Labtexc Geschrieben 23. Juli 2015 Geschrieben 23. Juli 2015 Hallo Kollegen, Was haltet ihr als angemessene Tages-Pauschale für den Rufbereitschaftsdienst? Rahmenbedingungen: man kann sich aufhalten wo man will, 60 Minuten Reaktionszeit, 5 Werktage + Samstag/Sonntag Einsätze werden extra pro Anruf vergütet Danke für euren Input Zitieren
prauc Geschrieben 23. Juli 2015 Geschrieben 23. Juli 2015 Erfolgt tatsächlich nur eine Vergütung für einen Anruf? Denn dann würde ich das definitiv nicht machen (wollen).. 60 Minuten Reaktionszeit hin oder her. Flexibilität ist doch trotzdem keine da. Gesendet von iPhone mit Tapatalk Zitieren
Labtexc Geschrieben 23. Juli 2015 Autor Geschrieben 23. Juli 2015 Hä? Ich will von euch wissen was ihr als Pauschalen erhaltet oder angemessen findet. Anrufe werden natürlich extra vergütet - so wie oben beschrieben Zitieren
Static Geschrieben 23. Juli 2015 Geschrieben 23. Juli 2015 Weißt du denn schon wie hoch die Anrufe vergütet werden? Ich halte und kenne es auch selbst so, dass eine Woche Rufbereitschaft mit zumindest 20€ pro Tag (ohne etwas zu tun) vergütet werden sollte, solange Anrufe die Ausnahme sind. Zitieren
Thanks-and-Goodbye Geschrieben 23. Juli 2015 Geschrieben 23. Juli 2015 Eine gute Freundin bekommt für eine Woche - gestaffelt nach Wochentag und Wochendene - (incl. Wochenende) ca. 350 € für die reine Bereitschaft, eingeschlossen sind da pro Tag 1h Arbeitszeit, alles darüber wird extra vergütet. Feiertage werden zusätzlich vergütet. Zitieren
Static Geschrieben 23. Juli 2015 Geschrieben 23. Juli 2015 :confused: wow... ich dachte mit meinen 160€ pro Woche bin ich schon gut bedient (Mo bis Mo inkl. ~5 Stunden Arbeitszeit an Wochenenden). Zitieren
Fatbeard Geschrieben 24. Juli 2015 Geschrieben 24. Juli 2015 ich bekomme 150 pro Woche plus sobald ich einen Finger geschäftlich rühre die Stunden mal 1,5 gut geschrieben, samstags doppelt und sonntags und feiertags sogar 2,5 mal. Zitieren
Crash2001 Geschrieben 24. Juli 2015 Geschrieben 24. Juli 2015 Ich würde mal sagen, das hängt ganz davon ab, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass denn ein Einsatz in der RB erfolgt und zudem, ob man vor Ort hinfahren muss, oder das Ganze per Remote durchführen kann im Normalfall. Wie viel für die Bereitschaft fällig wird, kommt auch ganz drauf an, was man denn eigentlich macht, bzw. wie hoch der normale Stundensatz ist. Jemand im 1st Level, der Bereitschaft macht, wird sicherlich einen anderen Stunden- oder Tagessatz für Bereitschaft haben, als jemand im 3rd Level. Teilweise wurde es nach Stunden abgerechnet, teils pauschal für den ganzen Tag (aber immer Einsätze zusätzlich dann). Also z.B. Bereitschaft von jeweils 18 Uhr bis 7 Uhr am Tag drauf und übers WE halt komplett durch. Zuschläge für Bereitschaft am WE oder so gab es nicht, sondern nur bei Einsätzen in der Rufbereitschaft. In 95% der Fälle musste ich nicht rausfahren. Ansonsten hatte ich zwischen 1-2 Stunden Zeit, jeweils ins Büro zu fahren (ca. 15 Minuten Fahrtzeit jeweils). Bei Einsatz waren halt die normalen 100% plus eventuelle Zuschläge (Nacht-, Samstags-, Sonntags-, Feiertagszuschlag) fällig. Zitieren
MattR Geschrieben 24. Juli 2015 Geschrieben 24. Juli 2015 Ich habe anno 2005-2008 für ein Banken RZ gearbeitet und dabei auch regelmäßig Rufbereitschaften gemacht, diese gingen unter der Woche von 19:00 - 06:30 oder von Freitag 19:00 bis Montag 06:30. Eine Nacht unter der Woche hat 250€ und ein Wochenende 800€ Rufebereitschaftspauschale gebracht. Pro angenommenem Anruf gab es noch einmal 68€ plus die Arbeitszeit + Zeitzuschlag nach BGB aufs Stundenkonto. Typischerweise hatte man eine Schicht von Montag - Donnerstag oder die Wochenendschicht. Hatte man keine Schicht und wurde trotzdem angerufen und ist ans Telefon gegangen gab es allein für die Annahme des Anrufs 90€ auch wenn man danach nichts gemacht hat. Wurde man aktiv zählte der Abend das Wochenende als reguläre Schicht. Dies kam in meinen fast 4 Jahren allerdings nur einmal vor weil die Rufbereitschaft nicht erreichbar war. Zitieren
