Wie sichere ich mich als Informatiker vor einer Berufsunfähigkeit ab?

[Britannia]

Hallo zusammen,

ich bin derzeit am Überlegen, ob ich eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abschließend sollte. Ich wurde von einem Finanzoptimierer hierzu beraten und denke derzeit über einen Abschluss nach. Für mich würde der monatliche Beitrag bei etwa 45 Euro liegen bei einer Berufsunfähigkeitsrente von 1400 Euro für einem Renteneintrittsalter von 67. 45 Euro sind meiner Meinung nach viel Geld im Monat. Macht eine BU Sinn?

Viele Grüße Alicja

[Gast]

Hast Du mal gefragt, wie hoch die Provision des "Beraters" ist?

Was umfasst denn diese BU-Versicherung genau?

[Enno]

a) wann wärst du als ITler denn "Berufsunfähig"

ist es eine echte Berufs-Unfähigkeitsversicherung, oder doch her eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung mit Weisungsrecht?

Unterschied. erstere Zahlt immer sobald du deinen erlernten/ausgeübten Beruf nicht mehr nachgehen kannst.

zweitere eigentlich nie. 1. können Sie dir einen anderen Job zuweisen in dem du arbeiten musst um Geld dazuzuverdienen. Und 2. du musst wirklich nicht mehr arbeiten können damit die zahlen.

[HJST1979]

a) wann wärst du als ITler denn "Berufsunfähig"

Der Rücken ist unser "größter" Feind

Als ich noch keine Familie hatte, hatte ich auch keine BU, da ich es nicht eingesehen habe. Jetzt habe ich eine um im "Notfall" abgesichert zu sein.

Man muss aber darauf achten, ab wieviel % Arbeitsunfähigkeit diese Versicherung zahlt.

Evtl. kann man monatlichen Beitrag nach unten bekommen, wenn man sich nur bis zum 60. Lebensjahr absichert, das macht im Normalfall einiges an Euronen aus . Ob und bis zu welchem Alter man sich versichert muss man selbst entscheiden.

[Gast UnknownX]

Der Ruecken der groesste Feind? Geht eben regelmaessig Sport machen...billiger und sinnvoller.

[Enno]

Und nen kaputter Rücken ist kein Grund.

Da zahlen die dir lieber nen Stehschreibtisch oder andere Hilfsmittel. Aber du bekommst keine "Rente"

Und in so einem Fall zahlt dir das auch der Rententräger

[Crash2001]

Wer Fehlstellungen hat, oder anderweitig anfällig ist, dem bringt auch Sport nicht unbedingt etwas.

Neben Rücken kommt ja auch noch Nacken als Berufskrankheit dazu. Hervorgerufen durch falsches Sitzen und oftmals nicht ergonomische Arbeitsplätze.

Zudem als Techniker z.B. teils viel Rechner oder andere schwere Hardware (Drucker, Router, Switche, allgemein Kartons, Tische, ...) schleppen. Die Monitiere sind ja zumindest leichter geworden seit der Umstellung von CRT zu Flatscreens...

Gut - da wird dann beim Schreibtischjob halt eher ein höhenverstellbarer Schreibtisch und ergonomischer Arbeitsplatz angeschafft (bezahlt so was die KK? *grübel*) und ansonsten hat man noch immer die Möglichkeit z.B. über die LVA eine Umschulung zu bekommen.

Aber ob man die Absicherung jetzt über eine BU-Versicherung macht, oder aber das Geld was man da einzahlen würde z.B. auf einen Bausparvertrrag oder eine Rentenversicherung an die man auch vorher drankommt, packt, ist halt Ansichtssache. Bausparvertrag kann aber im Gegensatz zur BU halt gepfändet werden, falls man mal in der Situation sein sollte, dass das ausschlaggebend sein könnte.

Wirkliche Vorteile hätte eine BU-Versicherung eigentlich nur, wenn man früh berufsunfähig werden würde. Ansonsten ist man ja auch gesetzlich zumindest etwas abgesichert.

Nachteil einer BU-Versicherung ist aber halt, dass wenn sie nicht in Anspruch genommen wird, das komplette eingezahlte Geld im Normalfall weg ist und man ncihts zurück bekommt, wenn man sie nicht nutzt bis zum Rentenalter (oder welches Alter auch immer da angegeben ist).

[Gast UnknownX]

Gerade bei Anfaelligkeit oder Fehlstellungen ist es umso wichtiger die Rueckenmuskulatur zu staerken. Es gibt fuer fast alles entsprechende Uebungen. Aber egal wollte das hier nicht zum Haupthema machen.

Ich traue BUs keinen Meter. Ist auch eine typisch deutsche Erfindung.

Bearbeitet 12. März 2014 von UnknownX

[Gast]

Ich traue BUs keinen Meter. Ist auch eine typisch deutsche Erfindung.

Und wohl in erster Linie, um den Versicherern eine weitere Einnahmequelle zu erschließen, schaut man sich die Winkelzüge an, bis eine BU anerkannt ist.

Man setzt hier eben auf die Gewissensberuhigung des Versicherungsnehmers.

[Azucena]

Mir hat mal jemand gesagt, dass er die BU für eine der wichtigsten freiwillige Versicherungen überhaupt hält... ob das jetzt wirklich stimmt kann man sich sicher streiten, aber ich glaube es gibt deutlich unwichtigere Versicherungen. Man sollte sich natürlich gut informieren, was das Angebot bietet und sich evtl. auch mehr als ein Angebot machen lassen. Überhaupt schadet das ja nie.

Jedenfalls: auch als IT-"Schreibtischtäter" sollte man neben Rücken unschöne Dinge wie BurnOut und Depressionen und ähnliches, worüber man ja nicht sprechen darf, nicht völlig ausser Acht lassen. Wenn dich das erwischt hilft nämlich auch kein ergonomischer Stehschreibtisch mehr.

[Daij]

Ich halte BU Versicherungen auch für wenig sinnvoll.

Bis man sie wirklich soweit hat, dass sie zahlen ist man mächtig am kämpfen (wenn überhaupt).

Außerdem haben wir einen Beruf den man auch mit Einschränkungen (Rollstuhl und ähnliches) noch ausüben kann.

Ich würde (und werde) keine abschließen.

[Hashtag]

Eine BU halte ich für sinnvoll. Da du aber im Ausbildungsbereich gepostet hast mit der Anmerkung, dass 45 Euro aktuell noch viel Geld für dich sind gehe ich davon aus, dass du noch mitten in der Ausbildung steckst.

Ich vermute, in unserem Arbeitsumfeld hat man weniger mit körperlichen als vielmehr mit Burnout und dergleichen zu kämpfen. Daran solltest du als junger Mensch in der Ausbildung nicht erkranken, ansonsten läuft in deinem Ausbildungsbetrieb etwas falsch.

Daher würde ich an deiner Stelle das Geld eher in die private Altersvorsorge investieren.