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Unzufriedenheit und Langeweile am Arbeitsplatz - Jobwechsel?


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Geschrieben

Hallo zusammen :floet:

Ich weiß nicht, wie ich anders anfangen soll:

Ich gehe jeden Tag gelangweilt und unzufrieden zur Arbeit und das passt mir gar nicht.

Nachdem ich 2010 meine FISI-Ausbidung sehr gut abgeschlossen hatte, freute ich mich auf eine spannende Zukunft bei meinem Arbeitgeber, der mich ja schließlich übernommen hatte. Seit diesen zwei Jahren bin ich als Datenbankadministrator im Oracle-Umfeld tätig.

Anfangs hatte ich Probleme, mich mit der neuen Tätigkeit zu identifizieren. Datenbankspezifische Themen hatte ich während der Ausbildung nie wirklich gemocht, aber was man noch nicht kennt, kann man auch nicht beurteilen. Ich wurde direkt mit Oracle-Schulungen bombadiert und wahr völlig überfordert. Eine Einarbeitung im Betrieb fand allerdings leider kaum statt. Autoditaktisch ist hier das Stichwort - schön und gut, aber so ganz ohne helfende Hand zum Einstieg? Insgesamt ein großer Fehlstart, der nach einem Jahr dazu führte, dass mein Kollege, der ebenfalls übernommen worden war, die Flucht ergriff. Ein halbes Jahr später verließ uns ein weiterer Kollege. Nun bin ich mit dem Einarbeitungstalent (Kollege) überhaupt alleine im Datenbankbereich, mit dem ich mir ein Büro teile und einfach nicht zurecht komme.

Um auf das wirkliche Problem zu kommen:

Ich könnte fachlich nach zwei Jahren in meinen Augen sicher viel weiter sein, wenn ich anständig eingearbeitet worden wäre, aber auch so konnte ich mir einiges an Wissen aneignen. Hierzu zählen z.B.:

Oracle 9i, 10g, 11g

Oracle RAC

Oracle ASM

Oracle Data Guard

Oracle Grid

...

Die Tätigkeit an sich macht mir mittlerweile sogar Spaß - wenn denn mal was zu tun wäre. Das ist das größte Problem. In diesem Laden ist zur Zeit nichts los und keiner will es wahrhaben, vorallem ist es den meisten egal. Ich bin allerdings noch jung (23) und will kreativ sein. Zudem ist das Kollegium hier mehr als unkollegial, sodass ich jeden Morgen mit einer dermaßen schlimmen Unzufriedenheit ins Auto steige.

Ich muss hier einfach mal meinen Frust loswerden.

Kennt ihr solche Situationen?

Wie könnte man diese entschärfen?

Aktuell wird am Standort ein AIX-Systemadministrator gesucht - also fachlich eine völlig andere Richtung. Würdet ihr diesen Schritt wagen und Euch bewerben?

Ich freue mich auf spannende Antworten.

vG

der Gelangweilte :schlaf:

Geschrieben

Kennt ihr solche Situationen?

Wie könnte man diese entschärfen?

Aktuell wird am Standort ein AIX-Systemadministrator gesucht - also fachlich eine völlig andere Richtung. Würdet ihr diesen Schritt wagen und Euch bewerben?

Ja, kenne ich. Lösung: 1. Jobwechsel, 2. Fernstudium. Punkt 2 war nach reiflicher Überlegung meine Wahl, die ich nicht bereit habe. Ich habe mir gedacht, dass es mir doch darum geht mein Wissen zu erweitern. Und nirgends wird einem so viel Wissen eingetrichtert wie im Studium. Warum also die Langeweile im Job nicht ausnutzen und die Energie ins eigene Studium stecken? Nach dem Motto: Studieren und nebenbei etwas Geld verdienen ;) Habe ein paar Jahre später trotzdem einen Jobwechsel vollzogen als die Gelegenheit gut war.

Zum Thema AIX: wenn Dir AIX liegt (mir tut es das nicht) und Du bereits etwas Erfahrung hast: warum denn nicht?

Geschrieben

Sprech doch mal mit deinem Chef und sag ihm das du derzeit unzufrieden bist..