bigvic Geschrieben 24. Juli 2015 Geschrieben 24. Juli 2015 (bearbeitet) Rahmenbedingungen: man kann sich aufhalten wo man will, 60 Minuten Reaktionszeit, 5 Werktage + Samstag/Sonntag => das bedeutet du kannst faktisch eine woche lange genau garnix machen ausser einkaufen gehen. Ich gehe davon aus du arbeitest ganz normal 8 Stunden am Tag. Dann ist die Bereitschaft ... 5 x 16 + 2 x 24 = 128 Stunden Bereitschaft. Wenn wir nur mal 5 Euro Stundenlohn rechnen wären das 128 x 5 = 640 Euro. Ich hatte damals (2005-2006) für so eine Woche Rufbereitschaft (last level support) eine Bruttopauschale für 800 Euro bekommen. Erster Anruf glaub 80 Euro zzgl. Arbeitszeit, dann je 60 Euro für weitere Anrufe am gleichen Tag. Das war für mich damals i.O. - es gab aber auch Kollegen denen war das zu wenig und haben dankend abgelehnt. ich dachte mit meinen 160€ pro Woche bin ich schon gut bedient (Mo bis Mo inkl. ~5 Stunden Arbeitszeit an Wochenenden). Das ist nicht mal ein schlechter Witz. Bearbeitet 24. Juli 2015 von bigvic typo Zitieren
MattR Geschrieben 24. Juli 2015 Geschrieben 24. Juli 2015 => das bedeutet du kannst faktisch eine woche lange genau garnix machen ausser einkaufen gehen. Unter Reaktion verstehe ich nur ans Telefon zu gehen bzw. zurückzurufen nicht die Arbeit aufzunehmen. Zitieren
carstenj Geschrieben 24. Juli 2015 Geschrieben 24. Juli 2015 Hi, Unter Reaktion verstehe ich nur ans Telefon zu gehen bzw. zurückzurufen nicht die Arbeit aufzunehmen. naja, das muss man eben genauer definieren. Ich behaupte mal, dass wenn das nicht eindeutig besprochen wurde, Ärger vorprogrammiert ist. Zitieren
knusperigel Geschrieben 24. Juli 2015 Geschrieben 24. Juli 2015 Bei mir sind es 30€ pro Tag und 50€ fürs WE. Für die angerissene halbe Stunde 9,50 für Feiertag und WE das doppelte. Dafür aber 24/7/365. Und wir reden natürlich von Brutto. Nicht viel aber annehmbar. Zitieren
bigvic Geschrieben 24. Juli 2015 Geschrieben 24. Juli 2015 (bearbeitet) Dafür aber 24/7/365. Und wir reden natürlich von Brutto. Nicht viel aber annehmbar. Nein, nicht annehmbar und absolut illegal [Edit: nach etwas googlen, ist das wohl doch erlaubt, wenn es nicht zu viele Einsätze gibt - unfassbar! Ich würde das nie und nimmer machen - da kannst ja nicht entspannt ins Kino, Theater, Schwimmbad, Essen gehen, etc. und ständig aufs Handy glotzen ob jemand angerufen hat. {hmm obwohl, macht die heutige Jugend eigentlich sowieso, dann kannst dich auch für bezahlen lassen }]. Das ist Sklaverei. Bearbeitet 24. Juli 2015 von bigvic Zitieren
carstenj Geschrieben 24. Juli 2015 Geschrieben 24. Juli 2015 Hi, Bei mir sind es 30€ pro Tag und 50€ fürs WE. Für die angerissene halbe Stunde 9,50 für Feiertag und WE das doppelte. Dafür aber 24/7/365. Und wir reden natürlich von Brutto. Nicht viel aber annehmbar. das sind ca. 13.000 Euro (ich gehe mal davon aus, dass du im Urlaub keine Bereitschaft machst). Auf den ersten Blick ist das viel Geld, aber wenn von mir erwartet wird, dass ich immer und überall erreichbar sein muss, relativiert sich das sehr schnell. Da ist ein Burn-Out quasi vorprogrammiert. Zitieren
