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Geschrieben

Hallo werte Kollegen,

bin momentan auf Jobsuche(befinde mich noch in ungekündigter Anstellung) und mir ist aufgefallen, dass viele Unternehmen eine Gehaltsvorstellung vom Bewerber sehen wollen.

Da würde ich euch gerne mal Fragen, was man da Erfahrungsgemäß angeben kann.

Geht einfach darum nichts überzogenes anzugeben, sich aber auch nicht unter Wert zu "verkaufen".

Alter: 28

Wohnort: NRW

letzter Ausbildungsabschluss: (als was und wann): FISI 2012

Berufserfahrung: 1 Jahr Fisi, 1 Jahr ITA, 6Monate Systemelektroniker

Vorbildung: staatlich geprüfter ITA, Systemelektroniker, Fachabi

Im Moment arbeite ich in einem kleinen Systemhaus, bin dort zuständig für: Einkauf, Verkauf, Beratung, Aussendienst bei Kunden vor Ort, Helpdesk, kleine Netzwerke mit Windows Servern/ Exchange, etc... Verantwortlich für Azubis und Praktikanten. Typische "Mädchen für alles" Stelle würdet ihr wahrscheinlich sagen :)

Was wäre eine angemessene Gehaltsvorstellung?

danke euch

Geschrieben

Ich gehe davon aus, dass du mit 30-32 k übernommen wurdest. Davon ausgehend hast du 1 Jahr Berufserfahrung => 10 % Gehaltserhöhung => 33-34 k wäre dein jetziges.

Durch ein Arbeitsplatzwechsel willst du auch ein besseren Lohn. Also von den 33k nochmal 20% drauf machen 39-40 k.

Ich würde an deiner Stelle 40 k anpeilen. Aber wie immer höher einsteigen. Willst ja bestimmt noch Familie gründen oder sowas...

Geschrieben

Hi Aras, danke erstmal für deine Einschätzung. Leider hab ich nicht einmal 30k. Das wird sich auch in absehbarer Zeit nicht ändern. Habe gerade Urlaub und nutze diesen um mich nach etwas anderen umzusehen...

Geschrieben

Mach dir doch nix draus, dass du jetzt keine 30 k hast.

Es ist normal dass man beim Ausbildungsbetrieb weniger kriegt. Ist ja auch so kalkuliert vom Ausbildungsbetrieb.

Darum würde ich aber trotzdem beim nächsten Arbeitgeber so vorgehen, dass ich 30k Einstiegsgehalt hatte und jetzt nach einem Jahr mehr verdienen will. Der Arbeitgeberwechsel muss sich auch lohnen. Da du aber relativ niedriges Gehalt hast, darfst du dir auch eine 30% Gehaltserhöhung durch einen Arbeitgeberwechsel holen. Nur musst du ihm auch nicht auf den Bauch pinseln dass du vorher mit 24-25k eingestiegen bist.

Gehen wir von 25k Jahreslohn aus wären 40 k ja echt heftige 40% Steigerung. Aber gehen wir von 30k aus sind es 25% Lohnsteigerung, welche am Anfang der Karriere bei Arbeitgeberwechsel normal sind. Da du aber mit 30k eingestiegen bist und jetzt 1 Jahr vorbei ist wären 10% Gehaltserhöhung drin, also wären wir bei 33k. Also nur noch 18 % Steigerung.

Also in diesem Sinne würde ich auch so argumentieren. Du freust dich doch bestimmt schon wenn du 35 k verdienen würdest. Und im Zweifel vereinbarst du 35k und eine erneute Gehaltsverhandlung nach der Probezeit ansonsten nach normale Gehaltsverhandlung nach einem Jahr. 35k wären ja dann nur 2000 € mehr im Vergleich zu deinen 33k die verdienen würdest.

Also es klingt für dich wahrscheinlich merkwürdig, aber so würde ich rangehen.

Du bist in der glücklichen Position Stellen ablehnen zu können. Du bist fest angestellt und kannst also irrwitzige Forderungen an mögliche Arbeitgeber machen, ohne dass du Hunger leiden musst.

