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Geschrieben

Hallo liebe Community,

mein Name ist Patrick, bin 25 Jahre alt und bin Fachinformatiker/Systemintegration bei der Bundeswehr.

Im Rahmen meines BFD Förderanspruches habe ich ab 1. Juli 2015 die Möglichkeit einer Weiterbildung zum MCSE, Netzwerkspezialist und IT-Administrator (IHK). Die Ausbildung findet in Form einer Dualen Ausbildung statt. (Praxis im Betrieb, Theorie beim Bildungsträger).

Es haben mir heute aber viele Kameraden davon abgeraten dies zu machen, da der Markt (vor allem in Berlin) voller MCSE auf Jobsuche ist... Und falls ich es zu einer Festanstellung schaffen sollte, sollte ich keine große Hoffnung haben ein hohes Gehalt zu bekommen.

Allerdings liest man auf vielen Internetseiten, dass die Gehälter so hoch wie nie liegen (ab 36.000€/p.A.), da ein enormer Fachkräftemangel besteht...

Was soll ich nun glauben? Ziehe ich das mit dem MCSE durch und hoffe auf ein "angenehmes Gehalt"? Oder sind die Kontakte meiner Kameraden nur zu schlecht und verdienen deswegen so wenig? Mache ich lieber eine andere Umschulung (z.B. SAP Basis Administrator)?

Anforderung ans Gehalt: Derzeit verdiene ich 2100€ Netto im Monat. Der Verdienst in meiner neuen Verwendung sollte in etwa genauso oder höher sein.

Ich hoffe mir kann jemand in dieser Situation weiter helfen, damit ich hoffentlich den für mich richtigen Weg einschlagen kann.

Grüße aus Berlin, Patrick

Geschrieben

Direkt nach einer Umschulung auf einen Grundgehalt von 2100 € netto zu kommen finde ich als utopisch. Um ein gutes Bild zu bekommen würde ich an deiner Stelle aktuelle Stellenausschreibung angucken. um so zu sehen was gefordert wird. Dort wird zwar selten direkt nach Zertifikaten gefragt aber so über den Daumen kann man da eine Richtung erkennen, was ein Bewerber mitbringen sollte.

Wenn du schon Netzwerkspezialist werden möchtest würde sich da weitere Zertifikate anbieten wie die CCNA Zertifikate. Was es da aber alles so gibt kann ich dir leider nicht sagen.

Geschrieben

Mein BFD Berater hat mir das folgendermaßen erklärt:

Ich werde ein Praktikum in einer Firma anfangen. Dauer: 12 Monate. In dieser Zeit Qualifiziere ich mich auf einen für das Unternehmen notwendige Maß. Ziel am Ende des Praktikums ist die Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis. Macht vor allem für den Arbeitgeber Sinn, da er mich so zurechtformen kann wie er mich braucht.

Geschrieben

In welchem Bereich arbeitest du jetzt ? Kann man das im zivilen Bereich weiter nutzen/ausbauen für irgendwelche Firmen im Privatsektor (Rüstungsfirmen, etc.)? Oder wo willst du denn später arbeiten? MS-Admin? Linux-Admin? Hypervisor-Admin? Netwerk-Admin? SAP-Admin? DB-Admin? Mainframe-Admin? usw usf. ... Was macht denn dein Praktikumsbetrieb? Darfst du den selber suchen oder wie funktioniert das? So viele offene Fragen - da ist eine Antwort auf die sehr pauschale Frage im Titel eigentlich nicht zu beantworten.

Geschrieben

Hast du denn die Chance, eine Umschulung zum SAP Basis Berater / Administrator zu machen? Wenn ja, würde ich dir dies empfehlen, zumindest was die Jobchancen angeht. Da ich selber im SAP Umfeld arbeite (u.a. auch Basis), weiß ich, dass hier Leute gesucht werden. SAP ist aber sehr speziell und nicht jedermanns Sache, man muss es mögen. Lass dich davon aber nicht abschrecken.

Um auf ein Gehalt von 2100€ netto zu kommen, benötigst du ein Jahresbrutto von 41.000€. Dies wirst du direkt nach der Umschulung vermutlich nicht bekommen. Ich bin nach meiner dreijährigen Ausbildung mit etwas über 30.000€ eingestiegen. Innerhalb von 2,5 Jahren, konnte ich mein Gehalt fast verdoppeln und verdiene > 60.000€ im SAP Basis Umfeld.

Nur weil man im SAP Umfeld arbeitet, heißt das aber noch lange nicht, dass man viel Geld verdient. Ich kenne auch im SAP Umfeld viele, die weniger verdienen. Ich denke aber, dass hier die Chance auf ein hohes Gehalt besser ist.

Da du „nur“ eine Umschulung machst, weiß ich nicht ob sich dies auch im Einstiegsgehalt bemerkbar macht. Spätestens nach ein paar Jahren, ist dies aber egal, da die Leute dann darauf gucken, welche Projekt du gemacht hast, etc.

