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Fachhochschule ja oder nein?


evildragon09

Empfohlene Beiträge

Hallo,

ich lese mit Begeisterung schon einige Wochen hier im Forum und habe mich nun endlich durchringen können selbst ein Thema aufzumachen. Bitte verzeiht mir, ich weiß dass diese Anfragen hier nicht mehr gerne gesehen sind.

Mein Name ist Alexander, ich bin 20 Jahre alt und komme aus der Umgebung von Göttingen. Letztes Jahr habe ich mein Abschluss als FiSi erfolgreich bestanden und wurde von meinem Unternehmen (ö.D.) übernommen. Ich bin derzeit im DMS (Dokument Management System) Bereich tätig, welches mir auch wirklich Spass macht. Ich habe eine gute Ausbildung genießen dürfen und war hauptsächlich für unserer Intranet eingeteilt. Nebenbei war ich natürlich "Mädchen für alles".

Nun liegt die Ausbildung bereits fast ein Jahr hinter mir und ich möchte mich neuen Aufgaben und Herausforderungen stellen.

Hintergrund: Ich möchte mich einfach weiter fortbilden und möchte nicht in meiner jetzigen Situation "fest rosten". Außerdem verlangt der öffentliche Dienst eine höhere Schulreife um bestimmte Gehaltsklassen freizuschalten.

Ich kann mich selbst in den ***** beißen damals nicht aufs Gymnasium gegangen zu sein. Noten -und Leistungstechnisch hätte dies vollkommen ausgereicht. Somit besitze ich nur den erweiterten Realschulabschluss.

Nun zu der eigentlichen Fragestellung:

Ich möchte meinen aktuellen Beruf nicht aufgeben und bin in Hinsicht auf Wohnung etc. auf das Einkommen angewiesen.

Mit diesem Hintergrund bleiben mir (erstmal) nur berufsbegleitende Weiterbildungsmöglichkeiten über.

Mein Wunsch wäre es den Bachelor an einer FH bzw. Uni zu belegen. Um mich darauf inhaltlich vorzubereiten ziehe ich die Fachhochschulreife in Erwägung. Natürlich stellt dies ein Umweg dar, ich könnte ja auch gleich studieren gehen.

Ich möchte diesen "Zwischenschritt" als Wiederauffrischungsmaßnahme machen um bereits vergessene oder verdrängte Themen, besonders im Bereich der Mathematik", wieder zu erlangen.

Wie würdet ihr in meiner Situation vorgehen? Gibt es andere Alternativen/ Wege um meinen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen?

Ich möchte bei Zeiten das Gespräch mit meinem Chef suchen um ihn darüber zu informieren. Vielleicht kann ich hierbei von seiner Seite Unterstützung bekommen (Arbeitszeitverkürzung etc.). Jedoch will ich in diesem Gespräch bereits einen konkreten Plan vorweisen können. Ihr versteht hoffentlich was ich meine :)

Für Antworten wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüße

Alex

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Bitte verzeiht mir, ich weiß dass diese Anfragen hier nicht mehr gerne gesehen sind.

Wie kommst du da drauf?

Ich möchte bei Zeiten das Gespräch mit meinem Chef suchen um ihn darüber zu informieren.

Das würde ich unterlassen. Diese Weiterbildung ist dein Privatvergnügen genauso wie Reitstunden oder Wingsuit-Springen.

In aller Regel hast du durch die Information an deinen Chef keine Vorteile, höchstens Nachteile wenn er damit nicht einverstanden ist [und du es natürlich dennoch machst].

Vielleicht kann ich hierbei von seiner Seite Unterstützung bekommen (Arbeitszeitverkürzung etc.).

Und da hast du die Begründung warum Chefs oftmals sowas nicht gut finden. Du vernachlässigst deine Arbeitsleistung und willst Sonderwürste. Da hätte ich als Chef auch keine Freude dran.

Wie würdet ihr in meiner Situation vorgehen?

Ich würde direkt in Teilzeit studieren und versuchen mit Vorbereitungskursen das fehlende Wissen nachzuholen. 90% von der allgemeinen Schulbildung sind für das konkrete Studium eh nicht relevant. Und wenn das nicht klappt, dann kannst du immernoch den Weg über die FH gehen.

