turg3 Geschrieben 18. Januar 2012 Teilen Geschrieben 18. Januar 2012 (bearbeitet) Hallo zusammen, ich muss demnächst mein Projektantrag bei der IHK Oldenburg abgeben. Nun würde ich gerne wissen, ob der Antrag so ausreichend ist und vor allem ob alle wichtigen Dinge gut rüberkommen. Projektantrag: 1. Projektbezeichnung Konzeption und Bereitstellung eines angepassten Suse Linux Desktop Betriebssystems 1.1 Kurzform der Aufgabenstellung Die XXXX ist ein modernes IT Beratungshaus mit Hauptsitz in xxxx. Neben der Beratung bietet die XXXX vor allem auch die Konzeptionierung, Entwicklung und Implementierung von Software an. Dazu beschäftigt die XXXX in xxxx mehrere Softwareentwickler. Diese haben den Wunsch geäußert zukünftig auf Workstations mit einem Linux Betriebssystem als Basis zu arbeiten. Zur einheitlichen Verteilung des Betriebssystems und der Umsetzung weiterer Anforderungen soll nun eine Möglichkeit geschaffen werden dies mit möglichst wenig Zeit und Kosten umzusetzen. 1.2 IST- Analyse Zum Zeitpunkt des Projektantrages entwickeln die Softwareingenieure der XXXX hauptsächlich auf Workstations mit einem Microsoft Windows XP als Basis. Durch das im Verhältnis veraltete Betriebssystem und die dazu nichtmehr zeitgemäße Hardware kommt es in der Praxis zu einem langen Softwareentwicklungsprozess und somit zu einer Unzufriedenheit der Entwickler. 2. Zielsetzung entwickeln/ SOLL- Konzept 2.1 Was soll am Ende des Projektes erreicht sein? Das Ziel meines Projektes besteht darin, ein einheitliches Linux Desktop Betriebssystem mit zentraler Verteilungs- sowie Verwaltungsmöglichkeit bereitzustellen. Gleichzeitig soll durch die Einführung des neuen Betriebssystems die Zufriedenheit der Anwender und somit die Softwarequalität und deren Entwicklungszyklus verbessert werden. 2.2 Welche Anforderungen müssen erfüllt sein? -Zentrale Verteilung/ Installation der angepassten Linux Desktops -Automatisiertes und zentrales Patchen der installierten Linux Desktops -Anbindung der Linux Desktops an das bestehende Active Directory zur Authentifizierung der Anwender -Umsetzung bestehender Sicherheitsrichtlinien (Desktopsperrung durch Bildschirmschoner, Passwortänderung nach 4 Wochen, usw.) -Steigerung der Motivation durch höhere Performance -Herstellung einer einheitlichen Hardware- /Softwarebasis um Kompatibilitätsprobleme während der Entwicklung zu vermeiden -möglichst wirtschaftliche Umsetzung der Lösung 2.3 Welche Einschränkungen müssen werden? -Alle Konfigurationsänderungen die im Netzwerk (z.B. Switch oder Gateway) vorgenommen werden müssen, können aufgrund der internen Berechtigungsstruktur der XXXX nicht von mir, sondern nur vom Netzwerkteam vorgenommen werden. -Da es sich um ein internes Projekt handelt und eine andere Abteilung den Kunden darstellt, sollte möglichst auf vorhandene Ressourcen zurückgegriffen werden, um den Kostenaufwand so minimal wie möglich zu halten. -Da die Lösung mit einem minimalen Zeit- und Kostenaufwand realisiert werden soll wird aus diesen Gründen auf eine bestehende Infrastruktur des Netzwerkes sowie einen bestehenden Linux Installations- Server zurückgegriffen. 3. Projektstrukturplan entwickeln 3.1 Was ist zur Erfüllung der Zielsetzung erforderlich? Zur Erfüllung der Zielsetzung ist es erforderlich, dass alle definierten Anforderungen des Projektes größtenteils und bestmöglich umgesetzt werden. Darüber hinaus ist zu beachten, dass es innerhalb des Projektes Einschränkungen gibt, die den Ablauf des Projektes beinträchtigen können. Des Weiteren wird zur Erfüllung der Zielsetzung eine bestehende Netzwerkinfrastruktur, mit Linux kompatible Workstations, sowie ein Installations- Server zur Verteilung der Software vorausgesetzt. 