kryptos Geschrieben 1. Juni 2013 Geschrieben 1. Juni 2013 Hallo Leute, was denkt ihr (oder wisst ihr es sogar?) wie sich das Gehalt und die Chancen auf eine Stelle je nach der Vorbildung verändern? Ich mache mal ein Beispiel: Auf eine Stelle als Sysadmin oder 3rd Level Support etc. bewirbt sich ein Fachinformatiker, der fünf Jahre Berufserfahrung hat und einer der Angewandte Informatik (oder ähnliches) studiert hat. Der studierte hat aber keine Berufserfahrung. Beide haben einen guten Abschluss gemacht (2). Wer wird die Stelle eurer Meinung nach bekommen? Wie groß ist der Gehaltsunterschied zwischen diesen beiden Typen von "IT-lern", bei einer vergleichbaren Tätigkeit? Natürlich vorausgesetzt, die beiden Personen sind ansonsten verleichbar, also in Motivation, Fleiß, Sorgfältigkeit. Nächstes Beispiel: Macht es einen Unterschied ob einer Realschule+FISI, Fachhochschulreife+FISI, oder Abi+FISI hat? Zählt wirklich nur der letzte Abschluss oder schauen viele Personaler auf die gesamte Bildung des Bewerbers? Ich selber schließe jetzt gerade meine Ausbildung zum FISI ab, und habe davor nur die Realschule gemacht. Ich überlege wie wohl meine Chancen gegenüber anderen IT-lern sein werden, die das Abitur oder sogar ein Studium abgeschlossen haben. Einerseits beruhigt mich, das es angeblich so wenige Fachkräfte gibt, das nicht mal alle Studierten und FISI´s ausreichen. Aber andererseits kann man doch nur als Akademiker in die richtig hohen Gehaltsstufen 60.000+ vorstoßen, oder täusche ich mich da. Was bringt es mir denn, wenn ich zwar immer problemlos Arbeit finde, aber später mit 20 Jahren oder mehr Berufserfahrung immer noch bei 42.000€ /p.a Gehalt liege? Oder sieht es ganz anders aus und ich täusche mich nur? Wenn ich jetzt das Abitur nachholen und studieren würde, wäre ich bei meinem Abschluss 29 Jahre alt (aktuell bin ich 20). Ich weis nicht ob ich das was ich bis dahin verdient habe, danach überhaupt noch aufholen könnte. Dazu kommt ja dann noch die ganze Berufserfahrung. Nach dem Studium wäre ich ja mit 29 ein absoluter Anfänger. Andererseit befürchte ich, das ich es später sehr bereuen könnte, wenn ich nicht studiere. Was wenn ich mal 40 bin und dann kommt einer der studiert hat, 30 Jahre alt ist und dann mein Vorgesetzer wird, nur wegen seinem Abschluss. Auch wenn er vielleicht weniger Ahnung hat als ich. Noch viel schlimmer wäre natürlich das dieser ganze Fachkräftemangel total übertrieben ist und ich sogar gar keinen Job bekomme, was ich aber zum Glück für unwahrscheinlich halte. Was aber am schlimmsten ist, schlimmer als wenig Gehalt und geringere Jobchancen, ist das man von Menschen die formell höher gebildet sind als man selbst, als weniger Wert angesehen wird als wenn man studiert hätte. Da sagen die natürlich nicht direkt, aber das merkt man deutlich. Vorallem wenn man in einem Umfeld mit vielen Akademikern unterwegs ist. Das kann ich sogar verstehen, das ein Akademiker denkt, das einer der eine Ausbildung gemacht hat weniger Intelligent ist als er selbst. Wäre er intelligent, hätte er ja studiert. Ich muss auch noch sagen, das ich privat schon so viel Zeit in meine Bildung investiert habe, wie ein Akademiker in fünf Jahren für sein Studium. Nur hat der seinen Abschluss auf Papier, ich habe aber mein Wissen nur im Kopf. Jetzt fragt ihr euch wahrscheinlich