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Geschrieben

Hallo,

ich bin Mitte 20 und bin im Moment Mitten im einen Studium was überhaupt nichts mit IT zu tun hat. Leider ist das Studium nicht ganz so wie ich es mir vorgestellt habe, da u.a. die Lehre und Organisation an der Universität mehr als fragwürdig ist und ich persönlich fühle mich nicht auf die Berufswelt vorbereitet und sehe jetzt auch im den Bereich keine erfolgreiche Zukunft für mich. Ebenfalls gefällt und liegt mir das ganze theoretische Wissenschaftsblabla überhaupt nicht. Bevor ich mich zu einen schlechten Bachelor durchquäle mit den ich mich nicht identifizieren kann oder Lehrer werde plane ich gerade einen Neuanfang.

Ganz neu ist meine Sympathie für die IT-Branche nicht. Um ehrlich zu sein war ich vor einigen Jahren kurz davor mich endgültig für den technischen Bereich festzulegen, da ich in der Sek. I Informatik als Schwerpunktfach hatte und damit eigentlich recht gut zurecht kam. Da aber meine Matheleistungen schwankten und ich naiv genug war zu glauben, dass man mit allen was Spaß macht (auch ohne Mathe) in Deutschland Erfolg haben kann auch OHNE jegliche Kontakte, habe ich mich dagegen entschieden.

Die IT-Branche ist für mich insofern interessant, da ich eigentlich immer ein gutes technisches Verständnis hatte. Wenn etwas technisches bei mir nicht funktioniert, dann habe ich den Drang dazu es immer selbst zu lösen, egal wie lange es auch dauert. Ich kann zwar keine Programmiersprache, aber ich weiß wie diese funktionieren. Privat bin ich überwiegend auf der Anwenderseite, aber ich habe schon öfters versucht was selber zu machen. Was ich damit sagen möchte ist, dass ich jetzt nicht nur etwas mit PCs machen möchte und schon etwas Ahnung habe. Durch eine Ausbildung erhoffe ich mir u.a. dass ich all die Sachen lernen die ich zuvor nur pseudohackermäßig gemacht habe. Im Hinterkopf habe ich, wie vielleicht viele auch, dass ich vielleicht in die Videospielindustrie reinkomme aber das ist eher ein Wunschtraum von mir. Jedenfalls bin genug motiviert, da ich mir einen weiteren Abbruch nicht mehr erlauben kann.

Ich habe mir folgende Sachen überlegt:

1.) Ich mache eine Ausbildung zum Fachinformatiker

1.1) Wenn ich mit Beruf und Gehalt zufrieden bin, dann bleibe ich Fachinformatiker

1.2) Wenn ich unzufrieden bin, dann studiere ich Informatik berufsbegleitend oder ähnliches

2.) Ich studiere Informatik oder ähnliches an einer FH

3.) Ich mache ein duales Studium in Wirtschaftsinformatik

4.) Ich mache bis zum Einstellungsjahr 2015 Praktika im IT-Breich

Kann mir jemand sagen wie Personaler auf Leute mit meinen Voraussetzungen reagieren? Was mir ein bisschen Sorgen macht ist, dass ich bisher eigentlich nichts erreicht habe außer mein Abitur. Berufsrelevante Praktika habe ich keine absolviert und das einzige was mich mit Informatik im Lebenslauf verbindet ist meine Realschulzeit.

Gibt es hier vielleicht welche, die in einer ähnlichen Situation waren und sonstige Erfahrungen damit haben? Was wäre denn am sinnvollsten um in meiner aktuellen Situation gut in IT-Branche zu kommen?

Wäre cool, wenn ihr mich beraten könntet.

Vielen Dank.

MfG

Geschrieben

Ich habe nach dem Abi am Wirtschaftsgymnasium ein VWL-Studium angefangen, von dort recht schnell auf Jura gewechselt (Mathe, hihi). das habe ich eine zeit lang recht ernsthaft betrieben, sah dort für mich aber keine Zukunft und begann so mich nach Alternativen umzusehen. Studieren wollte ich vorerst nicht weiter. Das ganze war 2008, ich habe erst im April zu suchen angefangen, aber Anfang 2008 hat ja noch keiner geahnt wie sehr die Wirtschaft nur wenige Monate später abstürzt, deshalb waren noch enorm viele Stellen ausgeschrieben.

Ich war bei meiner Suche auch offen für FIAE und FISI, habe mich aber mit einer Ausnahme bei einer Firma jeweils nur für eines beworben.

Im Anschreiben ging ich darauf ein, dass IT eigentlich schon immer mein Thema war und ich jetzt in diese Richtung möchte, mich in Studentenjobs schon eher mit technischen Dingen beschäftigt habe und jetzt insgesamt auch eher was praxisorientiertes möchte.