3.2 Hauptaufgaben auflisten -Planung (IST- Analyse, Erstellung einer SOLL- Analyse) -Umsetzung (Vorbereitung und Durchführung der Installation) -Abschluss/ Nacharbeiten (Erstellen der Dokumentation, Schulungsunterlagen, BFH, usw.) 3.3 Teilaufgaben auflisten A. Planung -Durchführung einer IST- Analyse -Bewertung und Auflistung der IST- Analyse -Durchführung einer SOLL- Analyse -Definieren und bewerten der Anforderungen -Evaluierung verschiedener Lösungsmöglichkeiten -Angebote zu verschiedenen Lösungsmöglichkeiten einholen -Erstellen einer Kosten-/ Nutzenanalyse -Vergleich der Lösungsmöglichkeiten -Entscheidungsfindung mit dem Kunden B. Umsetzung der Lösung -Beschaffung der benötigten Ressourcen -Netzwerkkonfiguration durch das Netzwerkteam -Vorbereitung der Installation -Installation und Konfiguration der Lösung C. Nacharbeiten / Abschluss -Durchführung diverser Tests -Schulen der Anwender -Anfertigen der Projektdokumentation -Abschlussgespräch mit dem Kunden/ Überprüfung ob alle Anforderungen realisiert wurden 4. Projektphasen mit Zeitplanung in Stunden A. Planung (10 Stunden) -Durchführung einer IST- Analyse (2 Stunden) -Durchführung einer SOLL- Analyse / Erstellen eines SOLL- Konzeptes (2 Stunden) -Evaluierung verschiedener Lösungsmöglichkeiten (4 Stunden) -Kosten-/ Nutzen – Analyse (2 Stunden) B. Umsetzung der Lösung (13 Stunden) -Beschaffung der benötigten Ressourcen (Hardware, Software) (4 Stunden) -Vorbereitung der Installation ( 1 Stunde) -Installation und Konfiguration der Lösung (8 Stunden) C. Nacharbeiten/ Abschluss (12 Stunden) -Durchführung diverser Tests (3 Stunden) -Anfertigen der Projektdokumentation (7 Stunden) -Übergabe an meine Kollegen (2 Stunden) Gesamt: 35 Stunden 5. Angaben zum Prüfungsbetrieb 5.1 Name des Betriebes, in dem das Projekt durchgeführt wird XXXX 5.2 Ort und Straße des Prüfungsbetriebes XXXX 5.3 Name des Ausbilders, bzw. Projektverantwortlichen XXXX 5.4 Telefon. Nr. des Projektverantwortlichen XXXX Was auf jeden Fall rüberkommen muss ist, dass ich keinen Linux- Installations- Server neu aufsetze, sondern einen bestehenden nutze. Vielen Dank schonmal! =) Bearbeitet 18. Januar 2012 von turg3 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
flashpixx Geschrieben 18. Januar 2012 Teilen Geschrieben 18. Januar 2012 Ich finde eine Frage viel wichtiger: Warum migrierst Du von einem Windows XP zu einem Linux !? Wenn ich z.B. C# in den aktuellsten Versionen einsetze und darauf entwickeln will, dann wird mit einem Linux nicht weit kommen, auch wenn man Mono verwendet. Als weitere Punkte: -Anbindung der Linux Desktops an das bestehende Active Directory zur Authentifizierung der Anwender Wenn Du schon die Desktopsysteme migrierst, warum betreibst Du dann überhaupt noch eine AD? Warum nutzt Du nicht OpenLDAP und authentifizierst dagegen? -Umsetzung bestehender Sicherheitsrichtlinien (Desktopsperrung durch Bildschirmschoner, Passwortänderung nach 4 Wochen, usw.) Wenn Du eine AD betreibst, wie willst Du diese Information unter einem Linux Desktop verfügbar machen, so etwas wie eine GPO kann ein Linux nicht, außerdem ist das Format closed-source. Weiterhin ist z.B. der Bildschirmschoner Sache des Windowmanager, d.h. wenn der eine Entwickler KDE und der zweite Gnome und der dritte Fluxbox nutzt, dann wirst Du einige Schwierigkeiten mit einer zentralen Konfiguration bekommen. Ein