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Fünf kurze Beschäftigungsverhältnisse und was nun?


Prosef

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Hallo Forenmitglieder,

Im Jahr 2008 hatte ich endlich nach langer Suche die Chance auf eine Berufsausbildung im IT-Bereich. In einer Klinik konnte ich meine Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration sogar mit Lehrzeitverkürzung auf 2,5 Jahren absolvieren. Denn ich hatte zuvor eine rein schulische Ausbildung in einer Berufsfachschule zum Technischen Assistenten für Informatik abgeschlossen. Allerdings war eine Übernahme in der Klinik nicht drin. Dies wusste ich schon, bevor ich meinen Ausbildungsvertrag unterschrieben habe. Doch ich fand anschließend eine vielversprechende Stelle bei einem noch jungen Unternehmen. Leider hielt das Beschäftigungsverhältnis nur sechs Wochen. Der Grund: Personaleinsparung! Nach zweimonatiger Suche konnte eine zwischenzeitlich eine Leiharbeitsstelle annehmen, die auch nur eine kurze Zeit lang hielt. Im Oktober letzten Jahres bekam ich eine Anstellung als Fachinformatiker in einem Verbund von Zahnarztkliniken. Ich war wieder im Medizin-Bereich angekommen, was mir sehr entgegen kam. Das Umfeld und die Kollegen waren super. Das war eigentlich meine Chance! Leider sind da einige Zwischenfälle (Eigenverschulden) passiert. Kurz vor Ende der Probezeit wurde ich dann gekündigt. Weil eine Kündigung absehbar war, nahm ich Kontakt zu Firmen auf, bei denen ich mich schon früher beworben habe. Fast nahtlos begann ich daraufhin in einem kleinen IT-Systemhaus zu arbeiten und wurde gleich bei einem Vertragskunden eingesetzt. Doch leider erfüllte mein Kenntnisstand nicht den Erwartungen und es kam erneut zu kleineren Zwischenfällen. Gleichzeitig kamen private Probleme hinzu. Wieder endete dies mit einer Kündigung. Zu diesem Zeitpunkt war ich am Tiefpunkt angelangt und nahm mir psychologische Hilfe in Anspruch. Nach zweimonatiger Suche bekam ich ein Angebot als IT-Supporter. Ich nahm das Angebot mangels Alternativen wahr, obwohl ich eine Strecke mehr als 100 Kilometer einfach pendeln musste. Im Herbst diesen Jahres nahm ein Zeitarbeitsunternehmen Kontakt mit mir auf und unterbreitete ein Angebot. Bei dem Probearbeitstag in der Einsatzfirma konnte ich vollends überzeugen und sie wollten mich haben. Ich habe meinen Arbeitsplatz gewechselt. Die Anstellung ist befristet und läuft bis Ende März 2013. Eine mögliche Übernahme ist völlig ungewiss. Der Hintergrund: In der Einsatzfirma wird aktuell die IT-Infrastruktur modernisiert und migriert. Daher ist der Personalbedarf derzeit höher.

Für mich persönlich sehe ich in der IT-Branche kein Fortkommen mehr. Bei Vorstellungsgesprächen werde ich immer auf die kurzen Beschäftigungsverhältnissen angesprochen und komme in Erklärungsnot. In den letzten beiden Jahren konnte ich kaum Berufserfahrung sammeln. Es zerrt sehr stark an den Nerven und ich glaube auch langsam nicht mehr daran, dass es doch mal mit einem längerfristigen Job klappt! Das Ganze treibt mich in Verzweiflung. Die Motivation ist absolut im Keller! Immer wieder spiele ich mit den Gedanken, nochmals eine Ausbildung zu beginnen. Aber es fällt mir sehr schwer, meine bisherigen Erreichtes über Bord zu kippen.

Habt ihr vielleicht ein paar gute Tipps für mich? Welche Möglichkeiten stehen mir nach so vielen Fehltritten noch offen? Wie gehe ich mit diesen Rückschlägen um? Ist eine Ausbildung in einem anderem Berufsfeld noch sinnvoll? Hat jemand hier im Forum schon ähnliche Erfahrungen gemacht?

Grüße

Prosef

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Top-Benutzer in diesem Thema

Ist eine Ausbildung in einem anderem Berufsfeld noch sinnvoll?

Warum sollte es dann besser laufen? Interessiert dich die andere Ausbildung mehr als IT?

Ich kenne die genannten "Zwischenfälle" nicht, aber wenn sie fachfremd sind und dir die prinzipiell IT liegt dann würde ich dabei bleiben und an den Problemen arbeiten. Und wie du ja siehst hast du trotz deiner unsteten Vita immer wieder was gefunden, oder? Vielleicht ist es ja beim nächsten was längeres.

Bearbeitet von bigvic
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Eine erneute Ausbildung sehe ich als Alternative, weil es bei mir in der IT bisher immer scheiterte. Es ist eine Chance zum Neuanfang! Ich will jetzt nicht sagen, dass mir die IT nicht liegt. Doch aufgrund meiner schlechten Erfahrungen kam der Gedanke und Wunsch einer Neuorientierung meines Berufslebens auf. In meinen bisherigen Jobs konnte ich mich kaum einbringen. Mir fehlte immer das Gefühl, ich könnte etwas bewirken! Zudem sind vier Kündigungen in eineinhalb Jahren einfach zuviel! Mein Vertrauen in die IT-Branche ist verloren. Ich suche nach Wege und Möglichkeiten wieder an Motivation zu gewinnen. Egal wie es weitergeht.

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Also wie bigvic schon meinte, wenn Dir die IT generell liegt, versuche doch an den Sachen zu arbeiten, die zu den Problemen geführt haben. Ansonsten, hast Du Dir schon gegangen gemacht, in welche Richtung Du eine neue Ausbildung machen willst? Falls nicht, könntest Du sicher mal in der Berufsberatung vorbeischauen und Dich dort beraten lassen. Eine weitere Frage wäre, ob Du Dir eine weitere Ausbildung "leisten" kannst. Dies meine ich in Bezug auf laufende Kosten durch Wohnung und so.

