lifeisagony Geschrieben 5. Oktober 2014 Geschrieben 5. Oktober 2014 (bearbeitet) Hallo zusammen, ich bzw. wir sind gerade am überlegen, wie ich wieder in die IT einsteigen kann, soll ich studieren oder Zertifikate abschließen? Erstmal die Fakten: Alter: 28 Wohnort: Berlin letzter Ausbildungsabschluss: FISI 2010 (in Bayern) Berufserfahrung: 6 Monate (in Bayern) Vorbildung: Fachabitur - Fachrichtung Technik (in Bayern) Ich habe nach meiner Ausbildung ein halbes Jahr in einem Systemhaus gearbeitet, was mir die Lust an der Branche genommen hat, habe deswegen in fachfremden Branchen gearbeitet, bin anschließend nach Berlin gezogen, habe ein Semester studiert (Gebäudeenergie und -informationstechnik), dann ist meine Freundin allerdings schwanger geworden, weswegen ich das Studium abgebrochen habe, um zu arbeiten, da die finanziellen Mittel gefehlt haben. Unser Sohn ist jetzt knapp 7 Monate alt, unsere Situation hat sich deutlich verbessert, deswegen möchte ich jetzt wieder in die IT einsteigen. Allerdings weiß ich nicht wie; wir haben uns folgende Möglichkeiten überlegt: a) Zertifikate Ich mache LPIC1+2 (Modul 101 habe ich fast fertig, also verstanden und geübt, bzw. an Beispielen erarbeitet und würde in 2-3 Wochen die Prüfung abgelegen), suche mir dann einen Job als Junior-Admin für ein Jahr. Währenddessen würde ich LPIC3 ablegen und mit ITIL anfangen, da ich nicht bis zur Rente Techniker bleiben möchte, sondern das mittlere Management anstrebe. Nach dem Juniorjahr würden wir dann aus finanziellen und privaten Gründen nach München ziehen. Vorteile: - Ich würde zeitnah wieder in der IT arbeiten - wir haben mehr Geld zu Verfügung, da ich in einem Studium nicht annähernd so viel verdienen würde Nachteile: - Ich brauche länger, bis ich ins Management komme - Bin mir unsicher, ob ich überhaupt als Techniker aufsteigen kann Studium Ich würde noch bis zum Sommer arbeiten und Geld ansparen, dann ziehen wir nach München und könnten beide synchron studieren (meine Freundin holt gerade ihr Abi nach, wäre nächstes Jahr fertig). Ich würde mich dann für Informatik oder Wirtschaftsinformatik entscheiden. Vorteile: - Nach dem Studium könnte ich mit einem höheren Gehalt einsteigen - beruflicher Aufstieg wäre schneller bzw. überhaupt erst möglich Nachteile: - das liebe Geld, wir würden beide studieren, haben also kein Einkommen, außer Bafög, Studentenjobs, Semesterjobs - ein potenzieller KfW-Kredit müsste nach Studium abbezahlt werden Nächste Woche haben wir Termine beim Studentenwerk und der KfW, um uns erst mal zu informieren, was es denn für finanzielle Fördermöglichkeiten gibt und welche für uns infrage kommen. Sollten wir, untertrieben gesagt, nur 100€ bekommen, fällt das Studium natürlich weg und ich würde den "Zertifikatsweg" gehen. So, nun meine Fragen: Kann ich auch über den Zertifikatsweg aufsteigen? Ist ein Studium in der IT so wichtig? Studiert jemand von euch mit Kind? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Welche Fördermöglichkeiten gibt es, um das Studium finanziell zu überbrücken? Bearbeitet 5. Oktober 2014 von lifeisagony Zitieren
bigvic Geschrieben 6. Oktober 2014 Geschrieben 6. Oktober 2014 (bearbeitet) Hallo, also wenn dein Ziel ist "IT Manager" zu werden - so wie ich das rauslese - dann sind die Chancen mit Studium deutlich höher. Ich bin ehrlich gesagt meist skeptisch, wenn Leute mit nahezu 0 Berufserfahrung als Berufsziel "Manager" haben. Der Ehrgeiz ist zwar gut, aber der Karriereweg in der IT geht oftmals über die Fachlaufbahn, d.h. man macht seine Lehre/Studium - dann arbeitet man 2-3 Jahre hart & gut und bekommt dann hoffentlich in der eigenen Firma die Chance aufzusteigen. Falls das nicht klappt, dann sucht man sich eine neue Firma bei der man eigentlich wieder von vorne anfängt, da man ja nicht ohne jegliche Erfahrung einen Führungsposten bekommt. Selbst bei Beratungsbuden ist das der übliche Weg und da ist Studium eigentlich Pflicht. Aber wenn du so motiviert bist, dann versuche doch c). Arbeite halbtags in der IT-Branche und studiere nebenher (entweder Präsenz oder Fern). Damit hast du regelmässiges Einkommen und noch Zeit fürs Studium und Familie. Bearbeitet 6. Oktober 2014 von bigvic Zitieren
