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Geschrieben

Hallo,

mein Name ist Sven und ich fange zum 1.7 eine Umschulung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung an. Ich interessiere mich schon lange für das Thema und habe mich auch schon auf Hobby Ebene damit beschäftigt.

Meine Frage dazu ist folgendes, wie stehen generell die Chancen mit der Ausbildung einen Job im Ausland zu finden. Ich habe bereits einige Jahre im Ausland gelebt und bringe neben guten Englischkenntnissen und Japanisch mit. Ich muss auch ganz ehrlich sagen das ich nicht genau weiss wie die Berufsbezeichnung auf Englisch wäre aber es würde mich interessieren wie im Allgemeinen die Chancen da sind. Evtl. Richtung Asien oder USA/Australien.

Würde mich freuen falls jemand da etwas weis.

Danke

Geschrieben

Das Problem ist, dass die "duale Ausbildung" im Ausland nicht bekannt ist. Man bekommt von der IHK (ggf. auf Verlangen) auch ein englishes Zeugnis, da steht dann sowas wie "IT-Professional Software developer" oder so ähnlich drauf. Es gibt auch Tabellen, in denen alle möglichen Abschlüsse aus allen möglichen Ländern miteinander verglichen werden.

In der IT hat man vielleicht noch den Vorteil, dass im Ausland Kräfte gesucht werden. Gerade in Australien gibt es extra eine Börse für ausländische Bewerber, da habe ich recht viele offene Stellen gesehen, mir fällt leider gerade der Link nicht mehr ein (finde auf die Schnelle nur die allgemeinen Jobbörsen, auf denen es aber auch viele IT-Stellen gibt). Durch meine Erfahrungen (ich war kurz davor, dort unten zu arbeiten) schätze ich die Chancen, dort zu arbeiten, als sehr gut ein. Nur musst du auch entsprechend viel verdienen (~140k hört sich für uns nach viel an, dort ist das aber eher normal. Mieten von 800AUD oder sogar mehr pro Woche(!) ist in Ballungsräumen keine Seltenheit, dort konzentriieren sich aber de IT-Jobs). Die Mentalität dort unten ist auch nicht so Karriereorientiert wie bei uns, 30-35-Stunden-Wochen sind die Regel. Ein Deutscher mit seinem Fleiß ist da sehr willkommen ;) Dennoch denke ich auch, dass man sich umgewöhnen muss, dass dort nicht alles so streng ist und man vielleicht auch mal einen Gang zurückschalten muss. Das mag für den ein oder anderen auch angenehm sein, es gibt aber auch Nachteile. So kostet ein Shampoo schonmal 10€ (umgerechnet), die Vorsorge ist nicht so gut wie bei uns (Krankenkasse, Altersvorsorge, usw.) und das Essen ist nicht nach unseren Gewohnheiten (n schönes Brot?? Vergiss es!). Also dort unten ist auch nicht alles Gold, nur weil dort die Sonne mehr scheint und auch das Meer ist nach ein paar Monaten nicht mehr so toll ;)

In Amerika hat man eher das Problem, dass diese nur den Bachelor anerkennen. Dort machen quasi Bachelorabsolventen die Jobs, die hier ein FISI oder FIAEler machen. Man gilt dort also als ungelernte Kraft und verdient entsprechend wenig. Auserdem hat man das Problem, dass man ohne Wohnung kein Bankkonto bekommt, ohne Bankkonto keinen Job und ohne Job wieder keine Wohnung oder Bankkonto (habe ich zumindest inzwischen öfter mal gehört), man muss das also gut organisieren und selbst wenn man alles durchdacht hat, machen die Behörden das nicht immer so mit.

Geschrieben
In Amerika hat man eher das Problem, dass diese nur den Bachelor anerkennen. Dort machen quasi Bachelorabsolventen die Jobs, die hier ein FISI oder FIAEler machen. Man gilt dort also als ungelernte Kraft und verdient entsprechend wenig. Auserdem hat man das Problem, dass man ohne Wohnung kein Bankkonto bekommt, ohne Bankkonto keinen Job und ohne Job wieder keine Wohnung oder Bankkonto (habe ich zumindest inzwischen öfter mal gehört), man muss das also gut organisieren und selbst wenn man alles durchdacht hat, machen die Behörden das nicht immer so mit.