warum ich nicht gleich Abitur gemacht habe und studiert habe. Früher habe ich die Schule einfach vernachlässigt, mir war noch nicht klar wie wichtig Bildung für das Leben ist und in Mathe war ich niemals sehr gut, was natürlich für das Abitur und ein Studium sehr schlecht ist. Nebenbei: Wie viel Mathe kommt im Studium für Angewandte Informatik vor? In der Berufsschule hatte ich jetzt im Abschlussjahr einen Notendurchschnitt von 1,2 was beweist, das ich früher einfach nur zuwenig gelernt habe. Aber die Einsicht kommt jetzt leider zu spät... Ich werde jetzt versuchen ohne Studium, ohne Abitur nur mit dem FISI soweit zu kommen wie möglich, und in den vorraussichtlich 47(!) Jahren Arbeitszeit die vor mir liegen, da beste daraus zu machen. Wie ist eure Meinung zu diesem Thema? Ich sehe gerade wie viel ich geschrieben habe....danke an alle die das komplett gelesen haben. Gruß, kryptos Zitieren
Wuwu Geschrieben 1. Juni 2013 Geschrieben 1. Juni 2013 In der Berufsschule hatte ich jetzt im Abschlussjahr einen Notendurchschnitt von 1,2 was beweist, das ich früher einfach nur zuwenig gelernt habe. Aber die Einsicht kommt jetzt leider zu spät... Beweist wohl eher, dass das Niveau der Berufsschule nicht dem entspricht was man sich so wünschen könnte Wenn ich jetzt das Abitur nachholen und studieren würde, wäre ich bei meinem Abschluss 29 Jahre alt (aktuell bin ich 20). Ich weis nicht ob ich das was ich bis dahin verdient habe, danach überhaupt noch aufholen könnte. Dazu kommt ja dann noch die ganze Berufserfahrung. Nach dem Studium wäre ich ja mit 29 ein absoluter Anfänger. Andererseit befürchte ich, das ich es später sehr bereuen könnte, wenn ich nicht studiere. Was wenn ich mal 40 bin und dann kommt einer der studiert hat, 30 Jahre alt ist und dann mein Vorgesetzer wird, nur wegen seinem Abschluss. Auch wenn er vielleicht weniger Ahnung hat als ich. Noch viel schlimmer wäre natürlich das dieser ganze Fachkräftemangel total übertrieben ist und ich sogar gar keinen Job bekomme, was ich aber zum Glück für unwahrscheinlich halte. Ganz ernsthaft, für soetwas ist Abi oder ein Studium egal, wenn Du nach 20 Jahren im Job nicht fähig warst es zu etwas zu bringen, dann ist ein niedriger Schulabschluss vielleicht eher ein Indikator für die eigene mangelnde Leistungsbereitschaft und den Willen überhaupt etwas erreichen zu wollen denn ein Indikator für echten Fähigkeitenmangel. Vorbildung öffnet Türen eventuell etwas schneller als wirkliche Fähigkeit, aber Vitamin B sollte nach wie vor die stärkste Karriereanfeuerung sein. Was aber am schlimmsten ist, schlimmer als wenig Gehalt und geringere Jobchancen, ist das man von Menschen die formell höher gebildet sind als man selbst, als weniger Wert angesehen wird als wenn man studiert hätte. Da sagen die natürlich nicht direkt, aber das merkt man deutlich. Vorallem wenn man in einem Umfeld mit vielen Akademikern unterwegs ist. Das kann ich sogar verstehen, das ein Akademiker denkt, das einer der eine Ausbildung gemacht hat weniger Intelligent ist als er selbst. Wäre er intelligent, hätte er ja studiert. Ich muss auch noch sagen, das ich privat schon so viel Zeit in meine Bildung investiert habe, wie ein Akademiker in fünf Jahren für sein Studium. Nur hat der seinen Abschluss auf Papier, ich habe aber mein Wissen nur im Kopf. Neid? Was anderes erkenne ich da nicht wirklich und zwar von Deiner Seite aus, vor allen Dingen wenn man es so sehr pauschalisiert. Zitieren
