ivanovic Geschrieben 23. Juni 2014 Teilen Geschrieben 23. Juni 2014 Moin mal wieder! Lang ists her, dass mir das Forum hier geholfen hat, doch dafür gings mir danach umso besser! Neue Probleme tauchen auf... Ich fasse zusammen und bemühe mich, mich kurz zu fassen (EDIT: F**k, das ist definitiv der längste Beitrag ever.) Vorweg das Übliche: Alter: 25 Wohnort: nahe Hamburg letzter Ausbildungsabschluss (als was und wann): IT-Systemkaufmann, Juni 2014 Berufserfahrung: 3 Wochen? Vorbildung: schulische Ausbildung als kaufm. Assistent, 3 volle Semester Wirtschaftsinformatik Arbeitsort: nahe Hamburg Größe der Firma: ca. 120 MA Branche der Firma: Software-Entwicklung/Verlagswesen (Marktführend) Arbeitsstunden pro Woche: 40 + 3-5 Überstunden Gesamtjahresbrutto: 19.5000€ Anzahl der Monatsgehälter: 12 Anzahl der Urlaubstage: 25 Sonder- / Sozialleistungen: VWL Also. Nach 3 Semestern Wirtschaftsinformatik habe ich eine Ausbildung als IT-Systemkaufmann angefangen. Nach einem Jahr den Betrieb gewechselt (super Kollegen, Chef wollte mich aufgrund riesiger finanzieller Probleme allerdings loswerden, hat Versprechungen von heute auf morgen umgedreht, Ausbildung lt. Rahmenplan leider 0% hilfreich, sollte schnellstmöglich Ersatz für Vollzeitmitarbeiter werden, 10 nicht-ausgeglichene Überstunden/Woche usw.) und nun 2 Jahre im noch besseren, fast perfekten Betrieb zuhaus. Habe nun meine Ausbildung abgeschlossen (Notenschnitt 1.7 , Prüfung mit 80% bestanden, Projekt 2, Präsentation 1, Fachgespräch 3, Arbeitszeugnis übersetzt glatte 1 – im Sinne von immer, stets zur vollsten Zufriedenheit etc.) und werde auch übernommen – Allerdings kam es in der „Gehaltsverhandlung“ zum Beinahe-Eklat wegen der Unterschiede bei Gebot und Vorstellung. Schwerpunkt 1. Lehrjahr (alter Betrieb): Vertrieb, Marketing, Einkauf 2. Lehrjahr (neuer Betrieb): 1st & 2nd-Level-Support, Controlling 3. Lehrjahr: 2nd & 3rd-Level-Support, Entwicklung Die letzten Azubis wurden allesamt übernommen. Einer mit Abschluss 2011 ist nach einem Jahr 1st-Level-Support nun um 2nd Level; der andere ist (dank 3 Semestern BWL) direkt Produktmanager geworden, leitet heute die Entwicklung. Die beiden aus 2012 kamen in den 1st-Level-Support und sind heute immer noch da. Von denen mit Abschluss 2013 ist einer im 1st-Level, einer im Vertrieb. Ich soll ebenfalls im 1st-Level eingesetzt werden. „Nach 1-2 Jahren“ soll es dann „eventuell“ in den 2nd-Level gehen. Ich habe mich dagegen ausgesprochen, da ich aufgrund meiner Vorbildung und meiner Ausbildung im 2nd/3rd-Level und in der direkten Entwicklung, der einzige bin, der tatsächlich den einzigen 3rd-Level-Supporter unterstützen kann. Zwar ist der 1st-Level auch unterbesetzt, jedoch geht der 3rd-Level vor, da hier derzeit Termine 14 Tage im Voraus gebucht werden müssen. Dafür sollen aber neue(!) fertig ausgelernte FISI/FIAEs kommen(!), die ja ganz bestimmt nicht erstmal monatelang unsere Software auswendiglernen dürfen... naja. Der Vertrieb braucht momentan keine Verstärkung. Zusätzlich dazu sind die vorigen Azubis alle… naja… Ich sag mal sie haben gerade so bestanden mit 4, 4 und 5. Die Arbeitszeugnisse, die Moral und auch die Bildung lässt zu wünschen übrig. Sorry, dass ich gerade verflucht eingebildet klinge… Aber die Damen und Herren sind super Kollegen, wirklich! Jedoch merkt man in diesen Fällen doch den Fakt, dass ich der einzige bin, der einen höheren Abschluss als Haupt-/Realschulabschluss vorzuweisen hat und der nicht direkt mit 16 eine Ausbildung angefangen hat. Klar hat das grundsätzlich nichts zu sagen. Aber in diesem Fall macht es tatsächlich einen gewaltigen Unterschied. Und nur nochmal um das zu verdeutlichen: Ich bin neben dem Support-Leiter derjenige, zu dem 90% der Supporter kommen, wenn sie eine Frage haben… Kommen wir zu dem, was mich beschäftigt (ja, endlich!) Die Einstiegsgehälter – 12 Gehälter, 25 Urlaubstage (erhöht sich pro Jahr um 1 Tag) (kenne ich alle dank des Verhandlungsgesprächs und