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Geschrieben

Wenn ich in einem IT Beratungsunternehmen sitze, mit jedem Projekt andere Aufgaben / Tools / Umfelder habe, habe ich durchaus Abwechslung und neue Herausforderungen die sich zwar im CV nicht direkt niederschlagen - dort ist es aber durchaus üblich sich mit einer (mehrerer) Zusatzseiten "Projekte" o.ä. zu bewerben - daraus geht dann hervor was man so gemacht hat.

Wenn dann auch noch die Gehaltssteigerungen und das Arbeitsumfeld passt, sehe ich keinen Grund für einen Wechsel nach irgendwelchen fixen Zeiten.

Aber das ist auch wieder nur fürs Consulting anwendbar.

Wenn ich auf einer Inhouse Position sitze, jedes Jahr meinen Inflationsausgleich bekomme und ständig die selben Sachen programmiere (sehr plakatives Beispiel) würde ich schauen das ich da weg komme...

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Geschrieben
... oder, überspitzt formuliert, von einer karrieregeilen, nicht auf Loyalität ausgerichteten Lebensweise.

Jetzt gibt es Unternehmen, wo ein AN tagein tagaus dasselbe tut. Dann wäre der Satz mit dem Nichtannehmen neuer Herausforderungen richtig. Wenn das Unternehmen allerdings ein breitgefächertes Spektrum an Kunden hat, dann ist jedes neue Projekt anders und eine neue Herausforderung.

Glaubs mir in Krisenzeiten sind die Unternehmen sehr unloyal ;) Warum sollte man es als Arbeitnehmer also sein.

Geschrieben
Den Satz habe ich hier jetzt häufiger gelesen un dich frage mich, wie sonnvoll er ist.

Das mag ja okay sein für Singles ohne familiäre Bindungen, die ihre sozialen Kontakte nur online pflegen. Wenn ich aber Familie, Kind und Kegel habe, zwinge ich damit auch die, alles aufgebaute über den Haufen zu werden und irgendwo anders neu anzufangen.

Ich gehe davon aus, dass der geneigte Leser diesen Satz entsprechend interpretieren kann. Dass man mit 11 Kindern und einer Ehefrau nicht alle 2 Jahre von Hamburg nach München und von Berlin nach Bonn umziehen können muss, sollte jedem klar sein. Es ist die transportierte Nachricht, um die es hier geht. Und zwar die, dass man in regelmäßigen Abständen neue Herausforderungen annehmen sollte wenn das Umfeld dies zulässt.

Während ich als Single durchaus alle 3-4 Jahre mir einen neuen Job quer durch Europa suchen kann und ggf. schon bei 20% Gehaltsaufschlag die Zelte abreiße, wird es für einen Familienvater - ggf. mit Kindern und einer in der Umgebung arbeitenden Ehefrau - vielleicht erst ab 40% Gehaltsaufschlag und besseren Perspektiven für die Familie spannend. Hier spielen wie üblich viele Faktoren eine Rolle, so dass nicht viele auf die Idee gekommen wären diesen Satz wortwörtlich zu verstehen, ohne ihre persönlichen Voraussetzungen hier zusätzlich einfließen zu lassen.

Geschrieben (bearbeitet)

Die Edit-Funktion könnte man auch auf 30 Minuten setzen... nun denn: Doppelpost! Ggf. kann ein Admin ja meine Beiträge verschmelzen.

Klingt nach "10 Tips wie sie im Vorstellungsgespräch brillieren". ;)

Ob das jetzt "brillieren" ist, mag ich nicht beurteilen. Aber die Munition muss man ja nicht noch selbst liefern ;)

Wie ich weiter oben schrieb ist das totaler Unfug. Es kommt auf das konkrete Umfeld des Arbeitnehmers an. Wenn jemand Klodeckel an einer Bandstraße aufhängt und sich nicht vorstellen kann, was anderes zu machen, dann magst du vielleicht (aber nur vielleicht recht haben). Wenn jemand sieben Jahre In der gleichen Unternehmensberatung oder als SE in der gleichen Firma arbeitet, dann ist das Blödsinn. Allein durch das wechselnde Arbeitsumfeld hast du immer neue Herausforderungen.

Wie bereits oben geschrieben, gilt diese Regel nicht wortwörtlich. Man sollte schon fähig sein, seine Voraussetzungen in die Gleichung einfließen lassen zu können um die Jahreszahlen für seine persönliche Situation zu erhalten.

Leute mit langer Betriebszugehörigkeit schreiben häufig die Positionen, die sie bei einem Unternehmen inne hatten (oder evtl. auch nicht hatten) mit in den Lebenslauf. Sie Substituieren die fehlenden Unternehmenswechsel um dem Vorwurf der Unflexibilität aktiv zu begegnen. Warum sitzt eine Person Jahre oder Jahrzehnte auf einem Posten, ohne in der Hierarchie aufzusteigen?

Dazu wird eine Laufbahn in den CV geschrieben: "Admin, System Engineer, Teamleiter, Leiter IT" oder "Junior Architect, Solutions Architect, Senior Architect" um den Karrieresprung alle paar Jahre zu symbolisieren.

Wenn dort nur steht 1990 - 2020: Administrator für X bei Firma Z wirst Du Dir die Frage gefallen lassen müssen, was dich so lange beim Unternehmen halten konnte. 10% Gehaltssteigerung gibt es nicht jedes Jahr. Warum ist man in der Hierarchie nicht aufgestiegen? Mangelnde Leistungsbereitschaft? 9-to-5-Typ? Fehlende persönliche Qualifikation für Jobs mit Leitungsfunktion? Mangelnde Softskills? Kellerkind, welches man nur auf Hardware und nicht auf Menschen loslassen kann? Alles legitime Fragen. Fragen, die mit Unternehmens- und/oder Positionswechseln beantwortet hätten werden können bevor man sie explizit hätte stellen müssen.

Glaubs mir in Krisenzeiten sind die Unternehmen sehr unloyal ;) Warum sollte man es als Arbeitnehmer also sein.

Genau das! Kann man nicht oft genug unterstreichen. Selbst die loyalsten Mitarbeiter mit zweistelligen Dienstjahren werden in Krisenzeiten durch Leute ersetzt, die den Job für 50 EUR weniger im Monat machen.

