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wofür braucht man ein Fake-RAID?


GoaSkin

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Hallo,

möchte man ein RAID aufbauen, kann man einen Controller einsetzen, der mit mehreren Platten ein Hardware-RAID umsetzt und dabei in den Systemen so auftaucht, als handelt es sich schlichtweg um eine einzelne Festplatte. Die Datenaufbereitung findet dann im Controller statt. Die billigste Lösung ist es, ganz auf einen RAID-Controller zu verzichten und ein Software-RAID im laufenden Betriebssystem mit entsprechender Software und Treibern ein Software-RAID umsetzen, wobei sich die Platten an herkömmlichen Controllern befinden.

Nun gibt es aber zahlreiche billige RAID-Controller (z.T. Onboard auf den Motherboards), die ein BIOS bieten, um ein RAID zu konfigurieren, letztendlich aber nur ein Software-RAID umsetzen, da man im genutzten Betriebssystem proprietäre Treiber einsetzen muss, die das ganze RAID per Software managen, wobei mit Hilfe entsprechenden Daten dann treiberseitig schon aufbereitet werden, um damit dann die einzelnen Festplatten direkt anzusprechen.

Neben der Tatsache, dass man hier scheinbar Hardware für etwas einsetzt, wofür man eigentlich keine Hardware braucht (man könnte ja auch gleich ein richtiges Software-RAID umsetzen) hat man das Problem, dass falls im Rahmen von Updates der Treiber nicht mehr funktioniert, eventuell das Betriebssystem über einen generischen SATA-Treiber nur eine einzelne Platte anspricht und das Host-based Software-RAID hinüber ist.

Machen diese Host-basierten Fake-RAID Controller irgend einen Sinn oder ist das nur geschicktes Marketing für Sparbrötchen?

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Sagen wir es mal so:

es gibt durchaus Mischkategorien. Manche Controller machen nichts anderes als zusätzliche Schnittstellen zur Verfügung zu stellen für ein Software RAID, andere bauen zwar eine Art Software-RAID, lagern die Berechnung jedoch in einen eigenen Chip aus und dann gibt es noch die, die es komplett in Hardware abhandeln.

Was man einsetzt, hängt also von verschiedenen Faktoren ab.

  • Braucht man einfach nur zusätzliche Schnittstellen?
  • Braucht man die Mehrleistung?
  • Existieren überhaupt Treiber fürs verwendete Betriebssystem?
  • Was erwarte ich von einem RAID-Controller?
  • Soll der Controller unabhängig vom Betriebssystem seine RAID-Funktionalität zur Verfügung stellen?
  • Nachrüstung von irgendwelchen Schnittstellen (z.B. SATA 3)?
  • Steht genug CPU-Leistung zur Verfügung, so dass ein Software-RAID nicht stört?
  • Wie sieht es mit Recovery aus? Soll dies vom RAID-Controller gemacht werden, oder wird dieser nur aus Performance- oder aus Redundanzgründen genutzt?
  • ...

Für manche macht es also durchaus Sinn - für Server z.B. wohl hingegen eher nicht.

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Danke für die Infos.

Die meisten Billig-Controller, sind wohl eher in erster Linie SATA-Controller, die lediglich ein BIOS-Setup bereitstellen, um ein Software-RAID ohne gebootetes Betriebssystem verwalten zu können. Dennoch sind sie nicht dazu geeignet, ein Betriebssystem auf dem RAID zu installieren, da ein Treiber benötigt wird, der alles Weitere dann handhabt und erst einmal ein gestartetes System erfordert.

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Also man kann durchaus ein Betriebssystem darauf installieren. Dafür muss der entsprechende Treiber nur bei der Installation bereits eingespielt werden. Voraussetzung ist natürlich, dass er für das entsprechende BS auch verfügbar ist.

Bei neueren Betriebssystemen sind entsprechende Treiber oftmals auch schon vorhanden.

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So... ich habe nun mal auf meinem Motherboard den Marvell SE9128 Controller aktiviert und ein Mirror-RAID erstellt. Es handelt sich dabei zwar um einen rudimentären Hardware-RAID, aber immerhin um eine Lösung, die völlig autonom arbeitet; d.h. das RAID taucht im Betriebssystem wie eine einzelne Festplatte auf, die nur den Standard-SATA-Treiber benötigt. Alles Weitere geschieht im Controller selbst, konfiguriert werden kann er nur über ein BIOS.

