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Machen Informatiker (Uni/FH) dem FIAE zusätzlich das Leben schwer?


Systemlord

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Das Problem ist nur, das viele Firmen auf dem wenn wir einen Informatiker suchen, dann wollen wir auch einen Informatiker und bei denen ist dann halt Fachinformatiker != Informatiker. Das wurde mir auch von einigen Personalverantwortlichen unter der Hand bestätigt.

Das kann ich so nicht bestätigen. Ich selbst arbeite für eine recht große Firma in Deutschland auch bei und wird immer nach Informatikern oder vergleichbar gesucht. Es zählt zum Schluss aber eher die Erfahrung als ein Titel. Es kommt auch immer drauf an ob es sich bei der Stelle um eine "Junior" Postion handelt oder nicht. Denn bei einer Einsteigerstelle kannst du meist nur Abschlüsse miteinander vergleichen. Bist du aber eine weile im Geschäft dann spielt dein Abschluss eine immer kleinere Rolle. Dann dann kannst du Projekterfahrung und Wissen vorweisen was dir direkt nach dem Abschluss fehlt.

Und ein anderes Problem ist doch, das wenn ein Informatiker für das Gehalt eines FI (z.B. 30K) arbeitet, drückt er damit ja auch das Gehalt des FI, da das Unternehmen sagt wenn wir dem Informatiker 30K zahlen, dann können wir dem FI nicht das gleiche zahlen. Was zwar ansich Käse, aber wohl auch der deutschen Titelgeilheit geschuldet ist.

Auch das kann ich so nicht bestätigen meine Firma und auch da wo ich mich bisher beworben habe oder von Firmen angesprochen wurde sind immer auf mein Wunschgehalt eingegangen und waren es bereit zu zahlen. Ich habe auch nur eine Ausbildung als Fachinformatiker und kann nicht bestätigen das ein Informatiker mehr verdient bei der gleichen Stelle.

Mich selbst interessiert dieser Satz inzwischen schon gar nicht mehr. Denn ich habe ein paar Jahre Berufserfahrung und das was ich sonst an Erfahrung mitbringe kann ich auf keiner Uni lernen. Dort würde ich mehr Grundlagen vermittelt bekommen. Das hilft aber z.B. bei der Problemanalyse nur bedingt.

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kann ich aus meiner Sicht überhaupt nicht bestätigen. In Deutschland haben wir eine duale Ausbildung, die dir ermöglicht, auch ohne Studienabschluss in der IT-Welt anzufangen.

Versuche doch mal ohne Bachelor z.B. in den USA als Anwendungsentwickler zu arbeiten - ich bin im Moment bei einem relativ großen amerikanischen Konzern und da läuft eigentlich niemand ohne Hochschulabschluss rum, Abteilungsleiter etc. haben oft einen MBA. Auch in Osteuropa haben (so zumindest mein Eindruck) die meisten Programmierer einen Uni-Abschluss.

Dafuer eskalierst du in diesen laendern aber in der regel trotzdem drei mal, bis du an dermputzfrau vorbei bist...

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Ihr werdet es kaum glauben, aber es gibt tatsächlich Stellen mit hohem Programmieranteil auf dem Niveau von MSc. oder Diplom Absolventen. Ein Betriebs- oder Datenbanksystem, einen Compiler oder einen Applicationserver lässt man i.A. nicht von FAEs zusammenschrauben. In Deutschland sind diese Stellen allerding dünn gesäht.

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das sind Dinge die auch 99,8% der Uni absolventen in Deutschland nicht auf die Kette kriegen.

Man kann auch aneinander vorbeireden.

Wenn A nicht B impliziert, dann kann man deswegen nicht sagen, daß !A B impliziert. Einen Absolventen der Medizin lässt man auch nicht schwierige Operationen durchführen. Das bedeutet nicht, daß man für solche Dinge kein Medizinstudium absolviert haben muss.

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Man kann auch aneinander vorbeireden.