Wer kommt auf so eine "komische Aussage"????

Bei uns in der Firma macht man eine Ausbildung oder eine Ausbildung mit Studium, oder man studiert in/mit der Firma nach der Ausbildung und fast alle Mitarbeiter bleiben in der Firma bis sie in Rente gehen. Bei uns geht man gerne arbeiten, die Firma ist sehr sozial eingestellt, wir haben 14 Gehälter und verdienen nicht schlecht.

...

... für den absoluten Unsinn! Man MUSS gar nichts!

Sterben musst man. Sonst nichts. Das ist richtig. Aber wir können uns nun an einzelnen Worten aufhängen oder über die Nachricht diskutieren, die dieser Satz versucht zu transportieren. Selbstverständlich ist hier eine personenbezogene und keine wörtliche Interpretation notwendig, wie ich bereits geschrieben habe. Das sollte mehr als offensichtlich sein. Wenn das nicht der Fall war: Entschuldigung, falsche Prämisse meinerseits.

Ist schön, dass Du denen Job gefunden hast und mit 50 Dienstjahren in Rente gehst. Aber ich würde behaupten wollen, dass wenn Du mit 20 Jahren bei deiner Firma plötzlich den Job verlierst und nach einer neuen Stelle suchst, ggf. eher einen Nachteil im Vergleich zu jemandem hast, der 2-3 Marker mehr auf dem Kerbholz hat.

Man sagt einfach, dass jemand, der lange irgendwo gearbeitet hat sich an diese bestehenden Strukturen gewöhnt hat und nur schwer wieder in einem neuen Umfeld Fuß fassen kann. Eben diese vielzitierte fehlende Flexibilität. Das, im Zusammenspiel mit den (ggf. auch zu unrecht) unterstellten, mangelnden Fähigkeiten zum Aufstieg in der Hierarchie wenn man 10 Jahre lang nur Admin war, bilden den Nährstoff für diese oben so kontrovers diskutierte "2-5-7-Regel". Ist nachvollziehbar.

Ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis: ein Kollege hat fast 15 Jahre bei einer Firma mit Vertrauensarbeitszeit im Bereich Anwenderschulung gearbeitet und musste keinerlei Rechenschaft ablegen wann er kommt, wann er geht und was er mit seiner Zeit anstellt. Hauptsache die Arbeit ist getan und die geschulten Kunden sind zufrieden. Er konnte alle Termine selbst machen und das war's. Wir haben fast zeitgleich bei unterschiedlichen Beratungen angefangen. Wie es in Beratungen so üblich ist, muss man auf 0,5h-Basis in ein System eintragen was man im Monat gemacht hat, da man möglichst viel Arbeitszeit des Beraters einem Kunden in Rechnung stellen möchte. Das war für meinen Bekannten eine derart große Umstellung, dass er sich nach 4 Monaten was anderes gesucht hat.

Ähnliche Erfahrungen kann man auf fachliche Dinge projizieren. Wer 30 Jahre mit SAP gearbeitet hat, der wird mit Sage KHK vielleicht mehr Probleme haben, als jemand, der schon 4 Systeme bedient hat.

Bearbeitet von Kwaiken
Geschrieben
Leute mit langer Betriebszugehörigkeit schreiben häufig die Positionen, die sie bei einem Unternehmen inne hatten (oder evtl. auch nicht hatten) mit in den Lebenslauf. Sie Substituieren die fehlenden Unternehmenswechsel um dem Vorwurf der Unflexibilität aktiv zu begegnen. Warum sitzt eine Person Jahre oder Jahrzehnte auf einem Posten, ohne in der Hierarchie aufzusteigen?

Jahrelang auf einem Posten zu sitzen ist natürlich nicht sonderlich sinnvoll, da stimme ich dir zu. Sofern man sich in einem Unternehmen aber durch die Hierarchie entwickelt, mit dem Unternehmen und Einkommen zufrieden ist, dann sehe ich keinen Grund darin auch 10, 15 oder 20 Jahre in einem Unternehmen zu sein.

Dazu wird eine Laufbahn in den CV geschrieben: "Admin, System Engineer, Teamleiter, Leiter IT" oder "Junior Architect, Solutions Architect, Senior Architect" um den Karrieresprung alle paar Jahre zu symbolisieren.

Nicht nur zu symbolisieren: Es ist ein Karrieresprung.

Wenn dort nur steht 1990 - 2020: Administrator für X bei Firma Z wirst Du Dir die Frage gefallen lassen müssen, was dich so lange beim Unternehmen halten konnte. 10% Gehaltssteigerung gibt es nicht jedes Jahr. Warum ist man in der Hierarchie nicht aufgestiegen? Mangelnde Leistungsbereitschaft? 9-to-5-Typ? Fehlende persönliche Qualifikation für Jobs mit Leitungsfunktion? Mangelnde Softskills? Kellerkind, welches man nur auf Hardware und nicht auf Menschen loslassen kann? Alles legitime Fragen. Fragen, die mit Unternehmens- und/oder Positionswechseln beantwortet hätten werden können bevor man sie explizit hätte stellen müssen.

Das klingt schon sehr nach dem Mindset, welches ich bei Leuten aus Beratungsunternehmen erwarte. Aber es kommt immer auf das Gesamtpaket an. Nicht jeder der lange in einem Unternehmen ist, verharrt auf einer Position, ist ein Weichei oder verdient schlecht. Die Welt ist nicht nur Schwarz und Weiß. ;)

Genau das! Kann man nicht oft genug unterstreichen. Selbst die loyalsten Mitarbeiter mit zweistelligen Dienstjahren werden in Krisenzeiten durch Leute ersetzt, die den Job für 50 EUR weniger im Monat machen.

Sterben musst man. Sonst nichts. Das ist richtig. Aber wir können uns nun an einzelnen Worten aufhängen oder über die Nachricht diskutieren, die dieser Satz versucht zu transportieren. Selbstverständlich ist hier eine personenbezogene und keine wörtliche Interpretation notwendig, wie ich bereits geschrieben habe. Das sollte mehr als offensichtlich sein. Wenn das nicht der Fall war: Entschuldigung, falsche Prämisse meinerseits.