Lass dich also von einem niedrigen Grundgehalt nicht abschrecken. Im IT-Bereich hängt das Gehalt auch sehr stark von der Region und der Branche ab. Es muss auch jeder wissen, welche Opfer er für den Job bringt. Ich bin zum Beispiel alleine für den Job in eine Großstadt gezogen.

Ob es einen Mangel an MCSEs gibt, weiß ich nicht. Guck dafür am besten einfach mal in Stellenausschreibungen beim Arbeitsamt, Stepstone, etc.

Ich würde einfach mal gucken, welche Schwerpunkte du lernen kannst bzw. was die Unternehmen so machen. Anschließend kannst du gezielter entscheiden was dir liegt.

viele Grüße,

smite

Geschrieben

Da du „nur“ eine Umschulung machst, weiß ich nicht ob sich dies auch im Einstiegsgehalt bemerkbar macht.

Er ist schon FISI. Das Wort Umschulung ist daher nicht richtig - es geht um eine Weiterbildung.

Geschrieben

Hallo wolphy,

man hört immer wieder, dass der MCSE (und auch andere Zertifizierungen) nichts wert seien. Das liegt wohl hauptsächlich daran, dass man früher (!) die Aufgaben einfach auswendig lernen konnte und die Prüfung bestanden hat. Das heißt, das Zertifikat belegt also nicht so wirklich, dass du den ganzen Kram auch in der Praxis umsetzen kannst. Viele Anbieter (einschließlich Microsoft) haben ihre Prüfungen aber inzwischen diesem Umstand angepasst und Praxisaufgaben in die Prüfungen eingebaut.

Ich persönlich finde die Zertifizierungen deswegen sinnvoll, weil du nicht in erster Linie deine Fachkenntnisse damit nachweist, sondern dass du das persönliche Engagement an den Tag gelegt hast, um die Prüfung zu bestehen. Das zeigt mir als Arbeitgeber, dass du professionell arbeitest und deine eigene Weiterbildung dir wichtig ist. Außerdem würde ich bei zwei Kandiaten, von denen einer den schriftlichen Nachweis seiner Fachkenntnisse hat, diesen bevorzugen. Sicherlich würden Bewerber in den ersten Gesprächen dann noch geprüft, ob die Kenntnisse auch wirklich vorhanden sind. Die "Auswendiglerner" fliegen also relativ schnell auf.

Kurzum: Ich würde eine Zertifizierung empfehlen.

Viele Grüße!

Stefan

Geschrieben

Bist Du (St)uffz oder FW?

Kannst du kein Studium machen? Reicht dafür die Zeit nicht? Ich hab mich damals nur über den FW informiert, da hat man ja eigentlich genug Zeit für einen Bachelor.

Zum Gehalt, du bist jetzt von der Bundeswehr "verwöhnt". Du hast neben Steuern halt keine Abgaben und musst dich wie Beamte auch nicht privat versichern.

Zu Berlin, da wollen halt viele leben und es gibt dafür aber eher "wenig" Arbeit.

Als FiSi ist 36.000 in Berlin schon ein gutes Gehalt (mMn)

Geschrieben

Der Dienstgrad ist in seinem Fall unerheblich, seine Ansprüche resultieren einzig aus der Verpflichtungszeit (abzüglich bereits erhaltener Weiterbildungen).

Um das niedrigere Einkommen nach dem Ausscheiden aus dem Dienst zu kompensieren gibt es ja die Übergangsgebührnisse. Voll berufstätig sind das noch 60% vom letzten Brutto für - imho - ein Jahr. Direkt im Anschluss die angepeilten 2100€ zu verdienen tut also nicht zwingend Not.

Geschrieben

Stimmt, wobei der FW sich länger verpflichten muss als der Unteroffizier (glaube ich).

Wenn er jetzt 25 ist kann er eh noch nicht solange dabei sein, FW ist glaube ich 8 oder 9 Jahre + idR brauch es eine Ausbildung vorher. Dann wird die zeit vermutlich nicht für ein Studium reichen.

Geschrieben

Nein die Ausbildung kannst Du als FW auch beim Bund machen.

Ich sehe es aehnlich wie Stefan, haben ist besser als nicht haben. Wenn Du Dich also nicht zwischen verschiedenen Zertifikaten oder Weiterbildungen entscheiden musst und der MCSE Deine einzige Wahl ist dann lohnt es sich auf jeden Fall.

Warum sollte man mit einer Weiterbildung (auch wenn sie an Wert nicht allzu hoch sein sollte) auf einmal niedriger verdienen als ohne.

Deine Kameraden verdienen so wenig, weil sie sich entweder unter Wert verkaufen oder aber einfach nicht gutes Geld Wert sind?

Geschrieben

Ohne das Lesen der Vorgeschichte ist die Frage bzgl. MCSE simpel zu beantworten. Solltest Du danach direkt in MCSE Projekte verwickelt sein, ist das Papier durchaus einiges wert. Falls nicht, vllt. nur ein kleiner Door-Opener mehr nicht.

Es gilt die Regel, dass das Papier nur aussagekraft hat, wenn Du es mit realen Arbeitsproben unterfüttern kannst.

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