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Hier kurze Hintergrundinfos:

Wie bereits erwähnt, habe ich meine erste Stelle wegen Personalabbau verloren. Der Personalleiter sagte, es liege nicht an mir persönlich. Das Unternehmen ist laut eines früheren Kollegen auch dafür bekannt, neue Mitarbeiter einzustellen und bald wieder zu entlassen.

Bei der Leiharbeitsstelle wurde ich gekündigt, da Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Abteilungsleiter und mir gab. Da ich ziemlich am Anfang einen Auftrag nicht nach seinen Vorstellungen ausführte, war sein Verhältnis zu mir schon vorbelastet. Dabei habe ich meine Arbeit immer nach gutem Gewissen gemacht. Ein damaliger Kollege erzählte mir, dass ich nicht der erste sei, dem dies passierte.

Bei meinem dritten Job gab es neben kleineren Zwischenfällen ein Grund zur Kündigung: Zu viel Tratsch mit den Kollegen. Zu den Zwischenfällen zählten unter anderem ein von mir verursachter Schaden am Firmenfahrzeug und der Verlust eines Schlüssels. Man erwartete von mir auch mehr Eigeninitiative. Meine Motivation zum Beruf sank nach dem dritten Jobverlust extrem.

So konnte ich bei meinem vierten Arbeitgeber zu wenig Leistung bringen. Ich war öfters unpünktlich und nachlässig. Außerdem waren meine Fachkenntnisse für diese Stelle nicht ausreichend. Dies bemerkte vor allem der Vertragskunde, bei dem ich eingesetzt wurde.

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Ich moechte dir nicht zu nahe treten, aber vllt. Solltest du an dir menschlich arbeiten. Es sieht mir danach aus, als koenntest du nicht die zaehne zusammen beissen. Da bringt dann auch keine zweite Ausbildung was. Das soll keineswegs angreifend sein oder boes, aber du solltest im naechsten gespraech sagen wie es ist und auch sagen, dass du gereift bist und die flinte ins korn schmeissen nicht mehr ist. Unpuenktlichkeit etc. Sind nogos!

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alle aufgezählten "Zwischenfälle" haben doch primär garnix mit IT zu tun.

Wenn du beim vierten Arbeitgeber auch nur ein kurzes Gastspiel hattest, sehe ich das mit fehlenden Fachkenntnissen nicht so tragisch. Eine Einarbeitung von min. 6 Monaten ist normal.

Wenn du in den VGs bereits wegen der vielen Arbeitgeber angesprochen wirst --> optimiere deinen CV. Kannst gerne auch posten. Kurze Gastspiele würde ich evtl. dann garnicht erst auflisten.

Unpünktlichkeit, Nachlässigkeit... daran kann man arbeiten.

Wie alt bist du? In welchen Bereich würdest du denn gerne gehen?

Wenn es dir absolut keinen Spaß macht und du dich in der IT nicht wohl fühlst, dann sollte man schon schauen, ob eine andere Richtung sinnvoll ist.

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alle aufgezählten "Zwischenfälle" haben doch primär garnix mit IT zu tun.

Wenn du beim vierten Arbeitgeber auch nur ein kurzes Gastspiel hattest, sehe ich das mit fehlenden Fachkenntnissen nicht so tragisch. Eine Einarbeitung von min. 6 Monaten ist normal.

So lange war ich noch bei keinem Arbeitgeber. 5 Monate bei den Zahnkliniken war das Längste. Der Geschäftsführer des kleinen Systemhauses sagte mir, bei Stammkunden darf die Einarbeitungszeit normal ein, höchstens zwei Monate dauern. Meiner Meinung nach viel zu kurz!

Wenn du in den VGs bereits wegen der vielen Arbeitgeber angesprochen wirst --> optimiere deinen CV. Kannst gerne auch posten. Kurze Gastspiele würde ich evtl. dann garnicht erst auflisten.

Ein früherer Chef hat mir auch dazu geraten, kurze Beschäftigungen im Lebenslauf einfach wegzulassen. Bei meiner jetzigen Anstellung hat auch das Zeitarbeitsunternehmen meinen Lebenslauf "optimiert" an das Einsatzunternehmen gesandt.

Wie alt bist du? In welchen Bereich würdest du denn gerne gehen?

Wenn es dir absolut keinen Spaß macht und du dich in der IT nicht wohl fühlst, dann sollte man schon schauen, ob eine andere Richtung sinnvoll ist.

Ich bin 25 Jahre alt. Schon zu meiner Lehrzeit zum FISI kamen die Gedanken zur Neuorientierung auf. Mit den häufigen Jobverlusten wurden die Vorstellungen immer konktreter. Im Alter von 15 bis 20 Jahren habe ich mich und recht sehr intensiv mit IT-Themen beschäftigt. Darum wollte ich unbedingt einen IT-Beruf erlernen. Doch nach dem ersten Ausbildungsjahr ließ das Ganze mehr und mehr nach. Ich will damit nicht sagen, dass ich die IT abgeschrieben habe. Aber ich rede mir selbst immer wieder ein, dass die IT nichts für mich ist. Die Rückschläge föderten diese Einstellung noch. Außerdem hatte auch der Geschäftsführer des Systemhauses in einem Gespräch zu mir gesagt, dass ich für den Job keine Leidenschaft entwickeln konnte. Er meinte, es liegt auch mit an meinem Ausbildungsbetrieb. Denn ich sei als billige Arbeitskraft eingesetzt worden. Ich will jetzt nicht über meinen Lehrbetrieb herziehen, aber so ganz unrecht hat er da nicht. Alle zwei Jahre wurde bzw. wird ein neuer Azubi eingestellt und nach der Ausbildung nicht übernommen. Zu Vergleich: In der Berufsfachschule zum Informatikassistenten habe ich wesentlich gelernt als in meiner Ausbildung zum FISI.