Ich wurde dann recht schnell von einem großen deutschen Telekommunikationsunternehmen zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Dort hatte ich mich für FIAE und FISI beworben, das war nur ein Haken in der Onlinejobbörse und mein Gedanke war, dass ein so großer Konzern das ab kann. ;) So habe ich das auch, als ich darauf angesprochen wurde im Vorstellungsgespräch erklärt. Das Vorstellungsgespräch lief sehr gut, ich hatte wenige Tage später die Zusage und so haben mich auch die Absagen der anderen Unternehmen nicht mehr groß gejuckt. Ein anderes Vorstellungsgespräch habe ich dann selbst abgesagt.

Interessant war, dass ein paar Unternehmen, von denen ich vorher nichts gehört hatte, sich im August doch noch gemeldet haben; vermutlich weil ihnen die Azubis kurzfristig abgesprungen sind.

Was sagt das ganze nun über deine Chancen aus? Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Aber ich denke meine Geschichte zeigt, dass es möglich ist.

Geschrieben
Hallo,

Im Hinterkopf habe ich, wie vielleicht viele auch, dass ich vielleicht in die Videospielindustrie reinkomme aber das ist eher ein Wunschtraum von mir. Jedenfalls bin genug motiviert, da ich mir einen weiteren Abbruch nicht mehr erlauben kann.

MfG

Jo, Wunschtraum trifft es sicher ganz gut... Weil dafür solltest du schon studieren. So weit ich weiß, sind da Mathekenntnisse sehr wichtig. Vorallem Funktionsrechnung und so...

Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe mir folgende Sachen überlegt:

1.) Ich mache eine Ausbildung zum Fachinformatiker

Ich rate dir erst einmal, nicht zu überstürzen, sondern erst mal dein Studium weiter zu machen. Das ist dann quasi dein "Backup". Währenddessen solltest du aber sehen, dass du ein Praktikum im IT-Bereich machst. Ich denke, du wirst dich dann eher für den Fachinformatiker Systemintegration oder IT-Systemkaufmann interessieren, vielleicht entdeckst du ja noch das Programmieren für dich, dann wäre auch der Fachinformatiker Anwendungsentwicklung etwas für dich. Für das Praktikum reichen eigentlich 1-2 Wochen, ggf. auch bei unterschiedlichen Firmen. Dann hast du zumindest einen groben Überblick und wenn es dir dann immer noch gefällt, kannst du dich auf Ausbildungsplätze bewerben und sobald du deinen Ausbildungsvertrag hast, kannst du dein Studium abbrechen.

1.1) Wenn ich mit Beruf und Gehalt zufrieden bin, dann bleibe ich Fachinformatiker

Naja, Gehalt ist immer so eine Sache. Schau einfach mal in diesen Thread. Je nach Berufserfahrung, Quali, Arbeitsort, größe der Firma können es schon einige zehntausend mehr oder weniger sein. Aber es gibt die, die tatsächlich 25k (brutto!) im Jahr verdienen, aber auch die, bei 60k+. Meistens irgendwo dazwischen, klick dich dazu einfach mal durch den Thread.

Leider hast du nicht geschrieben, was du studierst. Ich kenne aber einige (auch mit Master!) in anderen Branchen, die so viel verdienen wie ich nach meiner Ausbildung und ich bin auch "nur" irgendwo im Mittelfeld. Ein studierter Ingeneur verdient aber mit Sicherheit mehr.

1.2) Wenn ich unzufrieden bin, dann studiere ich Informatik berufsbegleitend oder ähnliches

Wieso studierst du dann nicht gleich Wirtschaftsinformatik? Oder anders gefragt: Warum gehst du davon aus, dass du unzufrieden sein solltest? Wenn du wirklich eine Ausbildung machen möchtest, solltest du dir schon sicher sein, das kannst du vermutlich nur über ein Praktikum.

Das "coole" in der IT ist, dass es unzählige Möglichkeiten gibt, sich auf etwas zu spezialisieren. Eine Ausbildung ist also schon mal eine solide Grundlage, aber muss noch lange nicht das Ende sein. Ob das dann ein Studium oder eine Weiterbildung oder bestimmte Zertifikate sind, kommt darauf an, wohin du möchtest. Da du die IT aber noch nicht so gut kennst (davon geh ich einfach mal aus, entschuldige, wenn ich mich irre), solltest du erst einmal möglichst viele Bereiche kennen lernen, was bei einer guten Ausbildung auch der Fall ist. Wenn man sich dann für IT begeistert, findet so ziemlich jeder sein Plätzchen.

Kann mir jemand sagen wie Personaler auf Leute mit meinen Voraussetzungen reagieren?

