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Geschrieben

Hallo zusammen!

Momentan arbeite ich in einem großen Konzern und bin mit meinen Aufgaben und der Arbeitsatmosphäre nicht ganz zufrieden. Das Gehalt ist ok, dennoch sollte das nicht der einzige Grund sein. Demzufolge bin ich etwas demotiviert und orientiere mich derzeit am Arbeitsmarkt um.

Habt ihr Erfahrungen mit kleineren Firmen (z.B. 10 Mitarbeiter) gesammelt?

Als Vorteile würde ich sehen:

- gutes Arbeitsklima (alle per "Du", auch mit Chef)

- abwechslungsreiches Aufgabengebiet

- flache Hierarchie

- Entfaltungs- bzw. Aufstiegsmöglichkeiten, wenn Firma expandiert

- sehr viel Wissensvermittlung

- direkter Kontakt zum Kunden (Remote oder vor Ort)

Nachteile:

- schlechtere Bezahlung ?

- keine Fortbildung / Weiterbildung

- keine Zusatzleistungen (z.B. Altersvorsorge)

- mehr Arbeit, weniger Feizeit

- evt. feste Arbeitszeiten und keine Gleitzeit

Wie seht ihr das?

Geschrieben

Es kommt auf den Einzelfall an.

Wie soll eine 10-Personen-Klitsche, die nur ein 0815-Produkt hat abwechslungsreiche Aufgaben anbieten, bei denen viel Wissen vermitteln werden kann?

Warum sollen sich 10 bis zum Chef eher duzen wie die 10 direkten Kollegen inkl. Führungskraft?

Warum muss eine kleine Firma expandieren?

Warum sollen Großkonzerne generell gut bezahlen?

Warum sollen Großkonzerne Mitarbeitern die Weiterbildung bezahlen und nicht auf Autodidakten und Wissenswiedergabe untereinander setzen?

Wo steht, dass man im Großkonzern Gleitzeit haben muss?

...

Geschrieben
Schon mal eine Gehaltserhöhung beantragt? Das sollte doch eigentlich der erste Schritt sein bevor man sich auf Stellensuche begibt.

Siehe:

Arbeitsatmosphäre nicht ganz zufrieden

Was sollte da eine Gehaltserhöhung bringen? Gehalt ist immer nur ein Faktor von vielen beim Entscheidungsprozess sich einen neuen Job zu suchen.

Geschrieben

Aufgaben und Arbeitsatmosphäre sind schlecht Gehalt ist okay. Also wird ihn da mehr Gehalt auch nicht sonderlich motivieren.

Ob kleine Firmen gut bezahlen hängt auch davon ab, ob sich ihr Produkt / Dienstleistung gut verkauft. Wenn die mit 10 MA nen Riesen Gewinn machen, kann auch jeder viel verdienen.

Geschrieben

als nachteil einer kleineren firma sehe ich die jobsicherheit. kleinere buden können mal ratzfatz pleite gehen. haste in ner grossen bude eher weniger...und wenn ja ne gewisse vorlaufzeit und kannst dich ruhiger was nach neuem umsehen.

Geschrieben

Overjack deine Punkte kommen ungefähr hin.. ich arbeite in einem Betrieb mittlerer Größe und bin rundum zufrieden.

Ich verzichte gerne auf die finanziellen Vorteile der großen Firmen für dieses geniale Betriebsklima.

Geschrieben

Tja....ich bin hin und her gerissen. Finde die Entscheidung wirklich sehr schwierig.

Vorteile von meinem jetzigen Arbeitgeber:

- Konditionen

- Gleitzeit, viel Freizeit für Weiterbildung

- realtiv sicherer Arbeitsplatz

Nachteile:

- Arbeitsklima

- Aufgabengebiet

Vorteile von dem potenziellen zukünftigen Arbeitgeber:

- Aufgabengebiet

- mehr Lerneffekt

- Arbeitsatmosphäre

- evtl. spätere Aufstiegsmöglichkeiten bei Expandieren der Firma

Nachteile:

- feste Arbeitszeit, keine Gleitzeit

- mehr Stress, weniger Freizeit

- Kündigungsfrist, da weniger als 10 Mitarbeiter

- aufstrebendes kleines Unternehmen, abhängig von der Auftragslage und den Mitbewerben

Kurz:

Ein Wechsel zur kleinen Firma ist mit einem gewissen Risiko verbunden. Momentan tendiere ich eher dazu, zu bleiben und mich durch Fortbildungen zu spezialisieren. Das erlernte Wissen könnte ich gleichzeitig bei mir im Betrieb anwenden. Danach kann ich immer noch wechseln und bin dann wesentlicher sicherer, was die beruflichen Herausforderungen anbelangt. Bei einer kleinen Firma bin ich unsicher, ob überhaupt noch Zeit vorhanden ist, sich weiterzubilden.