Wo anders bewerben klingt auch sehr gut.. Wenn du in einem Vorstellungsgespräch gefragt wirst, warum du den AG wechselt, sag ihm einfach die Wahrheit, dass du kaum/nichts zutun hast und du halt mehr aufgaben übernehmen willst und richtig Geschult werden willst, dass kommt bei Arbeitgebern immer gut an, wenn sie sehen das einer motivert ist und auch was dafür tun will.

Du musst es halt für dich selber wissen, ob du den Schritt wagen willst, aber wie du es beschreibst, kann es bei dir ja derzeit nicht schlimmer werden.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe mit AIX noch "nichts" gemacht, außer eben Datenbankinstallationen.

Ein Fernstudium hatte ich mir auch schon gedacht. Allerdings muss ich gelegentlich dann doch nachts arbeiten und die 40 Stunden wollen auch abgesessen werden :rolleyes:

Sprech doch mal mit deinem Chef und sag ihm das du derzeit unzufrieden bist..

Wo anders bewerben klingt auch sehr gut.. Wenn du in einem Vorstellungsgespräch gefragt wirst, warum du den AG wechselt, sag ihm einfach die Wahrheit, dass du kaum/nichts zutun hast und du halt mehr aufgaben übernehmen willst und richtig Geschult werden willst, dass kommt bei Arbeitgebern immer gut an, wenn sie sehen das einer motivert ist und auch was dafür tun will.

Du musst es halt für dich selber wissen, ob du den Schritt wagen willst, aber wie du es beschreibst, kann es bei dir ja derzeit nicht schlimmer werden.

Mit meinem Teamleiter hatte ich bereits drei sehr lange Gespräche. Genützt hat es leider nichts. Es handelt sich eben um ein sehr sehr großes Unternehmen, da sind Teamleiter mehr Manager weniger Team. Problem ist auch, dass das gesamte Team nichts zu tun hat, aber die meisten natürlich beschäftigt tun und es nie zugeben würden.

Bearbeitet von Gelangweilte
Geschrieben
Ich habe mit AIX noch "nichts" gemacht, außer eben Datenbankinstallationen.

Ein Fernstudium hatte ich mir auch schon gedacht. Allerdings muss ich gelegentlich dann doch nachts arbeiten und die 40 Stunden wollen auch abgesessen werden :rolleyes:

In den Zeiten, wo ich alleine im Büro war konnte ich in Ruhe lernen. ;) Und da das Studium relativ flexibel ist, kannst Du das an deine Zeitbedürfnisse entsprechend anpassen.

Zum Chef zu gehen und zu sagen: "Ich langweile mich, geben Sie mir Arbeit" ist meistens kontraproduktiv. Wenn keine Arbeit da ist, dann kann er auch keine herzaubern. Wenn er gute Laune hat wird er sagen "Schnappen Sie sich ein Buch und bilden sie sich fort". Im schlimmsten Fall darfst Du Seriennummern von Lizenzen in eine Excel-Liste abtippen, das Lager aufräumen oder Dir wird angeboten doch Urlaub zu nehmen.

Zudem: wenn Du dich langweilst, dann langweilen sich deine Kollegen auch. Einige sind jedoch ganz froh über diesen Umstand, so dass jede Veränderung, die Du für dich herausholen möchtest auch auf deine Kollegen abfärben wird ("Wenn er sich langweilt, dann haben die anderen auch nichts zu tun!"). Das wird dem kollegialen Verhältnis nicht gut tun.

Lange Rede, kurzer Sinn: wenn Du dich nicht selbst weiterbilden kannst/willst würde ich mich nach einem neuen Job umsehen. Der Grund ist legitim und für jeden Personaler nachvollziehbar.

Geschrieben
die 40 Stunden wollen auch abgesessen werden :rolleyes:

Wenn ihr wirklich wenig zu tun habt, frag ob du eventuell auf eine 36 Stunden Woche absteigen kannst..

Mit dem AIX kannst du dich ja im Vorfeld informieren und gucken ob du das machen willst und sonst würde ich sagen, einfach Bewerbungen schreiben und weg da.

Geschrieben

2 Möglichkeiten:

1. Jobwechsel

2. die ungenützte Zeit im Job nutzen und sich weiterbilden (z.B. Fernstudium)

Reden scheint nicht zu helfen. Wenn der Arbeitsplatz relativ sicher und die Bezahlung OK ist, würde ich evtl. eher zur 2. Variante tendieren.

