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Studium mit abgeschlossener Ausbildung + Fachhochschulreife?


Plenentair

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Ob ich jetzt mit 21 oder 22 anfange zu studieren, ist doch ziemlich egal.

Die Frage ist nur, ob es hier in der Nähe die Möglichkeit gibt, das Abitur überhaupt in 2 Jahren nach der Ausbildung zu absolvieren.

An allen Schulen in der Nähe - bei denen ich bis jetzt angefragt habe - ist dies nämlich nicht möglich.

Dort könnte man nur die Fachhochschulreife in einem Jahr erlangen.

Und wenn ich damit schon studieren könnte, wär es ja schwachsinnig, nochmal die Schule zu wechseln oder ewig mit der Bahn zu fahren.

Danke für Eure Antworten,

Plenentair

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Top-Benutzer in diesem Thema

Stimme Dir aber aufgrund Erfahrungen aus 2. Hand zu, dass einige private FHs die Studenten zu sehr als Kunden ansehen und ihnen statt dem akademischen Wissen, nur das Papier verkaufen (siehe meine unzähligen Beiträge zu diesem Thema).

Der Wissehschaftsrat sieht weder ein FH-spezifisches noch ein privatsschulspezifisches Problem, sondern ein allgemeines Problem an Hochschulen bei diversen Fächern:

Siehe: http://www.sueddeutsche.de/bildung/bericht-des-wissenschaftsrates-deutsche-hochschulen-vergeben-zu-viele-gute-noten-1.1519607

Ach und um der Aussage vorzubeugen, dass es keine MINT-Fächer betrifft ...

Dies trifft besonders auf Fächer wie Biologie zu, wo fast alle Absolventen (98 Prozent) besser als "befriedigend" abschnitten. Auffallend glänzende Diplomnoten haben zudem Mathematiker, Physiker, Psychologen und Chemiker,
Bearbeitet von bigvic
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@wurmi & zimbard

ich hab auch "nur" Mittlere Reife + IT-SE Ausbildung und bin jetzt im 6. Semester FU Hagen (Teilzeit) und habe aktuell 100ECTS (=Regelstudienzeit). Die fehlenden Mathekenntnisse habe ich mir autodidaktisch angeeignet und die Prüfung unter den Top10% bestanden (Durchfallquote 50%). Auch Theo. Info hab ich letzte Woche bestanden (auch 50% Quote).

Noch Fragen?

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@wurmi & zimbard

ich hab auch "nur" Mittlere Reife + IT-SE Ausbildung und bin jetzt im 6. Semester FU Hagen (Teilzeit) und habe aktuell 100ECTS (=Regelstudienzeit). Die fehlenden Mathekenntnisse habe ich mir autodidaktisch angeeignet und die Prüfung unter den Top10% bestanden (Durchfallquote 50%). Auch Theo. Info hab ich letzte Woche bestanden (auch 50% Quote)

Das ist beeindruckend. Respekt! :)

Weiter oben meinte ich halt nur, daß es evtl. nicht ganz sinnlos wäre, auch den höheren Schulabschluss zu haben. Man sollte auch über den Tellerrand eines Fachgebiets hinausgeschaut haben. Vielleicht ist es nicht ganz so toll, eine Stufe einfach zu überspringen. Ein Abiturient hat im Gegensatz zum Facharbeiter und Meister (ohne Abi) ein breiteres Allgemeinwissen.

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Ein Abiturient hat im Gegensatz zum Facharbeiter und Meister (ohne Abi) ein breiteres Allgemeinwissen.

Aha. Du meinst also, dass die 2-3 Jahre mehr Musik, Kunst und Deutsch GK innerhalb einer geschlossenen Gruppe von 16 jährigen vermitteln also ein breiteres Allgemeinwissen als ein Facharbeiter und Meister während ihren Ausbildungen und Meisterlehrgängen mit Menschen aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten und unterschiedlichstem Alter aufsaugen. Gewagte These.

Sagen wir es ml so: ich kann mir kaum vorstellen, dass das Gespräch mit einem Abiturienten mich intellektuell mehr fordert als das Gespräch mit Facharbeiter oder einem Meister... diese würde ich jederzeit einem Abiturienten vorziehen. Es sei denn ich möchte über die Verteilung der Abipunkte in Englisch diskutieren. Das ist aber sicher nicht abendfüllend.