lifeisagony Geschrieben 6. Oktober 2014 Autor Geschrieben 6. Oktober 2014 Ich hatte mich anscheinend falsch ausgedrückt. Ich gehe nicht davon aus, dass ich meine Zertifikate/ein Studium abschließe und dann eine IT-Abteilung mit 50 Mitarbeitern leite. Ich dachte, nach Studium/Zertifikaten 3/5 Jahre Arbeit und dann könnte ich zumindest stellvertretender IT-Leiter werden. Wir haben das nochmal genauer besprochen und sind zu der Einschätzung gekommen, dass das finanziell zu große Opfer wären, wenn wir beide studieren. Also werde ich Weg a) gehen und mich neben der Arbeit weiterbilden. Wäre dann folgendes realistisch? - Wiedereinstieg in die IT mit LPIC1+2 - innerhalb der nächsten 3-5 Jahre LPIC3 + andere Fachfortbildungen + Fortbildungen zu Projekmanagement, Personalführung usw. (bswp. Operative Professional) - Aufstieg zumindest zum stellv. Abteilungsleiter Zu deinem Vorschlag c) Ich gehe mal nicht davon aus, dass du eine Familie hast, da es mir meiner Erfahrung nach nicht realistisch erscheint neben der Arbeit (auch wenn es nur Teilzeit ist) zu studieren und genügend Zeit für die Familie zu haben und sie auch gleichzeitig ausreichend versorgen zu können. Ist nicht böse gemeint, allerdings merke ich schon, dass es allein mit der Lern- bzw. Übungszeit für die Zertifikate schwierig ist diese zwei Punkte zu erfüllen. Zitieren
Eta_Carinae Geschrieben 6. Oktober 2014 Geschrieben 6. Oktober 2014 Warum bist du so fixiert auf einen Leitungsposten? Nicht jeder ist dafür geeignet. Zu deiner Kritik an Punkt Vorschlag C. Ich habe es genau so gemacht. Ich habe eine Ausbildung gemacht, später neben dem Job an der Fernuni Hagen studiert. Während dieser Zeit habe ich mit meiner Frau ein Haus gebaut, wir haben zwei Kinder bekommen, ich habe während dieser Zeit diverse Zertifizierungen absolviert und bin nun freiberuflich unterwegs. Das geht alles. Zitieren
lifeisagony Geschrieben 6. Oktober 2014 Autor Geschrieben 6. Oktober 2014 Erstmal Respekt zu deinem Werdegang, finde ich sehr beeindruckend. Zu dem Leitungsposten, ich denke eine höhere Anstellung bedeutet mehr Geld. Prinzipiell bin ich eher der Techniker als der Leiter, möchte aber nicht mit 40k bis zur Rente "rumwursten". Zu deiner beruflichen wie familiären Situation: Wie gesagt, finde ich das sehr beeindruckend, wir ihr das geschafft habt, so hatte ich mir das auch bei uns vorgestellt (eig. genau das ) Zugehörige Fragen habe ich dir mal per PM geschickt. Zitieren
bigvic Geschrieben 7. Oktober 2014 Geschrieben 7. Oktober 2014 Wäre dann folgendes realistisch? - Wiedereinstieg in die IT mit LPIC1+2 - innerhalb der nächsten 3-5 Jahre LPIC3 + andere Fachfortbildungen + Fortbildungen zu Projekmanagement, Personalführung usw. (bswp. Operative Professional) - Aufstieg zumindest zum stellv. Abteilungsleiter Das kommt auf die persönliche Leistungsfähigkeit an. Wenn ich deinen Post bzw. deine Einschätzungen lese, dann hast du hier mein Feedback. Punkt 1 vielleicht - Punkt 2 unwahrscheinlich - Punkt 3 nicht. Zitieren
Graustein Geschrieben 8. Oktober 2014 Geschrieben 8. Oktober 2014 Wie wollt ihr denn in München wohnen? Also eine 3 Zimmerwohnung kann heute gut und gerne 1300 warm kosten. Dazu noch die anderen Kosten, da wird man unter 2300 Euro eher nicht weg kommen und wenn man noch etwas sparen will ist man locker bei 2500 Euro. Dazu muss man sich ja noch um den Knirps kümmern. Bin selber gerade Vater geworden und habe ein Studium abgebrochen deswegen, verdiene derzeit 42.000 Euro als Admin in München (wohne außerhalb). Werde nächstes Jahr in Deggendorf an der FH berufsbegleitend anfangen Winfo zu studieren, ggf. wäre das auch w4 as für dich? Kostet außer die Fahrkosten und ein paar Euro Semesterkosten nichts. Zitieren