Kwaiken Geschrieben 1. Juni 2013 Geschrieben 1. Juni 2013 (bearbeitet) Wer wird die Stelle eurer Meinung nach bekommen? Wie groß ist der Gehaltsunterschied zwischen diesen beiden Typen von "IT-lern", bei einer vergleichbaren Tätigkeit? Es wird nicht die Person, sondern immer nur die Stelle bezahlt. Der AG müsste sich die Frage stellen: bewerte ich die 5 Jahre Berufserfahrung höher als einen akademischen Abschluss? Tue ich das weil ich z.B. einen Sysadmin suche, der keinerlei akademische Kenntnisse in angewandter Informatik benötigt weil er sowieso "nur" die 10 Unix-Büchsen administrieren soll, wäre ich ziemlich blöd auf 5 Jahre Berufserfahrung zu Gunsten eines akademischen Abschlusses zu verzichten. Anders verhält es sich, wenn ich das Aufgabengebiet des Mitarbeiters vielleicht mittelfristig erweitern möchte und das akademische Wissen bei den neuen Aufgaben mindestens Vorteile bringt oder sogar Voraussetzung ist. Macht es einen Unterschied ob einer Realschule+FISI, Fachhochschulreife+FISI, oder Abi+FISI hat? Zählt wirklich nur der letzte Abschluss oder schauen viele Personaler auf die gesamte Bildung des Bewerbers? Am Anfang: vielleicht (Stichwort: Reife, Alter). Mit 5 Jahren Berufserfahrung relativiert es sich und Du bist dann eher im Vorteil, weil Du 3 Jahre jünger bist als die FIs mit Abi. Ich überlege wie wohl meine Chancen gegenüber anderen IT-lern sein werden, die das Abitur oder sogar ein Studium abgeschlossen haben. Jeder AG, der eine Stelle mit überqualifizierten Mitarbeitern besetzt, nichts weiter mit der Überqualifikation vor hat und für sie auch noch einen Gehaltsaufschlag zahlt, handelt nicht wirtschaftlich. Anders verhält es sich wenn man für die Überqualifikation nicht tiefer in die Tasche greifen muss. Dann ist der Mitarbeiter selbst schuld und der Arbeitgeber würde nicht wirtschaftlich handeln dieses Angebot Seitens des Arbeitnehmers auszuschlagen. Wenn Du ein gleichwertigen Fernseher mit doppelter Diagonale für den gleichen Preis bekommst (und eine Wohnung hast, die groß genug ist), wärst Du ziemlich blöd diesem nicht den Vorzug zu geben. Genug der Metaphern: Es kommt also immer auf die Stelle an. Aber andererseits kann man doch nur als Akademiker in die richtig hohen Gehaltsstufen 60.000+ vorstoßen, oder täusche ich mich da. Unsinn. Schaue in die Gehaltsthreads. Es gibt durchaus Leute mit Ausbildung, die mit Mitte 30 bereits deutlich über sechsstellig verdienen. Was bringt es mir denn, wenn ich zwar immer problemlos Arbeit finde, aber später mit 20 Jahren oder mehr Berufserfahrung immer noch bei 42.000€ /p.a Gehalt liege? Wenn Du immer nur "Mädchen für alles"-Stellen in Betrieben mit 5 Mann annimmst, dann liegst Du vielleicht auch nach 40 Jahren bei bei noch weniger p.a. Wenn ich jetzt das Abitur nachholen und studieren würde, wäre ich bei meinem Abschluss 29 Jahre alt (aktuell bin ich 20). Ich weis nicht ob ich das was ich bis dahin verdient habe, danach überhaupt noch aufholen könnte. Nennt sich Bildungsrendite. Nehmen wir an, Du würdest 42k*5=210k während Du studierst verdienen. Du hast 42 weitere Berufsjahre um sie wieder aufzuholen. D.h. Du müsstest bis zum Ende deines Berufslebens immer min. 5k mehr pro Jahr