Allrounder Geschrieben 1. Mai 2013 Geschrieben 1. Mai 2013 Hallo zusammen, ich möchte mir einen kleinen Überblick über SAP verschaffen und einige Berufe näher kennen lernen, aber ich habe bisher keine einschlägigen Foren oder Hilfeseiten gesehen, in denen man sich informieren kann. Kennt zufällig jemand ein paar Gute? :-) PS: Weiß zufällig jemand wie es als SAP Berechtigungsberater ist, zu arbeiten? Danke Schöne Grüße Zitieren
afo Geschrieben 1. Mai 2013 Geschrieben 1. Mai 2013 Welcome | SCN ist eigentlich die beste Stelle mit deiner Recherche zu starten. Dort sind die verschiedenen Produkt- und Themenseiten verlinkt und auch die Foren. Ein Berechtigungsberater kümmert sich um die Berechtigungen innerhalb des SAP Systems. Welche Usergruppe darf worauf zugreifen. Unterscheidung nach lesendem/schreibendem Zugriff. Definition der verschiedenen Rollen. Je nachdem nur Entwurf des Berechtigungskonzepts oder auch die konkrete Umsetzung im System über SAP-Rollen. Auch Analyse warum ein User etwas nicht durchführen kann obwohl die Berechtigung eigentlich vorhanden sein müßte. Teilweise enge Zusammenarbeit mit Entwicklern um Analysen durchzuführen, sicherzustellen, dass das Berechtigungskonzept umgesetzt wird und Berechtigungen außerhalb des Standards abzubilden. Dazu reicht nicht nur aus die Grundlagen des Berechtigungswesens zu kennen man muss auch die Anwendung selbst kennen um zu wissen wie sich was auswirkt und um maßgeschneiderte Berechtigungskonzepte und Lösungen abliefern zu können ohne Lücken zu hinterlassen. Zitieren
Kwaiken Geschrieben 1. Mai 2013 Geschrieben 1. Mai 2013 (bearbeitet) Dazu reicht nicht nur aus die Grundlagen des Berechtigungswesens zu kennen man muss auch die Anwendung selbst kennen um zu wissen wie sich was auswirkt und um maßgeschneiderte Berechtigungskonzepte und Lösungen abliefern zu können ohne Lücken zu hinterlassen. Noch eine kleine Ergänzung: man muss auch das Unternehmen selbst (wo das SAP eingesetzt werden soll) und das verwendete Rollenmodell sehr gut kennen. Die meisten (mittelständischen) Firmen haben keinerlei Rollenmodell, sondern arbeiten nach dem Prinzip "Bitte Rechte wie Frau Müller". Das führt in SAP (und anderen unternehmensweit eingesetzten Lösungen) mittelfristig zu massiven Problemen wie z.B. dem sog. Azubi-Problem. Den Sch*eiss wieder aufzuräumen verursacht später unglaublichen Aufwand. Weit mehr Aufwand als sich von Anfang an um ein adäquates Rollenmodell im Unternehmen zu kümmern und zunächst Zeit zu investieren um ein passendes Rollenkonzept zu erstellen bevor man loslegt. Nur mal so nebenbei. Bearbeitet 1. Mai 2013 von Kwaiken Zitieren
Allrounder Geschrieben 1. Mai 2013 Autor Geschrieben 1. Mai 2013 Hallo und danke für deine Antwort. Es klingt auf jeden Fall interessant und dahinter steckt sicher viel Verantwortung. Welche Position hat diese Arbeit in der SAP-Welt? Eher weiter unten, mittel oder weiter oben? Ist der Job beliebt? Zitieren
Kwaiken Geschrieben 1. Mai 2013 Geschrieben 1. Mai 2013 (bearbeitet) Hat viel mit "Papier schwarz machen" zu tun. Die Bestbesetzung für so einen Job sind Wirtschaftsinformatiker mit einem leichten Hang zur Selbstgeißelung. Ob der Job Spaß macht? Wenn ich nur Rollenmodelle entwerfen müsste, würde ich mich bei der nächsten Gelegenheit am Mauskabel erhängen. Ich kenne jemanden, der das ausschließlich macht und daran Gefallen findet. Das liegt meiner Meinung nach aber nur daran, dass er zwar wegen dem Geld in der IT arbeiten, aber nichts mit der IT zu tun haben will. Eine schlechte Wahl sind aber auch reine "Techies" (nicht böse gemeint), die sind oft zu Detailverliebt und verlieren sich im Berechtigungs-Wald, da sie am liebsten Bottom-Up arbeiten und von den Systemen her kommen anstatt Top-Down zu agieren, was eher Erfolg verspricht. Auch vernachlässigen sie häufig sog. SODs (Segregation of Duties). Ebenso sind reine BWLer häufig keine gute Besetzung, da sie sich nicht in die Systeme hineindenken können und ihr Rollenmodell am Ende zu grob ist. Zumindest ist das meine