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Geschrieben

Alter: 25

Wohnort: Stuttgart

letzter Ausbildungsabschluss (als was und wann): Februar 2015 (verkürzt) als FISI

Berufserfahrung: nur Ausbildung (2,5 Jahre)

Vorbildung: Abitur 2009

Arbeitsort: Stuttgart

Grösse der Firma: 1800

Tarif: privates Bankgewerbe

Branche der Firma: Bankdienstleister

Arbeitsstunden pro Woche: 39 laut Vertrag, 40 - 45 real

Monatsbrutto: 2600

Anzahl der Monatsgehälter: 13

Anzahl der Urlaubstage: 30

Sonder- / Sozialleistungen: halbes Gehalt nochmal, 270 EUR Urlaubsgeld dazu, 40 EUR vermögenswirksame Leistungen, Gleitzeit, drei Gänge Essen jeden Tag für 60 EUR im Monat, Firmenlaptop, Firmenhandy mit Privatnutzung, Betriebsrente

Tätigkeiten (Aufgaben/Aufgabenbereich):

Administration von Webservern (Apache, IIS), größtenteils Linux-, aber auch Windowsbereich, Datenbankserver (MySQL, MS SQL, DB2, Oracle), Applikationsserver (PHP, Tomcat, WebSphere, u.a.), Schreiben von kleineren Skripten (Bash, AWK), Schreiben kleinerer Anwendungen für interne Nutzung (PHP, HTML, JS, teilweise auch mal VBA oder C#), Planung und Aufbau von neuen Applikationen.

Tätigkeitsmäßig ist das genau das, was ich haben wollte, bin mir aber unsicher, wie gut ich damit dann später auf dem Arbeitsmarkt dastehe.

Gehaltstechnisch sind die Aufstiegschancen nicht ganz so toll, wie ich finde. Nach zwei bis fünf Jahren gibt es eine Beförderung zu ungefähr 3300 Brutto (Rest der Konditionen bleibt) und eben je nach Betriebszugehörigkeit immer mal wieder 100 Euro mehr bis zu einem Maximum von 3900 Brutto nach 8 Jahren. Danach nur noch tarifliche Erhöhungen durch ver.di oder außertarifliche Erhöhungen durch besondere Leistungen, was aber wohl eher schwer zu bekommen sein soll, in diesem Betrieb.

Mir stellt sich jetzt die Frage, ob diese Konditionen so in Ordnung sind oder ob ich da schnell versuchen sollte, mich woanders zu bewerben.

Danke für alle Tipps, Hinweise, etc.

Geschrieben

Überstunden werden bezahlt?

Ansonsten hört sich das für mich fair an.

Ich habe mit 30 etwa das Gehalt gehabt. Allerdings ohne die Sozialleistungen. Die sollte man nie vergessen.

Geschrieben

Überstunden können abgefeiert werden.

Ja, das mit den Sozialleistungen höre ich oft, aber irgendwie hätte man schon gerne etwas mehr in der Hand.

Ein Freund aus der Berufsschule hatte mir von seinem Chef aus ein Angebot gemacht (war der jahrgangsbeste FISI) und mir halt 3100 Brutto geboten, aber Gehaltserhöhungen, Tätigkeiten und zusätzliche Leistungen um einiges mieser ... und nur zwölf Gehälter. Ich weiß halt nur nicht, ob das so, wie es jetzt ist, unter Wert ist oder ob ich damit erstmal zufrieden sein sollte und in acht Jahren wieder schaue, wenn ich am Maximum angekommen bin.

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn du das Geld mal als Jahresgehalt zusammenrechnest kommt doch raus:

Firma A = aktuell: 35850 / 2-5 Jahre = 45300 / 8 Jahre = 53400

+ Gleitzeit, drei Gänge Essen jeden Tag für 60 EUR im Monat, Firmenlaptop, Firmenhandy mit Privatnutzung, Betriebsrente

Firma B = aktuell = 37200 / 2-5 Jahre = 37200 / 8 Jahre = 37200

+ eigenes Verhandlungsgeschick

IMHO, die Sozialleistungen, etc. Sind es wert.

Und wenn du schreibst, das die Tätigkeit auch anders ist, und damit ja nicht genau das was du willst, was ist dann die eigentliche Frage. ;)

Ich würde A nehmen.

Ausserdem musst du zu a noch rechnen, Handy + Laptop mit Privatnutzung.

Wenn du ehrlich bist, was kostet dich nen Handy? 15€ pro Monat + alle 2 Jahre 240€ für nen neues Handy? also ca. 35€ pro Monat NETTO. Musst du also 55€ BRUTTO haben um das Privat bezahlen zu können.