Wenn A nicht B impliziert, dann kann man deswegen nicht sagen, daß !A B impliziert. Einen Absolventen der Medizin lässt man auch nicht schwierige Operationen durchführen. Das bedeutet nicht, daß man für solche Dinge kein Medizinstudium absolviert haben muss.

Ich habe ja nicht gesagt, dass ein FIAE das könnte. Ich denke es gibt in beiden Gruppen Kandidaten, die solche Aufgaben übernehmen können. Egal was ein Studium früher vllt. einmal sein sollte, heutzutage, wenn ich mir die Absolventen eines Bachelor Studiengangs ansehe, die man immer wieder in Projekten trifft, die allermeisten haben von der Tatsächlichen Arbeit in Projekten keine Ahnung. Nach gegebener Einarbeitungsphase bringen sie zwar durchaus Leistung, realistisch sieht man in den Ergebnissen of keine Unterschiede zu FIAEs. Im Alltag kommt es letztendlich auf den Ehrgeiz jedes einzelnen an, seinen Job gut zu machen und sich weiterzubilden. Nur dann bringt man Leistung. Egal ob ex azubi oder student.

Übrigens: Jeglicher vergleich mit Medizin hängt noch mehr, denn hier gibt es gesetzliche Beschränkungen.

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Nach gegebener Einarbeitungsphase bringen sie zwar durchaus Leistung, realistisch sieht man in den Ergebnissen of keine Unterschiede zu FIAEs.

Das kommt oft auch auf die Aufgabe an. Ich will den Medizinervergleich nochmal strapazieren: Der Arzt ist beim Blut abnehmen auch nicht besser als seine Arzthelferin. Der junge Arzt oft sogar schlechter.

Übrigens: Jeglicher vergleich mit Medizin hängt noch mehr, denn hier gibt es gesetzliche Beschränkungen.

Hatte ich weiter oben selber schon angesprochen, daß das daran liegt, daß die Medizin eine lange Tradition hat und die IT nicht.

Bearbeitet von Wurmi
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... wenn ich mir die Absolventen eines Bachelor Studiengangs ansehe, die man immer wieder in Projekten trifft, die allermeisten haben von der Tatsächlichen Arbeit in Projekten keine Ahnung.

Wie denn auch? Die haben ja auch 3 Jahre - ohne ihr Wissen außerhalb der Seminarräume anzuwenden - studiert. Setze doch mal FIs 3 Jahre nur in die Berufsschule und schau zu was die machen wenn man sie anschließend in die Praxis lässt.

Nach gegebener Einarbeitungsphase bringen sie zwar durchaus Leistung, realistisch sieht man in den Ergebnissen of keine Unterschiede zu FIAEs.

Es kommt immer darauf an, was du sie machen lässt. Wenn Du einen FIAE mit 3 Jahren C++ hast und einen Bachelor mit 1/3 des Semesters OOP-Konzepte, so wird der FIAE sicherlich bessere Ergebnisse liefern als der Bachelor wenn es darum geht ein Projekt in Java zu stemmen.

Hast Du aber z.B. ein zeitkritisches Datenbank-Szenario in Eigenimplementierung eines DBMS mit einigen Randparametern wie weltweite Standorte, unterschiedliche Leitungsgeschwindigkeiten und angebunde Fachbereiche mit mehreren TB an Daten pro Monat, so würde ich eher auf den Absolventen tippen (wobei erweiterte DB-Konzepte meist erst im Master zum Zuge kommen).

Im Alltag kommt es letztendlich auf den Ehrgeiz jedes einzelnen an, seinen Job gut zu machen und sich weiterzubilden. Nur dann bringt man Leistung. Egal ob ex azubi oder student.

Ehrgeiz, bzw. intrinsische Motivation ist die treibende Kraft, richtig.

