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Geschrieben

Hallo zusammen,

mein Morgen fing ziemlich gut an. Mein Chef eröffnete mir das ich nach der bestandenen Prüfung im Januar nicht übernommen werde.

Mir war das schon fast klar und ich bin auch nicht groß bestürzt darüber da ich zwar seit Kind an gut mit PCs/Internet und allmöglicher Software umgehen kann, hier im Betrieb der Schwerpunkt jedoch zu stark im technischen/industriellen (Schnittstellen) liegt. Ausserdem kann ich mit meinen stocksteifen Vertriebskollegen nicht viel anfangen.

Auf der anderen Seite ist eine solche Absage durch den Chef natürlich immer niederschmetternd. Auf jeden Fall bin ich froh das ich nun weiss woran ich bin.

Wie geht es nun weiter? Ich möchte bevor ich mich an die Arbeitsagentur wende doch lieber Ratschläge von Leuten aus dem gleichen Umfeld einholen. Ic hbin im Januar ausgebildeter IT-Systemkaufmann. Mein Ausbildungsschwerpunkt lag in der Vertragsabwicklung und im Telefondienst. Letzteres hat mir besonders Spaß gemacht und war fast wie ein Lichtblick - die Kommunikation mit dem Kunden, jemand der da draussen in der Freiheit und ganz anders ist als in dieser Firma! Diese Stärke wurde mir von allen bestätigt.

Ich werde mich dann wohl beim Arbeitsamt umgehend als Arbeitssuchend melden müssen oder? Was kann ich mit:

- einer IT-Systemkaufmann-Ausbildung

- einer Fachoberschulreife

- zahlreichen Praktika im IT-Bereich (und im kaufm. und veranstaltungstechnischem Bereich)

- einem abgeschlossenem kaufm. Weiterbildungskurs

machen? Bzw. was rät mir die Community? Ich werde mit dem Abschluss meiner Ausbildung 27 Jahre alt. Soll ich studieren gehen, soll ich erneut etwas im IT-Bereich nutzen oder soll ich die Gunst der Stunde nutzen und in eine Berufssparte wechseln, von der ich glaube das sie mich glücklich machen würde?

Ihr seht, ich bin reichlich verwirrt und das lernen und vorbereiten für Prüfung, Doku usw. erleichtert das Ganze nicht unbedingt.

Hoffentlich kann mir jemand 1-2 kleine Tipps mitgeben. Mein Chef jedenfalls konnte sich sein Grinsen nicht verkneifen als ich heute morgen ein leicht doofes Gesicht gemacht habe.

Danke im Voraus.

Geschrieben

Hallo reetolee,

erst einmal: Nach der Ausbildung nicht übernommen zu werden, ist kein Beinbruch - sondern kann, vor allem wenn ich mir Deine Schilderung anschaue, auch eine Chance sein.

Was Du machen sollst? Dass kannst nur Du beantworten. Dir stehen als "fertiger" IT-Systemkaufmann viele Türen offen.

Studium hast Du ja schonmal genannt - aber das ist im Prinzip ein ganz anderes Arbeitsfeld, welches sich Dir damit eröffnet - aber erst einmal kommen einige Jahre Lernen (viel Theorie) und wenig Geld...

Ansonsten gibt es sicherlich für Dich eine gute Chance, Dich bei verschiedenen Firmen in Deinem Beruf zu bewerben - O.K., während der Prüfungszeit ist es etwas nervig, da Zeit & Energie investieren zu müssen, aber durchaus machbar... Die Berufssparte an sich muss ja nicht unbedingt falsch sein, in anderen Firmen kann das Arbeitsklima total anders sein - und beim Kunden scheinst Du ja gut anzukommen, und es macht Dir auch Spass - also such Dir halt einen entsprechenden Job...

tsg

Geschrieben
oder soll ich die Gunst der Stunde nutzen und in eine Berufssparte wechseln, von der ich glaube das sie mich glücklich machen würde?

Wenn Du nicht glücklich bist, wieso willst Du dann im IT-Bereich arbeiten?

Geschrieben
Wenn Du nicht glücklich bist, wieso willst Du dann im IT-Bereich arbeiten?

Weil ich die Angst habe in genau das selbe Arbeitsklima zu rutschen.

Ich nehme mal an, dass es auch in der IT-Branche, Bereiche gibt die mir liegen - wie eben Kundenkontakt, telefonisch oder direkt bei Kunden.

Hier bin/war ich in einer langjährig eingeschworenen 0815-Vertriebsabteilung mit 6 Mann, die einem abverlangt sich vollends einzugliedern. Alle duzen sich hier, passt man aber irgendwie nicht rein, hat ma nkeine Chance. Ich bin sehr kommunikativ und interessiere mich sehr für mein Gegenüber, kann mich mit jedem arrangieren. Der Vertrieb/die Sachbearbeitung ist s oeine Sache die wirklich nur manche verstehen. Sehr viele äußerten den Gedanken das sie nur sehr ungern in dieser Abteilung hier arbeiten würden.

Den IT-Systemkaufmann habe ich damals sehr früh gewählt weil: ich konnte gut mit PCs umgehen, Newbies sehr gut einweisen. Hier habe ich in technischer Hinsicht fast keine Ahnung. Wenn es darum geht projektbedingt mit einem bekannten Programm zu arbeiten oder den Mitarbeitern Tools zu erklären oder ihnen beizubringen wie sie ihren Rechner flotter kriegen, gehe ich auf.

Allerdings sehe ich jetzt die Möglichkeit durch ein Studium in Richtung Eventmanagement zu gehen - mein Traumjob in dem ich mich später dann gerne selbständig machen würde.