Ist schön, dass Du denen Job gefunden hast und mit 50 Dienstjahren in Rente gehst. Aber ich würde behaupten wollen, dass wenn Du mit 20 Jahren bei deiner Firma plötzlich den Job verlierst und nach einer neuen Stelle suchst, ggf. eher einen Nachteil im Vergleich zu jemandem hast, der 2-3 Marker mehr auf dem Kerbholz hat.

Man sagt einfach, dass jemand, der lange irgendwo gearbeitet hat sich an diese bestehenden Strukturen gewöhnt hat und nur schwer wieder in einem neuen Umfeld Fuß fassen kann. Eben diese vielzitierte fehlende Flexibilität. Das, im Zusammenspiel mit den (ggf. auch zu unrecht) unterstellten, mangelnden Fähigkeiten zum Aufstieg in der Hierarchie wenn man 10 Jahre lang nur Admin war, bilden den Nährstoff für diese oben so kontrovers diskutierte "2-5-7-Regel". Ist nachvollziehbar.

Ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis: ein Kollege hat fast 15 Jahre bei einer Firma mit Vertrauensarbeitszeit im Bereich Anwenderschulung gearbeitet und musste keinerlei Rechenschaft ablegen wann er kommt, wann er geht und was er mit seiner Zeit anstellt. Hauptsache die Arbeit ist getan und die geschulten Kunden sind zufrieden. Er konnte alle Termine selbst machen und das war's. Wir haben fast zeitgleich bei unterschiedlichen Beratungen angefangen. Wie es in Beratungen so üblich ist, muss man auf 0,5h-Basis in ein System eintragen was man im Monat gemacht hat, da man möglichst viel Arbeitszeit des Beraters einem Kunden in Rechnung stellen möchte. Das war für meinen Bekannten eine derart große Umstellung, dass er sich nach 4 Monaten was anderes gesucht hat.

Ähnliche Erfahrungen kann man auf fachliche Dinge projizieren. Wer 30 Jahre mit SAP gearbeitet hat, der wird mit Sage KHK vielleicht mehr Probleme haben, als jemand, der schon 4 Systeme bedient hat.

Geschrieben
Ähnliche Erfahrungen kann man auf fachliche Dinge projizieren. Wer 30 Jahre mit SAP gearbeitet hat, der wird mit Sage KHK vielleicht mehr Probleme haben, als jemand, der schon 4 Systeme bedient hat.

Wie jetzt, sich auf etwas zu spezialisieren, ist auf einmal nicht mehr gut? Oder muss ich mich durch häufige Jobwechsel direkt in mehreren Bereichen spezialisieren? Und in wie weit hilft mir das bei dem Aufstieg ins Managment, denn das ist doch das Ziel meines beruflichen Werdegangs?

Die viel zitierte "Regel" kann wie die meisten Regeln nicht eins zu eins angewendet werden. Jeder muss schon selber reflektieren in wie weit sie auf einen selber passt. Nicht jeder möchte leiten. Ich habe rundrum zufriedene "Kellerkinder" kennen gelernt, die auch nach Jahren der selben Tätigkeit in der selben Firma, schnell wieder eine neue Stelle gefunden haben. Denn "Kellerkinder" werden häufiger gesucht als Manager.

Gruß Pönk

Geschrieben

Durch mehrere Jobwechsel bekommst du jeweils unterschiedliche Sichtweisen auf eine Sache und Erfahrungen mit anderen Anwendungen mit. Das hat nichts damit zu tun, dass man sich nicht spezialisieren sollte, sondern eher damit, dass man dabei dennoch weiterhin über den Tellerrand schauen und nciht zu eingefahren werden, sondern weiterhin flexibel bleiben sollte, um das beste mitzunehmen. Wie Kwaiken schon schrieb - jemand, der jahrelang nur mit SAP arbeitet, hat eventuell mit einem Konkurenzprodukt arge Probleme bei der Bedienung, weil seine Denkweise zu eingefahren auf SAP ist. Jemand der beides kennt, hat hingegen keine Probleme damit, flexibel entweder das eine, oder aber das andere zu bedienen.

Geschrieben (bearbeitet)
Wer 30 Jahre mit SAP gearbeitet hat, der wird mit Sage KHK vielleicht mehr Probleme haben, als jemand, der schon 4 Systeme bedient hat.

Wer 30 Jahre bei SAP gearbeitet hat, der hat es ganz sicher nicht mehr nötig noch einmal mit Sage KHK zu arbeiten. Ansonsten kann ich nur noch einmal sagen, dass ein Mitarbeiter der eine gute Position in einem guten großen Unternehmen hat, es gar nicht nötig hat die Firma zu wechseln.

Bearbeitet von Trail
Geschrieben
Jemand der beides kennt, hat hingegen keine Probleme damit, flexibel entweder das eine, oder aber das andere zu bedienen.

Nach der vorgenannten Logik, müsste man bei einem Stellenwechsel also auch immer einen Wechsel der Spezialisierung vollführen, denn nur so zeigt man, dass man flexible ist, nicht auf ein System eingefahren ist und sich schnell in neues einarbeiten kann. Dafür darf man dann auch noch ein Lohnplus >10% erwarten.

Gruß Pönk

Geschrieben
Wer 30 Jahre bei SAP gearbeitet hat, der hat es ganz sicher nicht mehr nötig noch einmal mit Sage KHK zu arbeiten.

Genau das habe ich mir beim durchlesen des Posts auch gedacht ;)

Im Übrigen gibt es doch auch innerhalb der selben Firma Möglichkeiten, seine Position zu verändern, zum Beispiel

Junior SW-Entwickler -> SW-Entwickler -> Senior SW-Entwickler

und dann kann es weiter in Richtung IT-Architekt, (Junior/Senior) Projektleiter/manager, Product Manager etc...

In vielen Indutriebetrieben ist es übrigens auch normal, dass altgediente und erfahrene Mitarbeiter nach oben befördert werden anstatt sich jemand neues zu holen. Da fällt mir gerade der Alt-Siemensianer ein, der vor 30 Jahre die Lehre bei Siemens begonnen hat und nun Werksleiter in einem Werk mit über 2000 MA ist.

Ich sehe es gerade auch in der Halbleiterindustrie (AMD z.B.), dass die ganzen "alten Hasen" mit denen wir zusammenarbeiten nicht gerade durch häufige Firmenwechsel aufgefallen sind.