Mit bestimmten Grundlagen, die man im Studium eher vermittelt bekommt als in der Ausbildung, habe ich aber entsprechendes Handwerkszeug um mich in andere, komplexe Umgebungen schneller einzuarbeiten. Wenn ich beim Beispiel Datenbanken bleiben darf: Normalisierung und ER-Modell wurden in meiner Berufsschule bis zum Erbrechen geübt. Von Relationenalgebra/Relationenkalkül z.B. wusste ich bis zum Studium jedoch nichts. Wenn ich nun als FIAE in so ein Projekt geworfen werde, wo so etwas benötigt wird, habe ich ein Problem und muss mir die Grundlagen erst anlesen. Der Absolvent darf bereits darauf aufbauen.

Lange Rede, kurzer Sinn: sowohl der FIAE als auch der Bachelor hat seinen Platz auf dem Spielfeld. Und so sollte es auch bleiben.

(PS: das ist auch der Grund warum Absolventen von dualen Studiengängen so beliebt sind: Praxis des FIs, tiefes Grundlagenwissen des Bachelors)

(PS2: Und wenn er den Master in seiner Freizeit macht und mit dem Gehalt eines Ungelernten zufrieden ist, ist für die Wirtschaft der Fachkräftemangel beseitigt)

Bearbeitet von Kwaiken
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Hatte ich weiter oben selber schon angesprochen, daß das daran liegt, daß die Medizin eine lange Tradition hat und die IT nicht.

Gesetzliche Einschränkungen haben doch da nichts mit Tradition zu tun, sondern mit den möglichen irreperablen Folgen. Daher wird/darf auch ein Krankenpfleger niemals ein Skalpel in die Hand nehmen und daher auch niemals die Chance bekommen damit besser zu werden der Chirurg. Das ist in der IT komplett anders. Ein ambitionierter Schüler darf gefahrlos ein neue Iphone App/Chatroulette/facebook/etc. entwickeln und damit die Welt verändern ;)

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Hast Du aber z.B. ein zeitkritisches Datenbank-Szenario in Eigenimplementierung eines DBMS mit einigen Randparametern wie weltweite Standorte, unterschiedliche Leitungsgeschwindigkeiten und angebunde Fachbereiche mit mehreren TB an Daten pro Monat, so würde ich eher auf den Absolventen tippen (wobei erweiterte DB-Konzepte meist erst im Master zum Zuge kommen).

Das Beispiel hinkt doch total.

Der frisch ausgebildete FIAE wird das nicht alleine konzeptionieren/implementieren können, der frisch studierte Informatiker aber eben so wenig (Master hin oder her).

Hast du aber einen erfahrenen Entwickler, der solche Projekte schon mehrfach gestemmt hat, die eingesetzte DB in und auswendig kennt, kann das funktionieren. Dabei spielt der Abschluß eine unter geordnete Rolle.

Wobei ich für solch ein Szenario eher ein Team aus Entwicklern/Projektleiter planen würde. Dort kann man dann auch "Frischlinge" mit einbinden, die von den Erfahrenen lernen.

Gruß Pönk

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Das Beispiel hinkt doch total.

Sehe ich nicht so.

Der frisch ausgebildete FIAE wird das nicht alleine konzeptionieren/implementieren können, der frisch studierte Informatiker aber eben so wenig (Master hin oder her).

Nicht als echtes Projekt. Aber darum ging es mir nicht. Sondern nur darum, dass ein Absolvent bessere Voraussetzungen z.B. für diese Art von Arbeit mitbringt als der FIAE. Dachte das wäre klar.

Hast du aber einen erfahrenen Entwickler, der solche Projekte schon mehrfach gestemmt hat, die eingesetzte DB in und auswendig kennt, kann das funktionieren. Dabei spielt der Abschluß eine unter geordnete Rolle.

Genau darum ging es ja nicht. Es war die Frage: wofür ist ein FIAE besser geeignet als ein Akademiker, wofür ein Akademiker besser als ein FIAE. Und da galt es alle Störfaktoren zunächst zu entfernen um dann nur einen Vergleich zwischen dem Wissen beider Kandidaten anstellen zu können.

