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Machen Informatiker (Uni/FH) dem FIAE zusätzlich das Leben schwer?


Systemlord

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Hallo,

ich bin momentan mal wieder auf Stellensuche und dabei ist mir aufgefallen, das es sehr viele Stellen gibt, die für Informatiker (Uni/FH) ausgeschrieben sind, aber deren Anforderungsprofil auch auf FIAE passt, da es Stellen als Softwareentwickler sind.

Sicher haben die Unternehmen ihre Gründe, warum sie Informatiker als Entwickler suchen, obwohl die ja eigentlich eher für die Administrativen Aufgaben (Projektleitung etc) vorgesehen sind. Subjektiv ist mein Eindruck auch der, das man sich als FIAE auch gar nicht auf solche Stellen bewerben braucht, selbst wenn die gestellten Anforderungen erfüllt, da man ja den "falschen" Beruf hat.

Mein subjektiver Eindruck ist auch, das durch diese Konkurrenz von der Uni oder FH der Beruf des FIAE unnötig abgewertet wird, was sich dann auch in den angebotenen Gehältern bemerkbar macht.

Sehe nur ich das so oder können auch andere hier meine Eindrücke bestätigen.

Disclaimer: Ich will mit diesem Post kein Informatiker-Bashing anzetteln. Die Jungs und Mädels können ja am wenigsten dafür.

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Programmierung ist je nach Ausrichtung durchaus ein recht grosser Anteil am Studium, Unternehmen suchen nunmal nach dem optimalen Kandidaten, nicht unbedingt nach einem der das Profil durchaus auch erfüllen könnte.

Andererseits...

Anforderungen sind meist extrem überzogen, da wird auch für ne Anstellung im reinen Customer Service ein technischer Bachelor ausgeschrieben, da dank EU und Weichspülstudium genügend Leute einen mitbringen.

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Hallo,

ich bin momentan mal wieder auf Stellensuche und dabei ist mir aufgefallen, das es sehr viele Stellen gibt, die für Informatiker (Uni/FH) ausgeschrieben sind, aber deren Anforderungsprofil auch auf FIAE passt, da es Stellen als Softwareentwickler sind.

Das hat meist 2 Gründe:

1) Unwissenheit (wobei es schlicht auch unmöglich ist eine klare Trennung zwischen FI und Informatiker zu machen. Es ist eben nicht wie bei Arzt und Krankenschwester wo es sehr klar definiert ist)

2) Siehe Wuwu bzw. mit Absicht überzogene Anforderungen zu stellen um dann schon die Leute auszusieben, die ein zu geringes Selbstbewusstsein haben.

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Subjektiv ist mein Eindruck auch der, das man sich als FIAE auch gar nicht auf solche Stellen bewerben braucht, selbst wenn die gestellten Anforderungen erfüllt, da man ja den "falschen" Beruf hat.

Solche Stellen sind meist in der Richtung ausgeschrieben: MSc/BSc/Diplom von Uni/FH oder gleichwertige Kenntnisse.

Man könnte auch sagen, daß gar nicht differenziert wird bei den Abschlüssen, sondern man so breit wie möglich sucht. Das weist in gewisser Hinsicht schon auf einen gewissen Fachkräftemangel hin.

Warum findet man aber in anderen Bereichen keine solchen Stellenanzeigen:

-Wir suchen eine Fachkraft für die Pflege in unserem Altenheim. Ihr Profil: Dr. med habil in Geriatrie, abgeschlossenes Medizin- oder Tiermedizinstudium oder erfahrener Altenpfleger.

-Wir suchen eine Fachkraft für unsere Rechtsabteilung. Ihr Profil: Notar/Volljurist oder gleichwertige Kenntnisse in der Bearbeitung und Ablage von juristischen Schriftstücken, zum Beispiel als Rechtanswaltsgehilfe.