Andererseits - no risk, no fun? :(

Geschrieben
als nachteil einer kleineren firma sehe ich die jobsicherheit. kleinere buden können mal ratzfatz pleite gehen. haste in ner grossen bude eher weniger...und wenn ja ne gewisse vorlaufzeit und kannst dich ruhiger was nach neuem umsehen.

Erzählst Du das mal eben den Mitarbeitern vom ehemaligen Quelle?

Geschrieben

Hm...

Das mit Quelle hat sich monatelang hingezogen - und das in aller Öffentlichkeit - da ist viel mehr Reaktionszeit als bei vielen kleinen Unternehmen, bei welchen das ganze schon mal innerhalb weniger Tage (Zeit, in der man das als normaler Arbeitnehmer mitbekommt - Chef weiß es oft ja etwas früher - oder auch nicht :) )passiert.

tsg

Geschrieben
Dafür kann es in großen Buden vorkommen das zugunsten von Bilanzen Abteilungen ausgedünnt werden.

So ist es. Daher stimmt die Aussage, dass die Bude eher überlebt, aber nicht zwangsläufig der einzelne Arbeitsplatz.

Geschrieben

Habe als Werkssstuden mehrere Jahre in einem großen Konzern gearbeitet und arbeite jetzt als Softwareentwickler in einem KMU mit ca. 50 Mitarbeitern.

- gutes Arbeitsklima (alle per "Du", auch mit Chef)

Arbeitsklima fand ich beim Konzern besser. Habe das Gefühl, dass ich hier mehr Druck habe. Glaube aber nicht, dass das mit der Größe zusammenhängt. Liegt eher an den beteiligten Personen. Und im Konzern war ich natürlich auch nur Praktikant.

- abwechslungsreiches Aufgabengebiet

Kein Unterschied.

- flache Hierarchie

- Entfaltungs- bzw. Aufstiegsmöglichkeiten, wenn Firma expandiert

- sehr viel Wissensvermittlung

- direkter Kontakt zum Kunden (Remote oder vor Ort)

Geschrieben

also nochmal zu der kleineren buden und schneller pleite gehen. in ner grossen firma ist man nicht von einen auf den anderen tag den job los. da liegen dann zwischen verkündigung und der kündigung monate dazwischen. quelle, opel, nokia etc. da lagen zwischen andeutung und kündigung monate dazwischen. also aich genug zeit sich darauf vorzubereiten.

bei ner kleineren firma habe ich das schon selber erlebt (wobei 500 leute nicht wenig ist eigentlich). da kamen wir montag zur arbeit. alle wurden zu den teamleitern gerufen , am selben tag haben dann 100 leute den job verloren...keine ankündigung vorher...einfach nix. durften auch gleich gehen und nicht wiederkommen. das selbe erging nen kumpel vor kurzem.

hatte sogar schon nen kumpel gehabt der hat in ner 20 mann bude am freitag abend ne mail bekommen das er nächste woche gehen kann.

das hast du in ne grossen firma echt selten. da is ja noch der betriebsrat dazwischen etc. meine freundin ist als personalverantwortliche tätig in nem unternehmen mit über 30 k angestellten. da kann ich mir sone geschichten oft anhören. da vergehen dann monate bis die kündigung wirklich endgültig ist.

Geschrieben

Wenn du natürlich in einer kleinen Firma bist und nicht weiss wie es der Firma wirtschaftlich gesehen geht - das ist dann ungünstig. Bei einer kleinen Firma hast du aber normalerweise viel eher die Möglichkeit, die Lage selbst einzuschätzen. Das ist bei einer großen, komplizierten Firma fast unmöglich. Ich kenne auch Leute, deren Abteilung bei Siemens z.B. von heute auf morgen umstrukturiert wurde - arbeitsrechtlich gesehen war wohl alles ok, aber kommen sehen hat das keiner.

Auch Ex-DASA Mitarbeiter in Ottobrunn können wohl ein Lied davon singen.

Geschrieben (bearbeitet)
also nochmal zu der kleineren buden und schneller pleite gehen. in ner grossen firma ist man nicht von einen auf den anderen tag den job los. da liegen dann zwischen verkündigung und der kündigung monate dazwischen. quelle, opel, nokia etc. da lagen zwischen andeutung und kündigung monate dazwischen. also aich genug zeit sich darauf vorzubereiten.

Was du als Vorteil siehst, ist in der Realität nicht der Fall, sondern eher zermürbend und macht die Leute mental fertig.