Geschrieben
Nach der vorgenannten Logik, müsste man bei einem Stellenwechsel also auch immer einen Wechsel der Spezialisierung vollführen, denn nur so zeigt man, dass man flexible ist, nicht auf ein System eingefahren ist und sich schnell in neues einarbeiten kann. Dafür darf man dann auch noch ein Lohnplus >10% erwarten.[...]
Wieso das? :confused:

Es geht (zumindest aus meiner Sichtweise) doch primär gar nicht darum, dass man neue Produkte / Spezialisierungen lernt, sondern offen bleibt für neues und nicht den Tellerrand aus dem Sichtfeld verliert.

Auch unter SAP gibt es z.B. verschiedene Module und nicht jede Firma setzt auch zwingend jedes Modul ein. So würde es bei Firma abc z.B. komplett anders aussehen als bei Firma xyz, obwohl es dennoch SAP ist. Genauso könnte jedoch auch ein anderes Produkt eingesetzt werden. Vielleicht hat man bei Firma auch abc etwas gesehen, was Firma xyz noch nicht nutzt, dafür nutzt Firma xyz etwas, was Firma abc nicht genutzt hat. Muss ja auch nichtmals SAP sein, sondern das war nur ein BEISPIEL.

Ein Mitarbeiter der mehrere Firmen kennengelernt hat, sieht ganz einfach Schwachstellen eher, da er oftmals schon verschiedene Möglichkeiten kennengelernt hat, wie etwas ablaufen oder gehandhabt werden kann. Genauso sieht er auch Chancen, Möglichkeiten (z.B. für die Konsolidierung / Aggregation von bestimmten Abläufen) vielleicht eher als jemand, der "firmentreu" seit Jahren dort den Dienst verrichtet und es nicht anders kennt, da er Sachen vielleicht auch einmal eher in Frage stellt, da er sie aus anderen Firmen anders kennt und sich nicht denkt "das war schon immer so, das wird schon so richtig sein".

Der Firma bringt jemand neues immer auch neue Impulse und "außenstehendes Wissen aus der bisherigen Erfahrung des neuen Mitarbeiters". Dafür muss er die Geschäftsprozesse in dem jeweiligen Unternehmen natürlich erst einmal kennen lernen. Dem neuen Mitarbeiter bringt es eventuell neue Einblicke in Themen, von einer Seite, wie er sie vielleicht noch gar nicht gesehen hat, Beschäftigung mit komplett neuen Themen, vielleicht auch ein besseres Gehalt oder bessere Arbeitsbedingungen, ...

Man sollte sich hier auch nicht allzusehr auf das Buchungs-/Warenwirtschaftssystem versteifen als Beispiel, sondern die Gesamtheit der Faktoren ist die eigentliche Aussage. Man lernt unter anderem z.B. mit neuen unbekannten Situationen anders umzugehen und nicht immer das Duckmäuschen zu spielen. Wenn dem Arbeitnehmer etwas nicht passt, dann kann er es auch ruhig sagen, denn er hat immer noch die Möglichkeit, zu einer anderen Firma zu wechseln. Und dieser Möglichkeit sollte man sich auch bewusst sein und sie falls nötig auch nutzen, statt unzufrieden sein Dasein zu fristen. Es macht also auch "freier", wenn man seinen Marktwert kennt und keine Angst davor hat. Zudem wird man auf dem Arbeitsmarkt attraktiver, wenn man weiß, was man kann. Wenn man sich irgendwo bewirbt muss man sich ja selber klar darüber sein, was man kann, was man etwas kann und was man noch lernen muss, um das Profil einer Stelle zu erfüllen.

Geschrieben
Wie jetzt, sich auf etwas zu spezialisieren, ist auf einmal nicht mehr gut?

Durch mehrere Jobwechsel bekommst du jeweils unterschiedliche Sichtweisen auf eine Sache und Erfahrungen mit anderen Anwendungen mit. Das hat nichts damit zu tun, dass man sich nicht spezialisieren sollte, sondern eher damit, dass man dabei dennoch weiterhin über den Tellerrand schauen und nciht zu eingefahren werden, sondern weiterhin flexibel bleiben sollte, um das beste mitzunehmen.

Das.

Wer 30 Jahre bei SAP gearbeitet hat, der hat es ganz sicher nicht mehr nötig noch einmal mit Sage KHK zu arbeiten.

Nicht bei, mit, Wenn ich 30 Jahre lang im Einkauf einer Gemeinde war und mit SAP arbeiten musste, später in die freie Wirtschaft wechseln muss (kann, darf, möchte), habe ich es schwerer als jemand, der schon einige Systeme bedient hat und deswegen nicht so eingefahren auf die Wege ist, die SAP beim Lösen von Aufgaben beschreitet.

Nach der vorgenannten Logik, müsste man bei einem Stellenwechsel also auch immer einen Wechsel der Spezialisierung vollführen, denn nur so zeigt man, dass man flexible ist, ...

Oh je. War ich denn so undeutlich?! Hier geht es nicht um den Wechsel der Spezialisierung, sondern um die Nutzung von Hilfsmitteln zum Lösen seiner Aufgaben. Wenn ich Netzwerk-Spezialist bin und 30 Jahre lang mit CISCO die Netzwerke aufgebaut habe, werde ich es schwerer haben als jemand, der 10 Jahre mit CISCO, 10 Jahre mit Sonicwall und 10 Jahre mit Genua gearbeitet hat.

Genau das habe ich mir beim durchlesen des Posts auch gedacht ;)

Siehe einen Absatz höher.

Im Übrigen gibt es doch auch innerhalb der selben Firma Möglichkeiten, seine Position zu verändern, zum Beispiel

Junior SW-Entwickler -> SW-Entwickler -> Senior SW-Entwickler

und dann kann es weiter in Richtung IT-Architekt, (Junior/Senior) Projektleiter/manager, Product Manager etc...

Ja, die mag es geben. Und wenn das wirklich neue Positionen innerhalb des Unternehmens sind: super. Aber was macht der Typ in der 10-Mann-Klitsche? Da gibt es außer der Gehaltsanpassung kaum Möglichkeiten zum Aufstieg. Oder bei einer 40-Mann-Softwarebude? Softwareentwickler, Teamleiter, Geschäftsführer. Da kannst Du Dir noch so schöne Bezeichnungen für deinen Job ausdenken, faktisch ist bei Senior Developer Ende wenn Du nicht gerade den Teamleiter beerbst.

