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Gehaltsverhandlung trotz Zusatzvereinbarung


linuxmaniac

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Hallo zusammen,

ich habe ein Anliegen. Ich habe vor knapp einem Jahr meine FiSi Ausbildung beendet und bin nun als Systemadministrator beschäftigt. Nebenbei mache ich eine Aufstiegsfortbildung die mein Unternehmen zur Hälfte trägt. Dazu wurde damals eine Zusatzvereinbarung unterzeichnet die besagt, dass ich mindestens X Jahre mit dem Gehalt 2000€ brutto im Unternehmen bleiben muss. Sollte ich das Unternehmen, unter welchen Umständen auch immer, verlassen, muss ich die Summe X zurückzahlen.

Jetzt ist die Situation nun so, dass mein Kollege (wir sind zu zweit) sich ein anderes Unternehmen gesucht hat. Ich bin dann demnach alleine und werde seine Aufgaben mit übernehmen (stört mich nicht weiter, will ich auch so, und möchte am liebsten auch alleine Admin sein). Daraus resultiert natürlich ein wesentlich erhöhter Arbeitsaufwand den ich mit meinem aktuellen Gehalt so nicht auf mich nehmen möchte. Ich möchte also erneut, trotz Zusatzvereinbarung mehr Gehalt rausschlagen.

Ein Argument wäre ja, dass mein Chef durch das Verlassen meines Kollegen mehr wirtschaftlichen Spielraum hat und es günstiger wäre mir mehr Gehalt zu zahlen, als wieder einen Admin anzustellen, der sich dann sicherlich nicht unter 3000€ brutto anstellen lässt.

Habt ihr evtl. Tipp's und Tricks wie ich mein Gehalt ein wenig in die Höhe treiben kann ? Als Ziel hab ich mir die 3000 brutto gesetzt. Hier noch die Info's zu mir

Alter: 23

Wohnort: Berlin

letzter Ausbildungsabschluss (als was und wann) FISI 2012

Berufserfahrung 8 Monate

Vorbildung Allgemeine Hochschulreife

Arbeitsort: Berlin

Grösse der Firma: knapp 60

Tarif: nicht vorhanden

Branche der Firma Softwareentwicklung im Bereich Banken und Finanzen

Arbeitsstunden pro Woche 40 +/- (zukünftig dann wohl mehr)

Gesamtjahresbrutto 24000

Anzahl der Monatsgehälter 12

Anzahl der Urlaubstage 30

Sonder- / Sozialleistungen: nein

Tätigkeiten (Aufgaben/Aufgabenbereich) Systemadministrator

- Administration virtualisierte Serverlandschaft (ca. 200 VMs, VMware ESXi)

- Mitarbeitersupport (1st, 2nd, 3rd (MS, Linux, OSX ca. 70% Anteil))

- Netzwerkadministration

- Administration/Pflege/Wartung von: AD, Exchange, DNS, DHCP, Storage-System, Backup-System, Ticket & Dokusystem, Zentralisierte-AV-Lösung, Tomcats/Apache's, Subversion, PXE Umgebung für Auto-Installationen, Aufrechterhaltung der IT-Sicherheit, usw. usw. usw (das ist jetzt ca. 1/3 von dem was bei mir so zukünftig anfällt)

Grüße,

linuxmaniac

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Momoment. Warum bist du dir so sicher, dass dein Chef keinen 2. Admin wieder einstellt? Dann war die Stelle deines Kollegens ja überflüssig. Und wie willst du denn die Aufgaben nebenbei noch mitmachen, wenn du so ausgelastet bist? Unbezahlte Überstunden? (Wie kommst du darauf, in Berlin keinen Admin für unter 3k€ brutto zu finden?)

Also, ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber dass dein Chef die Stelle nicht neu besetzt und stattdessen dir 1k€ brutto mehr zahlt, kann ich mir nicht vorstellen. Vorallem bist du ja jetzt noch kein Vollblutprofi (Spekulation aufgrund Alter und Ausbildungsabschluss). Wer vertritt dich bei Urlaub, Krankheit oder Kündigung?

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Sehe ich ähnlich wie Jochen.

Dein jugendlicher Übermut in allen Ehren, aber jede Argumentation, die Du bringen könntest um 50% Gehaltssteigerung zu rechtfertigen würde Dir selbst in Fleisch schneiden: Wer so mir nichts, dir nichts 50% Mehraufgaben schultern kann, der war vorher in keinster Weise ausgelastet. Da wirst Du Dir dann die Frage gefallen lassen müssen, was Du denn die ganze Zeit gemacht hast...

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Gehaltserhöhungen sind immer Verhandlungsbasis. Du kannst immer kommen und mehr Geld fordern (wobei das nicht immer Sinn macht). Sinn macht es, wenn sich Dinge ändern, du zB mehr Verantwortung in Form von Personalführung oder Projekten bekommst. Ansonsten ist meist nur der Inflationsausgleich drin, den du aber dennoch mitnehmen solltest. Dein Problem ist doch eher, dass du dich für x Jahre für x€ gebunden hast. Wieso hast du nicht mehr verlangt, durch die Fortbildung?