verdienen. Wie wahrscheinlich das ist, kannst nur Du selbst beurteilen. Eine höhere Bildungsrendite erreicht man in i.d.R. eher mit (guten) Zertifikaten. Man sollte ein Studium also nicht deswegen anfangen weil man sich mehr Geld erhofft. Geld ist ein zu kurzlebiger Motivator um sich 5 Jahre durch krankes Zeug zu quälen. Auch mit einer Ausbildung lässt es sich gut leben und mit steigender Berufserfahrung wird ein Studium auch weniger wichtig. Es zählt immer was Du kannst und was Du schon gemacht hast. Ein Studium ist kein Freifahrtsschein in die sechstellige Gehaltsklasse, auch mit einem Studium musst Du arbeiten. Es stehen Dir mit Studium jedoch mehr Türen offen als ohne und Du wirst evtl. mehr Aufgaben bekommen, die Du noch nie gemacht hast. Weil man es Dir eher zutraut als jemandem ohne Studium oder die neuen Aufgaben einfach nur Wissen aus dem Studium voraussetzen. Dazu kommt ja dann noch die ganze Berufserfahrung. Nach dem Studium wäre ich ja mit 29 ein absoluter Anfänger. Berufsbegleitend studieren wenn Du Angst um deine Berufserfahrung hast. Andererseit befürchte ich, das ich es später sehr bereuen könnte, wenn ich nicht studiere. Was wenn ich mal 40 bin und dann kommt einer der studiert hat, 30 Jahre alt ist und dann mein Vorgesetzer wird, nur wegen seinem Abschluss. Auch wenn er vielleicht weniger Ahnung hat als ich. Kann passieren. Aber wenn Du dich weiterbildest und mit 40 das Wissen des 30-jährigen hast und dazu noch 20 Jahre Berufserfahrung, sehen die Karten schon wieder anders aus. Noch viel schlimmer wäre natürlich das dieser ganze Fachkräftemangel total übertrieben ist und ich sogar gar keinen Job bekomme, was ich aber zum Glück für unwahrscheinlich halte. Es gibt keinen Fachkräftemangel. Höchstens in bestimmten Sparten und Regional begrenzt. Wer jedoch was kann, arbeiten will und bereit ist das heimische Nest zu verlassen, der findet auch einen Job. ... ist das man von Menschen die formell höher gebildet sind als man selbst, als weniger Wert angesehen wird als wenn man studiert hätte. ... Das kann ich sogar verstehen, das ein Akademiker denkt, das einer der eine Ausbildung gemacht hat weniger Intelligent ist als er selbst. Wäre er intelligent, hätte er ja studiert. Unsinn. Das sind Leute, die andere runtermachen müssen um sich selbst besser zu fühlen. Das zeugt von massiver Unsicherheit. Würde ich keinesfalls auch nur einen Gedanken dran verschwenden. Was die Intelligenz angeht: das Studium hat nicht unbedingt was mit Intelligenz zu tun, sondern mit der Bereitschaft sich 3-5 Jahre mit ziemlich abstraktem ****** zu beschäftigen. Jeder mit einer gewissen Grundintelligenz schafft ein Studium. Was den meisten, die scheitern fehlt, ist nicht die Intelligenz, sondern das entsprechende Durchhaltevermögen auch bei komplizierten Sachen die Zähne zusammen zu beißen. Ich muss auch noch sagen, das ich privat schon so viel Zeit in meine Bildung investiert habe, wie ein Akademiker in fünf Jahren für sein Studium. Nur hat der seinen Abschluss auf Papier, ich habe aber mein Wissen nur im Kopf. Vorsicht: Du hast Dir schlicht ein anderes Wissen angeeignet als ein Akademiker. Oder hast Du dich in deiner privaten Zeit mit höherer Mathematik, irgendwelchen Optimierungsproblemen und Turingmaschinen beschäftigt? Welches Wissen nun relevanter ist, entscheidet die