Netzwerküberwachung als Abschlussprojekt

[simheon]

Hallo zusammen,

eine Frage bezüglich Abschlussprojekt für Informatikkaufleute.

Ich hatte mir vorgestellt in meiner Firma ein neues Netzwerkmonitoringsystem einzuführen. Das ganze soll in Zukunft auf Open-Source-Basis laufen. Den Projektantrag habe ich bereits geschrieben und meinem Lehrer gezeigt, ob dieser so in Ordnung wäre. Doch meinte er mein Projekt wäre zu techniklastig, da ich Installation und Einrichtung mit in die Zeitplanung genommen hatte und auch vorhatte das so ablaufen zu lassen. Als Alternative schlug er vor eine Vorstudie zu machen (obwohl gewünschte Software schon feststeht) und das als Projekt verkaufen soll. Also kein großartig technischen Teil einfließen zu lassen.

Ich bin grad echt aufgeschmissen und weiß nicht, ob ich etwas neues machen soll oder meine Idee entsprechend abändern soll

Über Antworten/Tipps würde ich mich sehr freuen

MfG

simheon

[mapr]

Hallo simheon,

erstmal willkommen an Bord.

Als Alternative schlug er vor eine Vorstudie zu machen (obwohl gewünschte Software schon feststeht) und das als Projekt verkaufen soll. Also kein großartig technischen Teil einfließen zu lassen.

"verkaufen" ist nicht gut. Wenn das rauskommt, ganz das "dumm" für dich ausgehen.

Die eingesetzte Software steht auch schon fest, warum evaluierst du die nicht erst im Projekt?

Nur "zusammenklicken" ist kein Projekt.

Könntest du mal einen anonymisierten Antrag reinstellen, dann können wir besser drüber diskutieren.

[simheon]

Vielen Dank für deine Antwort. Unten habe ich den Projektantrag eingestellt.

1. Projektbezeichnung

1.1 Kurzform der Aufgabenstellung

Einführung des neuen Netzwerküberwachungssystems BSystem, in der ABCGmbH

1.2 Kurzbeschreibung der Aufgabe

Die Lizenzressourcen des zurzeit eingesetzten Netzwerküberwachungssystems, ASystem, sind erschöpft. Um keine kostspielige Lizenzerweiterung anschaffen zu müssen soll ein neues, kostengünstigeres System eingeführt werden. Des Weiteren soll eine umfangreichere Administration der Netzwerküberwachung ermöglicht werden.

Im Rahmen einer Vorstudie stellte sich heraus, dass in BSystem eine geeignete Alternative gefunden wurde. Dieses System soll nun getestet werden und anschließend anhand wirtschaftlicher und technischer Kriterien bewertet werden.

1.3 Ist-Analyse

In der ABC GmbH wird das System ASystem eingesetzt. ASystem ist ein Netzwerkmanagementsystem, welches zur Überwachung einer IT-Infrastruktur dient. Die ABC GmbH überwacht mit ASystem ca. 340 Geräte.

Die überwachten Geräte werden nach Standort und Typ sortiert. Die verschiedenen Gerätetypen sind Server, Switche und Router. Bei Ausfall eines der Systeme wird der Administrator per E-Mail darüber in Kenntnis gesetzt. Auch bei Wiederherstellung des kritischen Systems wird eine Benachrichtigung versandt.

Eine mitgelieferte Windowsoberfläche oder das Webinterface können zur Bedienung des Systems verwendet werden. Hierüber können Konfigurationen vorgenommen oder Abfragen formuliert werden. Die von ASystem abgefragten Daten werden in einer MS SQL Datenbank gespeichert.

Durch die hohen Lizenzgebühren und das Lizenzierungsmodell nach Hostanzahl entpuppt sich ASystem als sehr kostspieliges Netzwerküberwachungssystem. Des Weiteren bietet ASystem nur eingeschränkte Administrations- und Überwachungsmöglichkeiten. Es ist beispielsweise nur möglich zu überwachen, ob ein Gerät erreichbar ist, aber nicht in wie weit zum Beispiel Arbeitsspeicher oder Festplatten ausgelastet sind.

Durch diese eingeschränkten Möglichkeiten, läuft die ABC GmbH kontinuierlich Gefahr, dass Systeme ausfallen, aufgrund von Problemen, welchen nicht frühzeitig entgegen gewirkt werden konnten.

Neben den hohen Kosten, sind negative Erfahrungen mit dem bestehenden System der Grund für die Einführung eines neuen Systems.

2. Zielsetzung entwickeln: Soll-Konzept

2.1 Was soll am Ende des Projekts erreicht werden?

Ziel des Projekts ist es, das Netzwerküberwachungssystem BSystem in den ABC GmbH zu implementieren und somit das bisherige, Asystem, abzulösen.