So weit so gut - ein paar Dinge fand ich aber einwenig seltsam: Nachdem das Mirror-RAID eingerichtet wurde, wurde keine lange Kopierprozedur in die Wege geleitet. Die virtuelle Platte tauchte dann in den Betriebssystemen zunächst als unpartitioniert auf, jedoch war es möglich, mit dem Programm Testdisk sämtliche Partitionen zu erkennen und zu retten, die sich auf der kleineren Platte befanden. Ich habe zwar nicht die Partitionstabelle wiederherstellen lassen, gehe aber davon aus, dass in diesem Falle die ganzen "Altdaten" auch nur von der Kleineren der beiden Platten gelesen werden und weiterhin auch nur auf Dieser vorhanden waren.

Das Ganze riecht irgendwie danach, als ob Lesevorgänge nur auf der Kleineren von den beiden Platten stattfinden.

Zu gerne würde ich einmal austesten, ob die zweite Platte überhaupt angewendet wird oder faktisch nur eine Platte als RAID virtualisiert wird.

Von daher die Frage: Kann man eine Platte an einen normalen Controller hängen, ohne dabei das RAID gleich zu zerstören oder kann eine SATA-Platte ohne Schreibvorgang noch nicht einmal initialisiert werden?

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So weit so gut - ein paar Dinge fand ich aber einwenig seltsam: Nachdem das Mirror-RAID eingerichtet wurde, wurde keine lange Kopierprozedur in die Wege geleitet. Die virtuelle Platte tauchte dann in den Betriebssystemen zunächst als unpartitioniert auf, jedoch war es möglich, mit dem Programm Testdisk sämtliche Partitionen zu erkennen und zu retten, die sich auf der kleineren Platte befanden.

Du hast Glück, dass mit dem Erstellen des RAID 1 das RAID nicht gleich initialisiert wurde, wie ein Hardware-RAID-Controller das macht, denn dann wären alle Daten weg gewesen. Normalerweise wird ein RAID aus mehreren gleichartigen Platten aufgebaut, auf denen sich keine Daten befinden. Erst wenn das RAID erstellt wurde, können die Daten auf beide Platten geschrieben werden.

Ich habe zwar nicht die Partitionstabelle wiederherstellen lassen, gehe aber davon aus, dass in diesem Falle die ganzen "Altdaten" auch nur von der Kleineren der beiden Platten gelesen werden und weiterhin auch nur auf Dieser vorhanden waren.

Das Ganze riecht irgendwie danach, als ob Lesevorgänge nur auf der Kleineren von den beiden Platten stattfinden.

Ja, dem ist auch so, denn die Daten können ja nicht magischerweise auf die andere Platte kommen, nur weil die Partitionstabelle der einen Platte wiederhergestellt wurde.

Zu gerne würde ich einmal austesten, ob die zweite Platte überhaupt angewendet wird oder faktisch nur eine Platte als RAID virtualisiert wird.

So wie Du das gemacht hast, wird die zweite Platte nicht genutzt und Du hast keine Ausfallsicherheit.

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  • 2 Wochen später...

Wie gesagt - das war erst einmal Experiment. Auf den Platten sind keine ernsthaften Daten draufgewesen.

Nun habe ich an den Marvell-Controller aber ein RAID am laufen und nichts als Ärger.

2 TB Platte mit Clonezilla komplett gesichert, RAID aufgebaut und restored.

Die Systeme funktionieren soweit und alle Partitionen sind auch noch da. Allerdings erlebe ich es hin und wieder, dass die virtuelle Platte Aussetzer hat. Das System stockt gelegentlich ein paar Sekunden, bevor Daten geladen werden. Dabei hat man das Gefühl, das RAID ist intern am Rödeln und daher kurz nicht verfügbar (Platten machen Geräuse, ohne dass eine HDD LED dabei leuchtet).

Im Extremfall wertet das Betriebssystem dies als Input/Output Error und das Dateisystem wird inkonsestent und muss repariert werden.

Ich muss das RAID wohl erstmal außer Betrieb nehmen. Aber die Sache wundert mich einwenig.

Taugt der Controller nicht oder hat eine Platte ein Problem?

