Kino: Was haltet ihr von "Verblendung" (evtl. leichte Spoiler)

[ToFe]

Hallo

Kino: Was haltet ihr von "Verblendung"?

Insbes. die drei Szenen, in denen die Frau mit ihrem Vormund/Bewährungshelfer allein ist, sind ja "nicht komplett ohne".

Ciao

[SchwarzerEngel]

Mahlzeit,

ist ja eigentlich nicht meine Art über Dinge zu schreiben, die ich nicht kenne.

Sprich: ich habe die Hollywood-Verfilmung noch nicht gesehen.

Ich habe allerdings die schwedische Millennium-Trilogie in der längeren Fassung gesehen und fand diese (trotz mancher leichter Abwandlung zu den Romanen) absolut genial.

Das liegt nicht zuletzt an den beiden Hauptdarstellern Michael Nyqvist und Noomi Rapace.

Vor allem letztere hat mich absolut überrascht. Es kann für mich keine bessere Schauspielerin für diese Rolle geben.

Deshalb bin ich bei der Hollywood-Nummer auch so skeptisch.

Ronney Mara halte ich für eine glatte Fehlbesetzung. Sie hat weder die Austrahlung, noch die körperliche Präsenz von Rapace. Das wenige, was ich bis jetzt in Trailern und Teasern von ihr gesehen habe fand ich abgrundtief schlecht im Vergleich zu ihrem schwedischen Pendant.

Und Craig? Gut...Craig mag ich persönlich als Schauspieler einfach nicht. Er hat irgendwie nur drei Gesichtsausdrücke: doof, überrascht und überraschend doof.

Als Bond find ich ihn auch schlecht - da gibt es aber ohnehin nur einen "Wahren"!

Aber: gerne lasse ich mich eines Besseren belehren.

Ich werde - so vorurteilsfrei wie irgend möglich (wird schwierig, wie man liest) - in den FIlm ins Kino gehen. Anschließend schreib ich dann hier ein paar Zeilen, ob sich meine Befürchtungen bewahrheitet haben!

Wie fandest DU denn den Film, ToFe?

Hast du die schwedische Trilogie gesehen und/oder die Bücher gelesen?

Wie schneidet Hollywald im Vergleich ab?

Kurze Rezension wäre nett...

Greetz

S.E.

[ToFe]

Ich habe die "Fernseh-Variante" (vermutlich von 2009) gesehen, und ein Kollege hat mir gesagt dass die in #1 erwähnten drei Szenen aus dem Buch stammen - also, ich würde mich nicht trauen, meine Regierung in die aktuelle Kinofassung zu schleppen - das ist doch zu tough.

[SchwarzerEngel]

Ach du warst noch gar nicht in der neuen Verfilmung?

Ups...ich ging fälschlicherweise davon aus, dass du die aktuelle Kinofassung mit Craig und Mara meintest, weil "Kino:" davor stand.

Gut, wir wissen ja nun beide nicht, wie die Szenen denn jetzt von Fincher umgesetzt wurden. In der schwedischen Verfilmung von 2009 ist das schon recht derb.

Aber hätten die das rausgelassen würde ein wichtiger Teil zum Background von Lisbeth Salander einfach fehlen. Das gehört dazu, gerade um die Toughness ihres Charakters hervorzuheben, wenn sie dann mit ihm "abrechnet".

Wie "deine Regierung" () darauf reagiert, kannst nur du einschätzen.

Meine Frau ist jedenfalls durch die Filme damals zum "Millenium-Fan" geworden und hat daraufhin auch die Romane gelesen.

Es ist und bleibt eben ein Thriller, der manchmal recht grenzwertige Szenen beinhaltet.

Aber das macht einen Thriller doch aus, oder?

Die dunklen Seiten der Seele ausloten, Ängste auslösen, zum Nachdenken anregen.

Wer hätte sich damals "Sieben" angeschaut (übrigens auch von Fincher), wenn Pitt & Freeman nur im Auto gesessen und Donuts in sich reingestopft hätten?

Btw: Schon mal "8MM" gesehen? Der geht auch heftig an die Psyche...

Greetz

S.E.

[ToFe]

Wer hätte sich damals "Sieben" angeschaut (übrigens auch von Fincher), wenn Pitt & Freeman nur im Auto gesessen und Donuts in sich reingestopft hätten?

Naja, die Szene mit dem Paket ganz am Schluss hätte nicht sein müssen.

Schon mal "8MM" gesehen? Der geht auch heftig an die Psyche...

Mehr wie A Serbian Film ?

[Carwyn]

Die drei Szenen gehören dazu und waren schon ziemlich hart - aber wichtig für die Beschreibung und Entwicklung von Lisbeths Charakter. Zumindest waren diese Szenen in der Original-Verfilmung so drin und Fincher wird da wenig anders machen, denke ich.