Unpünktlichkeit, Nachlässigkeit... daran kann man arbeiten.

Stimmt! Ich muss mich selbst wieder motivieren!

Noch etwas:

Nach meinem dritten Jobverlust kamen auch noch einige private Probleme in Familie und bei Freunden hinzu. So ganz erholt hat sich das bis heute noch immer nicht. Das wirkt sich leider auch auf das Arbeitsleben aus. So kam es zu den Nachlässigkeiten.

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Deine Beitraege zeigen, dass dir zumindest bewusst ist, dass du vieles falsch gemacht hast. Also das ist zwar nur der Erste Schritt, aber immerhin etwas.

Zum Ausbildungswechsel: Dir sollte bewusst sein, dass die IT-Branche immer noch eine der besseren Branchen ist (derzeit ist es fuer die wenigsten schwer einen Job zu kriegen) ... wenn du in eine andere Branche wechselst, kann das ganz anders aussehen. Das bedeutet eben fuer den Bewerbermarkt in der IT-Branche, dass mehr verzeiht wird, wobei du natuerlich zu den Menschen gehoerst, die sich eventuell vom CV bereits zu viel geleistet haben :(. Wenn du denkst, in der IT-Branche koennte doch noch deine Zukunft sein, wuerde ich dir empfehlen, dich zu bewerben und vielleicht so etwas wie 2 - 3 Monate "fast" kostenlose Arbeit anzubieten und erst danach den regulaeren Arbeitsvertrag unterschreiben (also davor natuerlich schon die Konditionen festlegen) ... damit wuerde das Unternehmen kein (grosses) Risiko eingehen. Dir sollte bewusst sein, dass du im naechsten Unternehmen 2 oder besser 3 - 4 Jahre bleiben "musst" ... damit waere dein CV wieder halbwegs ausgebuegelt (wenn natuerlich auch Narben bleiben).

Wenn du die Branche wechseln willst (hast du konkrete Ideen?) wuerde ich genau analysieren was dich dort erwartet. Du kannst dir eine abgebrochene Ausbildung quasi nicht leisten. Generell als Vorschlag (wenn dir das liegt): Altenpfleger - das waere eine sehr sichere Branche mit Zukunft und sicher auch weniger Leistungsdruck. Man muss sowas halt moegen - fuer mich waers nix.

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Generell als Vorschlag (wenn dir das liegt): Altenpfleger - das waere eine sehr sichere Branche mit Zukunft und sicher auch weniger Leistungsdruck.

Kennst Du Altenpfleger? Ich kenne einige. Keiner beschwert sich über zu wenig Arbeit. Und zum Thema Leistungsdruck: ich weiß nicht wie es Dir geht, aber u.U. für das Leben von alten Menschen verantwortlich sein ist für mich mehr Druck als ein verzögerter Rollout von Windows 8.

Die Position zwischen den alten Menschen (mehr Pflege) und dem Management (weniger Personal) ist nicht für jeden etwas. Und die Stories mit einem examinierten Pfleger und zwei Hilfskräften auf 2 Etagen mit je 20 Leuten sind keine Legenden...

Der Job ist mies bezahlt, birgt viel Verantwortung für das Leben von Menschen, hat sehr besch*ssene Arbeitszeiten (Feiertage, Nachtdienst, Wochenenden), man muss sich häufig aufgrund von Profitgier und mangelndem Personal vierteilen und steckt so bis zum Hals in Arbeit und Kot (letzteres ist durchaus wörtlich zu nehmen).

Dieses Berufsbild jemandem als Alternative zur "sauberen" IT vorzuschlagen ist schon fast sarkastisch.

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Ich kenne ehrlich gesagt recht wenige Altenpfleger und der Vorschlag kam eher deshalb: "Da gibt es einen Mangel an Leuten, den Job halte ich fuer sehr sicher und es ist mal was ganz anderes wenn die IT nicht das Richtige fuer einen ist" ... also eine Chance fuer Leute, die vielleicht in der Privatwirtschaft eher versagen.

Ich denke, wir sind uns alle einig, dass ein Menschenleben in jedem Fall viel mehr wert ist als Geld. Trotzdem sehe ich das mit dem Leistungsdruck anders. Es kommt immer darauf an wie eine Person damit umgeht, aber wenn es danach ginge, duerfte natuerlich niemand Arzt, Sanitaeter, Erzieher ... werden. Das soll heissen: Man muss natuerlich einen gewissen Abstand zum Job haben, aber wenn man seinen Job ordentlich macht und sich keine wirklich groben Fahrlaessigkeiten erlaubt, hat man praktisch nix zu befuerchten. In der IT sieht das meines Erachtens anders aus. Da muss man sich staendig mit neuen Technologien beschaeftigen, es kann bei einem Projekt bei Zeitverzug auch mal um Millionen gehen, wo es dann heisst: 70 h/Woche arbeiten und das womoeglich in einem Gebiet wo man sich selbst nicht ganz so fit fuehlt. Und man sollte nicht vergessen, dass man nicht juenger wird. Wer mit 25 Jahren in der IT-Branche keinen Fuss fassen kann (was beim TO ja der Fall zu sein scheint), kann sich durchaus mal ueber einen Branchenwechsel Gedanken machen (es heisst ja nicht, dass ein Branchenwechsel die Loesung ist, eventuell ist es ja auch nur ein Taetigkeitswechsel), denn mit 45 ist man nicht aufnahmefaehiger.

Von dem mies bezahlt habe ich bisher unterschiedliches gehoert. Ueblicherweise deutlich unter der IT-Branche, das stimmt, ich habe aber auch schon gehoert, dass einige passabel verdienen (kommt halt immer darauf an, was in seinem Leben Prioritaet hat) ... ausserdem glaube ich, dass aufgrund Angebot - Nachfrage die Situation in den naechsten Jahren fuer die angehenden Pfleger attraktiver wird (aber OK, das ist nur eine persoenliche Einschaetzung ohne Quelle). Zudem wird der TO vermutlich mit dem CV nicht zu den bestbezahltesten IT-Kraeften gehoeren.