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Berechtigte Antworten und Feststellungen die ich aber gerne klarstellen möchte ;) !

Mein Kollege der nun geht, war bereits seit knapp 7 Jahren im Unternehmen, immer alleine Admin (daher hat sich die Frage mit Krankheit und Urlaub dann wohl geklärt) ! Es gibt quasi noch jemanden, der im Krankheits-oder Urlaubsfall zum Teil meine Aufgaben übernehmen könnte, zumindest so, dass das Unternehmen nicht im Chaos versinkt. Und ich bin natürlich noch kein "Vollblutprofi", aber ich komme gut zurecht. In meiner Berufsausbildung habe ich ca. 200 Mitarbeiter mit IT versorgt, da lernt man schnell und trotzdem gründlich zu arbeiten ;) (Nein, ich hatte keinen Azubi-Status sondern wurde als vollwertiger Mitarbeiter mit Azubi-Vergütung verwendet/benutzt..)!

Seitdem ich dort im Unternehmen begonnen habe, war er auf die 8 Monate die ich jetzt da bin ca. 3.5 Monate anwesend. Eine "Einarbeitung" hat nie richtig stattgefunden, ich habe mir quasi alles selbst beigebracht und angeeignet.

@ Kwaiken: Wie du vielleicht schon beim lesen dieses Beitrags bemerkt hast, bin ich seit meiner Arbeitsaufnahme im Unternehmen fast immer alleine gewesen. Und keine Sorge, ausgelastet bin ich, aber ich kann aber auch noch mehr leisten. Ich würde es aktuell eher als unterfordert bezeichnen, was sich durch die Übernahme der anderen Aufgaben sicher ändert.

Bearbeitet von linuxmaniac
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Sicherlich steht das noch nicht fest, es werden ja auch noch Gespräche geführt. Der Admin der jetzt geht, hat eben nicht ausgereicht, deshalb wurde ich angestellt. Weil er eben nie da war. Es bringt halt nichts wenn jemand in seinem Job der totale Überflieger ist, aber nie im Unternehmen ist um es anzuwenden - unzuverlässig ist hier das Stichwort.

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OK, aber du siehst, dass es wenig Sinn macht, konkrete Argumente für eine Gehaltserhöhung zu suchen, wenn so viel in der Schwebe ist. Dein Gehaltssprung ist - unabhängig auch von allen Klauseln im Arbeitsvertrag - sehr unrealistisch und in eigentlich kaum einer Situation rechtzufertigen (50% mehr nach nicht mal einem Jahr).

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Zwischen Wunschgehalt und der Realität gibts immer noch nen Unterschied. Ich finde 2000 brutto für den zukünftigen Arbeitsaufwand trotzdem zu wenig. Dazu kommt dass ich die Aufstiegsfortbildung mache und demnach ja auch nicht "dümmer" werde, sondern dem Unternehmen mehr Wissen zur Verfügung stelle. Wenn ich auf 2500 brutto komme, wäre ich erstmal zufrieden...

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Gehaltsforderungen sollte man eher strategisch überlegen. Jetzt würde ich da keinen guten Zeitpunkt sehen, falls ein anderer Admin eingestellt wird, möchte der AG nicht gleichzeitig mehr für den bereits bestehenden Admin ausgeben. Aber wenn erst mal ein Jahr vergangen ist, der andere Admin ca. gleich viel bekommt, kann man sagen: "ich bin schon länger hier und kriege ähnlich viel". Oder man könnte sich überlegen, dass man einen Azubi ausbildet, also seine eigene kleine Abteilung bekommt und als Abteilungsleiter gleich mehr bekommt. Ich denke, ein Azubi und dir mehr Gehalt zu geben wäre immer noch billiger. Außerdem gibt es ja nicht so viel zu tun, dass es allzu stressig wäre, aber manchmal eben doch etwas mehr Geschäft gibt. Sind doch ideale Bedinungen für einen Azubi.

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Klar, der richtige Zeitpunkt bleibt abzuwarten, da hast Du recht. Ein Azubi ist bei uns leider nicht möglich, bzw. nicht gewünscht - leider - ich würde gerne ausbilden. Wenn ein neuer Admin kommen sollte, wäre es aber natürlich etwas ungerecht, dem mehr zu zahlen als mir, wo ich schon länger im Unternehmen bin und den Überblick habe.

Ich schaue erstmal ob überhaupt ein neuer Admin angestellt werden soll. Falls sich das Gehalt trotz der Vereinbarung nicht erhöht, gibts ja immer noch den Arbeitsmarkt. Die halbe Summe der Aufstiegsfortbildung die mein AG trägt kann man auch irgendwie auftreiben oder als Einstellungskriterium im neuen Unternehmen angeben. Wenn ein Unternehmen jemanden unbedingt haben will, sind die 3€ sicherlich kein Thema.

