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Hauskauf in jungen Jahren sinnvoll?


It-Specialist

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Servus,

mein Sohn und meine Schwiegertochter planen im relativ jungen Alter (25/26) ein altes Haus zu kaufen, und dieses selbst zu sanieren. Konrekt handelt es sich hierbei um eine Immobilie die einen Marktwert von 70k hat, worin 2 Wohnungen enthalten sind.

Die erste ist komplett bewohnbar, ich war bei der Besichtigung mit anwesend, das einzige was dort gemacht werden müsste wäre tapezieren. Die zweite Wohnung ist kompletter Rohbau, dort wollen die beiden nach und nach selbst ausbauen. Im Freundeskreis ist vom Dachdecker bis Elektriker alles vorhanden, sodass man im Zweifel auf fachliches Know How zurückgreifen könnte.

Gemacht werden muss das Dach. Dort muss eine Gaube ausgebessert werden (das muss der Dachdecker machen, da dort fachliche Kompetenz erforderlich ist), da diese undicht ist.Das Dach an sich hat lt. befreundetem Dachdecker eine gute Substanz.

Die beiden sind in unbefristeten Jobs und verdienen um die 3,8k zusammen (netto), und wollen mit 20k Eigenkapital 100k finanzieren (damit noch Luft für das Dach bleibt, und weitere eventuelle Maßnahmen).

Was haltet ihr von solchen Aktionen? Lohnt es sich eures Erachtens in jungen Jahren so ein Risiko einzugehen?

Die beiden sehen das als Altersvorsorge, wollen dann auf 20 Jahre finanzieren, und wären somit in meinem Alter (Anfang 50) fertig.

Klingt für mich an der Stelle erstmal einleuchtend, auch die Argumentation, "Warum 20J Geld an den Vermieter zahlen?!" nur muss man im Falle eines Schadens am Hause ja nun mal selbst in die Tasche greifen. Beim Mieten macht das der Vermieter.

Mein Sohn (arbeitet im ÖD) ist zwar geschickt, hat bautechnisch aber so gar keine Ahnung, traut sich das allerdings trotzdem zu. Leider bin ich gesundheitlich so eingeschränkt das ich nicht wirklich viel mit anpacken kann, daher habe ich mit deren Vorhaben ein "bisschen Bauchschmerzen".

Die beiden machen sich wirklich einen Kopf, und ich sehe, dass sie einen Zeitplan haben, und auch finanziell am kalkulieren sind, nur kann man ja nicht alle Eventualitäten einkalkulieren.

Die Rate für das Haus könnte im Notfall auch einer von Beiden stämmen.

Wie seht Ihr das? Macht das ganze so Sinn?

LG

IT-Specialist

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Kann man pauschal schwer beantworten.

Wichtigste Fragen für mich wären:

1) Möglichkeit des Wiederverkaufs? Gute Lage oder eher "Lieberhaberstück"?

Beispiel: Trennung

2) Will/Muss ich mobil bleiben?

Beispiel: Jobwechsel

3) Kann auch einer zahlen, wenn er die Mehrkosten des anderen noch decken muss?

Beispiel: Frau bekommt Kind, dann wird das eine Gehalt für ALLES benötigt (= weniger Einnahmen und mehr Kosten)

4) In dem Fall ... will ich wirklich meine (gesamte) Freizeit in den Hausbau investieren?

Für mich persönlich wäre es nichts, da mir 2) und 4) sehr wichtig ist. Aber jeder Jeck ist anders.

Bearbeitet von bigvic
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Hi,

ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen macht schon Sinn, aber wenn man handwerklich nicht besonders geschickt ist halte ich das schon für gewagt. Es gibt Leute, die verzweifeln am Tapezieren. ;)

Ernsthaft, es gibt ja auch Bauvorschriften und Sicherheitsrichtlinien, von daher würde ich davon Abstand nehmen, es selber zu machen. Abgesehen davon: Ein Haus für 70.000 Euro? Kommt mir etwas zu günstig vor.

Ich bin aber weder Experte noch besitze ich selber ein Haus, hatte mich aber auch mit sowas mal beschäftigt und halte für meine Zwecke eher eine Eigentumswohnung für sinnvoll.

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Hört sich doch nicht schlecht an. Insbesondere, wenn sich Handwerker im Bekanntenkreis befinden läßt sich immer einiges drehen.