Stelle, auf die Du und der Akademiker sich evtl. bewerben. Nebenbei: Wie viel Mathe kommt im Studium für Angewandte Informatik vor? Der Umfang der reinen Mathekurse beläuft sich auf 30-60 ECTS. Je nach Hochschule. Auf der Uni mehr, an einer FH weniger. Auf dem Wissen bauen dann andere Kurse auf. Ich werde jetzt versuchen ohne Studium, ohne Abitur nur mit dem FISI soweit zu kommen wie möglich, und in den vorraussichtlich 47(!) Jahren Arbeitszeit die vor mir liegen, da beste daraus zu machen. Dann viel Erfolg dabei. Da bist Du sicher nicht der Einzige Bearbeitet 1. Juni 2013 von Kwaiken Zitieren
Schiller256 Geschrieben 1. Juni 2013 Geschrieben 1. Juni 2013 Die Frage dir du dir beantworten solltest ist "Wo willst du selbst hin?" denn nur wenn du selber weißt was du gerne machen willst macht es Sinn über Studium und Co nachzudenken. Nur wegen vermeintlich mehr Gehalt zu Studieren macht überhaupt keinen Sinn. Denn es ist durchaus möglich ohne Studium gut zu Verdienen wie es auch möglich ist mit Studium wenig zu verdienen. In meinen Augen kann ein Abgeschlossenes Studium am Anfang einer Beruflichen Laufbahn durchaus als Dooropener dienen. Hast du aber ein paar Jahre Berufserfahrung ist dein Abschluss nur noch bedingt aussagefähig. Sicherlich mag es Bereiche geben wo du ohne Studium gar nicht erst rein kommst aber das ist eher die Ausnahme. Dein Schulabschlusszeugnis ist auch eventuell nur für den ersten Job nach der Ausbildung interessant. Ich wurde in den letzten Jahren wenn überhaupt nach meinem IHK Zeugnis gefragt. Viel wichtiger war meist meine Projektliste und meine Beurteilungen. Das nur Akademiker in Gehälter 60k+ vorstoßen können stimmt so erstmal nicht. Wieviel du verdienst hängt von dir ab und wie gut du dich verkaufen kannst. Wenn du immer nur 1st/2nd Level Support machst wird es mit Sicherheit schwer werden deutlich mehr als 40k zu bekommen. Wenn du dich hingegen auf wenige Themen konzentrierst und da drin Experte bist dann kannst du auch gutes Geld damit verdienen. Das ist vollkommen unabhängig vom Abschluss! Wenn ein Akademiker im 1st/2nd Level landet und nur Toner tauscht oder Rechner aufbaut dann wird er da auch keine 60k verdienen nur weil er mal studiert hat. Zitieren
Gast Geschrieben 2. Juni 2013 Geschrieben 2. Juni 2013 (bearbeitet) ... Einerseits beruhigt mich, das es angeblich so wenige Fachkräfte gibt, das nicht mal alle Studierten und FISI´s ausreichen. Aber andererseits kann man doch nur als Akademiker in die richtig hohen Gehaltsstufen 60.000+ vorstoßen, oder täusche ich mich da. Das hängt naturgemäß natürlich von den Bereichen ab, in denen man arbeiten will. Geht es um Führungspositionen, so ist es häufig bis zwingend notwendig ein Studium vorweisen zu können. In Fachpositionen gibt es hier aber schon wesentlich mehr Überdeckungen, bei denen sowohl ausgebildetes als auch studiertes Personal gleichermaßen eingesetzt wird. ... Was bringt es mir denn, wenn ich zwar immer problemlos Arbeit finde, aber später mit 20 Jahren oder mehr Berufserfahrung immer noch bei 42.000€ /p.a Gehalt liege? Oder sieht es ganz anders aus und ich täusche mich nur? Wenn Du Dich nicht weiterentwickelst und -bildest, besteht immer die Gefahr in einer Sackgasse zu bleiben. ... Wenn ich jetzt das Abitur nachholen und studieren würde, wäre ich bei meinem Abschluss 29 Jahre