Generell muss man natuerlich der Typ dafuer sein. Ich habe es vorgeschlagen, weil es mal etwas ganz anders ist ... wenn der TO vielleicht Probleme mit den Leuten im "Business/der IT" haben sollte, koennte es trotzdem sein, dass er sich im sozialen Bereich ausgesprochen wohlfuehlt (mein Bruder zum Beispiel konnte in der Privatwirtschaft nicht wirklich Fuss fassen und geht als Sonderschullehrer inzwischen auf und macht seinen Job (soweit ich das beurteilen kann) wirklich gut). Insofern wuerde ich meinen Vorschlag vielleicht auf den sozialen Bereich ausdehnen.

Es ist wie immer im Leben eine Typfrage - fuer den einen zaehlt der Status am Beruf, fuer den anderen das Geld und wieder fuer den anderen der Sinn (ich will der Gesellschaft etwas geben) im Vordergrund. Andere wollen vielleicht einfach eine ruhige Kegel schieben, wieder anderen ist das kollegiale Umfeld extrem wichtig. Vielleicht waere es auch gut wenn der TO mal seine intrinsische Motivation etwas erlaeutern koennte.

Lieber Kwaiken, wenn du ein Berufsbild wie Altenpfleger als sarkastischen Vorschlag ansiehst, dann frage ich mich schon, welches Weltbild du hast. Es gibt (fuer manche) eine Welt ausserhalb von Mohair, Maloche und Moneten, welche durchaus zur Selbstverwirklichung fuehren kann. Wie oben beschrieben: "Etwas sinnvolles zu machen und der Gesellschaft etwas (zurueck)zugeben" ...

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Ich kenne ehrlich gesagt recht wenige Altenpfleger und der Vorschlag kam eher deshalb: "Da gibt es einen Mangel an Leuten, den Job halte ich fuer sehr sicher und es ist mal was ganz anderes wenn die IT nicht das Richtige fuer einen ist" ... also eine Chance fuer Leute, die vielleicht in der Privatwirtschaft eher versagen.

Wer in der Privatwirtschaft versagt, dem möchte ich ungerne meine Mutter oder meinen Vater zur Pflege überlassen. Denn die Gabe von Medikamenten für mehr als 20 verschiedene Patienten, das setzen von Spritzen, die Pflegeplanung, das im Kopf behalten von sehr vielen Dingen (wer muss wann umgedreht werden, etc.) und die massive Anforderung an Softskills wie Einfühlungsvermögen, Empathie usw. fordern einen Menschen mehr als den TE die IT Branche gefordert hat.

Wer nicht einmal pünktlich zur Arbeit erscheinen kann, der sollte definitiv nicht in die Pflege gehen.

... aber wenn man seinen Job ordentlich macht und sich keine wirklich groben Fahrlaessigkeiten erlaubt, hat man praktisch nix zu befuerchten.

Das gilt auch für jeden anderen Job. Vom Manager der deutschen Bank und unserer Bundeskanzlerin bis zur Reinigungskraft im Office.

In der IT sieht das meines Erachtens anders aus. Da muss man sich staendig mit neuen Technologien beschaeftigen, es kann bei einem Projekt bei Zeitverzug auch mal um Millionen gehen, wo es dann heisst: 70 h/Woche arbeiten und das womoeglich in einem Gebiet wo man sich selbst nicht ganz so fit fuehlt.

Aha. Und Du denkst in der Pflege ist es anders? Ständiger Druck vom Management, dass noch mehr Personal einsparen will. Druck von den angehörigen, die Patienten doch bitte vernünftig zu pflegen wenn sie schon 1.5k im Monat für einen Platz im Altersheim bezahlen. Druck von den alten Menschen, die niemanden zum reden haben und den Pfleger bei jedem Besuch die Lebensgeschichte zum 120. Mal erzählen. Im ernst: das sitze ich doch lieber an dem Handbuch für Software XY.

Und was sagst Du? Es geht im Zeitverzug in der IT um Millionen? Willst Du wissen, was passiert wenn Du vergisst einen Dikubitus-Patienten umzudrehen, die Medikamentengabe verpennst oder vergessen hast, gegen was die alte Dame in Zimmer 205 allergisch ist? Hier geht es um Menschenleben und nicht um ein paar Kröten!

(Disclaimer: Klinik-IT ist eine andere Geschichte)

Und man sollte nicht vergessen, dass man nicht juenger wird. Wer mit 25 Jahren in der IT-Branche keinen Fuss fassen kann ...

Es geht beim TE nicht darum, dass er zu doof für etwas ist. Er ist derzeit einfach demotiviert und sollte sich auf den Hosenboden setzen und ein Arbeitnehmer sein, den man für seine Leistung gerne bezahlt. Wenn er eine ruhige Kugel schieben möchte: ab in den ÖD auf eine Papierschieber-Stelle mit EG6.

Von dem mies bezahlt habe ich bisher unterschiedliches gehoert. Ueblicherweise deutlich unter der IT-Branche, das stimmt, ich habe aber auch schon gehoert, dass einige passabel verdienen (kommt halt immer darauf an, was in seinem Leben Prioritaet hat) ...

Es gibt Leute, die halten 100 EUR über H4 für eine Vollzeit-Stelle für passabel. Fakt ist einfach, dass die Altenpfllegegehälter unterdurchschnittlich und in den meisten Fällen deutlich unter den Gehältern in der IT sind. Für die Verantwortung und die Belastung IMHO ein Witz.

ausserdem glaube ich, dass aufgrund Angebot - Nachfrage die Situation in den naechsten Jahren fuer die angehenden Pfleger attraktiver wird (aber OK, das ist nur eine persoenliche Einschaetzung ohne Quelle).