Ich war auch bis Juni bei traurigen 27k. Bin jetzt bei neuem Arbeitgeber und 32,4 k. Und die Mindest-Steigerung auf 34,8k am Ende der Probezeit ist auch schon in der Tüte, wobei ich schon informale Zusage auf 40k gekriegt habe. Und in die Gehaltsverhandlungen bin ich auch mit 40k rein gegangen obwohl ich mir Gedanken machte ob das nicht "zuviel" wäre.

Und wenn man dir in der Probezeit weniger zahlen will und erst nach der Probezeit volles Gehalt, dann musst du ja deine laufenden Kosten decken, was das Beibehalten des jetzigen Lohnniveaus bedeutet... also deine derzeitigen 30k. Dass das trotzdem dann eine Gehaltserhöhung ist, muss der AG - wie schon erwähnt - nicht wissen.

Also einfach probieren! Kannst ja nur gewinnen ;).

Geschrieben (bearbeitet)

Dein aktuelles Gehalt hat niemanden zu interessieren. Und die wenigsten seriösen Arbeitgeber werden dich explizit danach löchern (das machen eher Headhunter), sondern fragen eher in die Richtung "Was würden Sie denn gerne verdienen?" oder "Was haben Sie sich vorgestellt?". Darauf dann selbstbewusst eine realistische* Zahl + 10% Verhandlungsbasis nennen und nicht dein Gehalt + 30%. Das kann entweder zu wenig sein (wie bei Dir) oder zu viel (wenn man sechsstellig verdient wechselt man i.d.R. nicht wegen dem Gehalt, sondern wegen einer neuen Herausforderung oder besseren Rahmenbedingungen, da wären 30% Aufschlag nicht unbedingt angebracht).

* aktuelle Gehaltstabelle, Tipps aus dem Forum und TVÖD-Tabelle + 20%. Der sich daraus ergebende Mittelwert ist meiner Meinung nach ein guter Richtwert.

Bearbeitet von Kwaiken
Geschrieben (bearbeitet)

...wobei es ja natürlich auch immer drauf ankommt, auf was für eine Stelle man sich bewirbt. ÖD z.B. gibt es die Eingruppierungen und man bekommt weniger raus - hat dafür aber auch andere Vorzüge. In der freien Wirtschaft hängts auch was vom Unternehmen und derm Ort ab, wie viel man verdient im Schnitt.

Also bei ähnlicher Stelle wäre denke ich eine Steigerung auf 35k, evtl auch 40k problemlos möglich.

Wobei natürlich auch wieder die Frage ist, wie gut du dich mit den entsprechenden Sachen auskennst (zu deiner fachlichen Qualifikation hast du ja keinen Ton gesagt - nur die Ausbildungen sagen ja quasi gar nichts darüber aus), was du dir selber zutraust, ob es mit oder ohne Personalverantwortung ist, u.s.w ... diverse Faktoren, die alle mit einfliessen.

Hast du denn irgendwelche Zertifikate, die deinen Marktwert evtl auch noch mal anheben könnten?

Und was ist deine Zielstelle (gleiche Aufgaben, spezialisierter auf einen bestimmten Bereich, andere Richtung)?

Bei der Frage, wie meine Gehaltvorstellungen sind, frage ich immer einfach, was sie mir denn anbieten können. Bis auf ein paar wirklich sture Personaler hat das bisher auch eigentlich immer problemlos geklappt. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich ja bisher als freiberufler geareitet habe und es in dem Bereich natürlich eh noch etwas anders aussieht.

Da ich zurzeit über einen Dienstleister angestellt bin, hängt es ja natürlich auch von seinem Budget ab, wie viel er mir bieten kann und es kommt nicht nur aufs Bruttogehalt an, sondern man kann durchaus auch z.B. über Spesen (Kostenübernahme für Miete, Fahrkarte, Spritkosten, Verpflegungsmehraufwand, ...) durchaus auch noch etwas zusätzlich herausholen, was dem AG nicht wirklich weh tut, da er die Kosten meine ich sogar 1:1 durchreichen kann, anstatt noch einmal ca. 100% an Lohnnebenkosten aufschlagen zu müssen bei seiner Kalkulation, einem selber jedoch doch einiges bringen kann.

