Zum Inhalt springen

Wiedereinstieg in die IT: Studium oder Zertifikate?


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo zusammen,

ich bzw. wir sind gerade am überlegen, wie ich wieder in die IT einsteigen kann, soll ich studieren oder Zertifikate abschließen?

Erstmal die Fakten:

Alter: 28

Wohnort: Berlin

letzter Ausbildungsabschluss: FISI 2010 (in Bayern)

Berufserfahrung: 6 Monate (in Bayern)

Vorbildung: Fachabitur - Fachrichtung Technik (in Bayern)

Ich habe nach meiner Ausbildung ein halbes Jahr in einem Systemhaus gearbeitet, was mir die Lust an der Branche genommen hat, habe deswegen in fachfremden Branchen gearbeitet, bin anschließend nach Berlin gezogen, habe ein Semester studiert (Gebäudeenergie und -informationstechnik), dann ist meine Freundin allerdings schwanger geworden, weswegen ich das Studium abgebrochen habe, um zu arbeiten, da die finanziellen Mittel gefehlt haben. Unser Sohn ist jetzt knapp 7 Monate alt, unsere Situation hat sich deutlich verbessert, deswegen möchte ich jetzt wieder in die IT einsteigen. Allerdings weiß ich nicht wie; wir haben uns folgende Möglichkeiten überlegt:

a) Zertifikate

Ich mache LPIC1+2 (Modul 101 habe ich fast fertig, also verstanden und geübt, bzw. an Beispielen erarbeitet und würde in 2-3 Wochen die Prüfung abgelegen), suche mir dann einen Job als Junior-Admin für ein Jahr. Währenddessen würde ich LPIC3 ablegen und mit ITIL anfangen, da ich nicht bis zur Rente Techniker bleiben möchte, sondern das mittlere Management anstrebe. Nach dem Juniorjahr würden wir dann aus finanziellen und privaten Gründen nach München ziehen.

Vorteile:

- Ich würde zeitnah wieder in der IT arbeiten

- wir haben mehr Geld zu Verfügung, da ich in einem Studium nicht annähernd so viel verdienen würde

Nachteile:

- Ich brauche länger, bis ich ins Management komme

- Bin mir unsicher, ob ich überhaupt als Techniker aufsteigen kann

B) Studium

Ich würde noch bis zum Sommer arbeiten und Geld ansparen, dann ziehen wir nach München und könnten beide synchron studieren (meine Freundin holt gerade ihr Abi nach, wäre nächstes Jahr fertig). Ich würde mich dann für Informatik oder Wirtschaftsinformatik entscheiden.

Vorteile:

- Nach dem Studium könnte ich mit einem höheren Gehalt einsteigen

- beruflicher Aufstieg wäre schneller bzw. überhaupt erst möglich

Nachteile:

- das liebe Geld, wir würden beide studieren, haben also kein Einkommen, außer Bafög, Studentenjobs, Semesterjobs

- ein potenzieller KfW-Kredit müsste nach Studium abbezahlt werden

Nächste Woche haben wir Termine beim Studentenwerk und der KfW, um uns erst mal zu informieren, was es denn für finanzielle Fördermöglichkeiten gibt und welche für uns infrage kommen. Sollten wir, untertrieben gesagt, nur 100€ bekommen, fällt das Studium natürlich weg und ich würde den "Zertifikatsweg" gehen.

So, nun meine Fragen:

Kann ich auch über den Zertifikatsweg aufsteigen? Ist ein Studium in der IT so wichtig?

Studiert jemand von euch mit Kind? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

Welche Fördermöglichkeiten gibt es, um das Studium finanziell zu überbrücken?

Bearbeitet von lifeisagony
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

also wenn dein Ziel ist "IT Manager" zu werden - so wie ich das rauslese - dann sind die Chancen mit Studium deutlich höher.

Ich bin ehrlich gesagt meist skeptisch, wenn Leute mit nahezu 0 Berufserfahrung als Berufsziel "Manager" haben. Der Ehrgeiz ist zwar gut, aber der Karriereweg in der IT geht oftmals über die Fachlaufbahn, d.h. man macht seine Lehre/Studium - dann arbeitet man 2-3 Jahre hart & gut und bekommt dann hoffentlich in der eigenen Firma die Chance aufzusteigen. Falls das nicht klappt, dann sucht man sich eine neue Firma bei der man eigentlich wieder von vorne anfängt, da man ja nicht ohne jegliche Erfahrung einen Führungsposten bekommt. Selbst bei Beratungsbuden ist das der übliche Weg und da ist Studium eigentlich Pflicht.

