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Geschrieben
Ich hab eine Frage Static was meinst du mit fiktiv? ich glaube das Projekt muss trotzdem durchgeführt werden?

Mit fiktiv meine ich, dass du dir ein Projekt ausdenkst aber nicht in der Realität durchführst. Ich bin zb. gelernter IT-Systemelektroniker und hatte das Thema "Planung- Aufbau und Inbetriebnahme eines kleinen Firmennetzwerkes inkl. Hardware".

Das Projekt sollte laut IHK Vorgaben zwischen 25 und 40 Stunden betragen, ich weiß es nicht mehr genau. Die Aufträge, die wir im Betrieb bearbeitet hatten, dauerten allerdings maximal 4 Stunden. So habe ich mir, wie viele andere meiner Kollegen auch, ein Projekt ausgedacht, das ich auf die vorgegebene Stundenanzahl strecken konnte.

Geschrieben
Das Projekt sollte laut IHK Vorgaben zwischen 25 und 40 Stunden betragen

Nein, falsch. Die Projektdauer ist in der Berufsverordnung (die Gesetzeskraft hat!) auf 35 Stunden (70 Stunden bei FIAE) festgelegt.

Zudem: fiktive Projekte sind gefährlich. Ich habe es durchaus erlebt, dass Prüfer während der im Antrag vorgesehenen Durchführungszeit mal den Azubi im Betrieb besucht haben.

Geschrieben

Ok, dann waren es 35 Stunden und bei euch FISIs sind es 70 inkl. Dokumentation.

Gefährlich und unbedingt empfehlenswert ist diese Vorgehensweise definitiv nicht aber manchmal geht es nicht anders, auch wenn Ausbildungsbetriebe dazu verpflichtet sind, ihren Azubis solche Projekte zu ermöglichen. Uns wurde diese Methode sogar von den Ausbildern empfohlen und gegen geprüft. Unsere Ausbilder waren oder sind immer noch der Meinung, dass diese Variante gerade bei ITSEn sehr verbreitet ist und den IHKn bekannt ist. Im Fachgespräch wurde ich zum Projekt auch nicht weiter befragt.

Geschrieben

Ich gehe mal von aus, die Prüfer wissen, dass die meisten Projekte mehr oder weniger nie der wirklichen Realität entsprechen. Wie soll das auch funktionieren bei illusorischen Vorgaben seitens der IHK. Beispiel Bearbeitungszeit für die Dokumentation 8-10 Stunden bei FISI. Ich denke jeder weiß, dass eine Doku gern mal doppelt solange dauert wie das eigentliche Projekt.

Dann kommt der Bearbeitungszeitraum hinzu, viele kleine Betriebe arbeiten nach Auftragslage und da ist es schlicht nicht immer möglich Projekte durchzuführen. Also was passiert: Man denkt sie entweder aus oder viele verschiedene Aufgaben werden zu einem Projekt zusammengebastelt.

Ich finde das aber auch nicht schlimm, manchmal will es die Praxis so.

Geschrieben

Genau so ist es. Es interessiert die IHK ja nicht, wie die Auftragslage im jeweiligen Betrieb ist, wichtig ist nur dass ihr größere Projekte planen, durchführen und dokumentieren könnt. So haben es unsere Ausbilder zumindest immer gesagt. :)

Um wieder auf das eigentliche Problem zurückzukommen, so schlecht sind die Ergebnisse nun auch nicht. Wenn Jamal rechtzeitig einen neuen Betrieb findet und in den kommenden Wochen/Monaten fleißig lernt, kann er es schaffen.

Geschrieben
so schlecht sind die Ergebnisse nun auch nicht.

Ich glaube nicht, dass er mit diesen Ergebnissen Chancen am Arbeitsmarkt hat. Viel schlechter geht es ja kaum. Ok, ein "ungenügend" wäre noch drin.

Wenn man Bewerber mit "ausreichend" hat, weiß man mit einiger Erfahrung als Personaler, dass da fachlich kaum etwas zu holen ist. Die Bewerbung käme direkt auf den "Ablehnen"-Stapel.

Das mag natürlich in anderen Unternehmen anders sein. Und beim Einstellungstest könnte der Bewerber auch noch eine Chance bekommen. Aber dafür muss man erstmal eingeladen werden.

Geschrieben

Die genauen Entscheidungskriterien von Personalverantwortlichen kenne ich nicht. Ich kann nur von meinen ehemaligen Azubikollegen sprechen, von denen 4 beim ersten Mal durchgefallen sind aber dennoch alle einen Job gefunden haben. Es mag vielleicht am großen T als Ausbildungsbetrieb liegen, am Vitamin B (was ich weniger glaube) oder am Standort (Großstadt).

Der Eine hatte sehr viele Fehltage, mehrere sogar unentschuldigt und dazu schlechte Noten in der Berufsschule als auch auf dem IHK Abschlusszeugnis. Dennoch hat er eine gute Stelle bei einem anderen Konzern bekommen. Bei den Anderen sah es nicht anders aus, ausgenommen der vielen Fehltage. Wenn die Noten nicht stimmen, muss dafür umso mehr der Lebenslauf + Motivationsschreiben überzeugen können.

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