Na nich ganz... Für ein Job brauchst du kein Konto. Du bekommst dort dein Lohn auch in Bar. Man darf aber offiziell nur mit Arbeitserlaubnis dort legal arbeiten. Oder man hat eine Green-Card, die man bei der jährlichen Verlosung gwinnen kann ober eine US-Firma/Uni stellt dir eine zur Verfügung.

Meine Cousine war dort als Austauschstudentin. Sie meinte das es seit paar JAhren sogar noch strenger ist. Da man bei der Einreise registriert und "durchgescannt" wird, wissen die auch seit wann, wie lange, wo und weshalb du dich in den Staaten aufhälst.

Ohne Arbeitserlaubnis kommen die spätestens nach nem 1/4 Jahr und hauen dich quasi raus. Man kann zwar auch unbehellig dort sehr gut arbeiten, aber sobald dich die Behörden erwischen, darfst du Land für paar Jahre (sehr lange) nicht mehr betreten.

Also USA ist ohne Card schonmal schlecht. Es sei denn du hast dort Familie, da kannst du dort auch ohne Green Card für eine bestimmte Zeit leben. Aber Arbeiten darfst du halt nicht wirklich...

Geschrieben (bearbeitet)

Hey, sehr interessanter Thread.

Es hängt sicher vom Land ab. Canada hat z.B. prozentual weltweit mit die meisten Hochschulabgänger, weshalb es dort als nicht-akademischer Ausländer schwierig ist. Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis sind aber deutlich einfacher zu ergatten als in den Staaten.

Generell würde ich aber behaupten, dass Softwareentwicklung einer der portabelsten Berufe überhaupt ist. Programmiersprachen sind quasi lingua francas, das Wissen ist universal im Gegensatz z.B. zum deutschen Juristen, der an das deutsche Rechtssystem gebunden ist.

In englischsprachigen Ländern/Unternehmen muss man zudem kaum neuen Jargon lernen. Man braucht mehr oder weniger nur einen PC und kann direkt loslegen.

Das beste ist, dass man sich im Vorhinein ein international anerkanntes "Resume" anlegen kann, was einem den Nachweis von Fähigkeiten auch in fremden Ländern so leicht macht, wie in kaum einer andren Branche.

Aus der Linux-Szene kenne ich einige, die nur durch ihr OpenSource-Engagement aufgefallen sind und heute bei Google etc. arbeiten. Wenn man es bei Competitions wie TopCoder in die Top10 der Algorithmus-Rankings schafft, kann man sich danach den Arbeitsplatz auch frei aussuchen.

Selbst wenn man kein Supernerd ist oder nicht so hoch hinauswill reicht meist schon ein einfaches GitHub-Profil um Interesse zu wecken. Grade in den Staaten wird in letzter Zeit sehr viel Wert auf OpenSource-Engagement in der Freizeit gelegt.

Und last but not least sind Softwareentwickler in den interessanten Ländern meist sehr gefragt und werden entsprechend bezahlt.

Ich spiele auch mit dem Gedanken, später mal ins Ausland zu gehen. In der engeren Auswahl sind Australien, Canada und USA.

Möglich ist es auf jeden Fall. Grade als Softwareentwickler auch ohne Hochschulabschluss. Die Bedingungen sind so gut wie bei kaum einem anderen Beruf.

Gruß,

Larsson

Bearbeitet von larsson
Geschrieben

Ich sage Euch ein's und zwar ganz ehrlich -> Den Wisch von der IHK kannste in die Tonne treten, der ist zwar nicht schlecht, wenn Du Ihn hast, aber dieser nützt Dir auch NUR was, wenn Du die entsprechende Qualifikation für den Job hast. Und selbst wenn Du die hast, wenn dann da Peter Meier der Maurer kommt, der als Quereinsteiger ohne IT-Ausbildung qualifizierter ist als Du, sowas kommt vor, dann kannste den IHK-Wisch einpacken ^^

Geschrieben

@subechin

Streng dich mal so richtig in der Schule an, mache einen Top-Abschluss und les alles über Gamedesign was du bekommen kannst... Dann kannst du nach Kanada gehen, mit deinen guten Sprachkenntnissen. Bewirbst dich natürlich bei Ubisoft Toronto, keine Frage...

Und zack...

Schon hast du die hübscheste Chefin die du dir in der Computerbranche vorstellen kannst. :D

Jade Raymond

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