knusperigel Geschrieben 24. Juli 2015 Geschrieben 24. Juli 2015 Man muss noch dazu erwähnen das tatsächlich geleistete Bereitschaft abgefeiert werden muss und das es theoretisch im 2 Wochen Turnus Bereitschaft sein sollte. Ist aber unrealistisch durch Urlaube und Krankheit der Vertretung/en. Desweiteren ist der "Bedarf" an Bereitschaft momentan nicht so hoch aber längerfristig, wenn ständig was ist, stimme ich da völlig zu das das zu viel wäre. Ist leider hier üblich. Zitieren
697788 Geschrieben 24. Juli 2015 Geschrieben 24. Juli 2015 Wie es bei mir geregelt ist. Mo-Fr 2 Stunden Pauschalvergütet (Je nachdem was man als Stundenlohn nun ma hat) Sa 3 Stunden So 4 Stunden Feiertage 5 Stunden Sprich in einer normalen Woche Pauschal 17 Stunden werden vergütet. Bei Anrufen wird ab 31. Minute Mind. 100% Zuschlag gezahlt. Geht bis irgendwas um die 150% an Feiertagen. Reagiert werden muss innerhalb von 60 Min. Sprich Anruf entgegennehmen. Danach 4 Stunden Zeit zum beheben. Zitieren
Nikomania Geschrieben 25. Juli 2015 Geschrieben 25. Juli 2015 Wir liegen bei 130,-€ Samstag 130,-€ Sonntag 50,-€ für Freitag ab 18 bis 24 Uhr 50,-€ Montag bis 9 Uhr... 150,-€ für Feiertage Jede angefangene Arbeitsstunde wird angerechnet und kann abgefeiert werden. Zitieren
Crash2001 Geschrieben 27. Juli 2015 Geschrieben 27. Juli 2015 Also ich kenne es auch von diversen Technikern (Field-Service), dass die Bereitschaft da nur minimal vergütet wird. Gehört teilweise auch zum Job dazu und ein Teil dafür ist im Gehalt angeblich bereits enthalten. Ich persönlich würde es auch nicht für den Hungerzusatzlohn machen, wenn nicht gerade nur 1x im Jahr jemand auf der Nummer anruft... Und wie bereits geschrieben - es kommt immer ganz drauf an, ob man dann rausfahren muss (und somit keinen Alkohol zu sich nehmen darf), oder einfach nur das Laptop anschalten muss, um irgendetwas zu machen / nachzuschauen, wie die Reaktionszeit ist (gibt Firmen, da muss man innerhalb 1 Std Rückmeldung geben spätestens, bei anderen Firmen ist es auch egal, wenn man 4-6 Stunden braucht um sich mal drum zu kümmern - hat halt auch mit den SLAs des Kunden zu tun) und in was für einer Position man arbeitet. Klar wird 1st Level oder 2nd Level schlechter bezahlt als 3rd Level - das ist auch bei Bereitschaft nicht anders... Und dann kommt es halt noch ganz drauf an, ob es eine interne Bereitschaft ist (Eigenbetrieb), oder aber für einen Kunden und wie viele Störungen da im Schnitt so eingehen. Es gibt Bereitschaftsdienste, da hat man wirklich nur 2-3x im Jahr einen Einsatz und es gibt Bereitschaftsdienste, da kann man keine Nacht durchschlafen. Ist auch ein ziemlicher Unterschied. Dazu noch die Frage wie halt die Einsätze abgerechnet werden. Hier gibt es die Variante "mit der Bereitschaft abgegolten bis x Stunden", Pauschal pro Einsatz, Abrechnung nach benötigter Zeit. Was am sinnvollsten ist, hängt halt von der Art der Bereitschaft ab. Meine Kollegen haben damals z.B. immer gerne eine Bereitschaft gemacht, bei der es zwar nur um die 150€/Woche extra gab, aber bei der dafür auch nur 2x im Jahr ein Einsatz auflief. Zitieren
bigvic Geschrieben 27. Juli 2015 Geschrieben 27. Juli 2015 Meine Kollegen haben damals z.B. immer gerne eine Bereitschaft gemacht, bei der es zwar nur um die 150€/Woche extra gab, aber bei der dafür auch nur 2x im Jahr ein Einsatz auflief. Man darf auch die psychische Belastung nicht unterschätzen. Ich kenn einige, die während dem Bereitschaftsdienst immer angespannt sind und nur sehr schlecht schlafen können. (Kommt ein Anruf? Hab ein Anruf verpasst? Kann ich das Problem lösen? Was wenn nicht - ich bin ja ganz allein in der Nacht? ...) Da spielt es keine Rolle, ob ein Einsatz kommt oder nicht. Da waren wenig Einsätze sogar eher kontraproduktiv, da sich keine Routine (Sicherheitsgefühl) eingestellt hat um die Anspannung abzubauen. Zitieren