alt (aktuell bin ich 20). Ich weis nicht ob ich das was ich bis dahin verdient habe, danach überhaupt noch aufholen könnte. Dazu kommt ja dann noch die ganze Berufserfahrung. Nach dem Studium wäre ich ja mit 29 ein absoluter Anfänger. Das gilt im gleichen auch für andere Akademiker. ... Andererseit befürchte ich, das ich es später sehr bereuen könnte, wenn ich nicht studiere. Was wenn ich mal 40 bin und dann kommt einer der studiert hat, 30 Jahre alt ist und dann mein Vorgesetzer wird, nur wegen seinem Abschluss. Auch wenn er vielleicht weniger Ahnung hat als ich. Wenn man mal die Ebene Vitamin B nicht betrachtet, wo der Sohn vom Freund des GF mal einen Job braucht, kann es natürlich passieren, dass Du einen jüngeren Vorgesetzten bekommst, der u.U. auch in Deinem Fachbereich weniger weiß, dafür aber eben mehr von Personal- und Unternehmensführung und genau darum ist er dann in der Position. ... Was aber am schlimmsten ist, schlimmer als wenig Gehalt und geringere Jobchancen, ist das man von Menschen die formell höher gebildet sind als man selbst, als weniger Wert angesehen wird als wenn man studiert hätte. Und was willst du da auf der Seite derer, die so denken ändern? ... Da sagen die natürlich nicht direkt, aber das merkt man deutlich. Vorallem wenn man in einem Umfeld mit vielen Akademikern unterwegs ist. Das kann ich sogar verstehen, das ein Akademiker denkt, das einer der eine Ausbildung gemacht hat weniger Intelligent ist als er selbst. Wäre er intelligent, hätte er ja studiert. Wieviel davon ist Dir gegenüber tatsächlich so geäussert worden und wieviel davon interpretierst Du da hinein? ... Ich werde jetzt versuchen ohne Studium, ohne Abitur nur mit dem FISI soweit zu kommen wie möglich, und in den vorraussichtlich 47(!) Jahren Arbeitszeit die vor mir liegen, da beste daraus zu machen. Deine Frage und Gedanken zeigen doch deutlich, dass neben der Tatsache sich ausbilden zu wollen, auch ein nicht unerheblicher Teil der Meinung anderer von Deiner Person wichtig ist. Hier solltst Du zuerst einmal lernen, mehr Selbstvertrauen aufzubauen und Dich nicht abhängig von anderen zu machen, wo Du es nicht beeinflussen/bestimmen kannst. Es scheint so, als das Du eine Möglichkeit finden solltest, Dein Selbstwertgefühl aufzubauen und zu festigen, unabhängig von der Einschätzung Deiner Person durch andere. Bearbeitet 2. Juni 2013 von WYSIFISI Zitieren
Gast Fernstudent Geschrieben 2. Juni 2013 Geschrieben 2. Juni 2013 Ich überlege wie wohl meine Chancen gegenüber anderen IT-lern sein werden, die das Abitur oder sogar ein Studium abgeschlossen haben. Ein abgeschlossenes Studium ist eine gute Eintrittskarte und befähigt dich zusätzlich zu weiteren Aufgaben. Wenn eine mit 50k dotierte Adminstelle zu vergeben ist und die Bewerber bis auf die Erstausbildung recht ähnliche Qualifikationen mitbringen, würde sich der Personaler sicherlich für den Akademiker entscheiden (3 Jahre Ausbildung + 3 Jahre Praxis vs. 3 Jahre Studium + 3 Jahre Praxis). Mit einem nebenberuflichen Fernstudium, sofern gewünscht, könntest du natürlich konkurrieren (3 Jahre Ausbildung + 3 Jahre Praxis mit 3 Jahre Fernstudium). Zitieren
