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Berufsunfähigkeitsversicherung - Nötig als Mausschubser?


Gurki

Empfohlene Beiträge

Hallo,

ich war gerade bei meiner Bank und wie die Banken ja so sind, wollen die einem allmöglichen Krams andrehen. Ganz sinnvoll soll die Berufsunfähigkeitsversicherung sein.

Laut Rechnung kann ich mich bis 63j. (oder 67j.) versichern lassen und zahle monatlich 85€ (bzw. 87€) ein und würde bei einer Arbeitsunfähigkeit etwas über 1800€ monatlich erhalten.

Jetzt ist die Frage, man zahlt dann da jahrelang Summen ein, ab wann kann man denn dann nicht mal mehr 3-4h am Tag arbeiten? Die Versicherungen oder wer auch immer windet sich doch bestimmt damit, das Geld dann auszuzahlen, nach dem Motto: "Najaa... also so 3-4h am Tag arbeiten werden Sie doch schon noch können mit einem Schlaganfall". Irgendeine Ausrede lassen die sich doch bestimmt einfallen, damit sie nicht zahlen müssen?!

Sollte ich nun doch mein Geld monatlich von der Versicherung erhalten, bekomme ich dann außerdem noch Geld vom Staat in Form von Hartz4 o.ä.?

Wenn ich bis zu meiner Rente die Versicherung nicht in Anspruch nehmen konnte / durfte / musste, dann war mein investiertes Geld für die Katz, da ich nichts davon mehr sehe.

Laut Bank liegt das Risiko in meinem Beruf (Mausschubser also Softwareentwicker) Berufsunfähig zu werden bei 21% bis zu einem Alter von 63 Jahren. Bis zu einem Alter von 67 Jahren beträgt die Chance 30%.

Ist so eine Versicherung nun sinnvoll oder eher nicht? Habt ihr eine abgeschlossen? Warum?

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Ich habe eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Und zwar aus folgenden Gründen:

1) Ich bin Alleinverdiener und habe Ehemann und Kind zu versorgen

2) Im Falle einer Berufsunfähigkeit erhalte ich vom Staat maximal eine Erwerbsminderungsrente

2a) Anspruch auf ALG1 besteht nicht -> Bedingung hierfür: Man ist Alo, steht dem Arbeitsmarkt zur Verfüung und kann tatsächlich arbeiten

2b) Anspruch auf ALG2 (Hartz IV) besteht nicht -> hierfür müsste man arbeiten können!!

Früher gab es vom Staat eine Berufsunfähigkeitsrente, die gibt es aber seit dem 01.01.201 nicht mehr. Und die Erwerbsminderungsrente bekommt man auch nicht in den Ar... geblasen, sondern muss sie sich genauso erstmal durch Gutachten, Arztberichte usw. erkämpfen!

Und zu bedenken ist auch: Man kann nicht nur durch den Beruf Berufsunfähig werden, sondern auch durch einen Unfall, durch Krankheit etc. pp.

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Hi,

ich habe keine, und das Angebot scheint auch recht teuer zu sein.

Ich würde vermutlich eher eine Unfallversicherung abschließen, das ist wesentlich günstiger, und die zahlt eben auch "schon" bevor du berufsunfähig bist (bei Verlust eines Fingers o.ä.). Wenn ich mal überlege, wie viele Menschen ich kenne bei denen tatsächlich ein Finger fehlt scheint das so abwegig ja gar nicht zu sein.

1) Ich bin Alleinverdiener und habe Ehemann und Kind zu versorgen

Das ist natürlich auch noch ein Aspekt den es zu berücksichtigen gilt.

Und zu bedenken ist auch: Man kann nicht nur durch den Beruf Berufsunfähig werden, sondern auch durch einen Unfall, durch Krankheit etc. pp.

Keine Frage, aber man muss natürlich schon überlegen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist. Natürlich muss man auch immer überlegen, wieviel Geld man erübrigen kann. Ich halte diese Versicherung auch nicht für sinnlos, nur für mich ist die Wahrscheinlichkeit, als Büromensch berufsunfähig zu werden, so minimal dass ich ganz gut ohne diese Versicherung auskomme.

Bearbeitet von carstenj
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Wichtig für eine BU sind die magischen 50%. Selbst im Rollstuhl und einarmig kann man seinen Beruf noch weitestgehend ausüben, daher sind die Hauptursachen bei Informatikern für eine BU eher psychischer Natur (mal abgesehen von Krebs). Diese jedoch der Versicherung gegenüber zu beweisen und aufrecht zu erhalten - vor allem im Hinblick auf die zumutbaren Tätigkeiten - ist deutlich schwieriger, als die fünf abgesäbelten Finger bei einem Forstarbeiter vorzuzeigen.

