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Arbeitszeitreduzierung um 50% gleichbedeutend mit halbem Gehalt?


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Geschrieben
Halb soviel arbeiten aber dreiviertel Gehalt und nur die angenehmen Aufgaben machen... ja genau. Nehme ich bitte auch! Ist fast so geil, wie im ÖD-Forum: Da hatte neulich eine Dame gefragt, ob der AG nicht gezwungen werden kann ihren Arbeitsplatz für 2 Jahre freizuhalten. Sie möchte sich gern woanders bewerben und falls sie bei einem befristeten vertrag nicht übernommen wird, zurückkehren. :D

Ja genau... nur die Rosinen bitte! Selbst bei 50% Gehalt bleibt aufgrund der progressiven Steuerlast ja noch mehr als 50% im Netto-Netto-Vergleich hängen.

Ich verstehe deinen Unmut, aber die Änderung der Arbeitszeit beinhaltet eben auch das Neuaufteilen der Aufgaben. Und ein paar Dinge sind sicherlich verhandelbar. Warum also nicht versuchen?

Weiterhin sind bestimmte Aufgaben (z.B. Ausbildung) nicht von anderen Kollegen zu übernehmen. Ich bin die Einzige mit einem ADA Schein und somit einzige Ausbilderin. Die Verantwortung bleibt die Selbe, die Aufgaben werden durch die geringere Arbeitszeit nicht weniger und müssen im Zweifelsfall in geringerer Zeit erledigt werden. Da stellt sich mir die Frage: wofür werde ich bezahlt? Für die Verantwortung die ich trage? Für meine Arbeitsergebnisse? Oder schlichtweg die Anzahl der Stunden die mir dafür zur Verfügung stehen?

Geschrieben

Zu einem deiner Argumente, dass keiner deiner Kollegen die Ausbildung übernehmen kann, muss ich sagen: Kann er schon. Es ist nur wichtig, dass mindestens einer im Betrieb diesen ADA- Schein hat, es ist aber nicht vorgeschrieben, das diese Person auch die Ausbildung an sich durchführt.

Rein mathematisch verstehe ich was du meinst. Und natürlich kann und sollte man alles versuchen. Aber ich würde durchaus deinen AG verstehen, wenn er sagt, dass das Gehalt entsprechend deiner Arbeitszeit gekürzt wird.

Beispiel: (Zahlen sind fiktiv und dadurch einfach zu rechnen)

Deine jetzigen Aufgaben bestehen sagen wir mal zu 50% aus hochwertigen Tätigkeiten und zu 50% aus normalen Tätigkeiten. Also denkst du deine 1000€ setzen sich Beispielsweise wie folgt zusammen (750€ für die hochwertigen Tätigkeiten 250 € für die normalen Tätigkeiten). Weiterhin denkst du wenn du nur noch die 50% Arbeitest und somit nur noch hochwertigen Tätigkeiten durchführst, dass du nicht 500€ bekommen solltest sondern die 750€ !? Hier befürchte ich, dass das Wunschdenken bleiben wird.

Geschrieben (bearbeitet)
... Hier befürchte ich, dass das Wunschdenken bleiben wird.

Nicht nur das.

Mit der Argumentation baut sie ihrem AG eine goldene Brücke. Den Ball würde ich als AG sofort aufnehmen und sie mit 250 EUR für die anderen 50% der Tätigkeiten nach Hause schicken; schließlich hat sie deren Wert ja selbst festgelegt. Der Rest, die Verantwortung wird einfach auf die verbliebenen MA verteilt. Gibt genug (junge) Leute, die sich nach etwas mehr Verantwortung sehnen, selbst wenn sie nicht vergütet wird. I. d. R. wird hier einfach "Wie schauen mal wie es läuft, Sie sind nun 'Head of Azubis' auf Probe! Wenn Sie es gut machen reden wir über das Gehalt." vorgeschoben.

Also mit der Argumentation würde ich keinesfalls in so ein Gespräch gehen.

