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Berufsunfähigkeitsversicherung - Nötig als Mausschubser?


Gurki

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Ich hatte es in einem anderen Faden dazu glaube ich schon geschrieben, aber sei es drum. *G*
Ich habe jahrelang eine BU gehabt. War auch mit guten Konditionen ausgestattet (35 Euro / Monat für 1.500 Euro oder so). Diesen Vertrag würde es so heute nicht mehr geben. Ich bin zum einen älter geworden und diese Verträge augenscheinlich generell teurer.

Das Ganze habe ich, nichts desto trotz, im letzten Jahr auslaufen lassen. ~400 Euro im Jahr für ein Szenario zu bezahlen, was ich nicht anstrebe, in unserem Job eher unwahrscheinlich ist und ich am Ende wohl zu hören kriege "Ne, also unter DEN Umständen gibt es kein Geld"? Da habe ich mir anders überlegt.

Schade nur, dass mir das erst nach 10+ Jahren aufgefallen ist. Was ich (und anfangs noch meine Eltern) da an Geld reingebuttert haben, geht auf keine Kuhhaut. Das waren zig Tausende von Euros, für schlussendlich Nichts.

...

Übrigens bin ich voll bei @bigvic. Ich habe die Berichte zwar gerade nicht mehr zur Hand, aber als ich vor der Kündigung stand, hatte ich natürlich auch meine Zweifel. Ob es nicht doch sinnvoll wäre, die zu behalten. Meine Eltern empfinden die nach wie vor als wichtig, hat man doch im TV erst wieder gehört, usw.

Aber, egal, wie lange ich im Netz gesucht habe, ich habe de facto nichts verwertbares und detailliertes an Statistiken zur Auszahlung gefunden. Werbung? Ohne Ende. Vorteile und Broschüren? Ohne Ende. Aber harte Fakten, erst Recht für uns IT´ler? Mangelware.

Das hat mich massiv abgeschreckt und bestätigt, zu kündigen. Wenn die BU nur halb so häufig vorkommen würde, wie propagiert, dann gäbe es dazu Berichte und Statistiken. Die gibt es aber nicht. Also ist das für mich nur ein weiteres, sicheres Geschäftsmodell für die große Versicherungswirtschaft in Deutschland, welche sich mit "German Angst" und der vermeintlichen "Sicherheit" eine goldene Nase verdient.

Seitdem habe ich direkt 1, 2 andere Versicherungen mitgekündigt. Ich war schlicht überversichert, wenn man ehrlich ist. Und Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.

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Am 8.1.2018 um 09:26 schrieb Errraddicator:

Ich war schlicht überversichert, wenn man ehrlich ist.

Haftpflicht, Hausrat, ReiseKV halte ich für unentbehrlich. Alles andere halte ich für weniger sinnvoll. 

Selbst Rechtsschutz: Deckungszusage gibt es oft nur, wenn man zu 100% auf der sicheren Seite ist. Aber dafür brauche ich dann keine RS, zahlt ja am Ende der Gegner. Nur für das gute Gefühl gegen Gutachterkosten abgesichert zu sein, die man sonst vorschießen müsste... da halte ich lieber einen Betrag X auf dem Tagesgeldkonto für sinnvoller, als 250 EUR Selbstbeteiligung bei 20 EUR Monatsgebühren für eine RS über Jahre hinweg ins Nirwana zu schicken.

Für Arbeitsrecht würde es Sinn machen, zahlt ja jeder selbst. Aber wer nur alle 5 Jahre den AG wechselt, kann sich ausrechnen wie viel er für die RS bezahlt hat, bis es zum potentiellen Streitfall kommt. 

 

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  • 3 Wochen später...
Am 29.3.2017 um 15:08 schrieb Graustein:

Keine 50 Euro pM für 3500 euro Auszahlung würde ich als Spottpreis bezeichnen.
ich hatte mich mal informiert und würde mit Anfang 30 bei ähnlicher Auszahlung schon auf um die 100 Euro kommen und das ist eher ein günstiger Anbieter (MetallRente über SwissLife).


 

Sieht bei mir ähnlich aus - ca. 110€ bei 3000 € Auszahlung mit Anfang 30 und bis zum 67. Lebensjahr.