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Also sagen wir mal so - du hast unterschrieben, dass du für Betrag 2.000,- € brutto / Monat eine Anzahl von n Jahren arbeiten gewillt bist. Wie viel ist denn n und wie viel schiesst der Betrieb dir zu und findet das ganze während der Arbeitszeit statt, oder in deiner Freizeit?

Dadurch dass dein Kollege sich nun verabschiedet (hat?) hast du natürlich mehr zu tun und zudem eventuell auch noch mehr Verantwortung - also eine veränderte Ausgangslage (wenn dies nicht abzusehen war). Das könnte man natürlich vorbringen. Ob dein Chef drauf eingeht, ist die andere Frage.

Ich denke jedoch nicht, dass er "mal eben" 500-1000€ mehr springen lässt brutto. Ich würde eher zum Bereich 10-20% tendieren. Da hättest du denke ich mal doch mehr Erfolgsaussichten mit den Forderungen.

Sagen wir mal die Fortbildung würde 15.000€ kosten, der Betrieb finanziert dir 7.500€, aber spart durch dein stagniertes Gehalt 10.000€ ein, dann sollte man sich überlegen, wieso man die Hälfte vom Unternehmen finanzieren lässt und ob es nicht sinnvoller wäre, evtl einen Kredit aufzunehmen stattdessen und monatlich abzustottern und sich vielleicht einen besser bezahlten Job zu suchen.

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ich würde erstmal abwarten.

Dein Chef hat im Grunde nur 2 Möglichkeiten:

1) neuen Admin einstellen

2) auf dich zukommen und um Übernahme der Tätigkeiten zu beten

Wenn 2) eintritt, dann hast du einen ganz anderen Spielraum, als wenn du jetzt von dir aus auf ihn zugehst. Der Schuss kann auch nach hinten losgehen (bzgl. nicht ausgelastet etc.)

Aktuell hast du eine Limitierung des Gehalts auf 2k€, warum dann mehr Aufgaben fürs gleiche Geld übernehmen? Konzentriere dich dann lieber auf deine Fortbildung.

Eine kleine Gehaltssteigerung (ca. 10%) wäre bei Übernahme der Aufgaben vllt. drin, aber auf keinen Fall 50%.

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Dein Chef hat im Grunde nur 2 Möglichkeiten:

1) neuen Admin einstellen

2) auf dich zukommen und um Übernahme der Tätigkeiten zu beten

Das sehen die Abteilungsleiter, mit denen ich arbeiten muss ganz anders ;)

In vielen Fällen werden die Admins einfach nur mit der Arbeit alleine gelassen, während man sich nur ganz halbherzig bemüht jemand neues zu finden. Und selbst wenn diese Monate lang aus allen Rohren pusten und auf 110% Drehzahl rotieren, wird bei Nachfrage einfach nur beschwichtigt: "Wir suchen ja! Aber der Fachkräftemangel, wissens' scho...".

Nach 9 Monaten haben die Admins alle Burnout oder man hat jemanden gefunden, der sich für 15k prostituiert. Bei der nächsten Gesellschafter-Sitzung wird sich dann auf die Schulter geklopft, dass man fast ein ganzes Jahresgehalt eingespart hat ("Höh, höh, höh").

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  • 2 Wochen später...

So krass es klingen mag, der schlauste Schritt wäre wohl, die Auslastung als tatsächliches Argument zu bringen. Wenn du auf ihn zugehst und sagst du möchtest mehr haben weil du mehr arbeiten musst, wirst du mehr arbeiten aber nicht mehr bekommen da du letztlich "gestehst", das du noch luft hast und somit nicht auf 100% auslastung gekommen bist. Überforderung ist keineswegs ein Argument. Du wärst bereit dich zu überfordern ist in jedem Fall massiv kontraproduktiv.

Im Gegenteil ich würde bei entsprechend aufkommenden Aufgaben die bisher dein "Kollege" erledigen musste/sollte explizit den Chef fragen, wer sich nun um diesen Arbeitsbereich bemühen wird bzw. kümmern wird, da ja Kollege X weg ist und du aktuell keinen Platz für Zusatzaufgaben hast bzw. wäre sogar die Frage nach "Überstunde?" der geeignetste Punkt.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird dein Chef somit auf dich zukommen müssen und somit den Ball an dich übergeben mit der Frage, ob du nicht die Aufgaben übernehmen kannst. Je mehr sich deine Antwort als "Gefallen" anhört, desto eher ist dein Chef eventuell bereit dir auch mehr zu bezahlen, wenn du diesen Punkt auch entsprechend gut ansprichst.

ich wünsch dir viel Glück und denk immer dran: Du arbeitest am Limit, wenn nicht, dann brauchst du auch nicht mehr Gehalt.

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