Crash2001 Geschrieben 27. Juli 2015 Geschrieben 27. Juli 2015 Ja klar, wenn man es nicht gewöhnt ist, ist das erst mal was komisch. Oftmals ist es aber auch so, dass man nur schauen muss, ob irgend etwas wichtiges von einem Ausfall betroffen ist, und der eigentliche Ausfall wird dann erst am nächsten Werktag behoben (z.B. weil für Access-Switche außerhalb der Zeit von 7-18 Uhr keine SLAs galten, o.ä.). Selbst wenn ein Distri oder Core Switch ausgefallen war, lief das Netz ja weiterhin (da redundant ausgelegt) und somit kein Problem, um das man sich sofort kümmern musste. Zitieren
Systemlord Geschrieben 27. Juli 2015 Geschrieben 27. Juli 2015 Unter Reaktion verstehe ich nur ans Telefon zu gehen bzw. zurückzurufen nicht die Arbeit aufzunehmen. Ich würde das jetzt auch so verstehen, das man 60 Minuten Zeit hat, um auf den Anruf auf welche Art auch immer zu reagieren. Also in der Regel Rückruf und sich alles nochmal ganz genau erklären lassen. Und selbst diese Reaktion gilt streng genommen schon als "Arbeit". Was aber nichts daran ändert, das man im Prinzip während dieser Rufbereitschaft maximal zum Automaten um die Ecke gehen kann und ne Schachtel Zigaretten ziehen kann, ohne das Handy dabei haben zu müssen. Zitieren
Wuwu Geschrieben 27. Juli 2015 Geschrieben 27. Juli 2015 Was wenn nicht - ich bin ja ganz allein in der Nacht? Dann hat man es halt nicht geloest, IT wird sehr viel entspannter, sobald man erkannt hat, dass es die Probleme anderer sind, die den meisten Stress verursachen, die Welt wird sich mit Sicherheit weiterdrehen. Zitieren
Systemlord Geschrieben 28. Juli 2015 Geschrieben 28. Juli 2015 Dann hat man es halt nicht geloest, IT wird sehr viel entspannter, sobald man erkannt hat, dass es die Probleme anderer sind, die den meisten Stress verursachen, die Welt wird sich mit Sicherheit weiterdrehen. Oder wenn man erkennt, das man genau so wie alle anderen Menschen auch das Recht hat, irgendwann zu sagen So, Feierabend. Ich mach Morgen weiter! anstatt sich für die Firma die Nächte um die Ohren zu schlagen, was einem von den "eigenen Leuten" am Ende eh niemand dankt. Zitieren
bigvic Geschrieben 28. Juli 2015 Geschrieben 28. Juli 2015 Das ist alles sehr leicht daher gesagt. Aber es gibt genug die sich selber Druck machen. Aber es gibt natürlich auch Fälle, bei denen der Druck von aussen kommt und das auch absolut zurecht. Manchmal geht es "nur" um Geld, d.h. eine Firma verliert x Euro wenn das System nicht läuft. Da kann es um Millionen gehen z.B. Börsensysteme. Oder sagen wir im "Healthcare"-Bereich (Rettungssysteme, Krankenhaussysteme, Flugwacht, etc.) - da geht es halt dann um Menschenleben. Und wenn da sagt "ach, probleme andere leute" oder "ich mache morgen weiter" - trotz bezahlter Rufbereitschaft - na dann darf man sich zurecht einen neuen Job suchen. @Systemlord Wenn man "morgen weitermachen" kann, dann braucht man keine Rufbereitschaft. Und der Dank ist die Entlohnung, denn wie gesagt wird die Rufbereitschaft ja bezahlt. Nochmal zum Verständnis: Man kann nicht alle Probleme lösen. Kann kein Mensch. Und genau das, dass man in einer Rufbereitschaft genau diese Verantwortung hat (Probleme lösen bzw. sich darum zu kümmern, dass sie gelöst werden) - macht nicht wenigen (je nach Grösse der Auswirkung) sehr zu schaffen. Deshalb würde ich das nicht für peanuts machen. Zitieren
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