Rechnen wir die 55€ jeden Monat mit drauf kommen wir auf:

Firma A = aktuell: 36510 / 2-5 Jahre = 45960 / 8 Jahre = 54060

Damit ist doch der Unterschied im ersten Jahr ganze 690€ reine Geldunterschiede. Da musst du eben Betriebsrente etc noch wieder mitsehen.

Bearbeitet von Enno
Geschrieben

Hallo Enno,

danke für deine Antworten.

Okay, wenn man das so nochmal aufgeschlüsselt sieht, ist das eigentlich gar keine Entscheidung. Mich hatte nur die initiale Summe irritiert. 3100 klingt halt schon ganz anders als 2600 und ich weiß auch nicht, wie sehr oder ob ich mich da unter Wert verkaufe, bzw. was normale Einstiegsgehälter sind.

Bei der ersten Suche bin ich über ein Durchschnittseinstiegsgehalt von 2000 Euro Brutto gekommen und ein Durchschnittsgehalt der Leute mit abgeschlossener Ausbildung als FISI von 2600. Aber irgendwie erschienen mir die Werte veraltet, wenn ich überlege, wie meine Berufsschulkollegen verdienen (2400 - 3200, wenn auch öfter am unteren Ende der Skala).

Dazu kommt halt, dass Stuttgart, was Mieten angeht, doch recht teuer ist. Vielleicht kein München, aber halt auch sicherlich kein Greifswalde, daher die Frage, ob ich da mit zu wenig zufrieden bin ;)

Geschrieben

Ich kenn das, man stutzt über die 2600€ zu 3100€ und sieht mit grossen Augen, aber ich bekomme dort doch 250€ mehr pro Monat.

ABER Monatsgehalt ist nicht alles. Das was am Jahresende rauskommt ist wichtig.

Drum wird in den meisten Fällen ja auch über Jahresgehälter geredet.

Und was die Mieten angeht, etwas aus der Innenstadt raus und man kommt mit den Mieten wieder runter. Ulm ist in dem Fall leider auch nicht besser als Stuttgart. :)

Geschrieben

Firmenlaptop, Firmenhandy und Gleitzeit sind keine Bestandteile der Vergütung, sondern Arbeitsmittel und Regelungen.

Selbst wenn man das Firmenhandy auch privat nutzen darf - so etwas macht heutzutage niemand mehr. Ein eigenes Handy kostet schließlich auch nicht die Welt. Man sollte Wert darauf legen, Privat- und Firmenanrufe auch hardware-mäßig zu trennen und das Firmenhandy auch einmal zu Hause liegen lassen können, wenn gerade nicht unbedingt erwartet wird, dass man Anrufe entgegen nimmt. Das mit dem Essen hört sich seltsam an, aber gut.

Ansonsten muss es natürlich nicht so sein, dass es bei 3.900 Euro irgendwann aufhört. Du hast die Möglichkeit, in eine höher dotierte Stelle befördert zu werden oder dich intern auf eine solche Stelle zu bewerben. Und falls du überzeugend bist und das Nötige dafür leistest, hast du auch Pluspunkte gegenüber externen Bewerbern. Von alleine geht das natürlich nicht. Aber wenn sich da einmal etwas auftut - viele Arbeitgeber sind froh, wenn sie aus der eigenen Belegschaft für höhere Positionen geeignete Leute haben und es sich sparen können, die Stelle auszuschreiben, Bewerbungen zu lesen und viele Vorstellungsgespräche zu führen.

Geschrieben

@GoaSkin:

Firmenhandy wird bei mir in der Abteilung halt auch dafür verwendet, um mit Kollegen ins Kino zu gehen oder gemeinsam zu grillen, ohne dass man direkt die private Nummer austauschen muss. Also wird schon privat und geschäftlich getrennt, was ich auch vollkommen gut so finde. Die private Nutzung ist ganz nett, wenn man, wie ich, beim Privathandy nur eine bestimmte Anzahl an Freiminuten hat. Meine Freundin weiß, dass sie mich auf dem Geschäftshandy nicht anruft, aber ich manchmal von dort anrufe.

Das mit dem Essen ist so eine Sache. Wir haben eine hausinterne Kantine und dort auch nicht nur aufgewärmtes Essen, sondern es wird direkt vor Ort von einem Sternekoch zubereitet. Es gibt immer Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise und man kann sich entscheiden, ob man vegetarisch oder nicht will. Wenn man dieses Angebot jeden Tag in Anspruch nimmt, werden 60 Euro vom Nettolohn direkt einbehalten, will man es nicht, kann man an einzelnen Tagen sich eine Portion für 4 Euro kaufen. Allerdings haben die Abonnement-Esser den Vorteil, dass sie noch einen Nachschlag bekommen können und wie im Restaurant bedient werden, während es bei den Einmal-Essern eher wie in einer normalen Kantine mit Theke abläuft.

