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IP Routing - Wodurch können Pakete doppelt ankommen?


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Geschrieben

Hi Community,

ich bin im 3. jahr meiner Ausbildung zum Fachinformatiker - ANWENDUNGSENTWICKLUNG

Nunja...ich bereite mich was auf die Abschlussprüfung vor und dafür muss man nunmal auch den systemintegrator-Kram drauf haben...

mich interessieren die Thematiken auch....so komme ich zu meiner Frage....

Ich habe mir gerade etwas bezüglich UDP und TCP durchgelesen. Nämlich das UDP - anders als TCP - nicht kontrolliert ob ein Paket bereits angekommen ist.

Nun Frage ich mich wie es überhaupt sein kann, dass ein Paket doppelt ankommt.....

habe bisher lediglich rausgefunden dass es was mit dem IP Routing zu tun hat..... aber ich würde gerne wissen WAS GENAU da schief laufen muss damit ein Paket doppelt geschickt wird.

Kann mir das jemand erklären?

Geschrieben
Entweder es gibt einen IP-Konflikt

Kannst du mir das etwas genauer erklären?

Meinst du "Ein PC will ein paket an einen anderen PC senden der die gleiche IP hat" ?

oder meinst du "ein PC1 will etwas an PC2 senden und zufällig hat PC3 die gleiche IP wie PC2"

wie würde das denn dann ablaufen? Versucht der Router das paket dann an beide PC's (die eine gleiche IP verwenden) zu senden ? Also 2 mal ? und dann kann es sein dass entweder jeder PC das Paket bekommt bzw ein PC beide und der andere keins?

oder hab ich das ganz falsch verstanden ?

oder es laufen Peer-To-Multipeer (Multicast) Dienste

Hmmm...davon hab cih jetzt noch gar nix gehört....wär so ein Programm wie Kazaa oder bearshare eine Peer to Multipeer Anwendung?...heißt dass, das der PC1 an mehrere bestimmte PCs das paket schickt?

Aber wie würde dass dazu führen dass ein PC ein und das selbe Paket doppelt bekommt?

Kannst du da genauer drauf eingehen?

PS:Ich hoffe meine unwissenheit löst keine Wutanfälle aus.... :-P

Geschrieben

Ein IP-Konflikt tritt immer auf, wenn zwei Rechner im gleichen Netzwerksegment die gleiche IP haben. Egal ob Server oder Client.

Peer-To-Multicast-Dienste haben den Sinn, dass ein Server Datenpakete lossendet, auf die mehrere Rechner reagieren, wozu die beteiligten Clients eine Gruppen IP-Adresse nutzen. Diese befindet sich dann jedoch Jenseits von 224.0.0.0. IP-Adressen ab diesem Bereich sind für solche Dienste vorgesehen. Multicast wird meist für Streaming-Dienste genutzt, damit der Server die Daten nur einmal für Alle raussenden muss.

Geschrieben

Bei TCP geht es in erster Linie darum sicherzustellen, dass ein Paket überhaupt ankommt.

UDP hat hierfür keine entsprechenden Mechanismen (Sequencing, Acknowledgement) zur Verfügung.

Doppelte Pakete bei einer Peer-to-Peer Kommunikation sind eigentlich generell nicht erwünscht und würden einen Fehler in der Netzkommunikation darstellen und Fehler gibt's leider viele.

Geschrieben

ich verstehe den zusammenhang nicht zwischen dem doppelten empfang (?) eines datenpaketes und ip-routing (?)...

geht es hier explizit um routing oder switching in deinem fallbeispiel?

gegen loops gibt es probate mittel, mit entsprechend geeigneten geräten.

Geschrieben (bearbeitet)

natürlich gibt zig total seltene und furchbar komplexe mögliche szenarien. aber die antwort, die einem fian bei der prüfung sichere punkte bringt ist, dass es schleifen im netz gibt. heißt, dass es irgendwo im netz ein router oder ein switch gibt, der ein paket sowohl "nach "links", als auch "nach rechts" schickt und beide wege wieder bei ein und dem selben empfänger ankommen. mögliche ursache: zusätzlich eingebaute hardware von mitarbeitern ohne ahnung, konfigurationsfehler. letztendlich läuft es darauf hinaus, dass es fehlerhafte/inkonsistente einträge in der/den routingtabelle(n) gibt. (bzw. in den arp tabellen)

ein ip-adressen-konflikt macht sich anders bemerkbar - viel früher und mit vielen aufploppenden fehlermeldungen. da kommen nicht einfach mirnichts dirnichts doppelte pakete an. vermutlich wäre es auch eher so, dass die pakete abwechselnd nach einem zufälligen muster an den einen und dann an den anderen mit der selben ip-adresse gesendet werden....