Ich denke mal, garnicht so negativ. Bei mir in der Berufsschulklasse waren einige mit einem abgebrochenen Studium (unter anderem auch IT-Studiengänge) und die haben eher zu den Besseren gehört (von den Noten her und ich denke auch im Betrieb waren sie ganz ordentlich). Abi ist schonmal super, ein abgebrochenes Studium kein KO-Kriterium.

Wir suchen gerade einen Azubi (m/w) FISI, bisher war bei ca. 15 Bewerbungen keiner dabei, den wir favorisieren können. Wenn du Interesse hast (auch an einem Praktikum), kannst du dich gerne per PN bei mir melden. Sind in Baden-Württemberg.

Bearbeitet von pr0gg3r
Geschrieben (bearbeitet)

Was für ein Studium machst du denn aktuell? :confused:

Wenns Richtung BWL geht, dann ist das afaik eigentlich recht gerne gesehen bei Firmen - zumindest bei grösseren.

DA du ja bereits studierst - wieso willst du nicht einfach zu einem anderen Studium wechseln, sondern FISI/FIAE machen? Wenn du eh überlegst, später noch zu studieren, kannst du es auch direkt machen - oder aber ein duales Studium (3 Tage die Woche im Betrieb, 2 in der Uni/FH). DAs duale Studium ist quasi eine Mischung aus Berufsausbildung im dualen System und Studium, nur dass du statt zur Berufsschule zur Uni gehst und dann mit Ausbildungsende auch einen entsprechenden Bachelor-Abschluß an der entsprechenden Uni/FH in der Tasche hast.

Bearbeitet von Crash2001
Geschrieben (bearbeitet)

Im Moment studiere ich Sport/Bewegung/Gesundheit, aber das ist um genauer zu sein mein zweites Studium. Ich habe schon mal BWL für ein Jahr studiert, das war damals aber eher eine Not/Übergangslösung, da es mit Sport nicht direkt geklappt hat. Deshalb zögere ich eigentlich jetzt wieder sofort ein neues Studium zu beginnen. Mich reizt der Ausbildungsweg auch deswegen, weil ich im Falle eines IT-Studium schon etwas Ahnung und nicht blind etwas studiere.

Ich rate dir erst einmal, nicht zu überstürzen, sondern erst mal dein Studium weiter zu machen. Das ist dann quasi dein "Backup".

Das habe ich mir auch schon überlegt und kämpfe noch immer innerlich dagegen weil mir ja das Studium thematisch anspricht, aber meine Noten sind bisher am hinteren Ende anzusiedeln und das wird sich bei der Notenpolitik der Uni bestimmt nicht ändern. Ich habe jetzt auch wie schon gesagt nicht die in der Branche (Sport, Gesundheit, Bewegung, Freizeit) notwendigen Kontakte oder Zusatzqualifikationen um das ganze auszugleichen. Wenn ich jetzt mein Bachelor abschließe und dann doch etwas anderes mache und ein weiteres Studium in Zukunft vorhabe, dann habe ich den Erststudiumbonus nicht mehr und bekomme im schlimmsten Fall keinen Platz. Das ist am Ende alles ein großes Zocken und mit meinen Studium im Moment habe ich sehr leichtsinnig viel riskiert und die falsche Uniwahl hat das ganze nochmals erheblich verschärft.

Wieso studierst du dann nicht gleich Wirtschaftsinformatik? Oder anders gefragt: Warum gehst du davon aus, dass du unzufrieden sein solltest? Wenn du wirklich eine Ausbildung machen möchtest, solltest du dir schon sicher sein, das kannst du vermutlich nur über ein Praktikum.

Vielleicht war es etwas undeutlich dargestellt. Die Unzufriedenheit war eher auf mein Gehalt/Arbeitgeber bezogen oder wenn ich beruflich einfach noch mehr erreichen möchte. Um diese Situation zu verbessern würde ich dann studieren. Bin jetzt nicht geldgeil, aber ich würde gerne schon etwas sicheres haben und für meine Bedürfnisse gerecht lebe. Im Ausland würde ich auch gerne mal arbeiten.

Wirtschaftsinformatik hatte ich bisher eigentlich nur als duales Studium im Sinn, da die Praxis dabei ist die mir fehlt und ich dadurch meine karrieretechnisch "verlorenen" Jahre etwas korrigieren kann. Das Problem hierbei ist, dass man nur schwer ein Platz bekommt und ich kein 1er Schnitt habe. Oder gibt es hier bestimmte Unternehmen duale Studiengänge im IT-Bereich etwas leichter vergeben als ich dachte?

Die Vielseitigkeit der IT-Branche ist für mich auch einer der Gründe warum ich jetzt da rein möchte. Dann habe ich auch später mehr Auswahl und bin nicht speziell für eine Branche tätig.

Bearbeitet von Rex

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