Natürlich ist es möglich, eine andere, besser dotierte Stelle zu bekommen, aber wenn ich mich eben in der Belegschaft umhöre und umschaue, ist es eher selten der Fall. Zwar werden Stellen immer zuerst nur intern ausgeschrieben und ggf. auch ein Kollege von einem Abteilungsleiter vorgeschlagen, aber für viele höhere Stellen sind akademische Titel quasi ungeschriebene Pflicht. Es handelt sich eben um ein etwas betagteres und auch recht traditionelles Unternehmen. Kurze Hosen sind daher hier auch äußerst unerwünscht ;)

Eine Erhöhung über die 3900 nach der obligatorischen Beförderung ist eben wirklich nur aufgrund von Studium oder verlagerten Verantwortungsbereichen, die zusätzlich hinzukommen hier Gang und Gebe. Daher meine Skepsis.

Wenn sich aber abzeichnet, dass ich in 8 Jahren dann tatsächlich nicht mehr weiterkomme, kann ich mich dann zu dem Zeitpunkt nochmal umsehen ... Denn wenn ich das richtig verstehe, wird das hier allgemein ja jetzt nicht als unfaire Bezahlung angesehen und damit ist meine Frage beantwortet. Auch wenn ich gerne weiterhin Meinungen höre ;)

Geschrieben
für viele höhere Stellen sind akademische Titel quasi ungeschriebene Pflicht.

(...)

Eine Erhöhung über die 3900 nach der obligatorischen Beförderung ist eben wirklich nur aufgrund von Studium oder (...)

Wenn sich aber abzeichnet, dass ich in 8 Jahren dann tatsächlich nicht mehr weiterkomme, kann ich mich dann zu dem Zeitpunkt nochmal umsehen

Du könntest ja, je nachdem wo du hin willst, wo deine Talente liegen und wie du mit der Arbeitsbelastung zurechtkommst auch parallel ein Abend- oder Fernstudium absolvieren.

Das kannst du auch einfach mal anfangen, und wenn du keinem was davon erzählst ist auch kein besonderes Risiko dabei.

Geschrieben

Ich finde dein Angebot sehr gut. Die Bezahlung passt erstmal und du kriegst wirklich viele Sozialleistungen und Goodies. Dazu erledigst du das was du gerne machen willst. Besser kann es für dich doch gar nicht losgehen. Sammel aktuell einfach Berufserfahrung und in 2-3Jahren kannst du problemlos deinen Marktwert ermitteln, dann bei deinem Chef verhandeln (z.B. auch in Form von Zertifizierungen oder bezahlte Freistellung für Studium etc.). Sollte dir dann das Angebot nicht passen, kannst du halt problemlos wechseln. Gerade nach der Ausbildung zählt Berufserfahrung, die kann dir dann niemand mehr nehmen. Das wird sich auch im Gehalt wieder spiegeln.

Lasse aber auch das kollegiale Umfeld mit einfließen.

Ich persönlich verdiene lieber einen Tick weniger, als mich dann mit asozialen Kollegen herumzuärgern.

Geschrieben

Was bräuchtest du für einen akademischen Grad, um in der Firma weiterzukommen? Wenn man halbwegs intelligent ist und auf Basis seiner Berufserfahrung viel Know-How gesammelt hat, dann ist der Bachelor fast nur noch eine Formsache. D.h. man kann ein Fernstudium in Erwägung ziehen, muss aber nur einen Teil der Studieninhalte wirklich neu lernen.

Betrachte das als Zukunftsmusik für später. Aber du kannst mit deinem Chef trotzdem mal besprechen, ob die Firma grundsätzlich Möglichkeiten für ein berufsbegleitendes Studium anbietet und dazu mit einer Hochschule kooperiert. Viele Unternehmen schicken Personal an eine Fern-FH zur Weiterbildung und übernehmen sogar die Gebühren, die an die Hochschule fällig sind.

Geschrieben
Wenn man halbwegs intelligent ist und auf Basis seiner Berufserfahrung viel Know-How gesammelt hat, dann ist der Bachelor fast nur noch eine Formsache. D.h. man kann ein Fernstudium in Erwägung ziehen, muss aber nur einen Teil der Studieninhalte wirklich neu lernen.

...und der Doktortitel ist nach >10 Jahren BE eigentlich auch nur noch reine Formsache ... ganz easy machbar. Im Notfall kann man seinen AG einfach fragen, ob er nicht einfach bereit wäre, einen osteuropäischen Doktortitel zu kaufen. Geht viel schneller und der AG kann seinen Mitarbeiter dann für viel mehr Geld beim Kunden verkaufen....

Wer Ironie findet, darf sie behalten.

Schöne Feiertage

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