Das kann in 20 oder 30 Jahren der Fall sein. Nach 20 Jahren in der Pflege wird der TE selbst ein Pflegefall sein. Sich Jobs auszusuchen, die derzeit gefragt sind ist für Studenten genau so ein Fehler wie die Kristallkugel des Arbeitsamts zu bemühen, wann wo ein Mangel an Arbeitskräften bestehen wird. Stichwort: Schweinezyklus.

Generell muss man natuerlich der Typ dafuer sein. Ich habe es vorgeschlagen, weil es mal etwas ganz anders ist ...

Einfach ins Blaue hinein raten kann der TE sicher auch. Einfach die Seite vom Arbeitsamt aufrufen, Augen zu und Scrollen. Dort wo der Pfeil ist, bewerben. Merkst selbst wie sinnlos Vorschläge ohne Substanz sind?

Ich denke, dass der TE zu einer Berufsberatung und/oder ggf. zu einem ersten psychologischen Gespräch gehen sollte um zu klären, was ihn so demotiviert und seine Leistung schmälert. Die Probleme mit Freunden und Familie sind erste Anzeichen für den Leistungsabfall aufgrund beginnender Depressionen. Das würde ich vorher abklären bevor ich mir den IQ von Spongebob attestiere.

Lieber Kwaiken, wenn du ein Berufsbild wie Altenpfleger als sarkastischen Vorschlag ansiehst, dann frage ich mich schon, welches Weltbild du hast.

Ich frage mich eher was dich reitet den TE als Minderleister abzustempeln, der nichts auf die Reihe bekommt und ihm deswegen einen so anspruchsvollen Job in der Pflege von alten Menschen anzuvertrauen. Ich könnte mich kaum mehr über etwas echauffieren.

Das ist genauso wie die Umschulung von Schlecker-Mitarbeiterinnen zu Erzieherinnen. Es gibt Leute, die sind für den Job geboren und machen diesen aus intrinsischer Motivation heraus. Solche Leute brauchen wir. Verlegenheitspfleger und -Erzieher brauchen weder unser Land, noch unsere Eltern/Großeltern oder unsere Kinder!

Es gibt (fuer manche) eine Welt ausserhalb von Mohair, Maloche und Moneten, welche durchaus zur Selbstverwirklichung fuehren kann. Wie oben beschrieben: "Etwas sinnvolles zu machen und der Gesellschaft etwas (zurueck)zugeben" ...

Der TE hat kein Problem mit Selbstverwirklichung, sondern mit seiner Arbeitsleistung. Warum auch immer. Das können wir von hier aus nicht beurteilen. Er braucht keine Berufsberatung, sondern ein Gespräch mit jemandem, der Erfahrung bei so etwas hat und ein paar Erfolgserlebnisse in (s)einem Job!

Bearbeitet von Kwaiken
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Kwaiken, irgendwie glaube ich, du steigerst dich da in etwas rein ... entweder kannst du oder willst du mein erstes Posting dazu nicht verstehen. Voila:

Wenn du die Branche wechseln willst (hast du konkrete Ideen?) wuerde ich genau analysieren was dich dort erwartet. Du kannst dir eine abgebrochene Ausbildung quasi nicht leisten. Generell als Vorschlag (wenn dir das liegt): Altenpfleger - das waere eine sehr sichere Branche mit Zukunft und sicher auch weniger Leistungsdruck. Man muss sowas halt moegen - fuer mich waers nix.

Ich will es dir aber nochmal erlaeutern, weil darin ein paar wichtige Dinge stehen:

*) Hast du konkrete Ideen?

--> Ich will damit also anregen, dass sich der TO Gedanken machen sollte in welche Branche er ueberhaupt gehen will, ich sage in keinster Weise: "Das ist das einzig Wahre und alles andere kannst du vergessen".

*) wuerde ich genau analysieren was dich dort erwartet.

--> Was lernen wir daraus? Weil ihm keiner hier die Entscheidung abnehmen kann, ist eine Analyse (vermutlich auch mit einer/mehreren weiteren Personen) obligatorisch.

*) Man muss sowas halt moegen - fuer mich waers nix.

--> Auch damit sage ich, dass es nicht fuer jeden das Richtige ist.

Wer in der Privatwirtschaft versagt, dem möchte ich ungerne meine Mutter oder meinen Vater zur Pflege überlassen. Denn die Gabe von Medikamenten für mehr als 20 verschiedene Patienten, das setzen von Spritzen, die Pflegeplanung, das im Kopf behalten von sehr vielen Dingen (wer muss wann umgedreht werden, etc.) und die massive Anforderung an Softskills wie Einfühlungsvermögen, Empathie usw. fordern einen Menschen mehr als den TE die IT Branche gefordert hat.

Aus deiner Aussage impliziere ich: Kein Mensch, der fuer die Privatwirtschaft nicht wirklich geeignet ist, ist fuer die Pflege geeignet? Merkst du jetzt selbst, oder? Es soll tatsaechlich Menschen geben, die trotzdem die massiven Softskillanforderungen mitbringen.

Wer nicht einmal pünktlich zur Arbeit erscheinen kann, der sollte definitiv nicht in die Pflege gehen.

So etwas kann immer mehrere Gruende haben. Wenn man generell der nachlaessige Typ ist, dann gebe ich dir mit dieser Aussage absolut recht. Wenn der Grund aber ein psychisches Problem ist, was ueberwunden werden kann, ists was anderes.

Das gilt auch für jeden anderen Job. Vom Manager der deutschen Bank und unserer Bundeskanzlerin bis zur Reinigungskraft im Office.

Nein, es gibt Jobs, da werden Leistungen deutlich ueber dem Durchschnitt gefordert und andere, da wird weniger Leistung gefordert. Beispiel: Nicht jeder kann Partner bei McKinsey werden, nur weil er seinen Job recht "ordentlich" macht.

Und was sagst Du? Es geht im Zeitverzug in der IT um Millionen? Willst Du wissen, was passiert wenn Du vergisst einen Dikubitus-Patienten umzudrehen, die Medikamentengabe verpennst oder vergessen hast, gegen was die alte Dame in Zimmer 205 allergisch ist? Hier geht es um Menschenleben und nicht um ein paar Kröten!