... Tellerrand ...

Das kann man auch problemlos im Studium machen und sich das Nebenfach so wählen, dass man z.B. auch einen Einbluck in Jura gewinnt. Oder in Sozialpädagogik. Oder Arbeits- und Organisationsphsychologie. Auch hier würde ich das akademische Wissen der Bereiche den paar Jahren Geschichte und Englisch LK vorziehen.

Bearbeitet von Kwaiken
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Du meinst also, dass die 2-3 Jahre mehr Musik, Kunst und Deutsch GK innerhalb einer geschlossenen Gruppe von 16 jährigen vermitteln also ein breiteres Allgemeinwissen als ein Facharbeiter und Meister während ihren Ausbildungen und Meisterlehrgängen mit Menschen aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten und unterschiedlichstem Alter aufsaugen.

Ja, das meine ich. Wenn Du es unbedingt nochmal hören willst: Normalerweise merkt man es doch bald, ob man mit jemandem spricht, der mit 16 von der Schule abgegangen ist oder nicht. Ausnahmen bestätigen die Regel.

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Ja, das meine ich. Wenn Du es unbedingt nochmal hören willst: Normalerweise merkt man es doch bald, ob man mit jemandem spricht, der mit 16 von der Schule abgegangen ist oder nicht. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Das Studium ohne Abi ist noch nicht zu weit verbreitet, aber ich freue mich schon wenn Du irgendwann einem "Prof. Dr. rer. nat.", der im 2. Bildungsweg promoviert und habilitiert hat, in einem Gespräch mangelnde Allgemeinbildung unterstellst nur weil er kein Abi hat und Du schon.

Aber beeindruckender Gedankengang deinerseits. Diese bestehenden Schlussfolgerungen entspringen wahrscheinlich der vorzüglichen Allgemeinbildung, die Du durch das Abitur erfahren hast. Wenn ich in 20 Jahren mal einen Polo mit "ABI 2010" auf der Straße rumfahren sehe, weiß ich ja wer dort drin sitzt.

Bearbeitet von Kwaiken
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Wenn der Professor vom dem dritten Bildungsweg meint, das "Hambacher Fest" ist sowas wie das Oktoberfest, dann würde ich mir zumindest meinen Teil denken. :)

Aber beeindruckender Gedankengang deinerseits.

Ohne Abitur kann man sogar Außenminister werden. Aber ein Makel ist es doch. Warum sollte man nicht Vorurteilen von vornherein die Grundlage entziehen?

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Aber ein Makel ist es doch. Warum sollte man nicht Vorurteilen von vornherein die Grundlage entziehen?

Also soll das Opfer der Vorturteile es dem Täter recht machen? Verstehe ich das richtig?

Kein Abitur als Makel zu sehen ist schon ne beinharte Meinung, die meiner Meinung nach viel eher auf einen sehr beschränkten Horizont hinweist als das fehlende Abitur.

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Wenn der Professor vom dem dritten Bildungsweg meint, das "Hambacher Fest" ist sowas wie das Oktoberfest, dann würde ich mir zumindest meinen Teil denken. :)

Oh ja, die Geschichte um 18xx rum ist natürlich ein Thema, wo sich jeder auskennen muss. Schande über alle, die nichts darüber wissen.

Ohne Abitur kann man sogar Außenminister werden. Aber ein Makel ist es doch. Warum sollte man nicht Vorurteilen von vornherein die Grundlage entziehen?

Du hast es schon richtig gesagt, was es sind: Vorurteile. Und es dann diesen Leuten, die solche Vorurteile aufstellen, recht machen wollen indem man 3 Jahre für etwas investiert, was einen ggf. nicht weiterbringt (Stichwort: Bildungsrendite)? Ehm, ja... genau.

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Ich weiß nicht wie es mit dem Bachelor ist, aber war es nicht so, dass man mit dem Vordiplom bzw. dem Diplom automatisch die allgemeine Hochschulreife erhält bzw. erhalten hat?

Ich hab neben der Ausbildung das Fachabi gemacht und somit keine Zeit verloren. Rein vom Wissenszuwachs würde ich sagen, dass ich es mir hätte sparen können! Einizig in Mathe kamen neue Themen dran (Differenzial- und Integralrechnen), was aber auch nur Grundlagen darstellen.

