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Geschrieben

Moin zusammen :)

ich hoffe ich bin hier bei euch richtig und hier tummeln sich ein paar leute die mir auskunft geben können

Thema ist wie der Titel schon sagt "DSL Load Balancing".

Nun zu meiner Frage:

Kann mir jemand mal das genaue Prinzip von Load Balancing erklären bzw. sagen welche Möglichkeiten alle zur Verfügung stehen?

Irgentwie kriege ich auf diversen Internetseiten immer nur die halben Wahrheiten raus und keiner weiß so recht Bescheid.

Die einen behaupten man hat auf den eingehenden Traffic überhaupt keinen Einfluss, nur auf den ausgehenden.

Andere sagen die Datenpakete werden immer über den Eingang beantwortet über den Sie auch erhalten wurden.

Dann behaupten einige man hat auf den Arbeitsplätzen nur max. soviel Bandbreite zur Verfügung wie die kleinste der "gebündelten" Leitungen hergibt ... manche behaupten hier wiederum das Gegenteil

Wie ist es nun wirklich?

- Wieviel Bandbreite hat man bei einem Load Balancing zur Verfügung?

- Kann man die Leitung für Downstream, die andere für Upstream benutzen?

Ich hoffe ihr habt da etwas den durchblick

Gruß =)

Geschrieben

Also wenn du Loadbalancing über Verteilalgorithmen machst, dann kommt die Antwort jeweils über den DSL-Anschluß wieder rein, über den du die Anfrage schickst.

Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, Leitungen zu bündeln, so dass du dennoch nach außen hin immer nur eine IP-Adresse hast und dann entscheidet die Stelle, die die Anschlüsse bündelt, wie es verteilt wird. Für den Privatgebrauch dürfte dies aber ein wenig oversized sein und auch vor allem zu teuer und aufwändig.

Von Draytec gibt es z.B. Router, die Load Balancing von Werk aus können mit zwei DSL-Anschlüssen. Ansonsten kann man dies auch relativ einfach über einen Linux-Rechner als Loadbalancer lösen.

Man kann die Aufteilung anhand diverser Faktoren machen. Hier mal ein paar Möglichkeiten - Kombinationen sind teils auch möglich.

  • z.B. gerade Quell-IP-Adressen gehen über Leitung 1 und ungerade über Leitung 2
  • Ziel-IP-Adressbereich 0.0.0.1 bis 127.255.255.255 geht über Leitung 1 und der Rest über Leitung 2
  • sobald eine neue Session aufgemacht wird, geht sie über die andere Leitung
  • Wenn eine bestimmte Auslastung auf Leitung 1 erreicht ist, geht alles neue über Leitung 2
  • anwendungsabhängig, ob es über Leitung 1 oder 2 geht
  • protokollabhängig, ob es über Leitung 1 oder 2 geht
  • zeitabhängig, ob es über Leitung 1 oder 2 geht
  • ...

Es gibt da wie geschrieben diverse Möglichkeiten. Mit günstigen Consumer-Geräten hat man natürlich nicht so viele Möglichkeiten, wie mit professionellen Loadbalancern, aber zumindest die Grundfunktionen sind vorhanden.

Geschrieben

Danke für die Antwort :)

Vorweg eines: Es ist nicht für den privaten Gebrauch gedacht, von dem her sind die Kosten relativ nebensächlich, teurer wie eine 8MBit Standleitung für 700€ im Monat kann es auf dauer ja kaum sein ;)

Angedacht ist folgendes:

Bis jetzt ist eine 2000er SDSL Leitung verfügbar, mehr bekommt man hier leider nicht rein, weil Standort = am A... der Welt :)

Nun hat sich ein weiterer Anbieter neben der Tcom hier aber säßhaft gemacht, der Internet über eine Richtfunkstrecke aus der nächst gelegen größeren Ortschaft bezieht und über Verteilerkästen wieder in die Leitungen einspeißt.

Von diesem Anbieter wäre ohne weiteres eine sync. 8 oder 10 Mbit Leitung zu bekommen, aber eben für teuer Geld.

Somit liegt die Überlegung nahe einfach eine normale 16000er DSL von diesem Anbieter zu beziehen und darüber den Download laufen zu lassen, der vorhande SDSL-Anschluss soll auf Grund des besseren Uploads eben nur für diesen genutzt werden.

Die andere Alternative wäre eben die Leitungen zu bündeln, was sich aber nicht wie ein Load Balancing "einfach" über eben einen Router realisieren lässt.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich stehe vor dem selben Problem wie du/ihr. Bündeln würde ich nicht empfehlen da es auch einen Gegenstelle geben muss die dann die Daten wieder entgegen nimmt.

Hintergrund ist der das dann bei euch eine Box hingestellt wird die dann sich mit der Gegenstelle (Rechenzentrum) verbindet und dann den Traffic über die verschiedenen Leitungen übernimmt. Das Problem bei der ganzen Sache ist das dann Kosten für die Gegenstelle aufkommen sowie für den Traffic der verursacht wird. Diese Lösung sollte man nur benutzen wenn man 99,9999% Sicherheit haben möchte das immer Internet besteht.