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Standard Treiber geht zwar, man sollte jedoch möglichst die mitgelieferten (hestellerspezifischen) Treiber installieren, da die Standardtreiber nicht die gleiche Leistung bieten (klar, da sie nicht für diese Hardware programmiert wurden) und man mittels der Herstellertreiber eventuell noch weitere Einstellungsmöglichkeiten hat.

Oftmals sind auch Tools dabei, mit denen man das RAID unter Windows konfigurieren / administrieren / monitoren kann.

Ob der Controller defekt ist, kann man so aus der Ferne nicht ohne weiteres sagen. Da müsste man mal entsprechende Testprogramme laufen lassen.

Die einzelnen Platten solltest du mittels der Herstellertools selber überprüfen können. Alternativ sind die Herstellertools gesammelt auf diversen Toolsammlungen (z.B. Hirens) drauf.

Die beschriebenen Symptome Könnten aber z.B. auch am verwendeten Treiber oder an einem defekten Windows liegen.

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Es gibt definitiv ein Hardware-Problem.

Der Controller rödelt ständig intern und ist dabei für das Betriebssystem nicht ansprechbar. Das Problem gibt es teils schon beim Booten.

Seit gestern Abend habe ich nun den Salat: Platten hielten im Laufendem Betrieb an und der PC bootete automatisch neu (scheinbar durch das BIOS ausgelöst). Während dem Startvorgang fror der PC anschließend an jenem Punkt stets ein, wo das Marvell-BIOS eingeblendet wird - auch wenn man beide Platten abzieht. Um einem möglichen IRQ-Konflikt vorzubeugen, habe ich dann im BIOS-Setup unnötige Onboard-Komponenten deaktiviert.

Nun geht der PC überhaupt nicht mehr an (piepst 3x im Abstand von 10 Sekunden und schaltet sich dann wieder ab).

Heute Abend wird ein CMOS-Reset versucht. Wenn ich dann hoffentlich in das Marvell-BIOS gelange, das RAID-Array entfernt und die eine Platte dann an einen normalen Controller umgestöpselt und der Marvell-Controller deaktiviert.

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[...]Nun geht der PC überhaupt nicht mehr an (piepst 3x im Abstand von 10 Sekunden und schaltet sich dann wieder ab). [...]
Siehe hier.

Könnte z.B. defekter (oder nicht richtig steckender) RAM, CPU Lüfter Drehzahl zu niedrig, oder aber einen Fehler im Tastaturinterface bzw. Hauptplatine defekt sein.

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CMOS-Reset durchgeführt. RAID-Array entfernt und Marvell-Controller deaktiviert. Der macht tatsächlich immernoch Probleme, selbst wenn keine Platten mehr angeschlossen sind (System hängt sich meist auf, nachdem das Marvell-BIOS angezeigt wird). Den Controller deaktivieren hat geholfen.

Was die beiden RAID-Platten betrifft, scheint bei der Einen die Elektronik geschossen zu sein (wird beim Hochfahren nur manchmal erkannt und wenn - berichtet das Betriebssystem ständig, den Link zur Platte zu verlieren). Die zweite Platte scheint in Ordnung.

Im Netz habe ich einwenig gegoogled und gelesen, dass noch ein paar andere Leute ähnliche Probleme mit dem Marvell-9128SE-Controller haben.

Wer einen solchen Controller auf dem Board hat - ich kann nur raten: Finger weg davon!

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Ich sage es einmal so aus meiner sicht ist ein Software Raid nur ok für ein online Backup.

Die richtigen Controller mit Cache kosten heut zu tage eh schon fast nichts mehr wenn man sich mit anderen Professionellen Produkten vergleicht. Consumer Produkte sind meistens abgespeckt und bieten eben nicht die Sicherheit was man benötigt.

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Ich sage es einmal so aus meiner sicht ist ein Software Raid nur ok für ein online Backup.

Die richtigen Controller mit Cache kosten heut zu tage eh schon fast nichts mehr wenn man sich mit anderen Professionellen Produkten vergleicht. Consumer Produkte sind meistens abgespeckt und bieten eben nicht die Sicherheit was man benötigt.

Und man sollte wohl auch nur SAS-Controller mit Platten nehmen, die explizit für ein RAID gedacht sind.

Interessanter Artikel zu Western Digital Consumer Platten, was wohl auch viele herkömmliche SATA-Platten anderer Hersteller betrifft:

Difference between Desktop edition (WD Blue, WD Green and WD Black) and RAID (Enterprise) edition drives

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