vor allem dank meiner 6-monatigen Tätigkeit im Controlling) 1st-Level-Support (der auch mir angeboten wurde, trotz Vorbildung): 19.500€ brutto/Jahr 2nd-Level: 24.000€ 3rd-Level: 29.000€ Der Azubi, der 2011 Abschluss hatte und direkt Produktmanager wurde: 35.000€ - mittlerweile sind es 40.000€ Vertrieb: 31.000€ Alle 2 Jahre gibt es eine Erhöhung zwischen 5% und 10% - je nachdem wie gut das Jahr lief. Davon abgesehen, dass das 1st-Level-Gehalt einfach nur lächerlich ist, frage ich mich, warum meine Vorbildung nicht honoriert werden sollte? Ich weiß von Freunden und Verwandten, dass selbst Freenet und co. besser bezahlen. Dank guter Kontakte zu Ingram, Microsoft und Google kenne ich die Gehälter dort und hatte auch schon Vorstellungsgespräche – dort würden meine Vorstellungen MINDESTENS erfüllt, meist übertroffen (min. 30.000€). In der Berufsschulklasse habe ich den Hardliner gemimt, á la „unter 2.500€ brutto/Monat geh ich nicht arbeiten!“ – das wurde von den meisten belächelt, hat sich jedoch nun als gar nicht unrealistisch herausgestellt, da jetzt niemand(!) unter 24.000€ p.A. verdient. Ich habe mit meinem AG die Vereinbarung getroffen, dass ich bis zum 31.9. (Ursprungsdatum vom Ausbildungsabschluss lt. Vertrag) zum normalen 1st-Level-Gehalt weiterarbeiten kann. Aufgrund von „Gleichheit und Fairness“ kommt ein höheres Einstiegsgehalt „auch danach nicht in Frage“. Ich könnte (und müsste auch eigentlich…) sofort wechseln – mehr Gehalt, mehr Möglichkeiten (Aufstiegschancen habe ich nahezu Null – abgesehen von der Support-Leitung, wenn Cheffe in 5 Jahren in Rente geht). Allerdings weiß ich nicht ob ich dieses traumhafte Wunschumfeld verlassen möchte… Denn bis aufs Gehalt stimmt hier ALLES: Kollegen (Freunde!), Organisation, Erfolg, Abwechslung… Meine eigentlichen Fragen… 1. Was würdet ihr empfehlen? (Asozial, so zu pauschalisieren, wa? ) 2. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht bzgl. AG/Gehaltsvorstellungen/Einstieg nach Ausbildung/Vorbildung etc? 3. Was haltet ihr generell von „großen“ AG wie Microsoft, Google etc. im Vergleich zu kleinen wie meinem Betrieb? 4. Empfindet ihr diese nicht vorhandene Gesprächsbereitschaft des AG auch als „Engstirnigkeit“ oder wie sollte man seine Kompromisslosigkeit sonst betiteln? 5. Sind meine Vorstellungen zu hoch gegriffen? Ich weiß, dass gerade erst nach der Ausbildung keine Forderungen gestellt werden können. Aber zumindest IRGENDETWAS(!) sollte doch möglich sein… 6. Anregungen/Kritik? 7. Wie könnte ich noch an dieses Thema herangehen? Mein AG weiß z.B. auch, dass ich diverse Angebote annehmen könnte. Er weiß aber auch, dass ich sehr gerne hier bleiben würde… -.- Wer sich bis hier durchgequält hat: Sei gewiss, ich liebe dich. Danke dir <3 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Geschrieben 23. Juni 2014 Teilen Geschrieben 23. Juni 2014 (bearbeitet) Grundsätzlich bewegst Du Dich da im dispositiven Bereich der Geschäftsführung. Da ist es schon so äußerst schwierig zu argumentieren, wenn man die Unternehmenszahlen nicht kennt und letztlich bleibt die Entscheidung bei dem GF Wenn Du aber im Controlling gearbeitet hast, dann ist es Dir vll. möglich auch die Ausgabenseite, sprich Dein Gehalt, welches Du haben möchtest, mit der entsprechenden Einnahmeseite des Unternehmens zu begründen und somit mit einer Kosten-Nutzen-Relation Deine Gehaltsforderung zu untermauern. Kann bei manchen GF nach hinten losgehen, wenn man ihnen da etwas "beibringen" will. Wenn Du möchtest, dass Deine Vorbildung honoriert wird, bist Du im öffentlichen Dienst besser aufgehoben, wobei man da erst ab Berufsabschluss, Fortildung (Meister/Studium) anders tarifiert wird. Meiner Meinung nach stehen hier der nachvollziehbare Gehaltswunsch und das Bleiben komplementär zu einander, zwischen denen entschieden werden muss. Bearbeitet 23. Juni 2014 von WYSIFISI Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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