weiterer Punkt fehlt ganz: Die Versionsverwaltung ist ein entscheidender Faktor in der Entwicklung. Wenn Du für die Entwicklung einen MS Team Foundation Server (TFS) dann wirst Du große Schwierigkeiten damit unter Linux bekommen. Ebenso wenn Du z.B. auf MS Visual Studio die Entwicklung abgestimmt hast. In meinen Augen ist das Projekt viel zu kurz gedacht und die wirklich wichtigen Punkte wurden völlig vergessen. Außerdem halte ich es für nicht möglich, dass man in 35h die komplette (!) Entwicklungsbasis so verändert, dass ein reibungsloser Umstieg möglich ist. So ein Projekt muss mehrere Monate mit allen Details geplant und dann in Ruhe durchgeführt werden, denn ein Scheitern eines solches Projektes führt dazu, dass ggf der komplette Entwicklungsprozess für einen größeren Zeitraum unterbrochen werden muss. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
turg3 Geschrieben 18. Januar 2012 Autor Teilen Geschrieben 18. Januar 2012 Hallo flashpixx, vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich versuche mal der Reihe nach auf die Kritik von dir einzugehen: Gründe für den Umstieg von XP auf Linux Desktop: -Die Entwickler entwickeln im Rahmen eines Projektes eine Applikation, die später auf einem Linux Server laufen soll -evtl. Einsparung von Lizenzkosten (Je nach Nutzungsdauer) Die Linux Desktops auf den Workstations werden nicht die Hauptarbeitsgeräte der Entwickler. Sie dienen neben den XP Workstations lediglich für das eine Projekt. (und evtl. weitere Projekte, welche auf Linuxbasis umgesetzt werden sollen) Deshalb auch weiterhin das AD. Dadurch ist es den Entwicklern möglich sich an jeder beliebigen Linux Workstation anzumelden. Die Authentifizierung läuft über einen LDAP Server und das AD.. Die Umsetzung der Sicherheitsrichtlinien, wie z.B. die Sperrung des Desktops, usw. wird Client- seitig umgesetzt. Dadurch dass wir ein einheitliches Betriebssystem ausrollen sollte es auch nicht vorkommen, dass die Entwickler unterschiedliche Desktopversionen verwenden. Die Bereitstellung der Entwicklungsumgebung, samt Versionsverwaltung, fällt nicht in meinen Aufgabenbereich. Ich kann als Systemadministrator nicht beurteilen warum welche Entwicklungsumgebung für die Arbeit der Entwickler wichtig ist. Die Installation der Entwicklungsumgebung, Versionsverwaltung, usw. geschieht in einem weiteren Projekt, welches durch die Entwicklungsabteilungen umgesetzt wird. Mir geht es in meinem Projekt also nicht darum die Entwicklungsumgebung der Entwickler komplett zu erneuern. Ich erweitere lediglich die bestehende Umgebung um eine weitere Komponente. Diese Punkte sollte ich evtl. in meinem Antrag etwas genauer herausstellen.. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
flashpixx Geschrieben 18. Januar 2012 Teilen Geschrieben 18. Januar 2012 -Die Entwickler entwickeln im Rahmen eines Projektes eine Applikation, die später auf einem Linux Server laufen soll Das ist eigentlich der Dreh- und Angelpunkt der Arbeit, das steht aber nicht im Antrag. Die Linux Desktops auf den Workstations werden nicht die Hauptarbeitsgeräte der Entwickler. Sie dienen neben den XP Workstations lediglich für das eine Projekt. (und evtl. weitere Projekte, welche auf Linuxbasis umgesetzt werden sollen) Das gehört auch rein Deshalb auch weiterhin das AD. Dadurch ist es den Entwicklern möglich sich an jeder beliebigen Linux Workstation anzumelden. Die Authentifizierung läuft über einen LDAP Server und das AD.. Das ergibt sich dann logischerweise aus dem Argument vorher Die Umsetzung der