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Warum findet man aber in anderen Bereichen keine solchen Stellenanzeigen:

-Wir suchen eine Fachkraft für die Pflege in unserem Altenheim. Ihr Profil: Dr. med habil in Geriatrie, abgeschlossenes Medizin- oder Tiermedizinstudium oder erfahrener Altenpfleger.

-Wir suchen eine Fachkraft für unsere Rechtsabteilung. Ihr Profil: Notar/Volljurist oder gleichwertige Kenntnisse in der Bearbeitung und Ablage von juristischen Schriftstücken, zum Beispiel als Rechtanswaltsgehilfe.

Weil niemand mit der Qualifikation diese Tätigkeiten machen würde. Wobei bei dem Überangebot an Juristen vor ein paar Jahren einige als juristische durchaus Schreibkraft gejobbt haben. In der Informatik ist das jedoch häufig der Fall. Da werden Uni-Master auch als Programmierer eingesetzt. Das hat einfache Gründe:

- entweder weil die Absolventen es wollen (kenne einige BSc./MSc., deren Erfüllung ist es Java-Code zu schreiben) oder

- es nicht genug Positionen für Akademiker gibt, so dass man wenigstens irgendwas in der IT annimmt um nicht ohne Job zu sein

Wenn es irgendwann mal (wieder) so viele Ärzte oder Juristen geben sollte, dass sie sich gegenseitig auf den Füßen stehen wirst Du (wieder) Juristen als RA-Assi oder Ärzte als Krankenschwester/Bruder jobben sehen. Letzteres Beispiel ist natürlich eher theoretischer Natur, da wir aufgrund des NC in Medizin einfach nicht genug Ärzte produzieren werden um sie so zu verheizen.

Lange Rede, kurzer Sinn: alles ist wie immer Angebot und Nachfrage. Wenn ich die Wahl habe ob ein Prof. Dr. rer. nat. Dipl. Ing. Motortechnik den Motor meines Wagens generalüberholt oder ein KFZ-Mechaniker, werde ich den Prof. nehmen.

Bearbeitet von Kwaiken
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- entweder weil die Absolventen es wollen (kenne einige BSc./MSc., deren Erfüllung ist es Java-Code zu schreiben) oder

Das ist vielleicht der NERD-Mentalität geschuldet. Die Analogie wäre der Jurist, der meint: "Also, in so ner blöden Robe rumzulaufen und wichtig daherzuschwafeln, ist nicht so mein Ding. Ich bin kein Typ, der gerne andere verklagt, da mache ich lieber was mit juristischen Dokus und so"

- es nicht genug Positionen für Akademiker gibt, so dass man wenigstens irgendwas in der IT annimmt um nicht ohne Job zu sein

Der Unterschied zwischen der Medizin und Juristerei ist, daß es eigentlich keine expliziten Akademikerpositionen gibt (1), ähnlich wie in der IT ist es z.B. im kaufmännischen Bereich. (Außer in der Wissenschaft natürlich und formal bei Behörden)

Wenn ich die Wahl habe ob ein Prof. Dr. rer. nat. Dipl. Ing. Motortechnik den Motor meines Wagens

generalüberholt oder ein KFZ-Mechaniker, werde ich den Prof. nehmen.

ACK. Ich zum Beispiel lasse mich auch bei Schnupfen ausschließlich von einem Dr. med. krankschreiben. Für längere Taxifahren bevorzuge ich hingegen habilitierte Soziologen. :-)

(1) dazu hat die Computerei noch zuwenig Traditionen

Bearbeitet von Wurmi
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Das ist vielleicht der NERD-Mentalität geschuldet. Die Analogie wäre der Jurist, der meint: "Also, in so ner blöden Robe rumzulaufen und wichtig daherzuschwafeln, ist nicht so mein Ding. Ich bin kein Typ, der gerne andere verklagt, da mache ich lieber was mit juristischen Dokus und so"

Dann doch eher juristische Gutachten ;) Und man muss kein Nerd sein um gerne Code zu schreiben. Nicht jeder möchte in Führungspositionen und zieht seine Befriedigung eher aus der Schönheit eines sauberen und effizienten Cobeblocks. Kann ich nachvollziehen. So manches Mal würde ich auch lieber ein paar Zeilen Quelltext schreiben anstatt vor Wichtigtuern 2 Stunden den Folien-Jockey zu mimen. Leider ist die Entwicklung eher schlecht bezahlt und man endet in 99% der Fälle als austauschbares "Codieräffchen".