Das, und die Tatsache dass Informatiker zur Gruppe mit dem geringsten Risiko gehören, haben mich damals dazu bewogen, das Geld lieber wo anders anzulegen und die BU als "Kann-ich-nur-etwas-besser-schlafen-wenn-ich-eine-habe"-Police abzustempeln. Würde eine Lebensversicherung höchstwahrscheinlich für sinnvoller halten, wenn ich eine Familie habe, oder Eigentum abbezahle.

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Laut Bank liegt das Risiko in meinem Beruf (Mausschubser also Softwareentwicker) Berufsunfähig zu werden bei 21% bis zu einem Alter von 63 Jahren. Bis zu einem Alter von 67 Jahren beträgt die Chance 30%.

Spannende Statistik der Bank. Aber ob das der Realität entspricht, dass jeder 5te Entwickler berufsunfähig mit Anspruch wird (was ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen kann) oder nur eine Marketingaussagen sind um mit dir zum Abschluss zu kommen, das weisst eben nicht.

Meine Meinung dazu hier: http://www.fachinformatiker.de/it-arbeitswelt/127303-berufsunfaehigkeitsversicherung-sinnvoll-fuer-fachinformatiker.html#post1141543

Bearbeitet von bigvic
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Ich habe keine BU, einfach aus dem Grund, dass ich einen zwar beschwerdefreien aber diagnostizierten Morbus Scheuermann habe.

Rückenleiden halt, da bezahlt man sich - gerade in einem sitzenden Beruf - dumm und dusslig wenn das mit drin ist.

Rücken raus nehmen würde bedeuten dass faktisch nur noch psychische Probleme abgedeckt sind, und die wirklich anerkannt zu bekommen... Also wenn du vorher keine Macke hattest, danach hast sie bestimmt :P

Allerdings erscheinen mit dir Versicherungsbeiträge doch etwas hoch, also wenn du überlegst, dann lass dir verschiedene Angebote machen und wäre dann ab was für dich besser ist.

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Tipp mal Lebensversicherung in Google ein und wähl den "News" Tab. Am Ende bist Du der Depp (ggf. werden Gesetze geändert, damit das sicher ist) und wenn nicht, wird solange prozessiert, bis Du evtl. pleite bist, sowohl seelisch als auch finanziell.

Das Konzept der BU ist eh nur in DE bekannt. Kannst Dir auch eine Dread Dease Versicherung holen, wo Du beispielsweise eine mgl. Krebsleiden z.Bsp. etc. absicherst. Macht vllt. mehr Sinn, besonders für Leute mit anderen Leiden, die generell keine BU mehr bekommen würden.

Ich halte mich da an das Konzept, nur das nötigste versichern, wie Haftpflicht etc. .

Sollte die BU nötig werden, befinde ich mich bei meiner Branche in einem körperlichen Zustand bei dem ich sicherlich keine 2000 netto im Monat mehr brauch bzw. noch Leben möchte.

Aber am Ende muss jeder selbst entscheiden wie Risikoaffin er ist.

Bearbeitet von UnknownX
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Angenommen er ist von der Hüfte abwärts gelähmt. Dann kann er immer noch einen Job als Fachinformatiker ausführen.

Nach meinem(zugegeben eher subjektiven) Verständnis der ganzen Thematik sind die Punkte, bei denen eine Berufs- -oder stärker- eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung greifen würde oft schon so gravierend, dass man eigentlich gleich eine Pflegeversicherung abschließen kann.

Gruß, Goulasz

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  • 1 Jahr später...

Was mich perse stört, ist die Tatsache, dass ich zu verschiedenen Versicherungen einige statistisch relevanten Daten im Netz finde. (haftpflicht, auto,...) Nur bei der BU, da halten sich viele Versicherung extremst bedeckt. Was gibt es zu verbergen?

Für mich ist das BU Thema gerade mit Familie wieder aktuell. Ich finde die fehlende Transparenz zu dem Thema mehr als merkwürdig. Und das gerade bei einer Versicherung bei der ich eine enorme Summe jährlich in's Nirvana bewege. Eigentlich müsste die Versicherungsbranche hier enorm viel tun, um Vertrauen zu schaffen, macht aber genau das Gegenteil. Das einzige Werbemittel ist da nur die Angst.

Bearbeitet von UnknownX
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1 hour ago, UnknownX said:

Was gibt es zu verbergen?

Eigentlich müsste die Versicherungsbranche hier enorm viel tun, um Vertrauen zu schaffen, macht aber genau das Gegenteil. Das einzige Werbemittel ist da nur die Angst.

Ich habe mich damit auch mal beschäftigt und ich sehe hier zwei große Probleme.

Problem Nr.1: Wann bist du nicht mehr arbeitsfähig als Informatiker? Da muss schon etwas richtig schlimmes passieren, denn selbst mit Querschnittslähmung (und teilweise sogar schlimmeren) kannst du noch an einem behindertengerechten Arbeitsplatz arbeiten. Womit sollte eine Versicherung bei einer BU also werben? "Wir zahlen eigentlich nur wenn sie eh praktisch schon tot sind" ? ...