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Hi,

Bitte verzeiht mir, ich weiß dass diese Anfragen hier nicht mehr gerne gesehen sind.

das kann man so nicht sagen, aber die Frage kommt quasi täglich, und es ist im Grunde müßig immer wieder die gleiche Frage lesen zu müssen, da sich die Ausgangssituationen auch nur marginal unterscheiden. Schau z.B. mal hier:

http://www.fachinformatiker.de/it-weiterbildung/156462-welcher-weg-lohnt-meisten.html

http://www.fachinformatiker.de/it-weiterbildung/148096-zukunft-fernstudium.html

http://www.fachinformatiker.de/it-weiterbildung/150521-brauche-entscheidungshilfe.html

http://www.fachinformatiker.de/it-weiterbildung/159598-bos-trotz-fachabitur.html

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Hallo Alex,

ich stand vor den gleichen Fragen und sage dir einfach mal ein paar Möglichkeiten. Ich habe inzwischen eine Zusage für einen Platz auf einem einjähriges BKFH, dort bekomme ich die FH-Reife über ein Jahr Schule (statt zwei Jahre), Voraussetzung dafür ist eine abgeschlossene Berufsausbildung (die du ja hast). Ich habe mir aber auch andere Möglichkeiten überlegt, zum Beispiel ein Fernstudium. Das könntest du neben der Arbeit machen. Die Zulassung dafür erhält man auch über eine fünfjährige Berufspraxis. Du könntest aber jetzt schon damit anfangen und würdest dann mit Ende des Studiums auch die Jahre an Berufspraxis haben und dann den Abschluss (Bachelor) bekommen. Es gibt aber auch andere Aufstiegsfortbildungen, zum Beispiel den "Operative Professional" der IHK. Letztendlich ist die Frage erst einmal nicht, wie du etwas erreichen kannst, sondern wohin du möchtest. Brauchst du dringend ein Studium dafür? Kannst du das auch anders erreichen? Wenn du natürlich nicht auf das Gehalt verzichten möchtest, wird das natürlich etwas schwieriger, aber auf dem zweiten Bildungsweg hättest du auch Anspruch auf elternunabhäbgiges Bafög.

Was auf jeden Fall sehr wichtig ist, ist den Arbeitgeber in die Pläne zu involvieren. Ich habe noch vor Ende meiner Ausbildung klip und klar gesagt, dass ich zwar gerne hier arbeite, aber Weiterbildung für mich auch sehr wichtig ist. Mein Arbeitgeber hat darauf positiv reagiert und unterstützt mich dabei, so darf ich, bis die Schule anfängt, fest hier bleiben, dann neben der Schule weiter arbeiten (ich weiß nur noch nicht, wie viel Zeit ich dann dafür habe und ob es sich ein kleines Zusatzeinkommen überhaupt lohnt im Gegensatz zu Bafög) und nach der FH-Reife ein duales Studium machen bzw. wenn ich kein duales Studium machen möchte, nebenher hier arbeiten.

Ich habe aber auch den Vorteil, dass ich nicht auf das Geld angewiesen bin. So habe ich inzwischen ein bisschen was gespart und darf notfalls auch bei meinen Eltern wohnen (auch wenn ich das nicht unbedingt möchte). Ich habe also einen Arbeitgeber und Eltern, die hinter mir stehen.

Mach dir keine Sorgen, dass du schon 20 bist (ich bin mitte 20), lieber spät als nie! Ich habe ältere Kollegen, die ein bisschen neidisch darauf sind, dass ich die Chancen habe, weiter zu machen. Für die ist es aber nicht mehr so einfach möglich. Viele meiner Freunde sind inzwischen mit dem Studium fertig oder in der Endphase, ich fange dagegen erst in 1,5 Jahren an. Da fühl ich mich schon manchmal komisch, aber dafür habe ich andere Erfahrungen, die sie erst sammeln müssen. Außerdem müssen wir noch lange genug bis zur Rente arbeiten ;)

Grüße,

pr0gg3r

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Regional kenne ich mich zum Studienangebot in der näheren Umgebung von Göttingen zwar nicht aus, aber mir fällt da spontan die IBA Kassel ein. Dort gibt es meines Wissens einen dualen Studiengang im Bereich der Wirtschaftsinformatik (auch am Standort Kassel).

In der Regel kann man bei dualen Studienangeboten auch neue Arbeitgeber mit ins Boot holen und die Hochschulen sehen das oft auch ganz gerne, ob das im öffentlichen Dienst allerdings auch so problemlos geht kann ich nicht sagen. Einfacher ist es sicherlich nicht.

