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Geschrieben (bearbeitet)
Und wenn der Bewerber das AC machen will ? Dann macht man ACs mit Bewerbern, die man eigentlich gar nicht im Unternehmen haben will ...

Der wird einfach mit den anderen (Berufseinsteiger-)Bewerbern ins AC geschickt. Ob einer mehr oder weniger spielt anscheinend keine Rolle. Bei der folgenden "Vielen Dank, ... aber leider haben wir uns für jemand anders entschieden"-Massenmail ebenso wenig.

Versteht mich nicht falsch: ich finde die Praxis für den Bewerber mehr als unbefriedigend. Aber aus Sicht eines kapitalorientierten Unternehmens ist das, das muss ich zugeben, kein ungeschickter Schachzug.

Mal abgesehen davon, dass ich die Meinung der Mehrheit hier teile und mich mit XX Berufsjahren keinesfalls in ein AC zwängen würde. Auch nicht für einen der Big4. Wenn ich schon als Berater meine Brötchen verdienen muss, ein bisschen Selbstachtung darf sich auch ein Consultant bewahren ;-)

Bearbeitet von Kwaiken
Geschrieben

Allgemeine Frage ... machen eure Firmen CV-checks?

Also wie oben beschrieben arbeiten wir gerne mit Referenzen, aber spätestens wenn man sich handelseinig ist und der Vertag unterschriftsreif bzw. bei der Unterschrift, dann möchten wir alle Angaben überprüfen dürfen (also eine Prüfung, ob der Uniabschluss stimmt, Anruf bei 2-3 Ex-Arbeitgeber ob das Arbeitszeugnis stimmt, etc.). Ich kannte das aus früheren Firmen nicht, aber finde das ehrlich gesagt in Ordnung, auch wenn es etwas nervig sein kann als Bewerber.

Geschrieben (bearbeitet)
also eine Prüfung, ob der Uniabschluss stimmt,

Die Uni darf aus Datenschutzgründen meist keine Informationen preisgeben. Eine einfache Möglichkeit ist eine beglaubigte Kopie zu fordern, wenn man Zweifel an Noten oder dem Abschluss selbst hat.

Anruf bei 2-3 Ex-Arbeitgeber ob das Arbeitszeugnis stimmt, etc.

Dazu habe ich ja in diesem Thread (hier, hier, hier und hier) schon was geschrieben. Zusammengefasst: halte ich aus den genannten Gründen für nonsens.

Ich kannte das aus früheren Firmen nicht, aber finde das ehrlich gesagt in Ordnung, auch wenn es etwas nervig sein kann als Bewerber.

Wenn Ihr die Daten der Bewerber prüfen wollt, bekommen die Bewerber im Gegenzug auch die Chance, eure Angaben nachzuprüfen? Ich denke da spontan an die häufig beworbenen Weiterbildungsmöglichkeiten, Möglichkeiten des Überstundenabbaus, evtl. Richtigkeit der Reisezeiten usw.? Darf man bei euch dann 2-3 potentielle Kollegen anrufen und sie fragen, ob alles so stimmt oder man im Endeffekt nur groß mit der Möglichkeit zum Abbau der Überstunden prahlt, in der Praxis aber aufgrund der Belastung sowieso nie dazu kommt und daher auch nie Zeit für Weiterbildungen ist?

Bearbeitet von Kwaiken
Geschrieben (bearbeitet)

Wenn Ihr die Daten der Bewerber prüfen wollt, bekommen die Bewerber im Gegenzug auch die Chance, eure Angaben nachzuprüfen? Ich denke da spontan an die häufig beworbenen Weiterbildungsmöglichkeiten, Möglichkeiten des Überstundenabbaus, evtl. Richtigkeit der Reisezeiten usw.? Darf man bei euch dann 2-3 potentielle Kollegen anrufen und sie fragen, ob alles so stimmt oder man im Endeffekt nur groß mit der Möglichkeit zum Abbau der Überstunden prahlt, in der Praxis aber aufgrund der Belastung sowieso nie dazu kommt und daher auch nie Zeit für Weiterbildungen ist?

Klar, warum auch nicht? Es ist ja auch immer die Empfehlung hier im Forum mit aktuellen Mitarbeitern (wenn möglich) zu sprechen, wenn man sich auf eine Stelle bewirbt, so dass man ein ungeschöntes Bild bekommt von der Firma.

Linktipps: hier und hier. (offensichtlich eine klassiche Kultur/Mentalitätsfrage)

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben
Klar, warum auch nicht?