In vielen Indutriebetrieben ist es übrigens auch normal, dass altgediente und erfahrene Mitarbeiter nach oben befördert werden anstatt sich jemand neues zu holen.

Ich sehe häufig viele fähige Leute auf ihren Posten kleben weil sie zu gut sind. Es ist schwerer Ersatz für diese zu finden wenn man sie befördert als sich jemand Neues für den Leitungsposten zu suchen.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich glaube, das Beispiel mit SAP war etwas ungluecklich, weil man mit 30 Jahren SAP-Erfahrung auf dem Buckel tatsaechlich immer gute Chancen haben wird, die Kernaussage ist aber absolut richtig und komplett SAP-unabhaengig. Nehmen wir mal als Beispiel Technologie: Wer vor 15 Jahren Java gelernt hat, war gefragt (legt mich jetzt nicht auf das Jahr fest wann die Highflyer-Zeit der Java-Entwickler war), wer 15 Jahre aber nichts anderes als Java gemacht hat (und das im gleichen Unternehmen), hats heute eventuell schwer, zu wechseln. Gerade wenn er vielleicht die ganzen Enterprise-Dinge ein wenig verschlafen hat und die Standard-Java-Applikationen geschrieben hat.

Deshalb empfiehlt es sich (unabhaengig) von einem Unternehmenswechsel, immer auch (zumindest als zweites Standbein - das ist es oftmals am Anfang bevor es das Erste wird), ich nenne es mal, uebergreifendes Know-How aufzubauen. Ein Beispiel fuer einen Entwickler waere das womoeglich so etwas wie Architektur (da ist es dann im Endeffekt zweitrangig welche Technologie eingesetzt wird) ... fuer andere koennte so ein Standbein beispielsweise Sales sein ...

Edit: Ich moechte noch ein Pro fuer einen Unternehmenswechsel (der IMHO bisher noch nicht genannt wurde) "liefern": Wenn man in einem Unternehmen anfaengt und dort sehr lange bleibt, bleibt man fuer die Leute dort immer "mehr oder weniger" der, der man am Anfang war. Also Extrembeispiel: Jemand macht seine Ausbildung bei Unternehmen A. Wenn er nach 15 Jahren immer noch bei Unternehmen A taetig ist, dann ist er in der Wahrnehmung der Chefs und Kollegen oftmals immer noch der Azubi (oder wenn das jetzt ein wenig zu extrem klingen mag, er ist "eher" der Anfaenger). Wenn man in ein anderes Unternehmen wechselt, ist man aber oftmals aufgrund der Vorkenntnisse der absolute Experte in seinem Team fuer ein bestimmtes Gebiet. Man wird also ganz anders wahrgenommen und gilt als Ansprechpartner Nr. 1 fuer bestimmte Problemstellungen ...

Bearbeitet von falke_
Geschrieben
Wenn ich Netzwerk-Spezialist bin und 30 Jahre lang mit CISCO die Netzwerke aufgebaut habe, werde ich es schwerer haben als jemand, der 10 Jahre mit CISCO, 10 Jahre mit Sonicwall und 10 Jahre mit Genua gearbeitet hat.

Wenn ich gut bin, dann ist die Frage Cisco, Sonicfall oder Genua lediglich eine Frage des Syntax, keine des Knowhows oder der Spezialisierung.

Ich sehe häufig viele fähige Leute auf ihren Posten kleben weil sie zu gut sind. Es ist schwerer Ersatz für diese zu finden wenn man sie befördert als sich jemand Neues für den Leitungsposten zu suchen.

Offenbar beherzigst du alle deine Karrieretipps die du hier so gibst. Hoffentlich geht das auf Dauer gut...

Geschrieben

Nicht bei, mit, Wenn ich 30 Jahre lang im Einkauf einer Gemeinde war und mit SAP arbeiten musste, später in die freie Wirtschaft wechseln muss (kann, darf, möchte), habe ich es schwerer als jemand, der schon einige Systeme bedient hat und deswegen nicht so eingefahren auf die Wege ist, die SAP beim Lösen von Aufgaben beschreitet.

Naja, jetzt so ein Extrembeispiel zu nehmen (30 Jahre lang im öffentlichen Dienst das selbe machen und dann in die Wirtachaft wechseln wollen)...

Wenn jemand 30 Jahre lang mit SAP arbeitet, wird er sich nie auf eine Stelle bewerben, die nichts mit SAP zu tun hat. Und wenn er 30 Jahre Erfahrung z.B. im SAP Customizing mit bestimmten Modulen hat, wird er den Job bekommen und nicht jemand, der pünktlich alle 5 Jahre die eingesetzten Tools gewechselt hat.

Oh je. War ich denn so undeutlich?! Hier geht es nicht um den Wechsel der Spezialisierung, sondern um die Nutzung von Hilfsmitteln zum Lösen seiner Aufgaben. Wenn ich Netzwerk-Spezialist bin und 30 Jahre lang mit CISCO die Netzwerke aufgebaut habe, werde ich es schwerer haben als jemand, der 10 Jahre mit CISCO, 10 Jahre mit Sonicwall und 10 Jahre mit Genua gearbeitet hat.

Und was passiert, wenn eine Firma einen CISCO Spezialisten sucht? Ich nehme an, sie werden denjenigen mit 30 Jahren CISCO Erfahrung nehmen.

Wenn ich 30 Jahre lang JavaEE Erfahrung habe, bin ich im Vorteil gegenüber jemanden mit 10 Jahren JavaEE Erfahrung, denn ob der jetzt Scala, Groovy oder Go noch zusätzlich kann, interessiert meistens weniger.

Normalerweise (so kenne ich das zumindest) wird in einer Stellenausschreibung auch jemand gesucht, der genau eine Sache gut beherrscht und nebenbei noch ein paar andere Sachen kennt, als jemand, der 3 Sachen zu je 1/3 gleich gut beherrscht (jetzt mal salopp gesagt - ich denke es ist klar was gemeint ist).