Eta_Carinae Geschrieben 9. Oktober 2014 Geschrieben 9. Oktober 2014 Werde nächstes Jahr in Deggendorf an der FH berufsbegleitend anfangen Winfo zu studieren, ggf. wäre das auch w4 as für dich? Kostet außer die Fahrkosten und ein paar Euro Semesterkosten nichts. OT: Da ich selber Absolvent der FeU Hagen bin frage ich mich immer: Wie kann man auf die Idee kommen an einer FH berufsbegleitend zu studieren, wenn man es auch an der FeU tun kann? Was war für dich Ausschlaggebend für Deggendorf? Zitieren
Graustein Geschrieben 9. Oktober 2014 Geschrieben 9. Oktober 2014 Die Fernuni ist mir viel zu theoretisch, klar es ist ja auch eine Universität. Außerdem ist es später ein reines Fernstudium, in den späteren Modulen gibt es kaum mehr Mentoriate. An der FH Deggendorf gibt es zu jedem Modul Vorlesungen. Und mit 3-4 4 Jahren geht es auch wesentlich schneller als an der Fernuni. Weil es auch, was das mathematische angeht, deutlich einfacher ist. Den Mathekram brauch ich aber so eh nicht. Zitieren
flashpixx Geschrieben 9. Oktober 2014 Geschrieben 9. Oktober 2014 Den Mathekram brauch ich aber so eh nicht. Dann würde ich sagen, dass ein Informatik-Studium definitiv für Dich nicht in Frage kommt. Mathematik ist egal was man in der Informatik macht die Grundlage, die man immer brauchen wird. Zitieren
Graustein Geschrieben 9. Oktober 2014 Geschrieben 9. Oktober 2014 Aber nicht den ganzen höheren kram den man an unis lernt. Zitieren
Eta_Carinae Geschrieben 10. Oktober 2014 Geschrieben 10. Oktober 2014 Oh doch, den brauchst du. Natürlich nicht, wenn es dir nur um den Abschluss geht und du anschließend deinen alten Job weitermachst. Wenn du dich aber danach ernsthaft auf Stellen bewerben willst, die ein Informatik-Studium erfordern, dann wirst du das brauchen. Zitieren
Graustein Geschrieben 10. Oktober 2014 Geschrieben 10. Oktober 2014 Oh doch, den brauchst du. Natürlich nicht, wenn es dir nur um den Abschluss geht und du anschließend deinen alten Job weitermachst. Wenn du dich aber danach ernsthaft auf Stellen bewerben willst, die ein Informatik-Studium erfordern, dann wirst du das brauchen. Wenn wir bei Stellen die ein Studium erfordern von F&E reden, dann ja, also MPI usw. Für 90% der Stellen da draußen, die formal ein Studium erfordern (weil der AG es will und man auch einige Fähigkeiten aus dem Studium brauch), braucht es die höhere Mathematik der Universitäten nicht. Ich kenne genug ehemalige Studenten, die sind heute Berater, Entwickler, Abteilungsleiter, da brauch keiner Mathe. Natürlich ist Mathe (und ET) weiterhin die Grundlage der Informatik. Ich habe auch nichts gegen Mathe, finde es sogar interessant, aber der Aufwand dafür an der Fernuniversität Hagen ist schon recht hoch. Das kostet Zeit, wenn ich mir daher 1-2 Jahre sparen kann und zu jedem Modul Vorlesungen habe, dann ist das für mich eine rundere Sache. Und auch die späteren Module sind eher von Theorie durchzogen (was ja auch nicht schlecht ist). An einer FH ist es halt deutlich praktischer (ich war selber 1 Semester Vollzeit Student, wegen Nachwuchs abgebrochen). Ich will nicht in die Forschung, daher reicht der Mathe-Anteil eines Winfo Studiums immer noch mehr als genug aus. Zitieren
bigvic Geschrieben 10. Oktober 2014 Geschrieben 10. Oktober 2014 Für 90% der Stellen da draußen, die formal ein Studium erfordern (weil der AG es will und man auch einige Fähigkeiten aus dem Studium brauch), braucht es die höhere Mathematik der Universitäten nicht. Ich kenne genug ehemalige Studenten, die sind heute Berater, Entwickler, Abteilungsleiter, da brauch keiner Mathe. [..] Ich will nicht in die Forschung, daher reicht der Mathe-Anteil eines Winfo Studiums immer noch mehr als genug aus. Agree Zitieren
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