Es war allerdings eine gute Vorbereitung aufs Fernstudium, da man sich recht viel alleine mit dem Stoff auseinandersetzen musste!

Dafür kommt es umso besser in Bewerbungen an. Wurde bisher in jedem Gespräch darauf angesprochen, ob das nicht sehr hart war (Ausbildung verkürzt + Fachabi) und wie ich mit dem vielen Lernstoff zurecht gekommen bin.

Alleine dafür hat es sich schon gelohnt ;)

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Kein Abitur als Makel zu sehen ist schon ne beinharte Meinung, die meiner Meinung nach viel eher auf einen sehr beschränkten Horizont hinweist als das fehlende Abitur.

grrr ... ich bin jetzt wohl in die Rolle des advocatus diaboli gedrängt ... Wenn doch schon bei FI- und Bankazubis das Abitur gern gesehen wird. Soll man einem Personaler, der FI-Azubis einstellt und für den ein Abitur ein Kriterium ist, sagen "sehr beschränkter Horizont!". Was ändert das an der sozialen Realität?

Joschka Fischer ist zum Beispiel viel verspottet worden, weil er keinen Abschluss hatte. Das war imme eine offene Flanke. Ich meine: Ein fehlendes Abitur ist doch nichts, was man nicht ändern könnte wie Körpergröße oder Herkunft.

Abitur - Abbuzze der Badesalz Film - YouTube

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Ich meine: Ein fehlendes Abitur ist doch nichts, was man nicht ändern könnte wie Körpergröße oder Herkunft.

Du hast einen Denkfehler.

Du gehst davon aus, dass es ein erstrebenswert Ziel für jedermann ist bzw. in deinen Augen sein sollte.

Auch jeder kann spanisch oder schreinern lernen, aber wenn man es nicht will, dann ist das noch lange kein Makel. Genausowenig wie wenn man kein Abitur hat. Das ist schlicht deine Weltanschauung, wie manch andere denken, dass man ohne Diplom einen Makel hat oder ohne Benz vor der Türe oder oder oder.

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Das ist schlicht deine Weltanschauung, wie manch andere denken, dass man ohne Diplom einen Makel hat oder ohne Benz vor der Türe oder oder oder.

Es ist ein *Wertesystem*. Da gibt es tatsächlich die unterschiedlichsten. Für den einen ist und bleibt der andere ein Prolet, auch wenn der drei S-Klassen in der Garageneinfahrt stehen hat. Dafür ist für den anderen wiederum der eine ein kleines Würstchen, wenn dieser nur in einem Reihenhäuschen wohnt, auch wenn er vielleicht Professor ist.

Ich komme eben aus einem bildungsbürgerlichen Hintergrund und sehe von daher Schule und Studium auch als wichtig für die persönliche Entwicklung. Das "Bürgertum", die klassische "Akademikerschicht", hat einen gewissen Wertehorizont, in welchen der Akademiker, welcher, wenn von Boole, Turing oder Cantor die Rede ist, ins Schwärmen gerät, auf der anderen Seite, wenn es um geisteswissenschaftliche Themen geht, das Niveau eines durchschnittlichen Spiegel-Lesers (1) nicht erreicht, nicht voll anerkannt ist. Man wird so jemanden zwar für einen Fach...äh...mann halten, aber nicht für einen Gelehrten.

Am besten ist und bleibt für mich, nicht völlig unbeleckt von einer der beiden Kulturen

Von zwei Kulturen zu keiner Kultur | WISSEN BLOGGT

zu bleiben.

(1) Akademiker sagen, die Artikel im Spiegel seien hochinteressant und von hohem Niveau, nur auf ihrem eigenen Fachgebiet würden ihnen dauernd miserable Recherchen und einseitige Darstellungen auffallen. In dieser Beziehung sind sich die Fachleute aller Fachrichtungen einig.

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... wenn es um geisteswissenschaftliche Themen geht, das Niveau eines durchschnittlichen Spiegel-Lesers (1) nicht erreicht, nicht voll anerkannt ist. Man wird so jemanden zwar für einen Fach...äh...mann halten, aber nicht für einen Gelehrten.