Bei 20% Eigenkapitalquote muss man natürlich mit Zinsaufschlägen rechnen, des weiteren ist bei solchen Renovierungsarbeiten auch immer die EnEv zu beachten, da hier der Bestandsschutz nicht mehr greift.

Aus diesem Grund ist auch ein Mischkalkulation aus normalen Annuitätendarlehen und KfW Förderung anzudenken, den Vollwärmeschutz, eine moderne Heizung etc. sind hier eigentlich Pflicht und werden auch entsprechend gefordert und gefördert.

Wichtig ist, dass das KfW Darlehen unbedingt vor der Baumaßnahme über die Bank beantragt werden muss.

Die Umweltbank bietet für bestimmte energetische Maßnahmen übrigends Zinsnachlässe an.

Ansonsten ist es meiner Meinung nach das beste was man machen kann, denn es geht nichts über Eigentum sofern die Lage und die Substanz stimmt.

Lohnt es sich eures Erachtens in jungen Jahren so ein Risiko einzugehen?

Ändert sich das Risiko denn in 10 Jahren? Auch mit 35 kann man arbeitslos, erwerbsunfähig etc. werden.

Dim

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Wie seht Ihr das? Macht das ganze so Sinn?

Was ich bei den Zahlen nicht ganz verstehe sind die aufgerufenen Zahlen:

70k ist der Verkehrswert im aktuellen Zustand, ist das auch der Kaufpreis?

20K EK und 100K FK macht zusammen 120K Investitionsvolumen, wie hoch ist denn der Verkehrswert nach der Sanierung? Liegt er dann ebenfalls bei 120K oder ist er geringer. Wenn er geringer ist, kommt es bei einem Verkauf immer zu einem Verlust.

Zur Finanzierung: Sollen die 100K auf einmal aufgenommen werden, oder nach und nach, wenn Bedarf besteht? Die Laufzeit der Finanzierung ist mit 20 Jahren auch sehr gut, ich kenne viele die auf 30 Jahre finanzieren, dann sind die Kreditkosten viel zu hoch. Wird auch überlegt zusätzlich über Sondertilgung den Zeitraum weiter zu verkürzen? Bei dem aktuellen Nettoeinkommen, sollte eine höhere Tilgung möglich sein.

Zum Haus selber:

Ist das Dach bereits gedämmt nach aktueller Norm (evtl. Nachrüstpflicht nach EnEV 2002)?

Wie alt ist die Heizungsinstallation (wann muss wieder investiert werden)?

Einfach verglaste Fenster?

Wie ist die Lage: strukturschwach und sterbend (Landflucht) => wahrscheinlich sinkender Verkehrswert oder Ballungsraum/aufstrebende Region => wahrscheinlich steigender Verkehrswert

Man sieht, dass die Frage pauschal nicht beantwortet werden kann.

Wir haben selber eine ETW gekauft. Der Kaufpreis lag unter dem Marktpreis wegen Sanierungsstau. Selbst mit Sanierungskosten lag der Kaufpreis unter dem Marktpreis. Die Lage der Wohnung ist sehr gut, da sie im Speckgürtel einer Uni-Stadt liegt und vor Ort gerade große Unternehmen ansiedeln. Das treibt die Preis nach oben. Wir haben den Kauf bis jetzt nicht bereut und ich würde solch ein Angebot wieder annehmen.

Die Nachbarwohnung wurde damals ebenfalls verkauft, aber mit 200€/m2 über dem Marktpreis. Auch dort gab es Sanierungsarbeiten. Aktuell soll die Wohnung wieder veräußert werden (Umzug wegen Jobwechsel), es findet sich aber kein Käufer. Da der Verkäufer darauf angewiesen ist, den Kaufpreis + Sanierungskosten bezahlt zu bekommen und der Preis so immer noch über dem aktuellen Marktpreis liegt. Diese Immobiliengeschäft wird sich wohl als Verlustgeschäft herausstellen.

Ändert sich das Risiko denn in 10 Jahren? Auch mit 35 kann man arbeitslos, erwerbsunfähig etc. werden.

Wenn in den 10 Jahren die Eigenkapitalquote entsprechend erhöht wurde, ist das Risiko geringer auf einem Schuldenberg sitzen zu bleiben wenn ein WorstCase eintritt (Scheidung, Arbeitsunfähigkeite, etc). Wobei das Eigenkapital dann wahrscheinlich verloren ist.

Gruß Pönk

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