kryptos Geschrieben 2. Juni 2013 Autor Geschrieben 2. Juni 2013 (bearbeitet) Es wurde mehrfach geäußert, dass das Gehalt für eine bestimmte Stelle fest vorgegeben wäre, und nicht von der Qualifikation der eingestellten Person abhängt. Ist es aber nicht so, das man das Gehalt verhandeln kann und das sogar nach der eigenen Gehaltsvorstellungen gefragt wird? @Fachstudent: Wie realistisch ist es, die von dir genannte, mit 50k dotierte Stelle, mit drei Jahren Berufserfahrung als FISI in den alten Bundesländern zu erhalten? Danke für eure Antworten. Gut zu wissen, was andere darüber denken. Weitere Kommentare und Meinungen sind natürlich immer noch erwünscht. Bearbeitet 2. Juni 2013 von kryptos Zitieren
pr0gg3r Geschrieben 2. Juni 2013 Geschrieben 2. Juni 2013 Es wurde mehrfach geäußert, dass das Gehalt für eine bestimmte Stelle fest vorgegeben wäre, und nicht von der Qualifikation der eingestellten Person abhängt. Ist es aber nicht so, das man das Gehalt verhandeln kann und das sogar nach der eigenen Gehaltsvorstellungen gefragt wird? Die Gehaltsvorstellung ist nur ein Faktor, genauso wie die Bildung, die Berufserfahrung, Zertifikate, Softskills usw. auch nur jeweils ein Faktor darstellen. Welcher dieser Faktoren (es gibt sicherlich noch viele weitere) von den Personalverantwortlichen höher gewichtet werden, hängt vom Einzelfall ab: manche ziehen das eine vor, andere das andere. Dass aber nur die Stelle bezahlt wird und nicht die Bildung, stimme ich nicht unbedingt zu. Bei uns gibt es zB technische Zeichner und studierte Ingeneure, die so ziemlich das gleiche machen. Da verdienen die Ingeneure einige hundert Euro mehr, darum schauen die techischen Zeichner, dass sie einen Techniker machen oder nebenher studieren. Ich denke, bei großen Firmen ist es allgemein so, dass die Personalabteilung ihre Tabellen hat, in denen sie Qualifikation, Berufserfahrung usw. eintragen und dann natürlich noch gewissen Spielraum haben. Aber bei einem Studierten kommen eben von vorne herein höhere Beträge heraus, derjenige kann seine Gehaltsvorderungen dann auch höher ansetzen. Wenn dann aber ein Studierter mit den gleichen Qualifikationen und dann auch noch der selben Gehaltsvorstellung wie ein Nichtstudierter kommt, wird wohl eher der Studierte genommen. @Fachstudent: Wie realistisch ist es, die von dir genannte, mit 50k dotierte Stelle, mit drei Jahren Berufserfahrung als FISI in den alten Bundesländern zu erhalten? Schau doch mal in dem Gehaltsvergleich-Thread. Dort gibt es viele um die 30k, aber auch ab und an welche mit 40-50k (Außnahmen noch tiefer und noch höher natürlich auch) und das nur mit der Ausbildung. Gerade in der IT kann man sich doch super spezialisieren und man sollte immer schauen, dass man die Chancen dafür hat. Leider hat die nicht jeder in seinem Arbeitgeber. Zitieren
Vide Geschrieben 3. Juni 2013 Geschrieben 3. Juni 2013 Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass nicht die Stelle, sondern der Abschluss bezahlt wird. Wir haben bei uns in der Firma sowohl FIAE als auch Dipl. Infs/Dipl. Mathematiker/Bachelor/Master als Programmierer sitzen. Alle haben die gleichen Aufgaben, die gleichen Verantwortungen und müssen das gleiche können, jedoch bekommen die Akademiker bei uns knapp 1000€ mehr im Monat. Zitieren
Kwaiken Geschrieben 3. Juni 2013 Geschrieben 3. Juni 2013 ... Alle haben die gleichen Aufgaben, die gleichen Verantwortungen und müssen das gleiche können, jedoch bekommen die Akademiker bei uns knapp 1000€ mehr im Monat. Bist Du Dir da ganz sicher? Ein AG zahlt nicht ohne Grund 1k für einen Mitarbeiter mehr wenn er mit seinen zusätzlichen Fähigkeiten nichts anzufangen weiß und auch nichts weiter mit dem MA geplant ist. Zitieren