Das neue System bietet mehr Möglichkeiten als das bisherige. So können nun sämtliche „Vitaldaten“ der überwachten Geräte verarbeitet werden. Es kann der Status spezieller Dienste überwacht werden, aber auch die Auslastung des Arbeitsspeichers, des Physikalischen Speichers etc. Des Weiteren lassen sich nun auch so genannte Schwellwerte definieren, nach denen der Status eines Hosts oder Services definiert wird. Außerdem lässt sich eine breitere Palette an Gerätetypen abdecken.

2.2 Welche Anforderungen müssen erfüllt sein?

Da es sich um eine Software auf Linux-Basis handelt wird eine Linux-Distribution benötigt. Die Wahl viel hier auf die Ubuntu Server Version 12.04 LTS.

Des Weiteren wird ein Server als Host benötigt. Entgegen der eigentlichen Vorgangsweise in der ABC GmbH, sämtliche Server zu virtualisieren, wird aus Ausfallsicherheitsgründen ein herkömmlicher, physikalischer Server verwendet. Ein ausreichend Leistungsstarker Server ist bereits vorhanden.

Als Anforderungen an das System wird eine hohe Anpassungsfähigkeit des Systems gestellt. Damit ist gemeint, dass sich das Netzwerküberwachungssytem entsprechend den Wünschen der ABC GmbH anpassen lässt. Des Weiteren wird eine hohe Flexibilität des Systems in Überwachungsmöglichkeiten gefordert. Die „Service Checks“ sollen den Hosts unabhängig von Templates oder Vorgaben zugeordnet werden. Auch ein Integriertes Benutzermanagement mit differenzierter Rechtervergabe soll vorhanden sein. Notfallbenachrichtigungen sollen an einen ausgewählten Personenkreis verschickt werden.

2.3 Welche Einschränkungen müssen berücksichtigt werden?

Da Hardware bereits vorhanden ist und sowohl Betriebssystem sowie die Software Bsystem kostenfrei erhältlich sind, fallen keine Anschaffungskosten an. Da als Betriebssystem Ubuntu Server 12.04 LTS gewählt wurde fallen hier lediglich Kosten für den Support des Betriebssystems an.

Eine weitere Einschränkung liegt im Schulungsaufwand. Dieser sollte möglichst gering gehalten werden, aufgrund anderer Projekttätigkeiten der Mitarbeiter.

3. Projektstrukturplan entwickeln

3.1 Was ist zur Erfüllung der Zielsetzung erforderlich?

• Geeignete Hardware (Server)

• Beschaffen der Software in der aktuellen Version beim Hersteller

• Vorhandene IT-Infrastruktur

• Einrichten einer Testumgebung

• Administrative Rechte auf dem Überwachungsrechner und allen anderen Hosts

3.2 Hauptaufgaben auflisten

Planung:

• Ist – Analyse

• Zusammenstellen der Anforderungen an das System

• Kosten- / Nutzenanalyse

Realisierung:

• Installation des Betriebssystems Ubuntu Server 12.04 LTS

• Konfigurieren des Betriebssystems

• Installation Bsystem

• Einpflegen der Hosts

• Erstellen von „Service Checks“

• Abschließende Konfiguration der Hosts

• Netzwerkhierarchie erstellen und einrichten

Testphase:

• System testen

• Fehler simulieren

• Abschluss:

• Erstellen der Dokumentation

• Migration auf den vorhandenen NMS-Server und Migration der Datenbank

• Einweisung der Mitarbeiter

4. Zeitplanung

Planung: 4Std.

Ist-Analyse 1 Std.

Anforderungsdefinition/Soll-Konzept 2 Std.

Kosten- / Nutzenanalyse 1 Std.

Realisierung: 16 Std.

Installation Ubuntu Server 12.04 LTS 2 Std.

Konfiguration des Betriebssystems 2 Std.

Installation BSystem 1 Std.

Einpflegen der Hosts 4 Std.

Erstellen der „Service Checks“ 4 Std.

Abschließende Konfiguration der Hosts 2 Std.

Netzwerkhierarchie erstellen und einrichten 1 Std.

Testphase: 2 Std.

System Testen 1 Std.

Fehler simulieren 1 Std.

Abschluss: 13 Std.

Projektdokumentation 10 Std.

Migration auf bestehenden NMS Server und kopieren der DB 2 Std.

Einweisung der Mitarbeiter 1 Std.

Gesamt 35 Stunden

[Gast David-]

Die Dokumentation ist mit 10 Stunden zu lang, diese sollte maximal 8 Stunden dauern.

Investiere die Stunden lieber woanders z.B. In die Testphase.

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