Erfahrung. Ausnahmen auf beiden Seiten bestätigen die Regel. Wo in der SAP-Welt das angesiedelt ist? Kommt darauf an. Jemand, der ein Berechtigungsmodell erstellen kann, kann dies häufig auch für andere Systeme tun. D.h. oft wird ein unternehmensweites Modell entwickelt, dass alle Systeme mit einschließt und sich nicht nur auf SAP bezieht. Diese Leute werden meist gut sechsstellig bezahlt und der Job rangiert auf der mittleren/höheren Führungsebene, da Du in Kontakt mit den Verantwortlichen aller Bereiche sein musst um ein gutes und für alle passendes Modell zu entwickeln. Das fordert massiv die Softskills: wie rede ich mit dem SAP-Leiter, wie mit dem Leiter der FiBu, dem IT-Leiter, dem Head of Infrastructure oder dem AD-Admin, etc. "Techies" werden oft von Führungsposten in FiBu/Controlling nicht ernst genommen, während "Management-Schwätzer" bei der Infrastruktur-Leitung unten durch sind wenn sie nichts von der Technik wissen. Auch musst Du unterscheiden: entwickelst Du unternehmensweise Rollenmodelle? Sehr gut. Entwickelst Du nur SAP-Rollenmodelle? Immer noch Okay durch SAP-Bonus, wenn auch das Gehalt hier etwas leidet. Setzt Du nur bestehende Rollenmodelle in SAP um? Dann ist das nur ein gehobener Indianer-Job mit entsprechendem Gehalt (+SAP-Bonus). Bearbeitet 1. Mai 2013 von Kwaiken Zitieren
Allrounder Geschrieben 2. Mai 2013 Autor Geschrieben 2. Mai 2013 Es ist sicher aufregend, wenn man sowas Mal macht und quasi eine ganze Firma strukturieren muss. Ich muss mich noch mehr mit SAP beschaffen, um die Arbeit richtig einzuschätzen. Momentan (einfach ausgedrückt!! ) wirkt es so, als würde man Windows-Richtlinien in der Active Directory einrichten und verwalten. Jedoch ist es mit den SAP-Modulen sicherlich herausfordernder. Gibt es für den Berechtigungsberater Fachliteratur, um sich auf den Job vorzubereiten? Schöne Grüße Zitieren
hmaas Geschrieben 3. Mai 2013 Geschrieben 3. Mai 2013 Es ist sicher aufregend, wenn man sowas Mal macht und quasi eine ganze Firma strukturieren muss. Kommt drauf an ;-) Aktuell arbeite ich bei einem Mittelständler. Etwa 150 SAP-User, nur sehr wenige OrgEinheiten (zwei Werke, vier Vertriebswege), das "Berechtigungskonzept" ist sehr einfach gestrickt (darf oder darf nicht, wenn man darf dann in diesem Bereich alles: Materialändern japp, dann alle Sichten in allen OrgEinheiten). Die Berechtigungsverwaltung läuft da so als Daily-Business neben der Entwicklung mit, da sich selten etwas ändert und die Rollen eh soweit gefasst sind, dass es selten Berechtigungsprobleme gibt. Vorher internationales Unternehmen ca. 500 SAP-User, dass SOX zertifiziert sein mußte. Dort gab es ein Berechtigungskonzept, dass sich gewaschen hatte. Vergabe der einzelnen Rechte in feinster Granularität (Materialanlegen nur im Werk X für Vertriebssicht y und dann aber auch nur FERTs, für das Werk z macht das eine andere Person, etc.). Dazu alles schön sauber per Formularen beantragen, Unterschriftenregelungen bis zum abwinken und natürlich alle Änderungen nachvollziehbar protokoliert. Das war eine Vollzeitstelle, bei der die meiste Zeit für die Verwaltung und dem nachjagen fehlender Unterschriften drauf ging. Definitiv nichts für mich. Gibt es für den Berechtigungsberater Fachliteratur, um sich auf den Job vorzubereiten? SAP Berechtigungen SAP BW Berechtigungen SAP HCM Berechtigungen Ich bezweifel aber, dass du mit den Büchern alleine das Laufen lernen wirst ;-) Gruß Pönk Zitieren
pr0gg3r Geschrieben 3. Mai 2013 Geschrieben 3. Mai 2013 Gibt es für den Berechtigungsberater Fachliteratur, um sich auf den Job vorzubereiten? Für den Job sind zwei Dinge wichtig, da man zwischen ihnen als Vermittler fungiert: - Kentnisse in SAP und den eingesetzten Modulen bzw. den Eigenentwicklungen - Die Geschäftsprozesse des Unternehmens kennen Das kann dir keine Fachliteratur beibringen! Entweder wirst du darin eingelernt oder du bist schon so lange im Unternehmen tätig und kennst es in und auswendig. Zitieren
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.