Wobei ich für solch ein Szenario eher ein Team aus Entwicklern/Projektleiter planen würde. Dort kann man dann auch "Frischlinge" mit einbinden, die von den Erfahrenen lernen.

Wie gesagt: darum ging es nicht. Aber ich münze das gerne für dich um: möchtest Du ein praxisnaheres Beispiel? Nimm den FIAE und den Studi mit in das Team als Anfänger. Beide sollen den technischen Projektleiter mittelfristig ersetzen. Während der Akademiker vielleicht schon was von den Theorien, Projektleitiung und den DB-Konzepten im Studium hatte, muss der FIAE das Wissen immer noch nachholen und hinkt - gleiche Auffassungsgabe vorausgesetzt - dem Studenten zeitlich hinterher.

Nehmen wir als Praxisbeispiel statt der komplexen Datenbank einen Senior-Entwickler, der beerbt werden muss, so hat der FIAE wieder die Nase vorn wenn er mit der Sprache bereits in der Ausbildung zu tun hatte.

Im Endeffekt geht es nicht um FIAE/Student, sondern einfach darum wer mit was länger/mehr gearbeitet hat und in welcher Tätigkeit er dann eingesetzt wird. Du kannst auch jemanden gänzlich ohne Abschluss nehmen: wenn Du jemanden hast, der 3 Jahre lang mit C++ an großen Open Source Projekten just for fun mitgewerkelt hat, steckt er den FIAE und vor allem den Studenten auf einer Pobacke in die Tasche wenn es darum geht in C++ zu entwickeln.

Sind Ungelernte nun generell besser als Akademiker und FIAEs? Nein, aber unter bestimmten Umständen schon. Sind FIAEs generell besser als Akademiker oder Akadmeiker generell besser als FIAEs? Nein, aber in bestimmten Bereichen haben Akademiker gegenüber FIAEs und FIAEs gegenüber Akademikern die Nase vorn. Große Überraschung? Ich denke nicht.

Bearbeitet von Kwaiken
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Ich verstehe absolut nicht, warum hier immer davon ausgegangen wird, dass der studierte Informatiker tatsächlich vor dem PC sitzt und programmiert. Alle studierten Informatiker die ich kenne, können grad mal das bisschen C/C++ aus dem Studium aber keine Zeile mehr. Die machen alle andere Dinge wie Prozessmanagement/-analyse, Projektleitung, QM, Daten- und Softwareanalyse, was weiß ich was. Das wird ein FIAE eher weniger machen.

Es gibt ja nicht nur Anwendungen für den Endbenutzer zu programmieren. Überlegt euch doch mal ein eigenes Dateisystem und eine Techdemo dafür, da braucht man dann schon tiefergehendes Wissen als das, was man in einer Ausbildung zum FIAE lernt. Nehmen wir mal an, das Wissen wird im Studium vermittelt, dann kann der Studierte das zwar schön überlegen, ob er das aber tatsächlich programmieren kann ist fraglich. Genauso gibt es aber FIAEler, die sich das technische Knowhow selber beibringen. Da spielt dann das Engagement und die Leidenschaft eine zusätzliche Rolle zur Bildung.

Wenn ein studierter Informatiker programmieren möchte: wieso nicht. Aber ist ein Studium dafür zwingend notwendig? Sicherlich nein.

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Alle studierten Informatiker die ich kenne, können grad mal das bisschen C/C++ aus dem Studium aber keine Zeile mehr. Die machen alle andere Dinge wie Prozessmanagement/-analyse, Projektleitung, QM, Daten- und Softwareanalyse, was weiß ich was. Das wird ein FIAE eher weniger machen.

