bigvic Geschrieben 27. November 2013 Geschrieben 27. November 2013 Ja da bin ich ja mal gespannt mit dem Mindestlohn für Azubis, ob das nicht ein Eigentor wird: Mindestlohn: Azubis und Praktikanten bekommen doch Mindestlohn - SPIEGEL ONLINE Würde bei 160h/Monat ja 1360 Euro machen. Auf der anderen Seite würde das ja der möglichen Ausbeutung etwas Einhalt gebieten: Lehrlinge: Betriebe setzen auf Azubis als billige Arbeitskräfte - SPIEGEL ONLINE Es gibt wohl Argumente dafür und dagegen. Zitieren
afo Geschrieben 27. November 2013 Geschrieben 27. November 2013 Warten wir erstmal ab ob die Koalition zu Stande kommt und wie das Gesetz aussieht. Auch wenn ich grundsätzlich für den Mindestlohn bin sollte an den Stellen Ausbildung und Praktika doch etwas mehr differenziert werden. Wobei da m.E. auch ein Unterschied zwischen einwöchigem Schülerpraktikum und längeren Dauerpraktika (evtl. sogar für Absolventen) sein sollten. Dauerpraktika sollten wie die Arbeitsverhältnisse die sie normalerweise darstellen, bzw. ersetzen (Stichwort "Generation Praktikum") bezahlt werden. Anderseits könnte das wieder mit Pflichtpraktika und Praxissemestern bei Studenten kollidieren. Zitieren
turboloader Geschrieben 27. November 2013 Geschrieben 27. November 2013 Die drehen doch am Rad. Ich finde in Betrieben wo Azubis wie volle Arbeitskräfte eingesetzt werden, ist es irgendwo berechtigt. Aber es gibt auch Einrichtungen (z.B. Ausbildungswerkstätten der Bundeswehr) wo nur ausgebildet wird und eine normale Azubivergütung gezahlt wird, dort sehe ich schwarz. Viele Ausbildungsplätze werden wohl in solchen Einrichtungen aus Kostengründen nicht mehr möglich sein. Und bei kleineren Betrieben wird wohl auch eingespart werden müssen. Zitieren
wedge Geschrieben 27. November 2013 Geschrieben 27. November 2013 Also das Argument das Ausbildungsplätze deswegen wegfallen könnten finde ich sehr fraglich. Wenn ein Unternehmen die Personalkosten für seine Auszubildenden nicht mehr tragen kann, bin ich mir sicher, dass auch die Finanzierung der gesamten Ausbildung nicht mehr funktionieren wird. Folglich steht das gesamte Projekt Ausbildung in diesem Betrieb auf der Kippe. Dann sollte man es lieber gleich lassen als einem jungen Menschen die Chance auf eine gute Ausbildung zu verbauen. Zitieren
afo Geschrieben 27. November 2013 Geschrieben 27. November 2013 Keine Ahnung, was aktuell so gezahlt wird. Aber gehen wir mal von 800€ im Schnitt aus. Der Mindestlohn würde die reinen Lohnkosten um 75% erhöhen. Um wieviel die arbeitgeberseitigen Sozialabgaben steigen kann jemand ausrechnen der an sowas mehr Freude hat als ich. Da kann man sich dann schon die Frage stellen, ob man sich das leisten kann und will. Nochmal: Ich bin grundsätzlich für den Mindestlohn; denke, dass 8,50 sogar eher am unteren Ende ist und bin auch zynisch genug um es ordnungspolitisch unproblematisch zu finden, wenn sich ein paar Geschäftsmodelle nicht mehr tragen. Gerade aus diesem Grund kann ich wie bigvic der Idee des Mindeslohns auch für Azubis sogar den Punkt der Einschränkung der Ausbeutung abgewinnen. Ich sehe nämlich sonst auch die Gefahr, dass reguläre Arbeitsplätze durch Auszuildende und Praktikanten ersetzt werden. Als Lösung böte sich IMHO eine Klausel im Gesetz an, dass in diesem Bereich tariflich eine andere Regelung getroffen werden kann. Dies wäre insbesondere in bisher tariflich schwach geregelten Branchen interessant. Zitieren
Celeborn Geschrieben 28. November 2013 Geschrieben 28. November 2013 Gibt es eigentlich jetzt auch eine Ausbildungsvergütung die mindestens gezahlt werden muss? Wenn man sich mal umhört was andere Azubis bekommen ist die Gehaltsspanne sehr groß. Zitieren
afo Geschrieben 28. November 2013 Geschrieben 28. November 2013 Gibt es eigentlich jetzt auch eine Ausbildungsvergütung die mindestens gezahlt werden muss? Wenn man sich mal umhört was andere Azubis bekommen ist die Gehaltsspanne sehr groß. Die Grenze ist nur die Sittenwidrigkeit. Dafür geht man meist von einer 20% Unterschreitung der tariflichen Vergütung aus. Wenn es in der Branche keinen Tarif gibt ist das ganze schon nicht mehr so einfach. Da muß dann gerichtlich ein übliche Vergütung festgestellt werden und nach dieser richtet es sich dann. Zitieren
Celeborn Geschrieben 28. November 2013 Geschrieben 28. November 2013 Die Grenze ist nur die Sittenwidrigkeit. Dafür geht man meist von einer 20% Unterschreitung der tariflichen Vergütung aus. Wenn es in der Branche keinen Tarif gibt ist das ganze schon nicht mehr so einfach. Da muß dann gerichtlich ein übliche Vergütung festgestellt werden und nach dieser richtet es sich dann. Also kann man nicht grob wenigstens sagen in welchem Bereich ca. der Nettobetrag liegen sollte? Für NRW (Düsseldorf) Zitieren
afo Geschrieben 28. November 2013 Geschrieben 28. November 2013 Also kann man nicht grob wenigstens sagen in welchem Bereich ca. der Nettobetrag liegen sollte? Nö. Und Netto sowieso nicht. Zitieren
mistro Geschrieben 29. November 2013 Geschrieben 29. November 2013 Irgendwo wäre es ja auch unlogisch wenn der Mindestlohn auch für Azubis gelten würde. Nehmen wir mal an wir hätten einen Betrieb der noch nicht den Mindestlohn zahlt. Nun muss dieser seine Beschäftigten auf den Mindestlohn anheben. Warum sollte dieser Betrieb dann noch Ausbilden, wenn a.) der Azubi genauso teuer/günstig ist wie ein vollwertiger Arbeiter und b.) der Azubi zudem ja auch noch in die Berufsschule muss, wo der Betrieb im Gegensatz zu einem Vollwertigen Arbeiter viel weniger nutzen davon hat. Und gerade im Bereich des Einzelhandels gibt es zahlreiche Kräfte die nur knapp über den neuen Mindestlohn liegen. Zitieren
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