Ja, die mag es geben. Und wenn das wirklich neue Positionen innerhalb des Unternehmens sind: super. Aber was macht der Typ in der 10-Mann-Klitsche? Da gibt es außer der Gehaltsanpassung kaum Möglichkeiten zum Aufstieg. Oder bei einer 40-Mann-Softwarebude? Softwareentwickler, Teamleiter, Geschäftsführer. Da kannst Du Dir noch so schöne Bezeichnungen für deinen Job ausdenken, faktisch ist bei Senior Developer Ende wenn Du nicht gerade den Teamleiter beerbst.

Hier bei mir in der 80 Mann-SW-Bude gibt es keinen Projektleiter, Product Manager oder Geschäftsführer der nicht selbst auch als SW-Entwickler hier angefangen hätte. Und es gibt auch noch mehrere Firmen, die das so machen - anders geht es auch fast nicht, wenn man nicht gerade 0815 Wald-und-Wiesen Software verkauft.

Ich sehe häufig viele fähige Leute auf ihren Posten kleben weil sie zu gut sind. Es ist schwerer Ersatz für diese zu finden wenn man sie befördert als sich jemand Neues für den Leitungsposten zu suchen.

Ja, auch das gibt es. Aber wie gesagt, im Halbleiterumfeld sehe ich eher die Tendenz, dass sich Mitarbeiter früh spezialisieren und dann auch länger bei einer Firma sind. Das hat auch damit zu tun, dass man ab einer gewissen Komplexität nicht einfach mal einen eneu MA auf einen Leitungsposten setzen kann, der sich nicht mit den Prozessen im Betrieb auskennt.

Geschrieben (bearbeitet)
Wenn ich gut bin, dann ist die Frage Cisco, Sonicfall oder Genua lediglich eine Frage des Syntax, keine des Knowhows oder der Spezialisierung.

Das stimmt vielleicht für Programmiersprachen (aufgrund der Äquivalenz vieler Programmiersprachen), aber nicht für Hardware. Manche Dinge kann man mit einem Produkt nicht machen, was mit einem anderen problemlos geht. Nachdem man 30 Jahre lang nur mit X gearbeitet hat, hat man es sicherlich scherer als wenn man mit X, Y und Z vertraut ist. Aber ich wiederhole mich.

Offenbar beherzigst du alle deine Karrieretipps die du hier so gibst. Hoffentlich geht das auf Dauer gut...

Ich kann mich nicht beklagen. Aber Danke für deine Besorgnis.

Jeden Tipp, den man bekommt sollte man aber auf seine eigene Situation hin überprüfen. Wenn dieser passt und für einen logisch nachvollziehbar ist, ist es vielleicht ein hilfreicher Wegweiser. Wer aber meint nach 2 Jahren im Job mit seinen 11 Kindern, frischem Hauskredit, einer Ehefrau und zu pflegenden Schwiegereltern nach Travemünde umziehen zu müssen weil er 12,55 EUR im Monat mehr verdient nur weil das in einem Forum steht, braucht sich nicht zu wundern, dass dieser Schritt nicht gerade optimal war.

Und was passiert, wenn eine Firma einen CISCO Spezialisten sucht? Ich nehme an, sie werden denjenigen mit 30 Jahren CISCO Erfahrung nehmen.

Und wenn sie einen produktunabhängigen Netzwerkspezialisten suchen?

Wenn ich 30 Jahre lang JavaEE Erfahrung habe, bin ich im Vorteil gegenüber jemanden mit 10 Jahren JavaEE Erfahrung, denn ob der jetzt Scala, Groovy oder Go noch zusätzlich kann, interessiert meistens weniger.

Siehe oben.

Normalerweise (so kenne ich das zumindest) wird in einer Stellenausschreibung auch jemand gesucht, der genau eine Sache gut beherrscht und nebenbei noch ein paar andere Sachen kennt, als jemand, der 3 Sachen zu je 1/3 gleich gut beherrscht (jetzt mal salopp gesagt - ich denke es ist klar was gemeint ist).

Wenn es Spezialistenstellen sind, kann das durchaus hinkommen. Aber dann bist Du auf diese Stellen angewiesen. Jemand, der 3 Sachen gut kann, kann sich auf 3 Stellen bewerben. Du nur auf eine. Und wenn es das Produkt nicht mehr gibt (bei CISCO zwar unwahrscheinlich), was dann? Das Gleiche gilt für Leitungsstellen: dort werden lieber Generalisten mit breitem Fundament eingesetzt als Spezialisten. Was nützt mir als IT-Leiter ein Experte für Firewalls wenn es nur ein Teilgebiet ist, dass er zu bewerten hat?

Bearbeitet von Kwaiken
Geschrieben
Ich glaube, das Beispiel mit SAP war etwas ungluecklich, weil man mit 30 Jahren SAP-Erfahrung auf dem Buckel tatsaechlich immer gute Chancen haben wird, die Kernaussage ist aber absolut richtig und komplett SAP-unabhaengig. Nehmen wir mal als Beispiel Technologie: Wer vor 15 Jahren Java gelernt hat, war gefragt (legt mich jetzt nicht auf das Jahr fest wann die Highflyer-Zeit der Java-Entwickler war), wer 15 Jahre aber nichts anderes als Java gemacht hat (und das im gleichen Unternehmen), hats heute eventuell schwer, zu wechseln. Gerade wenn er vielleicht die ganzen Enterprise-Dinge ein wenig verschlafen hat und die Standard-Java-Applikationen geschrieben hat.

Ich glaube, Java ist auch ein unglückliches Beispiel ;) Imo hat man selbst als JavaSE (also ohne EE) Experte noch sehr gute Karten. Vorausgesetzt, die Arbeitsleistungen steigen auch an. Wenn jemand vor 15 Jahren einen Hello World Button programmiert hat und jetzt ein absoluter Java-Guru ist, hat er wohl wenig Probleme irgendwo unter zu kommen. Wer nach 15 Jahren immer noch Hello-World Buttons programmiert hat was falsch gemacht...