Geschrieben

Sicher ist der bisher schon, Bezahlung ist mit knapp 35.000€ Jahresbrutto in Ordnung.

Ich will nur an meiner Arbeit Spaß haben und das hab ich hier definitiv nicht. Es kann einfach nicht sein, dass ich jeden Morgen nicht zur Arbeit will. Langsam wird das wirklich übel.

Die AIX-Stelle wäre nicht bei einem anderen Unternehmen, allerdings in einem anderen Team.

Geschrieben

Ja, die Stelle ist intern ausgeschrieben.

Ich bin wirklich sehr unglücklich, dass es so gekommen ist.

Ich war immer sehr aufgeweckt und hatte sehr viel Spaß an meinem Beruf.

Ich werde nie vergessen, wie die Prüfer folgende Schlussworte nach der Prüfung hatten:

"Denken Sie daran, immer weiter kommen, nicht stehen bleiben und in Monotonie verfallen"

Genau das ist nun eingetreten.

Ob AIX das Wahre ist, kann ich nicht beurteilen. Eigentlich ist es auch schade, gerade wo ich mit meinem Datenbankknowhow gerade etwas arbeiten kann (bzw. könnte...).

Geschrieben

Ob mir AIX mehr liegt, kann ich nicht sagen.

Die Datenbankadministration liegt mir ja mittlerweile. Daher wäre es auch etwas schade, dieses Knowhow wieder wegzuwerfen. Aber so ist die Branche wohl nun einmal.

Das Arbeitsklima soll sehr gut sein. Ein ehemaliger Mitauszubildender arbeitet in diesem Team. Mit ihm habe ich bereits gesprochen und er ist wirklich zufrieden. Ich war auf viele Dinge direkt neidisch. Arbeit ist dort ohne Ende, die suchen unbedingt Leute. Reinzuschnuppern wird wohl eher schwer.

Geschrieben

Schreibe mal ein paar Bewerbungen im Bereich der Oracle-Administration. Wenn Dir das Spaß macht, wäre es schade das Know How wegzuwerfen. Du kannst ja mal schauen, was Dir angeboten wird.

Geschrieben

Ich finde in meiner Umgebung leider keine Möglichkeit, in diesem Bereich weiterarbeiten zu können - in meinem jetzigen Unternehmen schon gar nicht.

Ich habe diese Woche erst einmal ein Gespräch mit dem Teamleiter des AIX-Bereichs.

Geschrieben
Sprech doch mal mit deinem Chef und sag ihm das du derzeit unzufrieden bist..

Das würde ich auch vorschlagen. Vielleicht könnt ihr ja auch zusammen eine Lösung finden und du kannst dich immernoch einarbeiten. Um dazuzulernen, ist es nie zu spät. :nett:

Ich würde aber auch garkeinen Fall gleich kündigen. Jeder hat mal einen schlechten Tag oder eine schlechte Woche. Arbeiten ist nunmal schwer. Das ist aber noch kein Grund, um gleich aufzugeben.

Viel Glück! :P

Geschrieben

Hi,

da ich selber DBA bin, kenn ich das Problem. Zur Zeit bin ich für Kunden unterwegs, da ist natürlich irgendwo immer was zu tun, aber als Inhouse-Admin gab es sehr oft sehr viel Freiraum. Das scheint ein vebreitetes Problem zu sein. Je nachdem wofür ihr die Datenbanken nutzt, reicht oft auch eine Standardinstallation, die dann so lange läuft bis entweder mal der Platzeplatz ausgeht oder eine neue Version installiert werden muss.

Wenn aber mal was kaputt geht, da muss man Knowhow haben, und wissen, wie man ein Backup zurückspielt und so wenig Datenverlust hat wie nur möglich verursacht. Sofern man denn eins hat. Soll ja auch Firmen geben die verzichten aus sowas. Wie auch immer, das scheint so das Schicksal der DBAs zu sein.

Ich würde dir fast sogar raten, dein Unix Knowhow ausuzubauen, damit du auch eine andere Seite kennenlernst. Bei uns gab es bisher immer so strikte Trennungen, dass die eine Seite so gut wie gar nichts von der anderen wusste, was natürlich funktionieren kann, aber dennoch immer auch Probleme mit sich brachte. In mittelgroßen Unternehmen behaupte ich mal, ist ein technisch versierter Admin in der Lage, durchaus beides vernünftig zu administrieren, ein Superguru in einem bestimmten Bereich wird man in einer Firma sowieso nicht.