ACK. Ich zum Beispiel lasse mich auch bei Schnupfen ausschließlich von einem Dr. med. krankschreiben. Für längere Taxifahren bevorzuge ich hingegen habilitierte Soziologen. :-)

Made my evening ;)

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Dann doch eher juristische Gutachten ;)

Das geht in der Juristerei eben nicht, wenn man nur ein kleiner Volljurist ist. Da braucht man höhere akademische Weihen.

Sonst bleibt man der Zuarbeiter von einem RA, der gerne streitet und sich durchsetzt.

Leider ist die Entwicklung eher schlecht bezahlt und man endet in 99% der Fälle als austauschbares "Codieräffchen".

Eine Chance wäre vielleich Spezialisierung. Ein Experte für Bildverarbeitung und -analyse z.B. oder einer für Versicherungsmathematik ist vielleicht durch noch so viele Praktiker kaum ersetzbar. Bei solchen Jobs sind die Konkurrenten typischerweise Mathematiker.

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Wenn ich die Wahl habe ob ein Prof. Dr. rer. nat. Dipl. Ing. Motortechnik den Motor meines Wagens generalüberholt oder ein KFZ-Mechaniker, werde ich den Prof. nehmen.

Echt?

Erinnert mich an die Szene aus Big Bang Theory, als der Wagen stehen bleibt und alle vier (drei promovierte Physiker und ein M.Eng. am MIT) theoretisch wissen, was zu tun ist, aber keiner einen Schraubendreher in die Hand nehmen kann :)

Bearbeitet von Fitschi
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Wenn ich die Wahl habe ob ein Prof. Dr. rer. nat. Dipl. Ing. Motortechnik den Motor meines Wagens generalüberholt oder ein KFZ-Mechaniker, werde ich den Prof. nehmen.

Genau das ist das falsche Denken, denn manchmal ist mehr theoretisches Wissen im besten Fall egal, manchmal sogar hinderlich. Ich würde eher den Wagen von einem reparieren lassen, der weiss was er tut und eben auch in der Lage ist, einen Schraubendreher in die Hand zu nehmen. Das Beispiel von Fitschi trifft genau den Punkt.

Eben das ist auch oft das Problem bei den Stellenanzeigen, denn wie oft wird für einen 08/15 Administrator Job ein Studierter gesucht, dessen im Studium erworbene Fähigkeiten kaum gebraucht werden.

Um mal ein Beispiel zu bringen:

http://www.fachinformatiker.de/stellenmarkt/156835-systemadministrator-unix-db-m-w.html

Welche der im Studium erworbenen Fähigkeiten sollen denn bitte für diese Position erforderlich sein?

@TE: Auch wenn das hier ne Admin Stelle ist, würde ich mich dennoch bewerben, sofern ich einen Großteil der Anforderungen erfülle. Ob das so ist, muss man im Einzelfall sehen, im Zweifelsfall da mal anrufen. Aber ich gebe dir Recht, dass sehr viele Stellenanzeigen für einen Fachinformatiker demotivierend/abschreckend sein können.

Bearbeitet von carstenj
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Eben das ist auch oft das Problem bei den Stellenanzeigen, denn wie oft wird für einen 08/15 Administrator Job ein Studierter gesucht, dessen im Studium erworbene Fähigkeiten kaum gebraucht werden.

Das Problem ist eben auch, dass vielen nicht klar ist, wozu ein Studium überhaupt führen soll. Es soll NICHT dazu führen, dass man nach 3 Jahren Studium die Programmiersprachen XYZ besser beherrscht als ein Fachinformatiker. Oder einen Apache Webserver in 50% der Zeit aufsetzen können sollte als ein Fachinformatiker.