...

(1) Akademiker sagen, die Artikel im Spiegel seien hochinteressant und von hohem Niveau, nur auf ihrem eigenen Fachgebiet würden ihnen dauernd miserable Recherchen und einseitige Darstellungen auffallen. In dieser Beziehung sind sich die Fachleute aller Fachrichtungen einig.

Merke:

1. erst durch ein Abitur wird man zu einem Gelehrten. Ein Studium macht einen nur zum Fach... äh ... mann.

2. nur mit einem Abitur gelingt es einem die Unterdurchschnittlichkeit der Artikel im Spiegel außerhalb seines eigenen Fachgebiets zu entlarven.

Abenteuerliche Weltanschauung.

Bearbeitet von Kwaiken
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@Wurmi

aufgrund meiner ECTS Punkte vom Studium habe ich (anstelle meiner Mittleren Reife) bereits automatisch die fachgebundene Hochschulreife erhalten. Habe ich damit jetzt ein besseres Allgemeinwissen? Nein! Mir sagt das "Hambacher Fest" nämlich auch garnix....

PS: weil ich hier irgendwas von Spiegel lese.... ich bin Spiegel-Abonnent.... bin ich jetzt ein besserer oder schlechterer Mensch?

Bearbeitet von DarkMaster
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1. erst durch ein Abitur wird man zu einem Gelehrten. Ein Studium macht einen nur zum Fach... äh ... mann.

2. nur mit einem Abitur gelingt es einem die Unterdurchschnittlichkeit der Artikel im Spiegel außerhalb seines eigenen Fachgebiets zu entlarven.

Es war eigentlich vorauszusehen, daß meine Empfehlung, auf jeden Fall noch das Abitur zu machen, nur zu führt, daß sich Leute persönlich angegriffen fühlen und mit Rabulistik verteidigen. Hier wurde zum Beispiel meine Aussage weiter oben so erweitert, daß sie entstellt wurde.

Nochmal:

Ein breites Fundament ist belastbarer. Man wird nicht zum "Gelehrten" durch ein Abitur, aber das Abitur schafft wichtige Grundlagen dazu. Im Studium muß man sich zwangsläufig spezialisieren. Gerade deshalb sollte man vorher auch in andere Wissensbereiche hineingeschnuppert haben und dies auch während des Studiums weiter tun (Stichwort: Studium generale). Ich wiederhole es nochmals, auf die Gefahr, dafür angefeindet zu werden: Ein Universitätsprofessor, dessen Bildungsstand in den Fächern neben seinem Fach nicht höher ist als der eines Facharbeiters, wird sich seiner Defizite immer wieder schmerzlich bewußt werden (Und sei es auch nur, daß einer ihm so wie ich "blöd kommt"). Und dieser Professor wird wahrscheinlich auch in Zukunft eine seltene Ausnahme bleiben.

Diese Sicht verkennt nicht die Leistungen der Bildungsquereinsteiger und auch nicht, wie beschränkt Menschen mit Abitur sind. Aber: Die unangenehme Aussage, daß Hauptschüler Defizite im Allgemeinwissen haben, wird nicht dadurch widerlegt, indem man sie entstellt zu "Ein paar Jahre am Gymnasium, und schon ist man der Checker. Hahaha, ist der komisch drauf!"

Das besondere Ansehen des Abiturs ist eine soziale Realität, die zum Beispiel dadurch sichtbar wird, welche Summen vermögende Eltern an Privatgymnasien zahlen, damit ihr Nachweis dieses Zertifikat bekommt.

Anstelle vieler, hier ein Zitat aus einem Artikel zum Thema "Der Weg zu gesellschaftlichem Ansehen aber führt mehr noch als früher übers Abitur, und die solideste Art und Weise, es zu erlangen, bietet in den Augen der meisten Eltern das Gymnasium" Gymnasium: Das fliegende Klassenzimmer fliegt noch | Gesellschaft | ZEIT ONLINE

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Das besondere Ansehen des Abiturs ist eine soziale Realität, die zum Beispiel dadurch sichtbar wird, welche Summen vermögende Eltern an Privatgymnasien zahlen, damit ihr Nachweis dieses Zertifikat bekommt.

Du ziehst die falschen Rückschlüsse.