Verabschiedet euch doch mal von diesem Schwarz/Weis denken. In der IT ist nun mal sehr viel möglich. Ich kenne genug FIAEs die auch Projektleiter Tätigkeiten übernehmen oder sogar Führungsaufgaben haben. Auch Daten und Softwareanalyse kann ein FIAE machen wenn er es will.

Das sind alles Tätigkeiten wo auch eine gewisse Erfahrung dazu gehört und nichts was man irgendwo beigebracht bekommen kann. An solche Themen muss man sich ran arbeiten. Da kann es auch mal sein das man böse auf die Nase fällt daraus lernt man dann aber. Sicherlich ist es an der einen oder anderen Stelle mit etwas mehr Theoretischem Wissen besser zusammenhänge zu verstehen aber nicht immer hilft einem die Theorie.

Ich wurde auch schon mehrfach auch kurz nach der Ausbildung ins kalte Wasser geworfen und musst mich in neue Themen einarbeiten. Da haben mir meine 4 Semester Informatik herzlich wenig genutzt.

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Gast Fernstudent
Mein subjektiver Eindruck ist auch, das durch diese Konkurrenz von der Uni oder FH der Beruf des FIAE unnötig abgewertet wird, was sich dann auch in den angebotenen Gehältern bemerkbar macht.

Ich arbeitete in einem kleineren Unternehmen und war für die Installation von Serversystemen plus Anbindung PCs / Drucker / ... ans ERP-System bei unseren Kunden verantwortlich. Dann wurde ein Uniabsolvent eingestellt, der viel weniger zum Unternehmenserfolg beitrug als ich aber trotzdem viel mehr verdiente - auch wenn er in einem anderen Bereich arbeitete.

Was macht man da?

1. Trübsal blasen?

2. Neid dem neuen Kollegen entgegenbringen?

3. In einem Forum sein Leid klagen?

Ich entschied mich für 4. und schrieb mich für den Studiengang zum Dipl. Wirtschaftsinformatiker (FH) an einer Fernhochschule ein. Im Nachhinein eine meiner besten Entscheidungen in meinem Leben.

Es ist nun mal so, dass spätestens in drei Jahren eine Masse an Hochschulabsolventen in den Markt drängen. Doppeltes Abiturjahr, Wegfall Bundeswehr / Zivildienst. An Fernhochschulen sowie eine bekannte FernUni sind so viele Fernstudenten wie nie eingeschrieben. Weiterhin kommt noch der ein oder andere Akademiker aus dem Ausland nach Deutschland. Zusätzlich schult das Arbeitsamt immer noch kräftig zum Fachinformatiker um.

Die Lage wird also nicht besser, da hilft jammern nichts.

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Ich verstehe absolut nicht, warum hier immer davon ausgegangen wird, dass der studierte Informatiker tatsächlich vor dem PC sitzt und programmiert. Alle studierten Informatiker die ich kenne, können grad mal das bisschen C/C++ aus dem Studium aber keine Zeile mehr. Die machen alle andere Dinge wie Prozessmanagement/-analyse, Projektleitung, QM, Daten- und Softwareanalyse, was weiß ich was. Das wird ein FIAE eher weniger machen.

Du kennst eindeutig zu wenig Leute.

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Meine Erfahrung ist, dass man das vorausgesetzte Studium in einer Stellenanzeige meistens getrost ignorieren darf.

Die Arbeitgeber listen in einer Stellenanzeige meist eine Reihe von Skills auf, von denen der ideale Kandidat möglichst viele mitbringt. Das geforderte Studium hat dann ungefähr soviel Bedeutung, wie die anderen aufgelisteten Skills auch. Sofern man auch ohne Studium die meisten Voraussetzungen erfüllt, kann man sich ruhig bewerben.

Jemand, der zwar das Studium mitbringt, dafür aber eine andere geforderte Kompetenz nicht, hat im Auswahlverfahren dann auch keine höheren Chancen.

Erfüllt man aber ohnehin nur drei von zehn gelistete Voraussetzungen, kann man die Bewerbung sein lassen.