Es sollte dazu führen, dass man sich mit den Theorien und Hintergründen der Informatik beschäftigt (ob jetzt freiwillig oder durch Prüfungsdruck). Ich war nach dem Studium sicher weder ein guter Java-Programmierer noch ein Experte in numerischer Mathematik oder Statistik. Was ich aber aus dem Studium mitgenommen habe: Ich kann mich in unterschiedliche Tehmengebiete wesentlich schneller einarbeiten als zuvor. Was eben an dem wirklichen hohen Prüfungsdruck lag.

Manchmal läuft einem auch vieles, was man im Studium hatte, wieder über den Weg - auch wenn man nicht damit rechnet. Ich kann mich dann zumindest noch dunkel daran erinnern und mit ein relativ geringem Zeitaufwand (google, Bücher etc.) wieder in das Themengebiet finden. Ich habe z.B: am Anfang sehr viel JavaEE programmiert, irgendwann kam dann plötzlich eine Integration von Matlab ins Spiel - hätte ich jetzt keine Ahnung von Matrizenrechnung etc. gehabt, wäre es mir schon sehr schwer gefallen, da reinzukommen.

Natürlich gibt es Firmen (und wahrscheinlich nicht wenig), die nur Hochschulabsolventen suchen weil der Markt es gerade hergibt. Trotzdem gibt es schon noch Gründe, die auch dafür sprechen so jemanden einzustellen - auch wenn es "nur" um Programmierung geht.

Wieso für eine Sys-Admin ein Hochschulabschluss verlangt wird verstehe ich aber auch nicht...

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Naja viele sehen einfach bei Studierten die strukturierte und organisierte Herangehensweise. Dazu kommt das wir wohl international zu den Titelgeilsten überhaupt gehören egal ob Dr. Master oder Dipl...

kann ich aus meiner Sicht überhaupt nicht bestätigen. In Deutschland haben wir eine duale Ausbildung, die dir ermöglicht, auch ohne Studienabschluss in der IT-Welt anzufangen.

Versuche doch mal ohne Bachelor z.B. in den USA als Anwendungsentwickler zu arbeiten - ich bin im Moment bei einem relativ großen amerikanischen Konzern und da läuft eigentlich niemand ohne Hochschulabschluss rum, Abteilungsleiter etc. haben oft einen MBA. Auch in Osteuropa haben (so zumindest mein Eindruck) die meisten Programmierer einen Uni-Abschluss.

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Eben das ist auch oft das Problem bei den Stellenanzeigen, denn wie oft wird für einen 08/15 Administrator Job ein Studierter gesucht, dessen im Studium erworbene Fähigkeiten kaum gebraucht werden.

Um mal ein Beispiel zu bringen:

http://www.fachinformatiker.de/stellenmarkt/156835-systemadministrator-unix-db-m-w.html

Welche der im Studium erworbenen Fähigkeiten sollen denn bitte für diese Position erforderlich sein?

@TE: Auch wenn das hier ne Admin Stelle ist, würde ich mich dennoch bewerben, sofern ich einen Großteil der Anforderungen erfülle. Ob das so ist, muss man im Einzelfall sehen, im Zweifelsfall da mal anrufen. Aber ich gebe dir Recht, dass sehr viele Stellenanzeigen für einen Fachinformatiker demotivierend/abschreckend sein können.

Ich habe irgendwann nicht mehr nach Stellenanzeigen "nur" für Fachinformatiker geschaut. Wenn dort stand "Studium in xyz oder vergleichbare Ausbildung" habe ich mich beworben. Oft sehen die Unternehmen eine Fachinformatiker-Ausbildung mit einem Studium als "vergleichbar" an.

@TE: Mach es, wie carstenj es gesagt hat. Schau nicht nur nach Stellen, wo das Wort "Fachinformatiker" vorkommt. Bewirb Dich auch auf Stellen wo "Studium oder vergleichbare Ausbildung" dort steht. Das zeigt Dein Selbstbewusstsein und die Chancen sind gut genommen zu werden.

