mit der Abschirmung wirst du schon grössere Probleme haben und den Plastikschutz des Steckers kannst du eh nicht über das Kabel bekommen.

Was spricht dagegen, wenn du dir die Arbeit schon machst, das ganze sauber mit Dosen zu verlegen?

Geschrieben

Man muss ja nicht unbedingt einzelne Dosen vor dem Switch im Keller setzen, sondern kann dort genau so gut auch ein vernünftiges Patchpanel z.B. mit 8 oder 16 Ports hinsetzen (je nachdem wie viele Ports man halt braucht).

"Etagenswitch" => Patchkabel => Dose => Verlegekabel => Patchpanel => Patchkabel => "Coreswitch"=> Patchkabel => Router

Wenn der Router nicht direkt beim Switch stehen soll, kann man natürlich auch noch einmal übers Patchpanel gehen.

Davon abgesehen ist ein Patchpanel im Normalfall auch billiger als 8 Dosen und es sieht aufgeräumter aus. Dosen gibt es für um die 10€/Stück - gute was teurer. Patchpanel (8-Port) gibt es ab um die 20€/Stück - auch hier gute etwas teurer.

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