Finde ich gut. Da würde ich im Gegenzug auch den ein oder anderen Kunden mal anrufen und fragen, ob ich ihn auch als persönliche Referenz für euch angeben kann.

Linktipps: hier und hier. (offensichtlich eine klassiche Kultur/Mentalitätsfrage)

Ich sehe das Problem in Deutschland kaum. Bewerber aus dem (europäischen) Ausland beschönigen manchmal, ja. Aber deutsche Bewerber bleiben i. d. R. sehr nah bei der Wahrheit, wenn es um Fakten geht. Der Rest ist Auslegungssache.

Wenn in einer 10 Mann Bude der Hauptfrickler schreibt, er wäre Teamleiter, dann mag das stimmen. Er muss ja nicht erwähnen, dass sein Team aus ihm und dem Azubi bestand. Gehört zu unserem Job da nachzufragen, wieviele Leute er denn genau "geleitet" hat. Und da wird der deutsche Bewerber sicher nicht schwindeln.

Wobei das wäre ja mal ein Thema für eine spannende Umfrage hier im Forum, findest Du nicht? ;)

Geschrieben

Also ich weiß ja nicht wer bei euch alles ACs macht, aber ich kenne das eher aus den gehobenen Führunsgpositionen.

Im Grunde ist ein AC dazu gedacht, jemanden ungeschminkt zu sehen. Für ein Vorstellungsgespräch kann sich jemand verstellen, als auch Person. In einem 2 tägigen AC geht das nicht, besonders interessant wird es im Grunde erst wenn man zusammen Abend essen geht. Da werden die Leute ungezwungener und geben mehr von sich preis.

Wer denkt das Personaler das nur machen, weil Sie nichts Besseres zu tun haben, sollte sich mit der Materie mal auseinander setzen. In der Regel sind die Personaler die bei solchen ACs anwesend sind sehr erfahren und durchschauen eine Person recht schnell.

Man kann eigentlich sagen, umso höher die angestrebte Position, um so wahrscheinlicher und sinnvoller ist ein AC. Warum?

Ganz einfach, weil die falsche Wahl richtig viel Geld kostet. Eine Führungskraft zu nehmen, die sich nachher als Trugschluss herausstellt, kostet dem Unternehmen locker flockig 40 bis 50 TEUR. Je nachdem wie lange die Person da war.

Fachlich kann man viel einfacher prüfen was jemand drauf hat als mit einem AC. ACs sind reine psychologische Mittel um das wahre Gesicht einer Person zu sehen. Auch will man sehen wie die Person sich in der Gruppe verhält, wie Sie an Aufgaben heran tritt.

Ob Sie eher passiv oder aggressiv ist, ob Sie in der Lage ist Aufgaben zu übernehmen. Sich im Team einzugliedern.

Im Grunde spart man damit nur kosten, sonst nichts.

Geschrieben
[...]Ich finde das Konzept der "Referenzen" nicht schlecht (kennt der eine oder andere vielleicht aus Übersee). Wir fragen nach Ansprechpartner (gerne die zuständige Führungskraft) bei den letzten Firmen die man anrufen darf und rufen dort an und sprechen mit denen => ergibt ein gutes erstes Bild und selten Überraschungen.
Es hat durchaus seine Vorteile, ist aber nicht immer sinnvoll einsetzbar bzw. nur für die Zielgruppe der internen Mitarbeiter bei Firmen, die mit anderen internen Mitarbeitern zusammen gearbeitet haben

Bei externen Mitarbeitern wird das ganze schon schwieriger (egal ob nun als Freelancer oder in AÜ).

Und zwar zusätzlich zu den bereits genannten Gründen z.B. auch aus Datenschutzgründen.

Wenn man z.B. eine Geheimhaltungserklärung unterschreiben muss, dass man keine Kundendaten heraus gibt, dann muss man erst einmal potentielle Referenzgeber fragen, ob man deren Daten herausgeben darf. Wollen diese das nicht (das kann durchaus öfter vorkommen, als man denkt, denn wenn sie nichts davon haben, wieso sollten sie dann ihre Zeit opfern für einen ehemaligen extern Mitarbeiter?), dann kann man schauen, wie man an andere Referenzen kommt.

Genauso auch, wenn die Kollegen ausschließlich aus anderen Externen bestanden, zu denen man keinen Kontakt mehr hat, nachdem das Projekt beendet ist.