Ich habe nach meiner Ausbildung auch so eine Stelle genommen (Bachelor in (Wirtschafts-)Informatik, Informations- und Kommunikationstechnik, Informationstechnik oder vergleichbare Ausbildung) .

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Echt?

Erinnert mich an die Szene aus Big Bang Theory, als der Wagen stehen bleibt und alle vier (drei promovierte Physiker und ein M.Eng. am MIT) theoretisch wissen, was zu tun ist, aber keiner einen Schraubendreher in die Hand nehmen kann :)

Zum Glück ist es eine Serie ;) Nein, im ernst: ich ging implizit natürlich davon aus, dass der Dipl. Ing. auch einen Kreuz- von einem Schlitz-Schraubendreher unterscheiden kann. Aber ich denke mein Punkt ist trotzdem klar geworden: wenn ich aufgrund Angebot/Nachfrage die Wahl habe jemanden für eine Position zu gewinnen, für die er deutlich Überqualifiziert ist muss ich mich nicht mit weniger abfinden.

Genau das ist das falsche Denken, denn manchmal ist mehr theoretisches Wissen im besten Fall egal, manchmal sogar hinderlich. Ich würde eher den Wagen von einem reparieren lassen, der weiss was er tut und eben auch in der Lage ist, einen Schraubendreher in die Hand zu nehmen. Das Beispiel von Fitschi trifft genau den Punkt.

Wie gesagt: darum ging es mir nicht. Siehe oben.

Eben das ist auch oft das Problem bei den Stellenanzeigen, denn wie oft wird für einen 08/15 Administrator Job ein Studierter gesucht, dessen im Studium erworbene Fähigkeiten kaum gebraucht werden.

Wenn ich mich zwischen zwei qualitativ gleichen Produkten zum selben Preis entscheiden muss und eines davon mir mehr Features bietet, die ich vielleicht kaum nutze aber evtl. nutzen könnte, wäre ich blöd dem Produkt nicht den Vorzug zu geben. Warum sich mit weniger zufrieden geben wenn man mehr bekommen kann?

Um mal ein Beispiel zu bringen:

http://www.fachinformatiker.de/stellenmarkt/156835-systemadministrator-unix-db-m-w.html

Welche der im Studium erworbenen Fähigkeiten sollen denn bitte für diese Position erforderlich sein?

Wer weiß? Vielleicht wird mittelfristig ein IT- oder Teamleiter AIX/Unix gesucht und man möchte einen passenden Kandidaten bereits jetzt heranzüchten? Oder man möchte keinen Admin, der bei dem kleinsten Problem direkt ein Ticket beim Hersteller öffnet und dann die Hände in den Schoss legt anstatt das Problem zu strukturieren und schon einmal mit seinem Transferwissen da ran zu gehen?

Oder ganz einfach: warum sich mit weniger zufrieden geben wenn man mehr haben kann? Wenn ich für den Preis eines ausgebildeten Admins mit Berufserfahrung einen Admin mit Hochschulabschluss und Berufserfahrung haben kann, warum nicht? Schaden kann das zusätzliche Wissen sicher nicht, im Beruf angewendet haben ihr Wissen beide. Sind also nicht bloß Papiertiger.

Die Frage ist hier immer: kann das Unternehmen so etwas aufgrund von Angebot/Nachfrage verlangen? Wenn ja, gibt es keinen rationalen Grund weniger zu fordern als man bekommen kann. Wenn euer Marktwert aufgrund eines AN-Mangels plötzlich sechsstellig wird, würdet ihr ja im Vorstellungsgespräch auch nicht sagen "Och, wisst ihr, ich mache euch den Job auch für 50k".

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@TE: Mach es, wie carstenj es gesagt hat. Schau nicht nur nach Stellen, wo das Wort "Fachinformatiker" vorkommt. Bewirb Dich auch auf Stellen wo "Studium oder vergleichbare Ausbildung" dort steht. Das zeigt Dein Selbstbewusstsein und die Chancen sind gut genommen zu werden.