Aber wenn du so motiviert bist, dann versuche doch c). Arbeite halbtags in der IT-Branche und studiere nebenher (entweder Präsenz oder Fern). Damit hast du regelmässiges Einkommen und noch Zeit fürs Studium und Familie.

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben

Ich hatte mich anscheinend falsch ausgedrückt. Ich gehe nicht davon aus, dass ich meine Zertifikate/ein Studium abschließe und dann eine IT-Abteilung mit 50 Mitarbeitern leite.

Ich dachte, nach Studium/Zertifikaten 3/5 Jahre Arbeit und dann könnte ich zumindest stellvertretender IT-Leiter werden.

Wir haben das nochmal genauer besprochen und sind zu der Einschätzung gekommen, dass das finanziell zu große Opfer wären, wenn wir beide studieren. Also werde ich Weg a) gehen und mich neben der Arbeit weiterbilden.

Wäre dann folgendes realistisch?

- Wiedereinstieg in die IT mit LPIC1+2

- innerhalb der nächsten 3-5 Jahre LPIC3 + andere Fachfortbildungen + Fortbildungen zu Projekmanagement, Personalführung usw. (bswp. Operative Professional)

- Aufstieg zumindest zum stellv. Abteilungsleiter

Zu deinem Vorschlag c)

Ich gehe mal nicht davon aus, dass du eine Familie hast, da es mir meiner Erfahrung nach nicht realistisch erscheint neben der Arbeit (auch wenn es nur Teilzeit ist) zu studieren und genügend Zeit für die Familie zu haben und sie auch gleichzeitig ausreichend versorgen zu können. Ist nicht böse gemeint, allerdings merke ich schon, dass es allein mit der Lern- bzw. Übungszeit für die Zertifikate schwierig ist diese zwei Punkte zu erfüllen.

Geschrieben

Warum bist du so fixiert auf einen Leitungsposten? Nicht jeder ist dafür geeignet.

Zu deiner Kritik an Punkt Vorschlag C. Ich habe es genau so gemacht. Ich habe eine Ausbildung gemacht, später neben dem Job an der Fernuni Hagen studiert. Während dieser Zeit habe ich mit meiner Frau ein Haus gebaut, wir haben zwei Kinder bekommen, ich habe während dieser Zeit diverse Zertifizierungen absolviert und bin nun freiberuflich unterwegs. Das geht alles.

Geschrieben

Erstmal Respekt zu deinem Werdegang, finde ich sehr beeindruckend.

Zu dem Leitungsposten, ich denke eine höhere Anstellung bedeutet mehr Geld. Prinzipiell bin ich eher der Techniker als der Leiter, möchte aber nicht mit 40k bis zur Rente "rumwursten".

Zu deiner beruflichen wie familiären Situation: Wie gesagt, finde ich das sehr beeindruckend, wir ihr das geschafft habt, so hatte ich mir das auch bei uns vorgestellt (eig. genau das :D) Zugehörige Fragen habe ich dir mal per PM geschickt.

Geschrieben

Wäre dann folgendes realistisch?

- Wiedereinstieg in die IT mit LPIC1+2

- innerhalb der nächsten 3-5 Jahre LPIC3 + andere Fachfortbildungen + Fortbildungen zu Projekmanagement, Personalführung usw. (bswp. Operative Professional)

- Aufstieg zumindest zum stellv. Abteilungsleiter

Das kommt auf die persönliche Leistungsfähigkeit an. Wenn ich deinen Post bzw. deine Einschätzungen lese, dann hast du hier mein Feedback. Punkt 1 vielleicht - Punkt 2 unwahrscheinlich - Punkt 3 nicht.

Geschrieben

Wie wollt ihr denn in München wohnen?

Also eine 3 Zimmerwohnung kann heute gut und gerne 1300 warm kosten.

Dazu noch die anderen Kosten, da wird man unter 2300 Euro eher nicht weg kommen und wenn man noch etwas sparen will ist man locker bei 2500 Euro.

Dazu muss man sich ja noch um den Knirps kümmern.

Bin selber gerade Vater geworden und habe ein Studium abgebrochen deswegen, verdiene derzeit 42.000 Euro als Admin in München (wohne außerhalb).

Werde nächstes Jahr in Deggendorf an der FH berufsbegleitend anfangen Winfo zu studieren, ggf. wäre das auch w4 as für dich?