Klar, das wird dann nciht auf die Rente angerechnet und auch nicht auf die Arbeitslosengeldansprüche, aber wer sich heutzutage noch auf die öffentliche Rente verlässt, der ist eh verlassen.

Bearbeitet von Crash2001
Geschrieben

Wenn man den Bewerber nach seinen Gehaltsvorstellungen fragt, geht es u.A. darum, dass man wissen möchte, in wie weit sich der Bewerber richtig einschätzt.

Handelt es sich um eine Firma, die nach Tarif bezahlt, würde man dort auch nach dem Tarif verdienen. Im Idealfall sollte man daher herausfinden, um welchen Tarif es sich handelt und welche Endgeltgruppe für einem realistisch ist. Nach Tarif zahlen in der Regel größere Unternehmen sowie öffentliche Einrichtungen. Da sollte man dann auch nicht darauf argumentieren, dass man Gehalt X verdienen möchte, sondern es für angemessen hält, in Endgeltgruppe Y des Tarifs eingruppiert zu werden.

Bei kleineren Unternehmen kann man davon ausgehen, dass nicht nach Tarif bezahlt wird und das Gehalt frei verhandelbar ist. Man sollte aber einen realistischen Wert finden und nach dem Gesamtjahresbrutto incl. aller Extras gehen. Weihnachts- und Urlaubsgeld ist nichts, was es oben drauf gibt, sondern besondere Praxis, wie die Gehälter ausgezahlt werden. Wo 12 Gehälter gezahlt werden, darf das monatliche Gehalt höher ausfallen wie in einem Betrieb, der 14 Gehälter zahlt.

Geschrieben
.

Bei der Frage, wie meine Gehaltvorstellungen sind, frage ich immer einfach, was sie mir denn anbieten können. Bis auf ein paar wirklich sture Personaler hat das bisher auch eigentlich immer problemlos geklappt. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich ja bisher als freiberufler geareitet habe und es in dem Bereich natürlich eh noch etwas anders aussieht.

Da ich zurzeit über einen Dienstleister angestellt bin, hängt es ja natürlich auch von seinem Budget ab, wie viel er mir bieten kann und es kommt nicht nur aufs Bruttogehalt an, sondern man kann durchaus auch z.B. über Spesen (Kostenübernahme für Miete, Fahrkarte, Spritkosten, Verpflegungsmehraufwand, ...) durchaus auch noch etwas zusätzlich herausholen, was dem AG nicht wirklich weh tut, da er die Kosten meine ich sogar 1:1 durchreichen kann, anstatt noch einmal ca. 100% an Lohnnebenkosten aufschlagen zu müssen bei seiner Kalkulation, einem selber jedoch doch einiges bringen kann.

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Die Frage "Was können Sie mir denn anbieten" würde ich nicht stellen. Ich nehme lieber den aktiveren Part ein und stelle eine klare Gehaltsvorstellung. Die Personalchefs werden wahrscheinlich immer so tief stapeln wie möglich, von daher lege ich meine Gehaltsvorstellungen gewiss ein wenig über meinen eigentlichen Wunschvorstellungen/Zielen. Drückt der Personaler die dann um 10-.15% ist alles in Ordnung.

Drückt er Sie um > 20% dann sag ich dass ich nicht ganz zufrieden damit wäre und wie es denn bezgl. sonstigen Zuschlägen aussieht wie bspw. Fahrtkosten, Verpflegungsmehraufwand etc..

Mein Tip: Nie unter Wert verkaufen, ruhig aktiv sein und schön was einfordern! ;)

Viel Glück dabei!

Geschrieben

Das kommt dann drauf an, ob man mit einem fairen Dienstleister verhandelt, oder aber mit einer Firma direkt.

Der Dienstleister hat ein Budget und je nachdem wie es gemacht wird, ist er auch darauf aus, dich möglichst teuer einzusetzen, da er anteilig Provision dafür bekommt. In diesen Fällen bekommt man also auch sinnvolle Aussagen.

Klar habe ich einen Preisrahmen, den ich mir selber vorgebe, wie viel ich mindestens haben will. Wenn der nicht erreicht wird, sage ichs auch offen und ehrlich, dass mir das zu wenig ist.

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