Das Problem ist nur, das viele Firmen auf dem wenn wir einen Informatiker suchen, dann wollen wir auch einen Informatiker und bei denen ist dann halt Fachinformatiker != Informatiker. Das wurde mir auch von einigen Personalverantwortlichen unter der Hand bestätigt.

Ergo: sich auf die Stelle zu bewerben ist eigentlich Zeit- und Ressourcenverschwendung.

Und ein anderes Problem ist doch, das wenn ein Informatiker für das Gehalt eines FI (z.B. 30K) arbeitet, drückt er damit ja auch das Gehalt des FI, da das Unternehmen sagt wenn wir dem Informatiker 30K zahlen, dann können wir dem FI nicht das gleiche zahlen. Was zwar ansich Käse, aber wohl auch der deutschen Titelgeilheit geschuldet ist.

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Aber ich denke mein Punkt ist trotzdem klar geworden: wenn ich aufgrund Angebot/Nachfrage die Wahl habe jemanden für eine Position zu gewinnen, für die er deutlich Überqualifiziert ist muss ich mich nicht mit weniger abfinden.

Der Handwerksmeister konnte durchaus seine persönlichen Gründe haben, nicht gerade den akademischen Überflieger einzustellen. Zum Beispiel weil "er nicht in´s Team passt".

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Und ein anderes Problem ist doch, das wenn ein Informatiker für das Gehalt eines FI (z.B. 30K) arbeitet, drückt er damit ja auch das Gehalt des FI, da das Unternehmen sagt wenn wir dem Informatiker 30K zahlen, dann können wir dem FI nicht das gleiche zahlen. Was zwar ansich Käse, aber wohl auch der deutschen Titelgeilheit geschuldet ist.

Es kommt auch auf die restlichen Anforderungen und Kenntnisse an.

Ich empfand es eher als Zeitverschwendung mich bei Unternehmen für FI-Stellen zu bewerben, die am Ende nicht einmal 30k zahlen wollten. Dort habe ich dann lieber abgesagt.

Wenn man sich z. B. im Linux- oder SAP-Bereich bewirbt und vieles in dem Bereich gemacht hat, wird man mit selbstbewusstem Auftreten genauso angenommen wie ein Hochschul-Absolvent. Mein Chef hat am Ende sogar gemeint, dass meine Gehaltsvorderungen zu niedrig waren.

Zitat vom Personaler:

"Ihr Chef war so begeistert, dass wir Ihr Gehalt gerne dem Ihrer akademischen Kollegen anpassen würden. Es ist keine Bedingung. Haben Sie etwas dagegen?" :D

Ich habe eher die Erfahrung gesammelt, dass, wenn man die Qualifikation für eine Akademikerstelle mitbringt, dass man nach Tests/ Prüfungen auch so eingestuft wird. Dann wird die geplante Akademikerstelle nicht auf eine FI-Stelle runter gestuft. Der FI wird dann hoch gestuft! :)

-> Bei mir hat es sich rentiert, dass ich mich auf solche Stellen beworben habe.

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Hi,

Oder man möchte keinen Admin, der bei dem kleinsten Problem direkt ein Ticket beim Hersteller öffnet und dann die Hände in den Schoss legt anstatt das Problem zu strukturieren und schon einmal mit seinem Transferwissen da ran zu gehen?

ja, natürlich kann es einen Grund geben den wir nicht kennen. Aber ich will auch gar nicht jetzt wieder eine endlose Diskussion bezüglich Studium vs. Ausbildung anfangen, nur das o.a. Problem wird man ja wohl spätestens im Vorstellungsgepräch abfangen können: "Wir würden Sie vorgehen, wenn Sie ein Problem nicht auf Anhieb lösen können?" Das wird spätestens dann zum Thema, wenn man für Service Requestes/Tickets/Cases Geld bezahlen muss.