Bearbeitet von 127.0.0.1
Geschrieben

unterschied udp tcp:

tcp: die rechner, die miteinander reden führen einen 3-way-handshake durch. das heißt, es wird protokollseitig die verbindung, das senden und der empfang bestätigt. (ACK)

udp: ist wie diktat in der schule. die pakete werden an einen (oder mehrere) empfänger gesendet. rückfragen sind nicht vorgesehen. mit etwas glück bekommt der empfänger alles mit und die übertragung funktioniert. oft verliert man pakete. ab einer bestimmten kritischen menge hat man keine vernünftige übertragung mehr. wenn bei einem gestreamten film 10 pakete fehlen ist das wurscht. bei voip wären das schon aussetzter. bei http wird die website nicht richtig dargestellt.... kritischer punkt hängt von der anwendung ab.

Geschrieben

Da fällt mir spontan noch eine weitere Möglichkeit ein:

Vielleicht ist auf einem Rechner eine falsche Subnet-Maske eingetragen, der dadurch glaubt, es handelt sich um den Netzwerk-Broadcast. Pingt man den Broadcast an, sollten alle Rechner antworten.

z.B:

192.168.1.* wird üblicherweise genutzt mit der Netzmaske 255.255.255.0. Auf irgend einem Rechner ist dann aber 255.255.255.128 als Broadcast eingetragen. Er glaubt dann, der Adressraum hört bei 192.168.1.128 auf und nutzt diese IP als Broadcast. Er antwortet zusätzlich auf Pings auf diese Adresse, obwohl seine eigentliche IP 192.168.1.56 ist.

Geschrieben (bearbeitet)

@GoaSkin

Wieso sollte der Host mit der falschen IP-Konfiguration den Ping überhaupt erhalten?

Der Ping läuft schließlich als Unicast.

Der Adressraum hört übrigens bei 192.168.1.127 auf.

Bearbeitet von MarcoPolo
Geschrieben
[...]192.168.1.* wird üblicherweise genutzt mit der Netzmaske 255.255.255.0. Auf irgend einem Rechner ist dann aber 255.255.255.128 als Broadcast eingetragen. Er glaubt dann, der Adressraum hört bei 192.168.1.128 auf und nutzt diese IP als Broadcast. Er antwortet zusätzlich auf Pings auf diese Adresse, obwohl seine eigentliche IP 192.168.1.56 ist.

Wenn dann müsste es die 192.168.1.127 sein, da dies die Broadcastadresse für das Netz 192.168.1.0/25 wäre. Die 192.168.1.128 ist wenn dann bereits die Netzadresse des nächsten Netzes. Somit könnte sie auch nicht als Standardgateway eingetragen sein, denn es ist nicht die erste nutzbare Adresse bei einem /25er Netz, sondern dies wäre dann die 192.168.1.129 bei einer Subnet Mask von 255.255.255.128.

Mögliche Gründe für doppelte Zustellung von Paketen könnten folgende sein:

  • Erneutes Senden eines Paketes, wenn ein Paket bei TCP/IP nicht richtig beim Empfänger angekommen ist, oder nicht innerhalb von einer bestimmten Zeit dort eingetroffen ist. (Bei UDP ist dies ja nicht möglich, da keine Empfangskontrolle stattfindet.)
  • Ein Routing Loop, der aufgelöst wird (solange der Routing-Loop besteht, werden die Pakete ja immer nur im Kreis geroutet und kommen nirgends an. Stattdessen werden sie nach [TTL] Runden verworfen
  • Doppelte MAC-Adressen bei Nutzung von TCP-IP, da dadurch in der ARP-Tabelle des Switches die entsprechende MAC-Port-Zuordnung durcheinander gerät und es durchaus sein kann, dass Pakete nicht ankommen, oder aber an beide Inhaber der doppelten MAC-Adresse ausgeliefert werden
  • Doppelte IP-Adressen bei TCP-IP, da der richtige Empfänger (derjenige, der die Daten angefordert hat) nicht immer unbedingt auch die Daten bekommt. Bekommt der andere PC die Daten, so fordert der erste PC die Daten erneut an. Sollte er sie dann noch immer nicht erhalten, fordert er sie noch einmal an...

Bei der Nutzung von UDP fällt mir ehrlich gesagt kein wirklicher Grund ein, wieso ein Paket doppelt bei einem PC ankommen sollte. Es findet keine Empfangskontrollel statt und von daher wird das Paket auch nicht noch einmal versendet von der Quelle. Es müsste also eigentlich schon eine defekte Komponente verbaut sein, die ein Paket dupliziert, oder aber jemand fummelt am Header der einzelnen Pakete rum.

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