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Geschrieben
Putty und Telnet sollte man kennen, ja. Welcher fertige FI*, Student, Azubi hat denn noch nie Linux oder Telnet geseghen?

Viele kennen das nicht, ebenso wie navigieren auf der Konsole....

d.h. ein einfaches "javac myclass.java" oder "g++ -c mysource.cpp" ist nicht ohne Hilfe möglich.

Ein anderes Beispiel wäre ein Webparser, der zu einer bestimmten Seite eine Verbindung aufbaut, sich mittels korrektem HTTP Request die Seite zieht und bestimmte Informationen (Anzahl Zeichen, Links, Grafiken, ...) darüber ausgibt.

Wo ist der Unterschied zur Twitter API !? HTTP Anfrage über Socket senden, Daten empfangen und an den HTML Parser geben, bei Twitter: HTTP Anfrage über Socket senden, Daten empfangen und an JSON Parser geben. Der Unterschied ist nur, dass ich zwei unterschiedliche Verarbeitungen der Daten schreiben muss.

Es geht mir ja darum, wie man jemanden beibringt das Problem zu lösen nicht auf den Papier oder mit Diagrammen sondern mit einem konkreten funktionierenden und durchdachten Ergebnis. Ich kann doch nicht da anfangen, wo ich bei einem Azubi im 1. LJ anfangen würde, ich habe Studenten am Ende des Bachelor !?

Geschrieben (bearbeitet)

Die haben die Theorie gelernt und ihnen fehlt der geübte, praktische Umgang damit. Das würde ich nachholen indem ich, wie bei der Theorie, unten anfange. Die Studis sollten sich dann (aufgrund ihres theoretischen Wissens) ziemlich schnell nach oben hangeln können. Eine bestimmte Erwartungshaltung (hinsetzen, läuft) von Anfang an anzusetzen ist nicht unbedingt hilfreich wenn man Egebnisse erzielen will. Der fertige Student (ohne Berufserfahrung) braucht etwas Anlaufzeit, kann sich aber meist schnell und in sehr komplexe Gebiete einarbeiten. Wenn Du schnell Ergebnisse auf Entwickler-Ebene erzielen möchtest, empfehle ich Dir fertige Azubis einzusetzen und keine Praxissemester oder Praktikas anzubieten.

Der Unterschied zwischen HTTP/TCP/Sockets und der Twitter API ist, dass die Studenten das Protokoll meist bereits im Studium hatten und mit etwas vertrautem beginnen dürfen um sich etwas in die Praxis "einzuleben". Denn die meisten Studenten haben *noch nie* wirklich praktisch und prof. entwickelt. An der Uni sowieso nicht (Seminar, Grundpraktikum und etwas OOP... super). Mit den Studis von einer FH wirst Du mehr Glück haben.

Der Lerneffekt ist mit TCP-Server statt einer Hersteller-API aber der gleiche, wenn nicht höher. Und Du nimmst den Studis die erste Hemmung/Angst, weil es etwas vertrautes ist und sie es schon einmal gesehen haben. Nicht umsonst werden in den meisten Lehrbüchern Server/Client (meist Chat) oder Webbrowser als Beispiel hergenommen anstatt auf einer Hersteller-API rumzudoktorn.

Und wenn ein Student im Praxissemester, am Ende des BSc (also von eienr FH) nicht auf der Konsole navigieren kann und kein Telnet kennt, dann hat er kein Informatik studiert, sondern Philosophie oder Germanistik. Da würde ich mich tatsächlich mal fragen wie eure Auswahlkriterien bei den Vorstellungsgesprächen für das Praxissemester sind. Fragt ihr nicht kurz nach ob dem Studenten ein paar Begriffe wie Telnet oder Linux geläufig sind?

Edit: aber ist nur meine Meinung. Ich habe mit der Vorgehensweise bei unseren Praktikanten von der FH sowie auch bei Azubis sehr gute Erfahrungen gemacht. Schneller Erfolgserlebnisse (=Motivation) und beliebig zu steigernder Schwierigkeitsgrad während man alle Entwicklungsstufen an der eigenen Haut erlebt.

Bearbeitet von Kwaiken
Geschrieben
Ich kann doch nicht da anfangen, wo ich bei einem Azubi im 1. LJ anfangen würde, ich habe Studenten am Ende des Bachelor !?

Stell Dir einen Fahrschüler vor, der den Theorie-Teil absolviert hat und ein paar Bücher über Motoren gelesen aber noch keine einzige praktische Fahrstunde hatte.

Geschrieben

Hi,

offenbart sich nicht genau hier der Unterschied zwischen einem, der Interesse hat, und einem der sie nicht hat? Ich denke da spielt auch der Abschluss keine Rolle, denn ohne Interesse und Eigeninitative ist der nur die Hälfte wert.

@Kwaiken: Du weisst doch genau, wie und was z.B. an der FU Hagen gelehrt wird. Die o.g. Dinge werden vielleicht mal erwähnt, aber den Begriff API vergisst man doch recht schnell wieder, wenn man sich damit nicht beschäftigt. Es sind eben viele Teilgebiete, mit denen man sich zwar sehr intensiv, aber nicht unbedingt nachhaltig auseinandersetzt.

@Flashpixx: Aufgrund deiner Beiträge hier sieht man, dass du dich mit sehr vielen Sachen bereits auseinandergesetzt hast, was aber wohl eher deinem Interesse als deiner Ausbildung/Studium geschuldet ist. Ich denke, dass viele damit überfordert sind, und das sehe ich auch an fast fertig ausgebildeten Studenten, die haben mal irgendwann irgendwas von IP-Adressen gehört, wissen aber nicht mehr genau was eine Subnetmask oder der Unterschied zwischen API und ABI ist.