Wenn ich für den Preis eines ausgebildeten Admins mit Berufserfahrung einen Admin mit Hochschulabschluss und Berufserfahrung haben kann, warum nicht?

Naja, aus Sicht der Firma legitim, keine Frage. Nur dann stellt sich natürlich die Frage des Gehaltes, die Firma muss mehr zahlen für Kenntnisse, die sie evtl. gar nicht braucht bzw. der Hochschulabsolvent Abstriche beim Gehalt machen.

Findet die Firma jedoch keinen, ist der Schrei nach Fachkräftemangel wieder da. Irgendwo dreht sich immer alles im Kreis, zu jedem einzelnen Thema gibt es bereits etliche Threads. Wie auch immer, mit der Zeit kann man ja einigermaßen abschätzen, ob man die Anforderungen erfüllt, selbst wenn die erforderlichen Qualifikationen nicht 100%ig passen. Manchmal kann man dann noch mit dem ein oder anderen Zertifikat gänzen, was dann doch vielleicht den Ausschlag gibt. Von daher: Einfach nicht abschrecken lassen, und immer am Ball bleiben!

Das wurde mir auch von einigen Personalverantwortlichen unter der Hand bestätigt.

Mag bei Firma A der Fall sein, Firma B kennt den Beruf des Fachinformatikers gar nicht (ob man da überhaupt arbeiten möchte lass ich mal im Raum stehen) und bei Firma C wiederum kann man durch eine gute Bewerbung/Lebenslauf/Zertifikate/Auftreten dennoch punkten.

Aber weder bei Firma A,B oder C wirst du eingestellt, wenn du dich NICHT bewirbst.

Bearbeitet von carstenj
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Naja, aus Sicht der Firma legitim, keine Frage. Nur dann stellt sich natürlich die Frage des Gehaltes, die Firma muss mehr zahlen für Kenntnisse, die sie evtl. gar nicht braucht bzw. der Hochschulabsolvent Abstriche beim Gehalt machen.

Letzteres. Es geht immer um letzteres. Niemand zahlt für Dinge, die er nicht benötigt (mal abgesehen von dem Problem mit der GEZ, aber das ist ein anderes Thema). Wenn ich die Dinge aber "für lau" dazu bekomme? Warum dann nicht nehmen?

Findet die Firma jedoch keinen, ist der Schrei nach Fachkräftemangel wieder da...

Selbstverständlich. Darum geht es ja schließlich auch. Wir wollen höhere Löhne, die Firmen billigere Arbeitnehmer. Klassisches Spannungsverhältnis. Mal ist es zu Gunsten von uns AN, mal zu Gunsten der Firmen. Dass die Unternehmen ihre Personalkosten senken wollen kann man ihnen nicht zum Vorwurf machen. Und uns kann man nicht zum Vorwurf machen wenn wir höhere Löhne verlangen.

Während wir unsere Möbel, unser Obst, unsere Elektronik aus Asien beziehen und bei jeder Gelegenheit "Geiz ist Geil!" schreien weil wir immer nur "billig, billig, billig!" wollen, wundern wir uns auf der anderen Seite wenn die Unternehmen sich für ihre Ressourcen ebenfalls auf ausländischen Märkten umsehen weil sie unsere "Geiz ist Geil"-Mentalität bedienen müssen. Wie nennt man so ein Verhalten? Mir fällt da nur heuchlerisch als Adjektiv ein.

Bearbeitet von Kwaiken
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Während wir unsere Möbel, unser Obst, unsere Elektronik aus Asien beziehen und bei jeder Gelegenheit "Geiz ist Geil!" schreien weil wir immer nur "billig, billig, billig!" wollen, wundern wir uns auf der anderen Seite wenn die Unternehmen sich für ihre Ressourcen ebenfalls auf ausländischen Märkten umsehen weil sie unsere "Geiz ist Geil"-Mentalität bedienen müssen. Wie nennt man so ein Verhalten? Mir fällt da nur heuchlerisch als Adjektiv ein.

