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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo!

Es ist schon etwas länger her, dass ich hier im Forum aktiv war. Den letzten Beitrag schrieb ich kurz vor Abgabe meiner betrieblichen Projektarbeit. Kurzum: Ausbildung bestanden, 5 Jahre Berufserfahrung gesammelt, nun vor einem neuen Schritt. Da ich Zeitsoldat war, betrete ich nun zum ersten Mal den freien Arbeitsmarkt. Ich habe nun beim 3 Vorstellungsgespräch, das für meinen Eindruck hervorragend verlief, ein Angebot für einen Probearbeitstag erhalten. Außerdem möchte man mit mir (nochmals) über das Gehalt sprechen, nachdem man mich bereits zuvor gefragt hat, was ich mir vorstelle. Habe daher einfach mal mein bisheriges BW-Gehalt in den Raum gestellt. Mal zum Vergleich: auf dem freien Arbeitsmarkt müsste ich ca. 2.500 € brutto im Monat verdienen, um mich nicht bei meinem Netto zu verschlechtern. Laut lohnspiegel.de liegt das auch ziemlich genau im Durchschnitt.

Nun zur Stelle: ausgeschrieben war sie für einen "IT-System-Elektroniker/in" bei einer lokalen Elektrohandelskette (nein, weder MediaMarkt noch Saturn etc.) mit EDV-Dienstleistungsabteilung, allerdings mit folgender Tätigkeitsbeschreibung:

Ihre Aufgaben umfassen:

• Sie richten Netzwerke ein und schließen Endgeräte (PC’s & Notebooks) an

• Sie installieren und reparieren PC- sowie Apple-Systeme

• Sie kümmern sich um unser hauseigenes EDV-Netzwerk und stellen dessen fehlerfreien Betrieb sicher.

• Sie konfigurieren Server und Switches

Ihr Profil:

• Sie haben eine Ausbildung zum Kommunikationselektroniker (m/w), IT-Systemelektroniker oder eine ähnliche technische Ausbildung

• Sie sind äußerst kundenorientiert, engagiert und zuverlässig

• Sie können auf den Kunden eingehen und dessen Wünsche umsetzen

• Einen gültigen Führerschein, organisatorische Fähigkeiten und absolute Serviceorientierung setzen wir voraus.

Aufgrund dieser Beschreibung hab ich mich als Fachinformatiker Systemintegration beworben und - wie schon erwähnt - habe nun einen Probearbeitstag. Ich werde den scheidenden Mitarbeiter für meine potentielle Stelle einen Tag im Außendienst begleiten und in der Firma unterstützen. Ich gehe davon aus, dass der Personaler/Filialleiter ihn im Anschluss fragen wird, wie ich mich gemacht habe. Nun dazu meine Frage:

Was genau wird von mir erwartet? Soll ich mich mit meinem Erfahrungsschatz aktiv in den Arbeitstag miteinbringen, oder dient dieser Tag eher dem Schnuppern? Dient der Tag meiner fachlichen oder eher persönlichen Eignung?

Frage 2: Gehalt. Wie gesagt weiß der Filialleiter bereits, was ich vormals bei der BW an Netto raushatte. Einen Tag nach dem Vorstellungsgespräch lud er mich einerseits zum Probetag ein, gleichzeitig erwähnte er nochmal, mit mir über das Gehalt sprechen zu wollen. Ich vermute mal: ich sollte mich auf weniger einstellen. Gehört dieses zukünftige Gespräch aber zur Verhandlung um die Vergabe des Jobs? Heißt dies bereits, ich hab die Stelle fast sicher oder die Vergabe des Jobs hängt von dem ab, mit wie wenig ich mich zufrieden gebe? Und wie hoch sollte/kann ich pokern bzw. wo sollte ich die Schmerzgrenze ziehen? Angenommen er böte mir nur 2.000 € brutto an, wie sollte ich reagieren?

Wie gesagt: dies ist quasi mein erster Schritt in den freien Arbeitsmarkt und ich bin 27! Ich bin ziemlich nervös und suche nun auch nicht erst seit ein paar Tagen nach einem Job, auch nicht Wochen... Das tolle an der Stelle ist, dass ich die Firma schon mein halbes Leben (als Kunde eben) kenne, sie im Umkreis ein sehr hohes Ansehen genießt und quasi vom Erfolg recht verwöhnt ist. Die Firma scheint keine Krisen zu kennen und kann sich ihre Mitarbeiter ziemlich flexibel aussuchen. Da unterzukommen, wäre also nicht nur für mich selbst beruflich enorm positiv, sondern auch prestigeträchtig. :)

Gruß

Dennis

Bearbeitet von TheManneken
Geschrieben

Hallo Dennis,

Zu 1: Unterhalte dich mit dem scheidenden Mitarbeiter was in der Firma gefordert ist, und welchen Auftrag ihr dort habt. Sei neugierig, aber nicht penetrant fragen und bringe deine Erfahrung mit ein.

Das der, vielleicht, zukünftige Arbeitgeber seinen Mitarbeiter im Anschluss fragen wird, wie du dich anstellst darauf kannst du aber so was von sicher sein...... Wobei ein Tag eigentlich ncht genügt um einen "Neuen" zu beurteilen.