Man bekommt die Nachricht ... "Eon entlässt 5000 Mitarbeiter" ... und jetzt? Jetzt passiert erstmal garnichts, ausser das nahezu JEDER Mitarbeiter Angst bekommt, dass es ihn trifft. Dann gehen Gerüchte um, es wird spekuliert, etc. Während der Verhandlung zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung erfährst du keine Details. Nach quälenden Wochen/Monaten heisst es dann. Dein Bereich X muss 20 Leute abbauen. Und jetzt kommt alles näher, aber du weisst immernoch nicht ob es dich trifft oder nicht. Jetzt wird wieder spekuliert und gemutmasst. Alle sind in Aufruhr, Stimmung am Boden, keiner motiviert. Du verschiebst Investitionen, gehst nicht in Urlaub, etc. Dann muss dein Chef entscheiden. Dann 6 Monate nach der Ankündigung hast du dann endlich Gewissheit, entweder es hat dich getroffen (dann hast deine Kündigungsfrist mit vllt. ner Abfindung und Tschüss) oder diesmal nicht. Am Ende liegen 6 Monaten blanke Nerven hinter dir, egal wie es letztlich ausgeht. Wenn man geblieben ist und gekündigt wurde, dann ist man auch nicht wirklich drauf "vorbereitet". Natürlich hätte man gleich nach der Ankündiung selbst kündigen können - aber wenn man das bei jeder Grosskonzernstellenabbauankündigung macht, dann wechselt man alle 1-2 Jahre ebenfalls den Arbeitsplatz. Wenn man geblieben ist und nicht gekündigt wurde, dann ist es nur eine Frage der Zeit bis das Spielchen von vorne los geht.

=> Und das nennst du ein Vorteil?

Und ausserdem: Auch in KMUs gelten die gesetzlichen Kündigungsfristen.

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben

ja das nenne ich einen vorteil. lieber so und schon so früh die möglichkeit zu haben mich umzuschauen is immer noch besser als montag auf arbeit zu kommen und die kündigung zu kassieren. und 1-2 jahre is auch übertrieben. in den grossenw firmen wo ich war/bin war dies noch nie der fall. im gegensatz zur "kleineren" firma.

und wenn wir jetzt die typischen grossen immer als beispiel nehmen. wieviele sind das denn im verhältnis zu den kleineren buden. auf eine grosse bude gehen 1000 kleinere eher pleite.

Geschrieben (bearbeitet)
lieber so und schon so früh die möglichkeit zu haben mich umzuschauen is immer noch besser als montag auf arbeit zu kommen und die kündigung zu kassieren.

Wenn du jetzt EON-Mitarbeiter wärst, was machst du mit der aktuellen Information: 6000 Arbeitsplätze bedroht.

"Umschauen" verstehe ich als "wegbewerben", wenn man eine Stellenanzeige sieht die passt.

und wenn wir jetzt die typischen grossen immer als beispiel nehmen. wieviele sind das denn im verhältnis zu den kleineren buden. auf eine grosse bude gehen 1000 kleinere eher pleite.

Nahezu alle. Ich rede nicht von pleite gehen, sondern von Stellenabbau/Umstrukturierung/Outsourcing/Offshoring/etc was für einen Mitarbeiter der deshalb entlassen wird letztlich dasselbe Ergebnis ist => Jobverlust. Und 2 Jahre sind nicht übertrieben. Das ist der übliche Rhythmus in dem zumindestens umstrukturiert wird, speziell in der IT. Tendenz geht zu noch häufiger, da ja viel zugekauft/fusioniert/abgestossen/... wird.

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben

und in kleineren firmen wird noch viel schneller umstruktoriert mit viel weniger vorlaufzeit. ist für mich viel schlimmer

zu eon: ja umschauen kann auch wegbewerben sein. muss ja jeder für sich dort selber entscheiden. aber er HAT die Möglichkeit so zu reagieren wie er es für richtig hält und das recht frühzeitig.

was soll ein mitarbeiter machen der montag auf maloche kommt und ne kündigung erhält. ich kann mich noch sehr gut daran erinnern wie damals die 100 mitarbeiter geschockt waren, da ist für manche die welt von 0-100 zusammen gebrochen. inklusive tränen fließen.

ich empfand es immer als fair im vorraus gesagt zu bekommen: hey es läuft schlecht, wir müssen IN ZUKUNFT abbauen/du wirst nicht übernommen. konnte immer in ruhe was neues suchen. und aus meiner erfahrung habe ich immer das gefühl, das es in sehr grossen unternehmen mit ner vorlaufzeit abbläuft. und das gegenteil bei kleineren erlebt.

Geschrieben

ich empfand es immer als fair im vorraus gesagt zu bekommen: hey es läuft schlecht, wir müssen IN ZUKUNFT abbauen/du wirst nicht übernommen.

So läuft es aber nicht. Es wird gesagt, dass Stellenabbau kommt, aber die Leute im unklaren gelassen wen es trifft. Das erfährt man mit der Kündigung, genauso wie bei der KMU.

Geschrieben

tja da haben wir dann andre ansichten. wenn du es gleichermaßen findest ne vorankündigung zu kriegen (nun egal wer genau) oder gar nix zu hören sondern gleich das adios schreiben zu erhalten...dann siehst du das eben so;)

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