Problem Nr.2: Will man die Versicherung in Anspruch nehmen, dann muss das erstmal "genehmigt" werden.

Angenommen du liegst ohne Gliedmaßen irgendwo im Wachkoma auf einer Pflegestation, willst du dann deiner Frau zumuten, einen ggf. jahrelangen Rechtsstreit mit der Versicherung zu führen, nur weil die Versicherung dann irgendwelche Schlupflöcher aus dem Hut zaubert und die Kosten dann auf die gesetzliche Pflegeversicherung abwälzen will? 

Oder wenn du eine psychische Erkrankung hast, die schwer nachweisbar ist und man dir einfach mal spontan Leistungsbetrug unterstellt? Davon hört man leider sehr oft wenn es um die BU geht.
 

Also wenn man eine BU abschließt, dann sollte man sich im klaren sein, dass man mit einer strategischen Leistungsverweigerung konfrontiert werden kann. Ob man darauf Lust hat, weil einem eine BU ein gutes Gefühl gibt, so lange es einem noch gut geht, muss natürlich jeder selber wissen ...

Bearbeitet von halcyon
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Ich hab meine BU zum Ende dieses Monats endlich mal gekündigt.

Hatte die abgeschlossen als ich eine Ausbildung zum Lageristen angefangen hatte... hab mich dann leider in den letzten 8 Jahren nicht mehr damit beschäftigt und damit Geld verschenkt :/

Zum Glück hing das ja auf dem Betrag fest den ich mir als Azubi gerade so leisten konnte

Bearbeitet von PVoss
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Völlig von der Diskussion losgelöst finde ich die erwähnte BU mit 85€ im Monat extrem teuer.

Ich zahle für meine BU (abgeschlossen mit 34) pro Halbjahr 270€ bei 3500€ monatlicher Ausschüttung im Leistungsfall.

Bearbeitet von MattR
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Soweit bin ich schon aufgeschlaut, dass Diskussionen über irgendwelche Monatsbeiträge wertlos sind ohne die dahinterstehende Person und dessen bisherige Krankheitsgeschichte inkl. die BU-Vertragsbedingungen zu kennen. Das ist viel zu individuell.

Bearbeitet von UnknownX
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vor 7 Stunden schrieb MattR:

Völlig von der Diskussion losgelöst finde ich die erwähnte BU mit 85€ im Monat extrem teuer.

Ich zahle für meine BU (abgeschlossen mit 34) pro Halbjahr 270€ bei 3500€ monatlicher Ausschüttung im Leistungsfall.

Da würde ich gerne mal den Versicherer kennen. Keine 50 Euro pM für 3500 euro Auszahlung würde ich als Spottpreis bezeichnen.
ich hatte mich mal informiert und würde mit Anfang 30 bei ähnlicher Auszahlung schon auf um die 100 Euro kommen und das ist eher ein günstiger Anbieter (MetallRente über SwissLife).


 

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vor 5 Minuten schrieb Graustein:

Da würde ich gerne mal den Versicherer kennen. Keine 50 Euro pM für 3500 euro Auszahlung würde ich als Spottpreis bezeichnen.
ich hatte mich mal informiert und würde mit Anfang 30 bei ähnlicher Auszahlung schon auf um die 100 Euro kommen und das ist eher ein günstiger Anbieter (MetallRente über SwissLife).


 

Cosmos Direkt

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Ehrlichgesagt plane ich mit 50 teilweise in den Ruhestand zu gehen und nur noch Freelance Projekte zu nehmen die mir zufällig über den Weg laufen ohne aktiv danach zu suchen. Der Rest wird aus Ausschüttungen und Mieteinnahmen bestritten. Das hängt aber auch davon ab ob ich meine Investitionsquote hoch genug halten kann.

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  • 9 Monate später...

http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/berufsunfaehigkeitsversicherung-beitraege-steigen-massiv-was-tun-a-1186411.html

 

Zitat

 

Wenn dann der Versicherungsfall eintritt, zicken die Versicherer auch oft.  Wenn dann der Versicherungsfall eintritt, zicken die Versicherer auch oft. In jedem fünften Fall bekommt der Kunde gar kein Geld.

[..]

Andererseits: Neun Milliarden Euro Beitragseinnahmen haben die Versicherer im Jahr 2016 für Berufsunfähigkeitsversicherungen, Invaliditätsversicherungen und verwandte Produkte kassiert.
Und nur rund 3,6 Milliarden Euro an Leistungen unmittelbar ausgezahlt.

Das weckt nicht gerade Vertrauen. Immer wieder hören wir von Fällen, wo ein Konzern auf Zeit spielt und im Schadensfall darauf setzt, dass dem Versicherten das Geld ausgeht - und er vor der Übermacht kapituliert

 

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