Ich habe bereits in meinem vorhergehenden Posting beschrieben, dass man natuerlich hier ordentlich arbeiten muss. Wenn ich ordentlich arbeite verpenne ich keine Medikamentengabe und vermerke mir uebersichtlich gegen was wer allergisch ist und wer wann umzudrehen ist. Waere das alles so krass, wie du das beschreibst und muessten die sich unzaehlige Sachen merken und haetten kein "Backup", dann waeren heute 70% der Pfleger im Gefaengnis.

Das kann in 20 oder 30 Jahren der Fall sein. Nach 20 Jahren in der Pflege wird der TE selbst ein Pflegefall sein. Sich Jobs auszusuchen, die derzeit gefragt sind ist für Studenten genau so ein Fehler wie die Kristallkugel des Arbeitsamts zu bemühen, wann wo ein Mangel an Arbeitskräften bestehen wird.

auch hier verweise ich wieder darauf, dass ich bereits gesagt habe, dass man natuerlich der Typ dafuer sein muss. Wenn man der Typ dafuer ist, ist man auch nach 20 Jahren in diesem Beruf kein Pflegefall. Also woher du deine Aussage hier nimmst, ist wirklich fraglich.

Einfach ins Blaue hinein raten kann der TE sicher auch. Einfach die Seite vom Arbeitsamt aufrufen, Augen zu und Scrollen. Dort wo der Pfeil ist, bewerben. Merkst selbst wie sinnlos Vorschläge ohne Substanz sind?

Nein, ich verweise jetzt nicht mehr auf das bereits von mir Geschriebene ... ich denke, das klappt so jetzt auch ganz gut, oder?

... dasselbe gilt fuer die beiden unteren Absaetze.

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Wenn du denkst, in der IT-Branche koennte doch noch deine Zukunft sein, wuerde ich dir empfehlen, dich zu bewerben und vielleicht so etwas wie 2 - 3 Monate "fast" kostenlose Arbeit anzubieten und erst danach den regulaeren Arbeitsvertrag unterschreiben (also davor natuerlich schon die Konditionen festlegen) ... damit wuerde das Unternehmen kein (grosses) Risiko eingehen. Dir sollte bewusst sein, dass du im naechsten Unternehmen 2 oder besser 3 - 4 Jahre bleiben "musst" ... damit waere dein CV wieder halbwegs ausgebuegelt (wenn natuerlich auch Narben bleiben).

Anschreiben dann bitte titulieren mit

"Bewerbung zum Sklaven 2.0"

Als ob man nur noch dafür leben würde, dass der CV halbwegs gerade ausschaut. Was der TE statt sich mal auf gut Glück in ein anderes Berufsfeld schnuppern machen sollte ist wohl vornehmlich sich einen 2. Wecker kaufen und Routine in sein Leben bringen und eventuell aufhören die Schuld in den äußeren Umständen zu suchen...

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Waere das alles so krass, wie du das beschreibst und muessten die sich unzaehlige Sachen merken und haetten kein "Backup", dann waeren heute 70% der Pfleger im Gefaengnis.

Ich habe hier anscheinend wirklich tiefere Einsichten in den Beruf als Du und rede nicht nur unbelegbares Zeug, was mir in den Sinn kommt. Den meisten Leuten würden die Haare zu Berge stehen wenn die wüssten was häufig in solchen Pflegeanstalten veranstaltet wird.

Wenn man der Typ dafuer ist, ist man auch nach 20 Jahren in diesem Beruf kein Pflegefall. Also woher du deine Aussage hier nimmst, ist wirklich fraglich.

In meinem nahen Umfeld arbeiten mehrere Altenpfleger. In privaten und staatlichen Einrichtungen. Ich habe keinen Grund ihre Erzählungen in Frage zu stellen und sehe mit meinen eigenen Augen die körperlichen Auswirkungen des Berufs auf die Menschen.

Falls Du mir nicht glaubst: fahre einfach mal in ein Altersheim, geh auf die Station und frag nach der diensthabenden Schwester. Sag Du hast für deine Tochter/deine Nichte/etc. Interesse an diesem Beruf und hättest da ein paar Fragen und ob sie denn Zeit für dich hätte. Die meisten Krankenpfleger erzählen gerne etwas und Du kannst sicher nach der Schichtübergabe ein paar Fragen stellen und dich selbst davon überzeugen, dass ich hier (im Gegensatz zu Dir) keinen Unsinn rede.

Ich klinke mich aus der Diskussion mir Dir nun aus, da deinen Aussagen aufgrund fehlender Einsicht in den Beruf offensichtlich die Substanz fehlt.

An den TE: bevor Du Berufswechsel anstrebst, rede mit einem Berufsberater (nicht vom Jobcenter!) darüber oder frag deinen Hausarzt ob Du nicht mit einem Profi darüber reden könntest.

Bearbeitet von Kwaiken
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Kommt Leute, mit diesem Thread wollte ich keine Auseinandersetzung über Pflegeberufe auslösen! Die physische und psychische Belastung in dieser Berufsgruppe ist ernorm! Davor habe ich großen Respekt!

Seit einigen Jahren interessiere ich mich sehr für Automobile. Es ist ein leidenschaftliches Hobby. Auch Elektrotechnik und Mechatronik finde ich sehr interessant. Schon seit meiner Kindheit stand fest, dass ich einen technischen Beruf lernen und ausüben wollte. Wie bereits geschrieben, entwickelte ich in meiner Jugend ein recht starkes Interesse zur IT. Ich war so auf den IT-Bereich verbohrt, dass ich nach der Schulzeit keine Lehrstelle fand und erstmal die BFS zum Infomatikassistenten absolvierte. Als ich dann mit Beginn der Berufsausbildung festgestellt habe, dass der FISI eigentlich ein kaufmännischer Beruf ist, war ich sehr enttäuscht. Da kam erstmals der Wunsch nach einer beruflichen Veränderung auf.