Off-Topic: Und dann gibt es noch die, die gerne Produkte aus Deutschlan kaufen würden, sie sich aber dank der allgemeinen Geiz ist geil Mentalität nicht leisten können und andererseits noch froh sein müssen, das sie (noch) kein ergänzendes ALG2 brauchen.

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Selbstverständlich. Darum geht es ja schließlich auch. Wir wollen höhere Löhne, die Firmen billigere Arbeitnehmer. Klassisches Spannungsverhältnis. Mal ist es zu Gunsten von uns AN, mal zu Gunsten der Firmen. Dass die Unternehmen ihre Personalkosten senken wollen kann man ihnen nicht zum Vorwurf machen. Und uns kann man nicht zum Vorwurf machen wenn wir höhere Löhne verlangen.

Wobei die Unternehmen sich da auch bei der Politik für die tatkräftige Hilfe bedanken können.

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Off-Topic: Und dann gibt es noch die, die gerne Produkte aus Deutschlan kaufen würden, sie sich aber dank der allgemeinen Geiz ist geil Mentalität nicht leisten können und andererseits noch froh sein müssen, das sie (noch) kein ergänzendes ALG2 brauchen.

Du kannst Dir Produkte aus deutscher Herstellung nicht leisten weil die Firmen Dir zu wenig bezahlen. Sie bezahlen zu wenig weil die Firmen sich höhere Personalkosten nicht leisten können. Sie können das nicht weil die Produkte sonst noch teurer wären und die Leute sich diese noch weniger würden leisten können. So schließt sich der Kreis.

Frage: würden die Firmen ein höheres Gehalt bezahlen wenn die Konsumenten mehr Geld für deutsche Produkte ausgeben würden oder käme das nur den Investoren zu Gute? Würden die Konsumenten mehr Geld für deutsche Produkte ausgeben wenn die Firmen ihnen ein höheres Gehalt bezahlen würden? Für ein "Ja" würde ich meine Hand bei den meisten Unternehmen und Konsumenten, die ich kenne nicht ins Feuer legen.

Wobei die Unternehmen sich da auch bei der Politik für die tatkräftige Hilfe bedanken können.

Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing. Die Politik ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. 90% der entrüsteten Bürger würden - wären sie in der Position, in der viele Politiker sind - sich ebenso selbst bedienen und alles mitnehmen was geht. Da muss man sich nichts vormachen. Kommunismus ist nur solange schön, solange ich etwas bekomme und nicht an andere abgeben muss.

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Wieso für eine Sys-Admin ein Hochschulabschluss verlangt wird verstehe ich aber auch nicht...

So etwas finde ich herrlich.... ist der Job des Sysadmin so viel leichter als der des Programmierers?

Immer dieser Kampf zwischen AE und SI... ich finde solche Kommentare sollte man sich sparen.

Wie man sich denken kann arbeite ich als Sysadmin (FISI) aber wir haben bei uns im Team auch Sysadmins mit abgeschlossenem Studium und die sind für manche Aufgaben - auch in der Welt der Sysadmins - unersetzlich.

In unserem IT-Projekte Team sitzen ausschließlich Wirtschaftsinformatiker und ich muss ehrlich sagen, dass ich hier keinen Unterscheid bzgl. der strukturierten Arbeitsweise (im Vergleich zu guten FISI) sehe. Aber das sind nur meine subjektiven Erfahrungen von den letzten und dem jetzigem Arbeitgebern.

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Dieser Thread ist Gleichbedeutend wie der andere über Fachkräftemangel. Firma XY sucht Leute? Dann sollen sie die auch einstellen und nicht dumm rumlabern, von wegen Bewerber XY hat aber kein B.Sc, sondern nur nen depperten IHK-Abschluß. Mir geht das Groß****gehabe mancher Firmen bzw deren Personaler langsam auf den Keks.

btw

Evtl wäre es zu überlegen @ Mods, dieses Thema in das andere zu Integrieren. (Fachkräftemangel etc)

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