Das ist genauso wie mit Arbeitszeugnissen - eigentlich stünden sie einem zu, aber praktisch bekommen tut man sie als Freelancer nur in Ausnahmefällen oder als persönlichen Gefallen.

Bei Dienstleistern / Vermittlern kommt einem das zudem oftmals eher so vor, als ob sie nach internen Kontaktdaten in Firmen fischen, als wirkliches Interesse an den Aussagen der Referenzgeber zur Person haben, um die es geht.

Es kommt bei diversen Firmen einfach negativ an, wenn sich wer Fremdes dort meldet und mitteilt, dass er die Daten über Ex-Mitarbeiter xyz hat und als Referenz angegeben wurde und dann fließend im Übergang noch nachfragt, ob denn noch Bedarf an Arbeitskräften bestünde.

Mancher mag sich zwar auch geschmeichelt fühlen, dass er als Referenz angegeben wurde - den meisten ist es hingegen eher lästig.

Wer eher im Hintergrund tätig wird, an den wird sich nach ein paar Monaten auch nicht mehr erinnert.

[...]Und wie gesagt wenn man mehrere Jahre Berufserfahrung hat und nicht einen einzigen nennen kann, der einem potentiellen AG bestätigen kann, dass man gute Arbeit leistet, qualifiziert ist, etc. ist das nun wirklich kein Pluspunkt.

Wenn ich ehrlich sein soll, dann sind Referenzen in meinen Augen nicht mehr als Einschätzungen von anderen Leuten, da man entweder zu faul oder nicht (fach)kompetent genug ist, um sich seine eigene Meinung über eine Person zu bilden, oder aber dass man seiner eigenen Einschätzung nicht genug vertraut.

Vor allem im Sicherheitsbereich (die Projekte, für die man die Ü2/Ü3 braucht) ist es zudem sehr ungern gesehen, als Referenzgeber herhalten zu sollen.

Am Arbeitszeugnis ändert sich weder die Wahrnehmung, noch der Inhalt auch nach Jahren. Auch wenn der Weggang vielleicht mit Ärger mit dem Chef garniert war, ändert sich an dem bereits ausgestellten Zeugnis nichts.

So kann es z.B. sein, dass die Referenz sich vielleicht aufgrund der Art, wie das Vertragsverhältnis beendet wurde (recht kurzfristiger Übergang mit Nehmen des Resturlaubs z.B.), verprellt ist, und sich daher eher negativ über die Person äußert, auch wenn er vielleicht ein super Mitarbeiter war.

Klar ist ein persönliches Gespräch aussagekräftiger, wenn der Bewerber denn auch wirklich mit dem Referenzgeber über einen gewissen Zeitraum aktiv zusammengearbeitet hat und ehrlich zum potentiellen neuen Arbeitgeber ist. Aber auch dabei ist es immer die Meinung desjenigen und keine objektive Beurteilung.

Es gibt durchaus auch Leute, die halt etwas introvertierter sind und die bei Teamleistungen sich lieber in den Hintergrund stellen, auch wenn sie vielleicht eigentlich den größten Anteil am Teamerfolg hatten und diejenigen, die sich gerne ins Rampenlicht drängen.

Was meinst du, wen von den beiden der Vorgesetzte besser beurteilen würde? Denjenigen der im Hintergrund super Arbeit leistet, sich jedoch nichts drauf einbildet und es nicht an die große Glocke hängt, oder denjenigen, der sich mit fremden Federn schmückt und die große Klappe hat und so tut, als hätte er das alles alleine gemacht?

Referenzen sind einfach ein sehr zweischneidiges Schwert - vor allem, da man nicht weiß, was die Referenz denn über einen erzählt. Vor allem in der Leistungsgesellschaft, in der jeder nur auf sein eigenes Wohl fixiert ist, sehe ich das mehr als nur kritisch. Es gibt so viele Leute, die freundlich tun, hinten rum einen jedoch überall versuchen schlecht zu machen und einem vielleicht auch den Erfolg nicht gönnen. Von diesen Personen muss man vielleicht nur einen unter seinen Referenzen haben, und schon kann man die Stelle vergessen.

Wenn man als Freelancer schon, sagen wir einfach mal 5-10 Jahre, in der Branche unterwegs ist, auch mit längeren Projekten (auch mal 1-3 Jahre z.B.) bei Firmen, meinst du dann nicht, dass man alleine schon daran sieht, dass derjenige nicht nur Kurzauftritte hatte, sondern so lange in der Branche überlebt hat, dass er was auf dem Kasten haben muss? Braucht man da wirklich noch Referenzen?

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