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Ich verstehe absolut nicht, warum hier immer davon ausgegangen wird, dass der studierte Informatiker tatsächlich vor dem PC sitzt und programmiert. Alle studierten Informatiker die ich kenne, können grad mal das bisschen C/C++ aus dem Studium aber keine Zeile mehr. Die machen alle andere Dinge wie Prozessmanagement/-analyse, Projektleitung, QM, Daten- und Softwareanalyse, was weiß ich was. Das wird ein FIAE eher weniger machen.

Es gibt ja nicht nur Anwendungen für den Endbenutzer zu programmieren. Überlegt euch doch mal ein eigenes Dateisystem und eine Techdemo dafür, da braucht man dann schon tiefergehendes Wissen als das, was man in einer Ausbildung zum FIAE lernt. Nehmen wir mal an, das Wissen wird im Studium vermittelt, dann kann der Studierte das zwar schön überlegen, ob er das aber tatsächlich programmieren kann ist fraglich. Genauso gibt es aber FIAEler, die sich das technische Knowhow selber beibringen. Da spielt dann das Engagement und die Leidenschaft eine zusätzliche Rolle zur Bildung.

Wenn ein studierter Informatiker programmieren möchte: wieso nicht. Aber ist ein Studium dafür zwingend notwendig? Sicherlich nein.

Willkommen im Jahr 2013! Schau dir doch mal die Stellenbeschreibungen an, was da alles von einem verlangt wird. Und hätte ich die Qual der Wahl, würde ich selbstverständlich einen frischen Bachelor als einen frischen Fachinformatiker einstellen.

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Und hätte ich die Qual der Wahl, würde ich selbstverständlich einen frischen Bachelor als einen frischen Fachinformatiker einstellen.

Wahrscheinlich aber nur dann, wenn es ihn zum selben Preis wie den Fachinformatiker gibt.

Ich würde als Consultant auch nach Möglichkeit jemanden einstellen, der frisch von der Uni kommt. Am besten mit Doktor-Titel. Natürlich würde ich aber die Stelle dann als Callcenter-Tätigkeit beschreiben in der Hoffnung, ihn für 6.50 die Stunde zu bekommen.

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Gibt bestimmt auch einen, der lieber Quereinsteiger einstellt, als FIAEs, die nur abgehoben daherkommen und meinen sie hätten nach Ausbildungsende bereits 20 Jahre gefühlte Berufserfahrung und würden mehr drauf haben als jeder Dr. rer. nat. weil ihr äquivalenter PHP-Code 4 Zeilen weniger hat. Sind nun alle FIAEs bald H4-Empfänger? Sicher nicht.

Der Spruch "Zwei Juristen, drei Meinungen" gilt nicht nur für Juristen. Wo Du bei einem Personaler in Ablage P landest, wirst Du beim nächsten noch am Eingangstag deiner Bewerbung zum Gespräch mit allen Entscheidern geladen. Die Meinungen der Menschen werden gefärbt durch persönliche Erfahrungen. Sie sind unterschiedlich. Und das ist auch gut so.

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Wenn sich ein Dr. rer. nat. als PHP-Programmierer bewirbt und meint, aufgrund seiner besonders hohen Qualifikation dafür am besten geeignet zu sein - dann ist das so, als wenn sich ein promovierter Physiker bei der Schülerhilfe als Nachhilfelehrer bewirbt: Der Personaler denkt sich, dass mit dem Bewerber etwas nicht stimmen kann, weil er sich sonst nicht auf diese Stelle bewerben würde.

Man fragt sich, warum der Bewerber keine für seine Qualifikation angemessene Stelle bekommt und mutmaßt schnell: Vorstrafen? Intelligenz als Begleiterscheinung einer psychischen Störung? Oder verheimlicht der Bewerber, dass er chronisch krank ist und schon öfters mal wegen Berufsunfähigkeit oder langen Krankenhausaufenthalten ausgeschieden ist?

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