Edit: Ich moechte noch ein Pro fuer einen Unternehmenswechsel (der IMHO bisher noch nicht genannt wurde) "liefern": Wenn man in einem Unternehmen anfaengt und dort sehr lange bleibt, bleibt man fuer die Leute dort immer "mehr oder weniger" der, der man am Anfang war. Also Extrembeispiel: Jemand macht seine Ausbildung bei Unternehmen A. Wenn er nach 15 Jahren immer noch bei Unternehmen A taetig ist, dann ist er in der Wahrnehmung der Chefs und Kollegen oftmals immer noch der Azubi (oder wenn das jetzt ein wenig zu extrem klingen mag, er ist "eher" der Anfaenger). Wenn man in ein anderes Unternehmen wechselt, ist man aber oftmals aufgrund der Vorkenntnisse der absolute Experte in seinem Team fuer ein bestimmtes Gebiet. Man wird also ganz anders wahrgenommen und gilt als Ansprechpartner Nr. 1 fuer bestimmte Problemstellungen ...

Das stimmt wohl - kommt natürlich auch auf den Betrieb an.

Geschrieben
Wer aber meint nach 2 Jahren im Job mit seinen 11 Kindern, frischem Hauskredit, einer Ehefrau und zu pflegenden Schwiegereltern nach Travemünde umziehen zu müssen weil er 12,55 EUR im Monat mehr verdient

Du hast aber auch eine rege Phantasie ;) Da muß man sich über deine Einstellung zu dem Thema auch nicht weiter wundern. ;)

Geschrieben
Das stimmt vielleicht für Programmiersprachen (aufgrund der Äquivalenz vieler Programmiersprachen), aber nicht für Hardware. Manche Dinge kann man mit einem Produkt nicht machen, was mit einem anderen problemlos geht. Nachdem man 30 Jahre lang nur mit X gearbeitet hat, hat man es sicherlich scherer als wenn man mit X, Y und Z vertraut ist. Aber ich wiederhole mich.

Sorry, aber das kann ich nicht bestätigen. Technologien mögen sich unterscheiden, am Ende ist es nur Syntax und Handbuch lesen. Designprinzipien und Architekturen sind der Schlüssel.

Geschrieben (bearbeitet)
Du hast aber auch eine rege Phantasie ;) Da muß man sich über deine Einstellung zu dem Thema auch nicht weiter wundern. ;)

Nichts weiter zur Diskussion beizutragen? Oder warum versuchst Du Schoppenhauer-artig Nebenkriegsschauplätze zu eröffnen? Hier wundert mich deine beschränkte Sicht auf die Dinge tatsächlich ebenso wenig wie dich anscheinend meine Einstellung zu diesem Thema.

Sorry, aber das kann ich nicht bestätigen. Technologien mögen sich unterscheiden, am Ende ist es nur Syntax und Handbuch lesen. Designprinzipien und Architekturen sind der Schlüssel.

Nein, das sehe ich anders. Es gibt Produkte, die sind ganz einfach nach anderen Mustern gestrickt. In dem Gebiet, in dem ich tätig bin gibt es einige Hersteller, die Lösen eine bestimmte Aufgabe gänzlich unterschiedlich. Was ich in einem Produkt nur über Umwege erreiche, kann ich in einem anderen straight-forward einstellen. Das liegt daran, dass das letztere Produkt gezielt um diese Problemstellung herum aufgebaut wurde. Wenn ich nun 30 Jahre lang mit diesem gearbeitet habe, hätte ich massive Schwierigkeiten dieses Szenario, welches ich mit 3 Befehlen aufbauen kann, auf ein anderes Produkt zu übertragen.

Durch das Wissen, dass diese (und andere) Problemstellungen in den Produkten, die ich einsetze anders angegangen werden habe ich deutlich weniger Mühe bei einem neuen Produkt mich zurecht zu finden.

Ich freue mich, dass der Tenor auf diese Frage nicht einhellig ist. So kann der Leser dieses Threads entscheiden welcher Argumentation er lieber folgen mag und hat so die zwei Seiten der Medaille zumindest angesprochen gehabt.

Bearbeitet von Kwaiken
Geschrieben
Nein, das sehe ich anders. Es gibt Produkte, die sind ganz einfach nach anderen Mustern gestrickt. In dem Gebiet, in dem ich tätig bin gibt es einige Hersteller, die Lösen eine bestimmte Aufgabe gänzlich unterschiedlich.

In dem Bereich, in dem ich tätig bin, gibt es einige Hersteller, die Lösen eine bestimmte Aufgabe gänzlich unterschiedlich, am Ende aber auf den gleichen Grundlagen, vergleichbaren Architekturen und Designs. So what?

Durch das Wissen, dass diese (und andere) Problemstellungen in den Produkten, die ich einsetze anders angegangen werden, aber im Kern auf den gleichen Grundlagen basieren, habe ich deutlich weniger Mühe bei einem neuen Produkt mich zurecht zu finden.

Geschrieben

Auch wenn es jetzt ein wenig OT ist, wuerde mich jetzt doch interessieren, in welchen Bereichen ihr taetig seid (Kwaiken und bla!zilla) und vielleicht das ganze mit einem Beispiel untermauern koenntet, wo das eine bzw. das andere zutrifft.

Das hat nix mit "jemanden nicht glauben" zu tun, sondern ist lediglich persoenliches Interesse.

Geschrieben
In dem Bereich, in dem ich tätig bin, gibt es einige Hersteller, die Lösen eine bestimmte Aufgabe gänzlich unterschiedlich, am Ende aber auf den gleichen Grundlagen, vergleichbaren Architekturen und Designs. So what?

Durch das Wissen, dass diese (und andere) Problemstellungen in den Produkten, die ich einsetze anders angegangen werden, aber im Kern auf den gleichen Grundlagen basieren, habe ich deutlich weniger Mühe bei einem neuen Produkt mich zurecht zu finden.

D.h. Du weißt ob der anderen Produkte und ihrer Funktionsweise. Darüber spreche ich und das heiße ich ausdrücklich gut. Was ich angesprochen habe ist der Punkt, wenn man nur eines der Produkte kennt und nie mit anderen gearbeitet hat. Du würdest dann vor dem Bildschirm sitzen und sich denken "Was soll das denn?! In X geht das doch genau so!"... und wenn Dir das aufgrund der Unterschiedlichkeit mit vielen Problemstellungen so geht, hast Du selbst ein massives Problem. Jemand, der mehrere Produkte kennt, hat es nicht.