Vide Geschrieben 3. Juni 2013 Geschrieben 3. Juni 2013 Bist Du Dir da ganz sicher? Ein AG zahlt nicht ohne Grund 1k für einen Mitarbeiter mehr wenn er mit seinen zusätzlichen Fähigkeiten nichts anzufangen weiß und auch nichts weiter mit dem MA geplant ist. Da bin ich mir sehr sicher. Ich sehe ja, was die Kollegen so machen und was ich so mache und da gibt es innerhalb der einzelnen Abteilungen keine Unterschiede. Zitieren
Kwaiken Geschrieben 3. Juni 2013 Geschrieben 3. Juni 2013 Was man sieht und was sie Kollegen wirklich tun unterscheidet sich nicht selten erheblich. Ein Projektleiter sitzt auch nur rum, telefoniert und pflegt Excel-Listen. Zumindest sieht es für Außenstehende meist so aus. Ich will Dir wirklich nicht zu nahe treten, Du kennst deine Firma besser als ich. Aber wie gesagt: jede Firma möchte Gewinn machen und Personalkosten sind ein nicht unerheblicher Posten diesen zu schmälern. Jeder Chef, der ohne Grund 1000 EUR mehr für Fähigkeiten von Mitarbeitern ausgibt, die er nicht nutzt und auch nicht vor hat zu nutzen, handelt einfach unwirtschaftlich. Ich würde daher wetten er hat einen Grund dazu, den Du nicht kennst/siehst. Zitieren
Vide Geschrieben 3. Juni 2013 Geschrieben 3. Juni 2013 Dass ein Projektmanager was anderes macht, ist mir auch bewusst :-P Nichtsdestotrotz haben die Entwickler bei uns alle keine besonderen Aufgaben oder Verantwortlichkeiten, sondern setzen nur die Aufträge um, die wir haben. Es ist auch nicht so, dass die Firma den Akademikern mehr zahlt, als den FIs, sondern eher den FIs weniger zahlt als den Akademikern ;-). Die Akademiker haben ein niedriges Akademikergehalt und die FIs entsprechend ein noch deutlich niedrigeres Gehalt. Zitieren
SaJu Geschrieben 3. Juni 2013 Geschrieben 3. Juni 2013 Es gibt solche und solche Unternehmen. Mein Ausbildungsbetrieb hat den Abschluss und nicht die Tätigkeit bezahlt. Haben Ingenieure, Informatiker, FIAEs und Informatik-Techniker Software entwickelt (gleiche Ebene), haben alle FIAEs und Techniker das Maximal-Gehalt an Einstiegsgehalt für FIs (2.500€) oder weniger bekommen. Der Techniker-Abschluss wurde ignoriert! Informatiker und Ingenieure haben für die gleiche Tätigkeit - je nach Berufserfahrung - mehr verdient (mind. + 1.000€). Das Unternehmen, wo ich jetzt bin, bezahlt die Tätigkeit und nicht den Abschluss. Hat man den Chef im Vorstellungsgespräch überzeugt und war es eigentlich eine Stelle für Bachelor-Absolventen, wird das Gehalt an das der akademischen Kollegen "angepasst". Nicht der Abschluss, sondern das Wissen zählt! Zitieren
bigvic Geschrieben 3. Juni 2013 Geschrieben 3. Juni 2013 (bearbeitet) Wie ist eure Meinung zu diesem Thema? Dass du sehr von Ängsten ("Was wäre wenn...") getrieben bist. Aber da bist leider nicht allein. Ich würde nur studieren, wenn man Bock auf den Inhalt hat und es ansonsten sein lassen. Ist sonst verschwendete Lebenszeit, da man entweder das Studium abbricht wg. zu geringer Motivation oder später sowieso einen anderen beruflichen Weg einschlägt. Bearbeitet 3. Juni 2013 von bigvic Zitieren
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