Das Abitur ist doch nur Mittel zum Zweck. Der Zweck ist bessere Chancen fürs Berufsleben zu haben (Möglichkeit zum studieren, etc.) und nicht aufgrund des tollen Abiturs ein besseres Ansehen zu haben. Vielleicht war das vor 60 Jahren mal so, aber im Jahr 2012 doch nicht mehr. Da wird man ja ausgelacht, wenn sich darauf jemand heutzutage noch was einbildet. Heutzutage hat selbst der akademische Grad eines Doktors nur noch sehr bedingt ein höheres Ansehen in der Gesellschaft zur Folge.

Nehme den Fall des Fachinformatikers. Mehr als 50% der FIs haben Abitur. Nach der Lehre sind aber alle FI und nicht "FI mit Abitur" und "FI mit mittlerer Reife". Das Abitur spielt für die berufliche (und damit meistens wohl auch die gesellschaftliche) Laufbahn überhaupt gar keine Rolle mehr.

Und zur These mit der Allgemeinbildung: Je länger man in allgemeinbildende Schulen geht, desto breiter ist es - ist pauschal wohl erstmal richtig.

ABER ... die Halbwertszeit dieses Wissens ist enorm gering. 2-3 Jahre nach dem Abitur hat ein sich durchschnittlich weiterbildender Erwachsener (Bücher und Tageszeitung lesen, Musuemsbesuche, Doku im TV, Gespräche mit Freunden, etc.) das locker aufgeholt bzw. überholt. Vielleicht weiss jemand der kein Abi hat nicht das erste Kapitel vom de Bello Gallico auswendig (den zumindest ich damals lernen musste auf dem Gymnasium), aber vielleicht war er im Dampflokmuseum und kennt nun die erste Dampflok die in Deutschland gefahren ist. Welches Allgemeinwissen ist denn jetzt höher zu bewerten?!

Bearbeitet von bigvic
typo
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Vielleicht war das vor 60 Jahren mal so, aber im Jahr 2012 doch nicht mehr. Da wird man ja ausgelacht, wenn sich darauf jemand heutzutage noch was einbildet. Heutzutage hat selbst der akademische Grad eines Doktors nur noch sehr bedingt ein höheres Ansehen in der Gesellschaft zur Folge.

Jein. Einbilden darf man sich da nichts drauf, das wäre peinlich. Aber in bestimmten Kreisen "hat" man es einfach, auch wenn dort Understatement angesagt ist. Übrigens gibt es genügend Leute, die für einen halbseidenen Doktorgrad immer noch den Wert einer S-Klasse bezahlen und dabei viel riskieren, und es gibt es eine ganze Branche, die davon lebt.

die Halbwertszeit dieses Wissens ist enorm gering. 2-3 Jahre nach dem Abitur hat ein sich durchschnittlich weiterbildender Erwachsener (Bücher und Tageszeitung lesen, Musuemsbesuche, Doku im TV, Gespräche mit Freunden, etc.) das locker aufgeholt bzw. überholt. Vielleicht weiss jemand der kein Abi hat nicht das erste Kapitel vom de Bello Gallico auswendig (den zumindest ich damals lernen musste auf dem Gymnasium), aber vielleicht war er im Dampflokmuseum und kennt nun die erste Dampflok die in Deutschland gefahren ist. Welches Allgemeinwissen ist denn jetzt höher zu bewerten?!

Die Halbwertszeit ist in der Tat gering, absolute Zustimmung, aber das gilt auch für akademisches Wissen. Aber gerade Latein lernt wohl niemand nebenbei beim Besuch eines Museums, und wenn man es einmal gelernt hat, verliert man es nie ganz. Latein kann sehr wertvoll sein, und es sei es nur, um beim Anwalt oder Arzt nicht ganz so leicht für dumm verkauft zu werden. Ich meine, daß es auch wichtig für das Selbstbewußtsein ist, weil man sich damit zum Beispiel an der Uni nicht so leicht von Fremdwörtern und einem bestimmten Habitus beeindrucken läßt, zum Beispiel im Seminar.

Um die Diskussion jetzt aber nicht völlig abdriften zu lassen: Zum Widerspruch haben mich eigentlich nur Begriffe wie "sinnfrei" in dem Zusammenhang gereizt.

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