Das Paket bei "Sieben" am Ende fand ich gerade deswegen gut, weil das Ende dadurch nochmal einen gewissen Wendepunkt hatte und damit gleichzeitig auch gezeigt wurde das nur mit genügend Provokation jeder zu dem werden kann, was der Serienkiller war. Ein skrupelloser Mörder.

[ToFe]

Die drei Szenen gehören dazu und waren schon ziemlich hart - aber wichtig für die Beschreibung und Entwicklung von Lisbeths Charakter. Zumindest waren diese Szenen in der Original-Verfilmung so drin und Fincher wird da wenig anders machen, denke ich.

Das Paket bei "Sieben" am Ende fand ich gerade deswegen gut, weil das Ende dadurch nochmal einen gewissen Wendepunkt hatte und damit gleichzeitig auch gezeigt wurde das nur mit genügend Provokation jeder zu dem werden kann, was der Serienkiller war. Ein skrupelloser Mörder.

Naja, Affektmörder und Serienmörder ist schon noch ein Unterschied. Außerdem wohnt nicht jeder in NewYork in einer winzigen Wohnung, die alle 10 Minuten durch die S-Bahn in der Nachbarschaft erschüttert wird. Der Affektmörder ist insofern schon ein Einzelfall, außerdem hat nicht jeder ne schwangere Frau (die der Serienmörder wohl auch noch

vergewaltigt oder ähnliches

und dann erst ermordert hat.

Von daher kann ich deinen Schluss "jeder zu dem werden kann, was der Serienkiller war" zu bedingt zustimmen.

[SchwarzerEngel]

[...]

Mehr wie A Serbian Film ?

WTF!?!

Nein, 8MM ist vielleicht nicht ganz so hart...obwohl es um ein ähnliches Thema geht.

Wenn ich mir den Wiki-Artikel so durchlese, will ich den gar nicht sehen. Zu krank für mich.

Da zieh ich mir doch lieber mal wieder "Braindead" oder "Bad Taste" von Jackson rein!

Zu "Sieben":

Schwieriges Thema.

Was die Figur von Mills (Pitt) zu einem "Einzelfall" gemacht hat, waren vielleicht tatsächlich die Umstände und die Art der Provokation.

Aber auch wenn nicht jeder eine schwangere Frau hat und in einer herunter gekommenen Wohnung wohnt, gibt es doch sicherlich für jeden eine Provokationsgrenze, die man besser nicht überschreiten sollte.

Die Mittel, welche für diese Provokation genutzt werden, sind dabei natürlich abhängig von der Person.

Aber geh davon aus, dass jeder irgendwo einen Schwachpunkt hat!

Ich für meinen Teil hatte Verständnis für die Entscheidung der Filmfigur und dachte zum Schluss nur "drück ab...worauf wartest du? Er hat es verdient!".

Eigentlich beängstigend, wenn man im Nachhinein drüber nachdenkt, aber wahrscheinlich genau das, was Fincher damit erreichen wollte.

Aber das war trotz allem lediglich ein Film. In der Realität kann das schon wieder ganz anders aussehen. Ich hatte noch nie eine echte Waffe in der Hand und habe das ehrlichgesagt auch nicht vor.

[Edit]

Trotzdem halte ich Carwyns Schluss aus oben genannten Gründen nicht kategorisch für falsch.

Eher im Gegenteil: ich sehe das ähnlich.

[/Edit]

Schweifen wir hier gerade total vom Thema ab?

Bearbeitet 13. Januar 2012 von SchwarzerEngel

[ToFe]

Schweifen wir hier gerade total vom Thema ab?

Passt scho! Jedenfalls bis hier jemand von der 2011er Neufassung berichtet. Ich weiss nicht, ob ich dafür Geld ausgeben soll.

Dann doch lieber "König der Löwen 3d", den kenn ich nur ausm Fernsehen (2d) oder In Time oder Ein riskanter Plan - Film, Kino, DVD --- bevor hier jemand behauptet, ich gucke NUR "komische" Filme.

[ToFe]

1.

Was die Figur von Mills (Pitt) zu einem "Einzelfall" gemacht hat, waren vielleicht tatsächlich die Umstände und die Art der Provokation. Aber auch wenn nicht jeder eine schwangere Frau hat und in einer herunter gekommenen Wohnung wohnt, gibt es doch sicherlich für jeden eine Provokationsgrenze, die man besser nicht überschreiten sollte.

... und nicht jeder hat ne griffbereite Schusswaffe um damit einem gefesselten(?) Gefangengen "die Meinung zu sagen" --- Wo wäre denn deine Grenze?

2. Zurück zum Thema: Es gibt eine Kritik unter Lahme Bestseller-Verfilmungen: Im Würgegriff der Werktreuen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Kultur

Bearbeitet 15. Januar 2012 von ToFe