Natürlich sind sie in der Lage, sich das Wissen wieder anzueignen, aber ich glaube für ein Praktikum erwartest du etwas zu viel. Das ist zumindest mein Eindruck. Ich selber wäre über soetwas dankbar gewesen, aber es ist eben jeder anders.

Geschrieben

Vielleicht mal ein Tipp von mir. Wenn unsere Azubis soweit sind, dass sie Headerdatein, Variablen, native Datentypen, Kontrollstrukturen, printf und Schleifentypen kennen, steht bei uns "Pong" auf dem Plan. In einer DOS-Box müssen sie das "*" auf dem Bildschirm in typischen Manier wandern lassen. Sie müssen sich Gedanken über die Logik machen (z.B. xb=-xb; x=x+xb, Bildschirm darf nicht scrollen, vorherige Position muss ausgenullt werden usw.) und das Erfolgserlebnis ist, gerade bei Leuten, die noch nie programmiert haben, enorm. Da bewegt sich ja was. Das habe ich programmiert?

Geschrieben
Aufgrund deiner Beiträge hier sieht man, dass du dich mit sehr vielen Sachen bereits auseinandergesetzt hast, was aber wohl eher deinem Interesse als deiner Ausbildung/Studium geschuldet ist. Ich denke, dass viele damit überfordert sind, und das sehe ich auch an fast fertig ausgebildeten Studenten, die haben mal irgendwann irgendwas von IP-Adressen gehört, wissen aber nicht mehr genau was eine Subnetmask oder der Unterschied zwischen API und ABI ist.

Danke dafür. Genau das ist wohl der Kern. Mein Ziel ist, dass man Spaß und auch Freude dabei hat und eben auch der Lerneffekt da ist. Es ist natürlich einfach, wenn man z.B. weiß wie man Broadcastadresse oder Netzwerkadresse berechnet, wenn man das schon x-mal gemacht hat. Ich denke da nicht mehr wirklich drüber nach, genauso wenn ich Daten über das Netz auslesen will, DNS Auflösung, Socket erzeugen, Daten übertragen.

Mein Problem ist, dass ich primär Probleme habe, die sich mit Hilfe der Boost (dort überwiegend der Ublas Bereich) und LAPack beschäftigen, also keine GUIs o.ä. Teilweise eben noch Netzwerkanbindung wie eben die Twitter API, HTML Parser usw. Ich möchte halt, dass ich auf dem bestehenden Wissen des Studiums solide aufsetzen kann und dann eben das theoretische Wissen anhand praktischer Beispiele umsetzen kann und natürlich auch ein Ergebnis raus kommt, bei dem man sagen kann, das ist "gut gelaufen". Ich will auch nicht den Druck machen, dass jemand mit Bauchschmerzen sich an die Probleme setzt.

Ich habe halt die Bandbreite von "hat noch gar nicht entwickelt" bis zu "entwickelt schon seit Jahren und muss nur den Syntax lernen". Für viele ist eben C++ schon erschlagend und wenn dann noch so Bibliotheken wie die Boost, LAPack / JNI dazu kommen, dann ist bei vielen einfach die Panik da.

Mir würde es eigentlich im Moment genügen, wenn man diese Angst etwas nehmen kann und eben in kleinen Schritten versucht sich an die Bibliothek und an die Lösung heran zu tasten (mein letztes Beispiel war erst einmal eine klassische Skalarberechnung und Matrix-Matrix-Multiplikation, einmal sie händisch mit Arrays zu implementieren und dann sich anzuschauen wie die Boost das umsetzt und es eben auszuprobieren - dabei habe ich dann auch gleich mal g++, javac und Makefiles versucht zu erklären).

Wenn unsere Azubis soweit sind, dass sie Headerdatein, Variablen, native Datentypen, Kontrollstrukturen, printf und Schleifentypen kennen, steht bei uns "Pong" auf dem Plan.

Das setze ich eigentlich voraus, also Datentypen, Klassen, Kontrollstrukturen usw. Header etc hat man bei C/C++ und nicht bei Java, aber ich denke das sollte nicht schwer sein.

Die Idee mit dem Pong finde ich gut, obwohl ich jetzt auch spontan passen müsste, wie man direkt die die Bildschirmpositionen abfragt. Was ich gerne als Beispiel nehme, da es ja auch in den mathematischen Context passt, ist das Lösen eines linearen Gleichungssystems, also Daten einlesen und passend konvertieren und an die passende Bibliotheksfunktion reichen und die Lösung ausgeben. Ich habe hier eben eher wenig mit GUI o.ä. Anwendung zu tun, sondern eher Backend / Algorithmen.

Ich muss mir da wirklich Gedanken machen, wie man einem Anfänger wirklich das Wissen für die Entwicklung bei bringt. Ich möchte aber auch nicht "dünn drüberwischen", d.h. mir wäre es dann lieber, wenn eben das Erlernt solide sitzt als dafür eher viel und dann alles nur mit Halbwissen. Vor allem wäre mir wichtig, dass man einen soliden "Plan" dem Anfänger geben kann, wie man von einem sprachlich formulierten Problem einen Algorithmus zur Lösung entwirft, den man dann auch in Quellcode umsetzen kann.

Danke an alle

Geschrieben

Hi,

evtl. kannst du deine Stellenanzeige oder wie auch immer du an deine Praktikanten kommst etwas verfeinern. Du stellst z.B. mehrere Projekte bzw. Schwerpunkte zur Verfügung, wie eben Netzwerk- oder Applikationsprogrammierung, Java oder C++ basiert. Leute, die sich dafür bewerben dürften dann ja zumindest wissen was ein Socket ist, und dann kannst du besser einschätzen, was die für Grundlagen beherrschen und dann den Schwierigkeitsgrad etwas variieren.

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