Schau doch mal auf diversen Studienratgeberseiten im Internetz (um die Angebote in der gewünschten Region zu finden) und dann auf den Seiten der Institutionen selbst um im Detail herauszufinden, was es bei diesen konkret berufsbegleitend oder -integriert gibt.

Und von einem Gespräch mit dem Vorgesetzten über diese Thematik würde ich abraten solange die Planung nicht etwas mehr Gestalt angenommen hat. Um welchen Bereich des öffentlichen Dienstes handelt es sich denn bzw. gibt es dort weitere Möglichkeiten?

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Das würde ich unterlassen. Diese Weiterbildung ist dein Privatvergnügen genauso wie Reitstunden oder Wingsuit-Springen.

In aller Regel hast du durch die Information an deinen Chef keine Vorteile, höchstens Nachteile wenn er damit nicht einverstanden ist [und du es natürlich dennoch machst].

Das seh ich komplett anders.

Klar, dass den Chef die Reitstunden nicht interessieren. Aber hier geht es um eine Weiterbildung, die unmittelbar mit dem Beruf zu tun hat.

Ein Mitarbeiter, der sich aus Eigenmotivation weiterbilden möchte, ist doch wunderbar! Ich bin damit immer ganz offen umgeganen und habe es damals auch in die Bewerbung geschrieben (also laufendes Fernstudium).

Klar wird er damit rechnen müssen, dass man irgendwann (meist spätestens nach der Weiterbildung) andere Aufgaben, evtl. mehr Gehalt, usw. möchte. Aber mal ehrlich, welcher 20 jährige möchte denn sein Leben lang die gleichen aufgaben wie nach der Ausbildung machen?

So naiv kann doch kein "Chef" sein!?

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Das ist natürlich abhängig von der Firma und vom Chef, aber ich würde sagen, dass man zumindest vorsichtig sein sollte und die Weiterbildungsbemühungen besser erst einmal für sich behält. Man kann dann in Ruhe nebenher studieren, ohne in Gefahr zu laufen sich bei einem Scheitern zu blamieren. Gleichzeitig sollte man in die Firma hinein horchen, ob Weiterbildungen auch positiv aufgenommen werden. Man muss dabei leider auch an die Kollegen denken. Nicht selten entwickeln die sich ebenfalls zum Problem, denn plötzlich sehen sie in einem den Besserwisser oder Streber, der ihnen Konkurrenz machen könnte.

Der Nachteil an diesem Vorgehen ist natürlich, dass der Chef ungern vor vollendete Tatsachen gestellt werden möchte, falls man später die Karten auf den Tisch legt. Die Unterstützung für das Studium ist dann natürlich noch mehr als sonst vom Wohlwollen des Chefs abhängig, denn man wird das Studium ja auch ohne Unterstützung nicht plötzlich abbrechen. Aber hier sollte man einfach egoistisch sein, sein Ding durchziehen und die Befindlichkeiten der anderen ignorieren.

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Ein Mitarbeiter, der sich aus Eigenmotivation weiterbilden möchte, ist doch wunderbar!

Kommt drauf an, ob diese relevant für das Aufgabengebiet ist. Falls nicht, siehe unten.

Klar wird er damit rechnen müssen, dass man irgendwann (meist spätestens nach der Weiterbildung) andere Aufgaben, evtl. mehr Gehalt, usw. möchte.

Da kommen wir zum Knackpunkt. Und was ist wenn man das in der Firma (Abteilung) nicht möglich ist?

Soll ich mich dann als Chef auch freuen? Wieso sollte ich in einen Mitarbeiter investieren bzw. überhaupt einstellen, wenn ich weiss, dass er die Firma in 1-2 Jahren nach seinen Studium verlassen wird (da keine adäquate Stelle für einen Studierten)?

Ökonomisch betrachtet wäre das irrsinnig.

Neben der ganzen Überlegung kommen noch die möglichen Einschränkungen/Extrawürste.

Gehen wir mal davon aus, dass der MA wirklich NUR in seiner Freizeit lernt und dennoch komplett fit für den Job ist (was ich schon mal bezweifle, aber gut). Es gibt diverse Jobs bei denen es mal Peaks(Projektarbeit) mit Überstunden gibt, Nachteinsätze oder Wochenendarbeiten. Was ist wenn der MA da gerade nicht kann - da Vorlesung, Klausur, wichtige Arbeit fertigstellen ... ?