Geschrieben

Eigentlich bin ich froh, dass ich mit den Problemen nicht alleine bin, aber wirklich an der Situation was ändern, kann nur ich selbst.

Die Frage ist, ob man sich auf die AIX-Stelle bewerben sollte. Das stellt für mich irgendwie schon einen großen Schritt dar. Für andere ist es evtl. ganz normal, alle zwei Jahre die Stelle zu wechseln - ich tue mich da bisher etwas schwer... :rolleyes:

Geschrieben
Hi,

Wenn aber mal was kaputt geht, da muss man Knowhow haben, und wissen, wie man ein Backup zurückspielt und so wenig Datenverlust hat wie nur möglich verursacht. Sofern man denn eins hat. Soll ja auch Firmen geben die verzichten aus sowas. Wie auch immer, das scheint so das Schicksal der DBAs zu sein.

nicht.

Offen gesagt, kann ich euch zwei nich wirklich verstehen. Ich bin "halber" DBA, komm aber aus der Developer Ecke. Wenn ich ne Datenbank seh, dann weis ich nich wo ich anfangen, und wo ich aufhören soll.

Ne Backupstragegie und nen Disaster Recovery Plan is das bare minimum.

Hot-Standby, Skalierbarkeit, Datenschutz, Security, >Performance Optimierung<, wie bekommt ihr das hin das euch langweilig ist ?

Nur nen Server Aufsetzen und die Software installieren (und ab und zu nen Backup einspielen) ist langweilig... aber das is dann auch noch nich das Ende der Fahnenstange ?

Gruß

Sven

Geschrieben

Hi,

ich weiss ja nicht wie groß deine Firma ist, oder wie oft du sowas machen musst. Natürlich gab es ab und zu mal neue Projekte, bei denen die Datenbank individuell konfiguriert und installiert werden musste, mit Anforderungen die man so auch noch nicht hatte. Im Nachhinein war musste man noch ein paar Indizes erstellen, ein paar Parameter umstellen und das Backup testen. Aber wie oft kommt sowas vor?

Und die Tätigkeiten werden ja auch nur Routine. Wenn man sowas häufiger macht, erfindet man das Rad ja nicht, man hat eine Checkliste (ob nun nach BSI-Grundschutzhandbuch oder was eigenens) und geht die Dinge Schritt für Schritt durch. Das war jetzt so spannend auch nicht. Mir macht die Arbeit schon Spaß, aber meine Erfahrung nach muss man zwar viel und schnell Knowhow aufbauen, was aber nur selten gebraucht wird. Und kreativ ist der Job auch nur extrem selten.

Da stelle ich mir eine Kombination aus Entwickler/DBA und System- und Datenbankadministrator schon spannender vor.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Ich brauche noch einmal Eure Mithilfe.

Die Stelle im Haus hat mir leider nicht zugesagt.

Allerdings habe ich von einem kleinen kommunalen IT-Dienstleister (öffentl. Dienst) eine Zusage bekommen.

Hier müsste ich zwar jeden Tag pro Weg über eine halbe Stunde fahren (derzeit 10-15 Minuten), würde dafür aber 7500€ mehr Jahresbrutto bekommen.

Es wäre nur folgender Schritt: Riesiges Weltunternehmen (Global Player) -> kleines kommunales IT-Dienstleistungsunternehmen!

Was würdest ihr machen? Ich weiß einfach nicht weiter.

Geschrieben

Was würdest ihr machen? Ich weiß einfach nicht weiter.

"Denken Sie daran, immer weiter kommen, nicht stehen bleiben und in Monotonie verfallen"

wenn du mit der derzeitigen situation nicht zufrieden bist, die aussicht aber besteht an anderer stelle zufriedenheit zu erlangen, dann wage den schritt. und sei dir gewiss, auch der eine oder andere möchte aus seiner position ausbrechen - nur die wenigsten wagen es. die fahrzeit halte ich für akzeptabel, der zuverdienst sollte jedoch nicht im mittelpunkt stehen.

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