Richtig übel wird das ganze, wenn du mal anfängst zu rechnen: 3000€ Auszahlung sind inflationsbereinigt in 30 Jahren nur noch knapp die Hälfte (2% Inflation p. A.). Wenn ich die 110€ beiseite lege und investiere habe ich bei weniger Stress deutlich mehr davon: http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/sparen-und-geld-anlegen/richtig-sparen-reich-werden-mit-25-euro-im-monat-15267968.html

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@Sheldor Und was machst du, wenn du Ende 2018 BU wirst? Wovon sparst du dann nochmal? Je nach Gehalt kommen über das Arbeitsleben hinweg locker mehr als eine Millionen Euro durch deine Arbeitskraft aufwärts zusammen. Dagegen ist eine BU-Absicherung preiswert , selbst mit 100 € im Monat. Klar blöd und gut gleichzeitig, wenn nix passiert. Daher zereiben sich viele Leute an dem Thema.

Statistiken zu wälzen sehe ich als sinnloses Unterfangen an. Ist schön, wenn wir ITler selten betroffen sind. Wenn ich aber dann leider doch zu den erlauchten winzigen Kreis der Betroffenen plötzlich gehöre, kann ich mir von der Statistik nicht viel kaufen. Anderseits zahlt ich als ITler noch relativ geringe Beiträge. Frag mal einen Dachdecker, der würde sich freuen.

Zur Inflation: deswegen zieht die BU Beitrag-Höhe ggf. jährlich an, je nach Vertrag etc. pp. Und somit auch die Auszahlungssumme.

BU ist halt eine Statusabsicherung (Luxus-Versicherung), die man sich leisten kann, aber nicht muss. Mit allen Konsequenzen. Bei ordentlichem monatlichen Gehalt sind 100€ - 200€ prozentual gesehen Peanuts. Deswegen steht die BU auch so in der Kritik, da es sich leider nur Gutverdiener leisten können / dürfen. Aber es werden auch, wie gesagt, nicht nur läppische 10 000 € in dem Umfeld abgesichert.

Und klar tun Versicherungen alles um die Zahlung zu verweigern - wenn gleich es manchmal wahrlich grenzwertig ist. Wenn die lari-fair alles durchwinken ist das Unternehmen fix pleite. Hier geht es ggf. um enorme Summen pro Versicherten. Daher macht man solch einen Vertrag, wenn gewollt, auch nicht via Preisvergleich-Portale beim Frühstück. Das ist fahrlässig und dämlich. Das muss entsprechend abgeklopft und verstanden werden.

Bearbeitet von UnknownX
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Ich finde, dass 100 Euro netto / Monat definitiv ein stolzer Betrag sind. Selbst, wenn man z.B. 3 oder 4k Netto verdient. Bei 2k Netto ganz zu schweigen. Das sind in jedem Fall einige Prozentpunkte des monatlichen Nettos, welche man dafür investieren darf. Für eine Wahrscheinlichkeit, welche nicht der Rede wert ist. Da kann man auch gleich Lotto spielen.

Und dass Du ausgerechnet in einem Informatiker-Forum mathematische Grundlagen wie Statistiken, Wahrscheinlichkeiten und Kosten/Nutzen-Rechnungen in Abrede stellen möchtest, weil "es könnte ja sein, dass..." finde ich, gelinde gesagt, ein starkes Stück. Unsere ganze Branche und all deren Errungenschaften basieren auf harten Fakten und Systemen wie Wahrscheinlichkeiten und Co.. Hätten die Pioniere von damals Deine Mentalität gehabt, gäbe es heute wohl keine Computer und keine IT. Aber, sie wären abgesichert, für den Fall, dass es vielleicht doch nicht funktioniert eine Turingmaschine zu bauen.

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Am 3.2.2018 um 23:34 schrieb UnknownX:

Und klar tun Versicherungen alles um die Zahlung zu verweigern - wenn gleich es manchmal wahrlich grenzwertig ist. Wenn die lari-fair alles durchwinken ist das Unternehmen fix pleite.

Der Punkt ist nicht, dass sie es tun. Der Punkt ist, dass sie es oft mit dem Hintergedanken tun, dass der quasi schon mittellose gewordene Kläger sich nicht ewig durch alle Instanzen klagen und die Gutachterkosten permanent vorstrecken kann. Denn bis eine Partei abschließend Recht bekommt, kann gut Zeit ins Land gehen. Und bis dahin zahlt jeder die Brötchen selbst. Was für eine Versicherung ungleich einfacher ist, als dem gerade berufsunfähig gewordenen Familienvater. Es empfiehlt sich wohl daher zusammen mit der BU auch eine RSV abzuschließen ...