Sicherheitsrichtlinien, wie z.B. die Sperrung des Desktops, usw. wird Client- seitig umgesetzt. Dadurch dass wir ein einheitliches Betriebssystem ausrollen sollte es auch nicht vorkommen, dass die Entwickler unterschiedliche Desktopversionen verwenden. Bist Du Dir sicher? Du rollst zwar ein System aus, aber rein theoretisch könnte ich mir aus den Quellen alles selbst kompilieren und in meinem Home installieren. Wenn das eh ein Entwicklungssystem ist, dann hat man meist alle notwendigen Tools drauf. Ich stelle mal die Frage, braucht man das überhaupt in dieser Form? Soweit es mir nämlich bekannt ist, ist z.B. die Einstellung des Bildschirmschoners unter ~/. abgelegt, d.h. der User sollte Schreibrechte auf den Dateien haben und meines Wissens kann man diese Einstellung nicht global deaktivieren (jedenfalls unter Gnome & KDE). D.h. die Frage wäre, geht Dein Vorhaben hier genauso, wie Du es Dir vorstellst. Die Bereitstellung der Entwicklungsumgebung, samt Versionsverwaltung, fällt nicht in meinen Aufgabenbereich. Ich kann als Systemadministrator nicht beurteilen warum welche Entwicklungsumgebung für die Arbeit der Entwickler wichtig ist. Die Installation der Entwicklungsumgebung, Versionsverwaltung, usw. geschieht in einem weiteren Projekt, welches durch die Entwicklungsabteilungen umgesetzt wird. Nein das ist ein Trugschluss. Wie kann an dem ausgerollten PC überhaupt etwas installieren, der normale User hat keine Installationsrechte. Da Du in Deinem Projekt das ganze zentral durchführen willst, wäre die Frage woher kommt denn die Entwicklunsgumgebung? Du musst Dich mit den Leuten aus der Entwicklungsabteilung zusammen setzen und eben mit ihnen zusammen erarbeiten was sie an Komponenten brauchen, damit Du sie in das Image mit aufnimmst. Vor allen, wie Du ja sagst, dass das später auf einem Linux-Server laufen soll, musst Du die Desktops ggf mit cross-compiling Tools ausstatten, denn wie willst Du auf einem 32Bit System eine 64Bit Anwendung kompilieren oder auf einem Linux eine FreeBSD Anwendung. Mir geht es in meinem Projekt also nicht darum die Entwicklungsumgebung der Entwickler komplett zu erneuern. Ich erweitere lediglich die bestehende Umgebung um eine weitere Komponente. Es gibt aber eine Menge Schnittpunkte, die Du auch berücksichtigen musst, einige habe ich Dir genannt. Also einfach nen Image bauen und raus hauen a la "fire and forget" und dann sagen "alles weitere macht ihr", ist eben in meinen Augen etwas kurz und ich würde Dich damit im Fachgespräch zerreißen. Rolle das Projekt einfach mal von der Seite her auf, dass Du sagst "Erneuerung der Entwicklungssysteme" und Dich gar nicht so sehr darauf versteifst, dass Du hier einfach ein Image auf die PCs unter gewissen Sicherheitsaspekten drauf haust. Wenn z.B. die Entwickler eh primär unter Windows arbeiten und dabei auch bleiben wollen, wäre durchaus auch eine Virtualisierung der Linuxsysteme möglich, d.h. Du erzeugst zentral ein paar Linuxmaschinen, auf denen die Entwickler arbeiten können. Damit würde das ganze System des Ausrollens weg fallen und Du hättest die Vorzüge der Virtualisierung wie z.B. Snapshotmechanismen etc und Du könntest für die Entwickler unterschiedliche Maschinen mit unterschiedlichen Paketversionen bauen, so dass die Anwendung auch eben mit unterschiedlichen System getestet werden kann. Das Projekt an sich ist schon okay, nur vielleicht mal über den Tellerrand des eigen Schreibtisch hinaus schauen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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