Bearbeitet von Kwaiken
Geschrieben

@Kwaiken: Danke für die Ausführung deiner Gedanken. Von dieser Seite habe ich das Ganze nicht betrachtet.

Ich fasse kurz zusammen:

- Ich muss mich auf das Zuweisen von 0815 Aufgaben einstellen

- Meine Kernaufgaben können, müssen aber nicht weiterhin Bestandteil meines Aufgabengebietes sein

- Ein Gehalt von über 50% ist nicht Usus

Das ist natürlich ernüchternd und ich hoffe, dass ich dennoch etwas Verhandlungsspielraum haben werde. Wobei ich mich aber auch nicht grämen werde wenn ich wirklich "nur noch" Tag ein, Tag aus Supporttickets bearbeiten werde (das werde ich im Gespräch aber nicht sagen). Immerhin war die Entscheidung für ein Kind bewusst getroffen und dafür tausche ich gerne die Karriereleiter ein.

Geschrieben
[...]Immerhin war die Entscheidung für ein Kind bewusst getroffen und dafür tausche ich gerne die Karriereleiter ein.

Die Diskussion würde ich gerne mal mit anderen Eltern hier aus dem Forum in einem separaten Thread in geeignetem Rahmen führen.

Stichwort: Kennt ihr oder arbeitet ihr sogar bei Arbeitgebern, die ihren Mitarbeitern in puncto Vereinbarkeit von Familie und Beruf entgegenkommen?

Inhaltlich sehe ich das wie Kwaiken.

Gruß, Goulasz

Geschrieben (bearbeitet)
Das ist natürlich ernüchternd und ich hoffe, dass ich dennoch etwas Verhandlungsspielraum haben werde...

Ich würde das Spiel etwas anders spielen. Du gehst auf 50% und erwartest auch 50% des Gehalts. Solange Dir niemand was anderes sagt, siehst Du das als gesetzt an. Was deine Aufgaben angeht, würde ich das Gespräch mit "Ich kümmere mich darum, dass alles seinen gewohnten Gang geht" abwiegeln. Evtl. guckst Du Dir auch einen Vertreter aus oder lässt Dir einen nennen. Ab jetzt hast Du freie Hand und kannst durch geschicktes (aber bitte faires!) Deligieren an deine Kollegen/deine Vertretung einen entsprechenden Fokus setzen.

Der Chef hat keine Kopfschmerzen, dass er sich um irgendwas kümmern muss und Du behälst weiterhin größtenteils Auswahlrecht, was deine Aufgaben betrifft.

Aber bitte beachten: Deligieren heißt nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte weitergeben. Ich sehe häufig, dass viele beim Deligieren die Pflichten abgegeben, aber Rechte behalten wollen. Das geht nicht und führt mittelfristig zu Frust.

Bearbeitet von Kwaiken
  • 1 Monat später...
Geschrieben

Hashtag,

also wir haben "so eine Mama" bei uns..

Sie hat dann tatsächlich die interessanten, hochwertigen Aufgaben bekommen.

Wir haben alle ein bisschen gek***t, dass wir jetzt den zusätzlich anfallenden Support machen müssen. Wobei "ein bisschen" untertrieben ist.

Es hat nicht funktioniert. Sie musste immer pünktlich weg. Oder auch mal zu Hause bleiben. Jeden Tag ist etwas liegen geblieben.

Somit macht sie jetzt wieder den Support, da dies perfekt für eine Teilzeitstelle ist (beidseitig abgestimmt).

Falls du die tollen Aufgaben behalten möchtest:

=> Pass auf, dass du es dir mit deinen Kollegen nicht versaust, da sie jetzt die ... uninteressante Aufgabe übernehmen müssen.

=> Kannst du die Aufgaben wirklich erledigen? Ohne Überstunden funktioniert das nämlich einfach nicht. "Hier Kollege, mach mal noch dies und das, ich muss jetzt in mein Privatleben, Ciao".

Also ICH würde schon fast ausrasten, wenn man mich im Job benachteiligen würde, weil mein/e Kollege/in einem privaten Wunsch nachgehen möchte.

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