Zu 2: Du hast vermutlich als IT-Feldwebel gearbeitet. Wie du ja selber schon geschrieben hast, bräuchtest du 2500€ um dein bisheriges Nettogehalt zu haben. Einstiegsgehalt bei uns in der Gegend liegt nach der Ausbildung bei ca. 2500€ brutto. Wie es bei dir in der Gegend ist kann ich nicht wissen.

Dein zukünftiger Arbeitgeber kann ganz einfach die Gehaltstabellen einsehen. Mache ihm aber klar, dass dein Nettogehalt nicht mit dem Nettogehalt in der Zivilwirtschaft vergleichbar ist, da keine Sozialabgaben bezahlt werden.

Pokern ums Gehalt gehört immer dazu. Jeder ist käuflich. Aber es sollte auch Kompromisse auf beiden Seiten gemacht werden. Z.B.: In der Probezeit Gehalt mit 2200€, nach der Probezeit Anhebung auf 2500€ plus eventueller Vergütungen, Firmenwagen zur privaten Nutzung (Achtung: muss allerdings ebenfalls versteuert werden). Wenn das Angebot sehr weit unter deinen Vorstellungen liegt und auch keine Aussicht auf ein Mehr, würde ich meine Sachen zusammen packen, einen schönen Tag wünschen und die gastliche Stätte verlassen. (Habe ich nach einem Angebot von 1600€/mtl auch schon gemacht. Ich dachte erst wöchentlich)

Zu Privat: Der Umstieg nach acht Jahren Bundeswehr ins Zivilleben ist nicht ganz einfach. Diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Manch ein Arbeitgeber, der mit Y-Tours nicht am Hut hatte, guckt auch manchmal ein wenig komisch und skeptisch. In diesem Fall hilft positive Ausstrahlung und Selbstbewußtsein. Aber das haben wir ja gelernt.....

"Glück ab" und Gruß

Pfadiopa

Geschrieben

Hallo!

Zu 1:

Sicher werde ich während der Tages Fragen haben und dann auch stellen. Ich hoffe, der Mann ist ganz umgänglich. Dann läuft das ja fast schon von alleine. Klar: nur dasitzen oder zugucken und dabei möglichst unauffällig zu bleiben, kommt bestimmt nicht ganz so gut an.

Zu 2:

Nicht ganz, IT-StUffz war ich. Ich habe natürlich auch gerechnet, was ich brutto verdienen müsste, um ungefähr auf mein früheres Netto zu kommen. Aber netto ist ja immer gleich netto, denn ob ich nun Sozialabgaben zahlen musste oder - wie als Soldat - nicht, dafür hatte ich ja als Soldat "nur" ein Bruttogehalt von ca. 2.100 €. Dass es in der Probezeit auch mal weniger Geld sein kann, kann ich verstehen. Wie lange ist die Probezeit in der Branche üblicherweise?

Mit Kompromissen hab ich keine Probleme, aber will mich auch nicht für zu wenig verkaufen.

Zu privat:

Damit hast du absolut Recht. Aber auch ich war/bin skeptisch: als Soldat hört man immer, wie gern gesehen man als Ex-Bundi doch in der Wirtschaft sein soll. Vorstellen kann ich mir das nur schwer, weil die Differenzen eben doch einiges erschweren können. Und warum sollten Unternehmen bevorzugt Ex-Soldaten einstellen? Höher qualifiziert als jemand, der immer schon draußen gearbeitet hat und einen eventuell noch breiteren Erfahrungsschatz hat, ist man in der Regel nicht.

Jedenfalls freue ich mich schon auf den Probetag und selbstbewusst auftreten kann ich auch, hat ja beim Vorstellungsgespräch auch gut geklappt.

Geschrieben
Wie lange ist die Probezeit in der Branche üblicherweise?

Üblich sind sechs Monate, das ist mir bisher immer begegnet.

Ich denke der Vorteil von Ex-Bundis in den Augen der Personaler ist, dass Ihr Strukturen, Hierarchien und sowas kennt.

Und ich denke auch, dass es schwer ist, für einen Außenstehenden zu erfassen, was bei der BW überhaupt gearbeitet wird. Abgesehen vom offensichtlichen Auftrag einer Armee habe ich zB auch keinen Schimmer, was ein IT-StUffz den ganzen Tag macht.

Mein Empfinden ist aber, dass die "Zivilberuler" bei der BW einen recht guten Ruf genießen, wenn sie wieder in den normalen Arbeitsmarkt eintreten.

Geschrieben

Hallo nochmal!

So, es sind im Endeffekt 3 Tage zur Probe geworden, die ich auch sehr gerne gemacht habe. Die Arbeit hat mich sehr erfüllt und von Tag zu Tag meine Motivation gesteigert. Am Ende gab es viel positives Lob und mit dem scheidenden Mitarbeiter verstehe ich mich super. Es hängt nun aber noch am Geschäftsführer, der mir erst nächsten Mittwoch seine Antwort mitteilen möchte. Aber in allen Punkten wurde sich bereits geeinigt, Gehalt liegt genau in meinen Vorstellungen, Urlaub und Arbeitszeitenregelung ist gut sowie - laut "Vorgänger" - der Umgang mit Überstunden.

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