Meines Wissens kannst du wenn du so einen Load Balancer (Link Balancer) nutzt konfigurieren das z.b. der Http verkehr über die eine Leitung laufen soll und der voIP oder what ever über die andere. Welche Geräte das nun aber können kann ich dir auch leider nicht beantworten.

Ich seh gerade das man dort ein Demogerät anfordern kann. Dann kann man ja schauen welche Konfigurationen vorgenommen werden können.

Bearbeitet von jeronimonino
Geschrieben

Hast du auch eine Ahnung ob mit den diversen Load Balancern bzw. Routern mein beschriebenes Szenario möglich ist?

Also von einer Leitung nur den Down-, und von der anderen nur den Upstream zu nutzen?

Geschrieben (bearbeitet)

SChau dir mein Posting in einem anderen aktuellen Thread mal an. Dort sind diverse Firmen aufgelistet, die Load Balancer herstellen.

Da ich sie teilweise selber nicht wirklich kenne, kann ich jedoch auch nichts dazu sagen, welche davon Geräte haben, die für DSL/ADSL gedacht sind, oder ob diese einfach hinter den normalen Router geschaltet werden ansonsten.

Rein theoretisch kannst du eigentlich jeden richtig konfigurierbaren Router mit mehreren Interfaces (Cisco, Juniper, ...) auch als Loadbalancer nutzen. Über einen Anschluß lässt du die Defaultroute laufen und für die anderen Routen kannst du dann bestimmen, was darüber jeweils laufen soll. Du musst ja nur den next hop (deinen jeweiligen Router) dann angeben für z.B. eine Router zum Netzbereich 95.0.0.0/8 über Router x.

Wenn du natürlich nach Protokoll u.s.w. filtern möchtest, dann ist das ganze schon etwas komplexer (vor allem auf Routern, die per Console konfiguriert werden). Die Grundfunktionen sind jedoch auch so möglich - je nach Router auch mit Lastverteilung etc.

@Mighty5x:

Wenn du über Leitung 1 eine Seite aufrufst, dann wird die Antwort dafür auch über Leitung 1 kommen.

Ob es bei professionellen Loadbalancern eventuell eine Einstellung dafür gibt, dass http-Request entsprechend immer über eine bestimmte Leitung geschickt werden und dementsprechend die Antwort auch darüber kommt, weiß ich jetzt nicht - wäre aber durchaus denkbar.

Vielleicht solltest du dich einfach einmal von den entsprechenden Firmen diesbezüglich beraten lassen.

Bearbeitet von Crash2001
Geschrieben

Hatte eben mal Kontakt mit Barracuda.

Freundlich und kompetent kam mir der Bearbeiter meiner Anfrage vor.

Es muss also jeweils noch ein entsprechendes Modem an die Box angeschlossen werden pro Port. Entweder Kabelmodem, DSL-Modem, T1-Modem, ...

Ansonsten finde ich das Teil vom Preis her durchaus in Ordnung und von den Funktionen auch. Hätte ich das mal vorher gekannt... :rolleyes:

Geschrieben
Ob es bei professionellen Loadbalancern eventuell eine Einstellung dafür gibt, dass http-Request entsprechend immer über eine bestimmte Leitung geschickt werden und dementsprechend die Antwort auch darüber kommt, weiß ich jetzt nicht - wäre aber durchaus denkbar.

"Load-Balancing mit Special Session Handling" ist das Zauberwort.

Das heißt, dass z.B. ausgehende HTTPS-Verbindungen (Online-Banking) über eine beliebige, im Load-Balancing befindliche Leitung nach draußen gehen. Diese Session wird gespeichert und wird mit einem Timeout versehen.

Somit brechen HTTPS-Verbindungen nicht mehr ab, weil diese nicht mehr über mehrere, verschiedene Quell-IP-Adressen des Routers abgesendet werden.

Additional kann man beliebigen Traffic anhand von erweiterten Routen fest an ein WAN-Interface klatschen.

Geschrieben
Bekommst du ein Testgerät? Um z.B. die Konfiguration zu testen?

Ich hatte nämlich auch ein Gespräch mit so einem Mitarbeiter und hab nach einem Testgerät gefragt und wie es aus sieht wird das wohl was.

Wir haben schon einen Cisco-Router hier, der dafür gedacht ist.

Wenn ich das richtig mitbekommen habe auf deren Seite, muss man ein Testgerät erst einmal bezahlen und wenn man es zurückgibt, bekommt man das Geld zurück. Das war mir dann doch zu doof. HAbe aber auch nciht direkt mit denen telefoniert, sondern nur E-Mail-Kontakt gehabt und nciht noch einmal nach einem Test-Gerät gefragt.

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