Allerdings hatte gerade die Ausbildung in einem Krankenhaus positive Seiten: Ich stellte fest, dass mir das stark kollegiale Umfeld in der Medizin sehr entgegenkam. Der Job in den Zahnkliniken bestärkte mir dies noch weiter! Das weiß ich heute sehr zu schätzen! Denn in vielen anderen Branchen (z. B. Industrie) ist der Ton rauher.

Bei zwei Jobs konnte ich auch in Erfahrung bringen, dass ich gerne zu Firmenstandorte bzw. Kunden gefahren bin. Eine Außendiensttätigkeit wäre da auch etwas.

Bearbeitet von Prosef
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  • 2 Wochen später...

Dass der Beruf FISI ein kaufmännischer Beruf ist, bin ich zwar nicht ganz der Meinung, ich kann die Aussage aber nachvollziehen. Meiner Ansicht nach ist dieser Beruf unnötig verBWLert.

Die BWL sollte den Informatikkaufleuten vorbehalten sein. Der Name Fachinformatiker Systemintegration verspricht viel Technik, hält aber zu wenig ein.

DIe Zeit für BWL und Präsentieren hätte ich damals lieber in Spezialisierungen wie Cisco oder Linux-Zertifikate investiert. Der grosse BWL-Teil hatte zur Folge, dass ich Berufe im Support angenommen hatte, da FISI meiner Anischt nach nicht zu mehr taugt, jedenfalls so wie ich meine überbetriebliche Ausbildung erlebt hatte. Neben der Ausbildung oder der Arbeit sich weiterzubilden ist sehr belastend.

Nach meinen Erfahrungen wurde seitens der Unternehmen zu wenig gemacht. Das Motto "Mach's dir selbst aber schnell" kommt zu häufig vor. Meinen Werdegang zum LPIC304 Virtualisierung und Hochverfügbarkeit musste ich auf eigene Faust und ohne jede Hilfe während der Arbeitslosigkeit durchführen. Das ist ein Armutszeugnis für die IHK, die so schlechte Rahmenbedingungen geschaffen hat.

Ich habe seit 2004 insgesamt 8 Arbeitsstationen hinter mir, zum Teil lag es aber auch an der weitaus schwierigeren Situation auf dem Arbeitsmarkt 2004 im Gegensatz zu heute. Unter den 8 Arbeitsstationen war nur ein Unternehmen, welches noch einen technischen Geschäftsführer hatte. Dort war die IT noch einigermassen vernünftig organisiert. Wenn man dann aber Leute vor sich hat, die was zu sagen haben, aber keine Ahnung haben und deren BWLerische Denkweise der Technik dikiteren, kommt es zu Bösartigkeiten. Ich war einer unter vielen, die dann ausgewechselt worden sind.

So kann man doch nicht arbeiten wollen. Deine fehlende Motivation kann ich gut nachvollziehen. Bei 5 Arbeitsstellen oder bei 7 von 8 kann man nicht von Einzelfällen reden.

Ich sehe da eher ein politisches Problem, dass BWLer ihre Denkweise anderen Berufszweigen diktieren.

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Wenn man dann aber Leute vor sich hat, die was zu sagen haben, aber keine Ahnung haben und deren BWLerische Denkweise der Technik dikiteren, kommt es zu Bösartigkeiten.

IT ist immer nur Mittel zum Zweck. Daher "diktiert" selbstverständlich das Kerngeschäft was es benötigt um Umsatz/Gewinn zu generieren. Das sollte man nicht vergessen.

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Dass der Beruf FISI ein kaufmännischer Beruf ist, bin ich zwar nicht ganz der Meinung, ich kann die Aussage aber nachvollziehen. Meiner Ansicht nach ist dieser Beruf unnötig verBWLert.

Die BWL sollte den Informatikkaufleuten vorbehalten sein. Der Name Fachinformatiker Systemintegration verspricht viel Technik, hält aber zu wenig ein.

Nunja, es gehört einfach zum Job, dass man mit den Geschäftsprozessen zu tun hat. Zumindest, wenn man nicht in einer großen Firma arbeitet, nichts mit dem Einkauf zu tun hat, sondern einfach nur "Kabelaffe" oder sonstiges ist.

Ein FISI kann jedoch genauso auch mit dem Einkauf zu tun haben, muss vielleicht Sachen vor seinem Vorgesetzten oder dem Vorstand (oder wer auch immer übers Budget entwscheidet) argumentieren können und muss daher z.B. auch mal entsprechende Präsentationen erarbeiten und ausrechnen können, bei welchem Händler man im Endeffekt günstiger dran ist (wenn Händler A z.B. im Hardwarepreis günstiger ist, dafür Händler B bessere Wartungskonditionen bietet). Genauso ist der FI-Beruf eine rudimentäre Vorbereitung dafür, falls Leute sich selbständig machen wollen. Sie lernen in der Ausbildung das, was sie mindestens benötigen. Klar braucht man diverse Sachen aus der Ausbildung - je nachdem was man danach macht - nicht mehr. Das ist aber bei jeder Ausbildung so. Tapezieren gehört z.B. afaik auch zur Malerausbildung. Ob derjenige das danach beruflich noch jemals wieder machen wird, ist halt die andere Frage und abhängig von der Firma, in der er danach arbeitet.

[...]Nach meinen Erfahrungen wurde seitens der Unternehmen zu wenig gemacht. Das Motto "Mach's dir selbst aber schnell" kommt zu häufig vor. Meinen Werdegang zum LPIC304 Virtualisierung und Hochverfügbarkeit musste ich auf eigene Faust und ohne jede Hilfe während der Arbeitslosigkeit durchführen. Das ist ein Armutszeugnis für die IHK, die so schlechte Rahmenbedingungen geschaffen hat.
Ja, da stimme ich dir zu, dass es in diversen Firmen so ist, dass man keine wirklichen Schulungen kriegt und wenn man Zertifikate haben will, diese auch noch selber bezahlen soll. Es gibt jedoch genauso auch Firmen, die Mitarbeitern z.B. 3 Schulungen im Jahr bezahlen, die für ihren Job relevant sind. Gibt halt immer solche und solche.