=> Eingeschränkt einsetzbar.

Und was bedeutet es für die Reputation, wenn man das Studium abbrechen sollte? => Über ungelegte Eier redet man nicht.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es gibt genug Gründe warum ein Chef das eventuell nicht so toll findet.

Ich stelle daher die Gegenfrage:

Was kann man gewinnen, wenn man den Chef einweiht? Im besten Fall "Verständnis", im schlimmsten Fall ne Menge Ärger und Steine im Weg.

Man kann nach dem Studium immer noch zum Chef gehen und sagen "hey, ich hab nebenher studiert. Toll, oder? Wie schaut es denn aus? Hast eine passende Stelle und mehr Gehalt?".

Bearbeitet von bigvic
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Es kommt wohl darauf an, bei was für einer Firma man arbeitet. Wenn man nur als "billige Arbeitskraft" gesehen wird und nur seinen Job machen soll, dann wird eine Weiterbildung vermutlich eher schwierig. Anders ist es, wenn man einen Arbeitgeber hat, der bereit ist, seine Fachkräfte selber weiterzubilden.

Ich bin bei meinem Arbeitgeber beim letzten Mitarbeitergespräch vor Ausbildungsende ziemlich offen damit umgegangen. Ich habe gesagt, in welche Richtung ich mich beruflich entwickeln möchte. Mein Arbeitgeber findet das super und gibt mir auch die Möglichkeit dazu, in der Firma in die gewünschte Richtung zu gehen. So war auch neulich die Frage, wer etwas bestimmtes machen soll und dann hieß es, ich soll das machen, da ich doch sowieso in die Richtung gehen möchte. Dafür fallen andere Aufgaben weg, die ich sowieso nicht so gerne mache. Das ist doch super, besser kann es garnicht sein.

Eine guter Arbeitgeber muss auch schauen, dass sich die Mitarbeiter, die sich entfalten möchten, auch die Chance dazu bekommen, wenn es sich ermöglicht (Stichwort Mitarbeitermotivation). Klar, wenn es zur Zeit keinen passenden Bereich/Aufgaben gibt, dann geht es natürlich nicht. Aber wenn man Bereitschaft zeigt und der Arbeitgeber davon weiß, dann kommt man intern natürlich eher in Frage, als jemanden zusätzlich einzustellen oder extern zu besetzen. Das ist dann auch ein Vorteil für den Arbeitgeber.

Alleine, darauf zu warten, bis der Arbeitgeber zu einem kommt und von selbst aus Weiterkommensmöglichkeiten vorschlägt, reicht nicht aus. Man muss selber die Initative ergreifen und ein bisschen fordern und das geht nur darüber, dass man mit dem Arbeitgeber redet. Wenn man also wirklich das Verlangen dazu hat, weiter zu kommen, dann sollte man nicht darauf warten, sondern selbst aktiv werden. Sonst wird man doch auch nicht glücklich im Job (vorausgesetzt, man möchte sich weiterbilden bzw. weiterentwickeln).

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Alleine, darauf zu warten, bis der Arbeitgeber zu einem kommt und von selbst aus Weiterkommensmöglichkeiten vorschlägt, reicht nicht aus. Man muss selber die Initative ergreifen und ein bisschen fordern und das geht nur darüber, dass man mit dem Arbeitgeber redet. Wenn man also wirklich das Verlangen dazu hat, weiter zu kommen, dann sollte man nicht darauf warten, sondern selbst aktiv werden. Sonst wird man doch auch nicht glücklich im Job (vorausgesetzt, man möchte sich weiterbilden bzw. weiterentwickeln).

Wer sich wirklich weiterbilden will, der wird sowieso nicht darauf warten, dass der Chef oder die Kollegen damit auch einverstanden sind, sondern der zieht einfach sein Ding durch. Klar kann man Glück haben und der Chef bietet finanzielle Unterstützung an oder lässt über eine Dreiviertel-Stelle mit sich reden. Andererseits gibt es aber auch eine Vielzahl von Negativbeispielen, wo jemandem danach das Arbeitsleben zur Hölle gemacht wurde. Da darf man wie gesagt auch die eigenen Kollegen nicht vergessen. Bei einer Unterstützung durch den Arbeitgeber sehe ich zudem das Problem, dass der Chef anfangen könnte sich in meine Organisation und Planung einzumischen.

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