Geschrieben
Auch wenn es jetzt ein wenig OT ist, wuerde mich jetzt doch interessieren, in welchen Bereichen ihr taetig seid (Kwaiken und bla!zilla) und vielleicht das ganze mit einem Beispiel untermauern koenntet, wo das eine bzw. das andere zutrifft.

Sorry, habe deinen Beitrag übersehen.

Ich bin in einer Nische im Großraum IT Sicherheit tätig. Ich habe ein aktuelles produktbezogenes Beispiel, was mir selbst letztes Jahr passiert ist. Dazu müsste ich aber etwas weiter ausholen. Daher versuche ich es zunächst mit einem Produkt, das wahrscheinlich jeder kennt: Verzeichnisdienste. Auch hier ist mir der ein oder andere Fauxpas selbst passiert, da ich ursprünglich nur mit Sun One (dem Sun Verzeichnisdienst) Erfahrung hatte.

Kunden aus der NetWare-Zeit nutzen noch das eDir, während Exchange z.B. zwingend ein AD braucht. Sagen wir mal, dass ich 30 Jahre mit dem eDir gearbeitet habe. Nun bin ich gezwungen mit dem AD zu arbeiten. Ich laufe zwangsweise nun vielleicht in folgende Probleme:

1. das AD verbraucht mehr Speicherplatz für die Objekte als das eDir. Müsste ich nun 100 Millionen Nutzer speichern und würde ich blind von meinen Kenntnissen zu eDir ausgehen ("Wird schon nicht viel mehr sein... planen wir einfach 25% mehr an Storage"), würde ich ziemlich auf die Nase fallen. Das AD verbraucht ca. den doppelten Speicherplatz für die Speicherung von Objekten.

2. auch wurde der LDAP-Zugriff im AD nur stiefmütterlich umgesetzt. Das führt bei einigen Produkten zu massiven Problemen. Daher wird eher empfohlen die AD APIs zu nutzen statt LDAP-Zugriff. Das hat sich mit der neuen Version des AD gebessert. Wüsste ich das nicht, würde ich ggf. immernoch zu eDir raten wenn eine Anwendung unbedingt vollständiges LDAP haben will.

3. Auch ist JavaBeans ein Problem. Man kann Dienste des eDir mit J2EE Anwendungen nutzen. Für das AD gibt es nur den LDAP-Connect. Nutzt ein Kunde also das eDir in deinen J2EE-Anwendungen, muss ich mir überlegen was ich bei einem Schwenk auf AD zusätzlich tun muss um die Funktionsweise der Anwendungen sicherzustellen.

4. Schemaerweiterung im eDir sind zurücknehmbar. Im AD nicht. Ich treffe so manches AD, dass derart zugemüllt ist, was durchaus die Performance beeinträchtigt. Viele klicken den Warnhinweis einfach ohne ihn zu lesen weg.

5. Domainänderungen erfordern beim AD mehrere Reboots. Das muss eingeplant werden. Auch gibt es massive Einschränkungen für Änderungen wenn Exchange involviert ist. Bei eDir ist das etwas besser gelöst, so dass Renames von OUs und Merges von Bäumen durch die Partitionenstruktur gemacht werden können.

Das ist nur ein kleiner Teil der Unterschiede zwischen den beiden Verzeichnisdiensten. Jemand der nur AD oder nur das eDir kennt, wird sich mit einem Verzeichnisdienst X deutlich schwerer tun, als jemand, der zumindest ein, zwei Verzeichnisdienste mehr gesehen hat.

Geschrieben
[...]Und was passiert, wenn eine Firma einen CISCO Spezialisten sucht? Ich nehme an, sie werden denjenigen mit 30 Jahren CISCO Erfahrung nehmen.[...]
Wenn ein REINER Cisco-Spezialist gesucht wird, dann mag das stimmen. Meist sind Netzwerke jedoch nicht heterogen, sondern es sind auch noch andere Hersteller wie nur Cisco verbaut (Beispiel Nokia Firewalls oder Juniper Geräte oder Extreme Networks oder oder oder...). Da ist es dann von Vorteil, wenn man nicht nur erfahrung mit Cisco vorweisen kann, sondern auch mit anderen Herstellern. Zudem ist es natürlich eine Sache des erwarteten Gehalts.

[...]Normalerweise (so kenne ich das zumindest) wird in einer Stellenausschreibung auch jemand gesucht, der genau eine Sache gut beherrscht und nebenbei noch ein paar andere Sachen kennt, als jemand, der 3 Sachen zu je 1/3 gleich gut beherrscht (jetzt mal salopp gesagt - ich denke es ist klar was gemeint ist).[...]
Also ich kenne es eher so, dass möglichst die eierlegende Wollmilchsau gesucht wird, die möglichst mit allem jahrelange Erfahrung hat. Klar sollte man nicht nur Wissen in die Breite, sondern auch in die Tiefe haben. Nur in die Tiefe bringt aber auch nicht unbedingt so viel. Und zwar egal, ob in der Programmierung, im Netzwerkbereich oder in der Administration. Um beim Thema Netzwerk zu bleiben, würde hier meiner Meinung nach z.B. derjenige, der mit heterogenen Netzwerkumgebungen (HP, Cisco, Juniper, Huawei, Extreme Networks, Nokia, Sonicwall, F5, ...) die meiste Erfahrung hat die größsten Chancen haben und nicht derjenige, der am längsten durchgehend mit Cisco gearbeitet hat.

Klar, ist vieles nur eine Frage der Syntax, aber teilweise dann auch der Designs und der Fähigkeiten der Hardware. In manchen Bereichen ist Cisco z.B. nunmal nicht Marktführer (oder hat nicht das leistungsfähigste Produkt am Start) und da wird dann halt auch oft andere Hardware genommen (Beispiel was mir so spontan einfällt ist z.B. F5 mit ihren WAN Optimizern und Proxys) . Oder aber die Firma setzt fast nur HP ein. Da hat derjenige, der auch schon Erfahrung mit HP und anderen Herstellern hat dann Vorteile.

Mit breiterem Wissen hat man halt einfach mehr Möglichkeiten. Je mehr amn sich nur auf einen Hersteller spezialisiert, um so eingeschränkter wird man. Man sollte hier das Gleichgewicht suchen, was einem den größten Erfolg verspricht zwischen breitem und tiefem Wissen.

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