Kostet außer die Fahrkosten und ein paar Euro Semesterkosten nichts.

Geschrieben
Werde nächstes Jahr in Deggendorf an der FH berufsbegleitend anfangen Winfo zu studieren, ggf. wäre das auch w4 as für dich? Kostet außer die Fahrkosten und ein paar Euro Semesterkosten nichts.

OT: Da ich selber Absolvent der FeU Hagen bin frage ich mich immer: Wie kann man auf die Idee kommen an einer FH berufsbegleitend zu studieren, wenn man es auch an der FeU tun kann? Was war für dich Ausschlaggebend für Deggendorf?

Geschrieben

Die Fernuni ist mir viel zu theoretisch, klar es ist ja auch eine Universität.

Außerdem ist es später ein reines Fernstudium, in den späteren Modulen gibt es kaum mehr Mentoriate.

An der FH Deggendorf gibt es zu jedem Modul Vorlesungen.

Und mit 3-4 4 Jahren geht es auch wesentlich schneller als an der Fernuni.

Weil es auch, was das mathematische angeht, deutlich einfacher ist.

Den Mathekram brauch ich aber so eh nicht.

Geschrieben

Den Mathekram brauch ich aber so eh nicht.

Dann würde ich sagen, dass ein Informatik-Studium definitiv für Dich nicht in Frage kommt. Mathematik ist egal was man in der Informatik macht die Grundlage, die man immer brauchen wird.

Geschrieben

Oh doch, den brauchst du. Natürlich nicht, wenn es dir nur um den Abschluss geht und du anschließend deinen alten Job weitermachst. Wenn du dich aber danach ernsthaft auf Stellen bewerben willst, die ein Informatik-Studium erfordern, dann wirst du das brauchen.

Geschrieben
Oh doch, den brauchst du. Natürlich nicht, wenn es dir nur um den Abschluss geht und du anschließend deinen alten Job weitermachst. Wenn du dich aber danach ernsthaft auf Stellen bewerben willst, die ein Informatik-Studium erfordern, dann wirst du das brauchen.

Wenn wir bei Stellen die ein Studium erfordern von F&E reden, dann ja, also MPI usw.

Für 90% der Stellen da draußen, die formal ein Studium erfordern (weil der AG es will und man auch einige Fähigkeiten aus dem Studium brauch), braucht es die höhere Mathematik der Universitäten nicht.

Ich kenne genug ehemalige Studenten, die sind heute Berater, Entwickler, Abteilungsleiter, da brauch keiner Mathe.

Natürlich ist Mathe (und ET) weiterhin die Grundlage der Informatik.

Ich habe auch nichts gegen Mathe, finde es sogar interessant, aber der Aufwand dafür an der Fernuniversität Hagen ist schon recht hoch. Das kostet Zeit, wenn ich mir daher 1-2 Jahre sparen kann und zu jedem Modul Vorlesungen habe, dann ist das für mich eine rundere Sache.

Und auch die späteren Module sind eher von Theorie durchzogen (was ja auch nicht schlecht ist).

An einer FH ist es halt deutlich praktischer (ich war selber 1 Semester Vollzeit Student, wegen Nachwuchs abgebrochen).

Ich will nicht in die Forschung, daher reicht der Mathe-Anteil eines Winfo Studiums immer noch mehr als genug aus.

Geschrieben

Für 90% der Stellen da draußen, die formal ein Studium erfordern (weil der AG es will und man auch einige Fähigkeiten aus dem Studium brauch), braucht es die höhere Mathematik der Universitäten nicht.

Ich kenne genug ehemalige Studenten, die sind heute Berater, Entwickler, Abteilungsleiter, da brauch keiner Mathe.

[..]

Ich will nicht in die Forschung, daher reicht der Mathe-Anteil eines Winfo Studiums immer noch mehr als genug aus.

Agree

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung wiederherstellen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

Fachinformatiker.de, 2024 by SE Internet Services

fidelogo_small.png

Schicke uns eine Nachricht!

Fachinformatiker.de ist die größte IT-Community
rund um Ausbildung, Job, Weiterbildung für IT-Fachkräfte.

Fachinformatiker.de App

Download on the App Store
Get it on Google Play

Kontakt

Hier werben?
Oder sende eine E-Mail an

Social media u. feeds

Jobboard für Fachinformatiker und IT-Fachkräfte

×
×
  • Neu erstellen...