Was die IHK damit nun aber zu tun haben soll, verstehe ich nicht so ganz. Sie kann nichts dafür, wenn dir während deiner Umschulung nicht das vermittelt wird, was vermittelt werden sollte und dich nicht ausreichend aufs Berufsleben, bzw. auf FISI-Jobs vorbereitet hat. Da liegt auch viel an einem selber. Während meiner FIAE-Ausbildung habe ich mich acuh nebenher noch mit der Materie beschäftigt. Eher in FISI-Richtung als FIAE-Richtung, aber dadurch konnte ich dann auch über den Tellerrand hinaus schauen.

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Nunja, es gehört einfach zum Job, dass man mit den Geschäftsprozessen zu tun hat. Zumindest, wenn man nicht in einer großen Firma arbeitet, nichts mit dem Einkauf zu tun hat, sondern einfach nur "Kabelaffe" oder sonstiges ist.

"Kabelaffe oder sonstiges" hört sich für mich abwertend gegean

Ein FISI kann jedoch genauso auch mit dem Einkauf zu tun haben, muss vielleicht Sachen vor seinem Vorgesetzten oder dem Vorstand (oder wer auch immer übers Budget entwscheidet) argumentieren können und muss daher z.B. auch mal entsprechende Präsentationen erarbeiten und ausrechnen können, bei welchem Händler man im Endeffekt günstiger dran ist (wenn Händler A z.B. im Hardwarepreis günstiger ist, dafür Händler B bessere Wartungskonditionen bietet).

Dafür brauche ich nicht soviel BWL oder Präsentation in der Ausbildung. Den technischen Part zu können ist aus meiner Erfahrung viel wichtiger, als blendend sich zu präsentieren. Wenn die Technik nicht läuft ist das viel geschäftsschädigender, als wenn das Präsentieren nicht läuft.

Genauso ist der FI-Beruf eine rudimentäre Vorbereitung dafür, falls Leute sich selbständig machen wollen.

Das ist der Wunsch von Konzernen, die ihre Fachabteilung outsourcen wollen, um rentabler zu sein. Informationstechniker interessieren sich für Technik. Die sollen aber die Ausbildung zum FISI machen. Eine selbständige Tätigkeit, die unternehmerischen Denken erfordet, geht an dem Wunsch des Informationstechnikers vorbei. Oder wie würdest du Prosefs Kommentar "Als ich dann mit Beginn der Berufsausbildung festgestellt habe, dass der FISI eigentlich ein kaufmännischer Beruf ist, war ich sehr enttäuscht." interpretieren?

Tapezieren gehört z.B. afaik auch zur Malerausbildung. Ob derjenige das danach beruflich noch jemals wieder machen wird, ist halt die andere Frage und abhängig von der Firma, in der er danach arbeitet.

Programmierkenntnisse für FISI geht für wie Tapezieren für Maler in Ordnung. BWL und Präsentieren nicht, jedenfalls nicht im derzeitigen Umfang. Wer den Wunsch nach mehr BWL hat sollte Informatikkaufmann werden.

Ja, da stimme ich dir zu, dass es in diversen Firmen so ist, dass man keine wirklichen Schulungen kriegt und wenn man Zertifikate haben will, diese auch noch selber bezahlen soll. Es gibt jedoch genauso auch Firmen, die Mitarbeitern z.B. 3 Schulungen im Jahr bezahlen, die für ihren Job relevant sind. Gibt halt immer solche und solche.

Was die IHK damit nun aber zu tun haben soll, verstehe ich nicht so ganz.

Bei meinen überbetrieblichen Ausbildungbetrieb wurde eben BWL und Präsentation sehr gut vermittelt und Informationstechnik nur so viel, dass man die Ausbildung noch schafft. Die IHK mit ihrem Rahmenlernplan ließ meinem Ausbildungsbetrieb diese Freiheit, den Schwerpunkt so zu setzen. Welche Freiheit hatte ich aber, wenn ich den technischen Teil bevorzuge?

Da liegt auch viel an einem selber.

Nein. Die Rahmenbedingung der IHK kann man selber nicht bestimmen und den Schwerpunkt des Ausbildungsbetriebs genauso wenig. Wir hatten versucht dagegen zu wirken. Aussichtslos.

Ich mein klar kann man sagen, der Rahmenplan der IHK ist halt so. Das hat aber nichts mit Kritik zu tun.

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So stark technisch orientierte Mitarbeiter wie du werden zwangsläufig aussterben. Ein Verständnis für Geschäftsprozesse und elementare betriebliche Abläufe, jenseits der Technik, sind absolut notwendig. IT ist eine Querschnittsfunktion und Technik, im Sinne einer Unternehmensinfrastruktur, ganz unten an der Basis zu finden. IT ist selten operativ, IT verdient kein Geld, sondern sollte Prozesse dabei unterstützen Geld zu verdienen. Präsentationstechniken sind in meinen Augen ebenso wichtig um Dinge, z.B. in Besprechnungen, vermitteln zu können.

Wenn man kein Interesse für betriebswirtschaftliche Abläufe hat, dann ist das kein Problem der Ausbildung. In meinen Augen könnte der Anteil der betriebswirtschaftlichen Themen ruhig erhöht werden. Die Spezialisierung auf Linux oder Cisco gehört IMHO nicht in die Ausbildung. Du sollst dort das notwendige Rüstzeug bekommen um dich schnell in neue Bereiche und Produkte einzuarbeiten.

Möglicherweise ist dein mangelndes Interesse an betriebswirtschaftlichen Fragestellungen und deine starke Fixierung auf die Technik ein Grund für deine vielleicht nicht ganz geradlinig verlaufende Karriere.

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