@truebsalgeblaese

Das mit der Theorie und dem Geld ist mir bewusst. Allerdings kann ich da zielorientiert rangehen und mache es zu 100 % für mich. Durch meine 10jährige DJ und Eventerfahrung würde ich total darin aufgehen. Ein Beruf den ich mir ein Leben lang vorstellen kann.

Bloß weiss ich gerade nicht abzuwägen:

Wenn ich mit dem Studium fertig bin, bin ich dann zu alt?

Lohnt es sich eher mehr in Richtung IT-Festanstellung zu gehen?

Es müssen hier doch einige an Bord sein die ebenfalls nicht übernommen wurden oder sich neu orientiert haben..?!

Danke für eure Antworten!

Geschrieben

Hallo Reetole,

um noch mehr Unklarheit zu sähen: :)

Ich kenn einige, welche in Deinem Alter nochmal studiert haben, und gut im dann neuen Beruf untergekommen sind.

Eventmanagement sehe ich da von der Altersstruktur her jedoch zwiespältig - ist vom Durchschnitt her doch relativ jung, und nicht unbedingt ein Job um drin alt zu werden... (War für mich u.a. der Grund aus der Eventbranche auszusteigen...)

Ich selbst wurde nach meiner Ausbildung - zu einem guten Teil aus ebensolchen zwischenmenschlichen Inkompatibilitäten - nicht übernommen - und bin in der neuen Firma dann sehr gut untergekommen. Gerade bei solch eingespielten Teams kommt es ja oft vor, dass "der neue" irgendwie menschlicht nicht ganz reinpasst - und da sieht es in jeder Firma ganz anders aus.

Vieleicht lässt sich ja auch ohne extra "Umbildung" ein Schwenk in eine andere Branche machen - da bei Dir ja der Kaufmann in Vordergrund steht, ist eine branchenfremde (z.B. im Bereich Veranstaltungen) Beschäftigung durchaus denkbar.

tsg

Geschrieben
Ich kenn einige, welche in Deinem Alter nochmal studiert haben, und gut im dann neuen Beruf untergekommen sind.

Das liest sich gut und ist dann auch meine Vision!

Eventmanagement sehe ich da von der Altersstruktur her jedoch zwiespältig - ist vom Durchschnitt her doch relativ jung, und nicht unbedingt ein Job um drin alt zu werden... (War für mich u.a. der Grund aus der Eventbranche auszusteigen...)

Musste ich nach eigener Recherche auch feststellen. Überqualifikation ist leider nicht mit Jobgarantie gleichzusetzen. Bloß was lässt sich dann an FH's/Uni's in Deutschland mit gutem Gefühl studieren, ausser BWL, Maschinenbau und Medizin?

Ich selbst wurde nach meiner Ausbildung - zu einem guten Teil aus ebensolchen zwischenmenschlichen Inkompatibilitäten - nicht übernommen - und bin in der neuen Firma dann sehr gut untergekommen. Gerade bei solch eingespielten Teams kommt es ja oft vor, dass "der neue" irgendwie menschlicht nicht ganz reinpasst - und da sieht es in jeder Firma ganz anders aus.

Wir verstehen uns.

Vieleicht lässt sich ja auch ohne extra "Umbildung" ein Schwenk in eine andere Branche machen - da bei Dir ja der Kaufmann in Vordergrund steht, ist eine branchenfremde (z.B. im Bereich Veranstaltungen) Beschäftigung durchaus denkbar.

...wäre natürlich ebenso toll.

Geschrieben
Allerdings sehe ich jetzt die Möglichkeit durch ein Studium in Richtung Eventmanagement zu gehen - mein Traumjob in dem ich mich später dann gerne selbständig machen würde.

Dann tu das, was verlierst Du schon? 3 Jahre... und ein bisschen Kohle.

Oder willst Du Dein ganzes Leben lang bereuhen es nicht versucht zu haben? Deinen Kundensupport etc. kannst Du immer noch als Hiwi bzw. Nebentätigkeit zum Studium zusätzlich ausüben, so dass Du nicht komplett den Boden unter den Füßen verloren hast, wenn es Dir doch nicht liegen sollte.

Geschrieben

Allerdings sehe ich jetzt die Möglichkeit durch ein Studium in Richtung Eventmanagement zu gehen - mein Traumjob in dem ich mich später dann gerne selbständig machen würde.

Ich rate dir von einem Studium im klassischen Sinne ab.

Du bist 27, hast verschiedene Praktika eine Weiterbildung im kaufmännischen Bereich und eine Ausbildung hinter dir.

Null praktische Erfahrung.

Wenn du jetz noch studierst, bist du mit 30/31 Bachelor of Eventmanagement whatever.

Und dann fängst du erst als Rookie an zu arbeiten.

Find ich spät. sehr spät.

Warum versuchst du nicht eine Anstellung in deinem Beruf zu finden und nebenher zu Studieren?

Immerhin musst du ja für deinen Lebensunterhalt arbeiten gehen

Es liegt an dir, ob als Student mit Aushilfsjobs oder einer handfesten beruflichen Tätigkeit die du in deinen Lebenslauf einbringen kannst.

Wenn dein Studiengang nicht via Fernuni oder nebenberuflich in Teilzeit geht, warum nicht etwas "ähnliches", wenn du wirklich 10 Jahre Eventerfahrung hast(un das einigermaßen plausibel machen kannst) tuts vll auchn BWL-Studium ?

In dem Bereich kenn ich mich nicht aus, daher sind das nur gedankliche Anregungen.

Grüße

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