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Am 8.1.2018 um 09:26 schrieb Errraddicator:

 in unserem Job eher unwahrscheinlich ist

Und hierzu sage ich nur: Falsch gedacht. "Unser Job" ist so breitgefächert.... wenn dein Arbeitsplatz nicht direkt daheim ist und du z.B. pendeln musst (egal ob über die Öffis (ja auch Züge & Busse haben Unfälle) oder mit dem Auto)...du ggf. zu Kunden rausfahren musst um entweder Produkte vor-oder aufzustellen (ich sage nur die netten kleinen APC USVs bei denen man sich nen Bruch heben kann). Ich habe allein auf meinen 70km Weg nach Frankfurt (mit dem Auto): MINIMUM 3 Situationen pro Fahrt die auch schief gehen und die zur BU führen könnten. (und nein es liegt nicht immer an meinem Fahrstil) und das stellt man sich jetzt bei jemandem vor der die Hälfte seiner Arbeitszeit im Auto sitzt weil er zu Kunden raus muss, auf Messen aktiv ist oder oder oder... Vorsicht bei Verallgemeinerungen :)

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Eine Versicherung hat es nun mal so ansich, wenn man sie nicht brauch ist es raus geschmissenes Geld. 

Kommst du aber in die Lage nicht mehr arbeiten zu können und nur noch sehr wenig und diese Versicherung bewahrt dich vor HarzIV, dann wirst du Freudensprünge machen. Eine Versicherung ist eben auch da, sich sicher zu fühlen wenn was passiert.

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vor 3 Stunden schrieb t0pi:

Und hierzu sage ich nur: Falsch gedacht. "Unser Job" ist so breitgefächert.... wenn dein Arbeitsplatz nicht direkt daheim ist und du z.B. pendeln musst (egal ob über die Öffis (ja auch Züge & Busse haben Unfälle) oder mit dem Auto)...du ggf. zu Kunden rausfahren musst um entweder Produkte vor-oder aufzustellen (ich sage nur die netten kleinen APC USVs bei denen man sich nen Bruch heben kann). Ich habe allein auf meinen 70km Weg nach Frankfurt (mit dem Auto): MINIMUM 3 Situationen pro Fahrt die auch schief gehen und die zur BU führen könnten. (und nein es liegt nicht immer an meinem Fahrstil) und das stellt man sich jetzt bei jemandem vor der die Hälfte seiner Arbeitszeit im Auto sitzt weil er zu Kunden raus muss, auf Messen aktiv ist oder oder oder... Vorsicht bei Verallgemeinerungen :)

Wenn einem auf dem Arbeitsweg, auf der Arbeit (auch beim Kunden) mir etwas passiert, dann zahlt die Berufsgenossenschaft. Nennt sich Arbeitsunfall bzw. Wegeunfall (wenn es auf dem Weg zur Arbeit oder von der Arbeit nach Hause passiert).

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On 2/5/2018 at 2:39 PM, Kwaiken said:

zusammen mit der BU auch eine RSV abzuschließen ...

Die hilft dir auch 0, wenn der Vertrag löchrig wie ein Käse ist. Und irgendwann steigt auch die RSV aus. 

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On 2/5/2018 at 9:38 AM, Errraddicator said:

Und dass Du ausgerechnet in einem Informatiker-Forum mathematische Grundlagen wie Statistiken, Wahrscheinlichkeiten und Kosten/Nutzen-Rechnungen in Abrede stellen möchtest, weil "es könnte ja sein, dass..." finde ich, gelinde gesagt, ein starkes Stück. Unsere ganze Branche und all deren Errungenschaften basieren auf harten Fakten und Systemen wie Wahrscheinlichkeiten und Co.. Hätten die Pioniere von damals Deine Mentalität gehabt, gäbe es heute wohl keine Computer und keine IT. Aber, sie wären abgesichert, für den Fall, dass es vielleicht doch nicht funktioniert eine Turingmaschine zu bauen.

Jetzt tu du mal nicht so künstlich brüskiert :rolleyes:. Keine Ahnung was dein Post mit meiner Aussage zu tun hat. Hauptsache mal was gesagt?

 Die Sicht eines Versicherungsunternehmens und die Sicht des individuellen Kunden sind zwei völlig Verschiedene. Klar rechnet die Versicherung auf Basis von Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Berufsgruppen. Wie sonst soll Geld verdient werden. 

Aber was bringt dir denn die Aussage "BU als ITler zu werden, ach das ist nur zu 0,1 % wahrscheinlich".  Gar nix, wenn Du zu den 0,1 % gehörst. Wie willst du denn bitte die Wahrscheinlichkeit für dich persönlich berechnen, ob du in 10 Jahren an Krebs erkrankst, einen schweren Unfall erleidest etc. pp.? Da bringen dir irgendwelche Statistiken von Versicherungen genau gar nichts.

Das ist dann Lotto spielen! Klar kann man das Risiko bewusst in Kauf nehmen. Das ist legitim.

Ich verteidige nicht die BU, ich finde nur die Art und Weise der Diskussion darüber seltsam.

 

Bearbeitet von UnknownX
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