Gehaltsvorstellung Software Architect

[knox87]

Hallo zusammen,

folgende Stellenbeschreibung habe ich zufällig im Netz gefunden und wollte mal Fragen mit welcher Gehaltsvorstellung ihr euch dort bewerben würdet.

Region der Firma Main-Tauber / Odenwald (Nord BaWü)

Jobtitel: Software Architect

Ihre Aufgaben:

• Konzeption und Optimierung von Softwareprojekten für unsere Produktdatenbank und Auslegungsprogramme
  
• Erstellung von Spezifikationen, Architektur- und Schnittstellenbeschreibungen
  
• Sicherstellung der Qualität und Funktionalität von Softwarekomponenten
  
• Bewertung bestehender Lösungen und Konzepte hinsichtlich ihrer Potenziale und Implikationen ebenso wie neue Technologien, Frameworks, Komponenten und Methoden aus den Bereichen der modernen Softwareentwicklung und des Architekturdesigns
  
• Koordination von internen und externen Softwareprojekten
  

Unsere Anforderungen:

• Abgeschlossenes Studium der Informatik oder eine vergleichbare Ausbildung
  
• Praktische Erfahrungen in der Softwarearchitektur sowie in der selbstständigen Konzeption, Realisierung, Pflege und Dokumentation von Softwaresystemen
  
• Sie können komplexe technische Sachverhalte verständlich darstellen und präsentieren und haben Spaß an der aktiven Umsetzung.
  
• Analytische und lösungsorientierte Denkweise
  
• Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke
  
• Gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift
  

Vielen Dank für eure Antworten.

Gruß

[carstenj]

Hi,

ist zwar nicht mein Bereich, aber wenn du wissen willst was du angeben könntest, solltet man zumindest deine Fähigkeiten und Kenntnisse, Ausbildung und Berufserfahrung kennen.

[knox87]

Besten Dank für den Hinweis.

Nachfolgende die fehlenden Angaben:

letzter Ausbildungsabschluss (als was und wann): Medieninformatik (B.A.) 2014

Berufserfahrung: 1 Jahre

Vorbildung: ausgebildeter Fachinformatiker FiSi (2011)

Tätigkeit:

• Entwicklung im Enterprise Content Management Bereich
  
• Systemadministration des ECM Systemes
  

[Showtime86]

An was hattest Du denn selbst gedacht?

50000 sollten auf jeden Fall drin sein.

[knox87]

Ich tue mir da ein bisschen schwer. Bin der Meinung, das ich nicht unbedingt das notwendige Wissen besitze. Jedoch finde ich das Aufgabengebiet interessant und hätte Spaß daran mir das Wissen zu erarbeiten.

Hatte an irgendwas im Bereich von 44k - 46k gedacht, wäre aber auch mit 42k noch zufrieden.

[Gurki]

Meines Erachtens nach ist das zu wenig für einen richtigen Software Architekten, allerdings auch deine Berufserfahrung um so eine Stelle zu bekleiden. Aber du kannst es ja mal mit 50k€ versuchen

[lilith2k3]

Wenn Du die Stelle bekommst, werde ich Papst

Mit einem Jahr Berufserfahrung, ist das nicht Dein ernst oder?

Was willst DU antworten, wenn der Punkt hier angesprochen wird: »Bewertung bestehender Lösungen und Konzepte hinsichtlich ihrer Potenziale und Implikationen ebenso wie neue Technologien, Frameworks, Komponenten und Methoden aus den Bereichen der modernen Softwareentwicklung und des Architekturdesigns«

»Jo, mei. Schau mer mal, gell?!«

Mit einem Jahr Berufserfahrung würde ich Ausschau nach Junior-Stellen halten. Wenn Du eventuell eigene Projekte vorzuweisen hast, kannst Du Dich auch mal als Senior probieren; aber wenn ich als Firma ernsthaft nach einem Architekten suche (wobei ich allein von der Jobbezeichnung nichts halte - was aber auf einem anderen Blatt steht), würde ich mir niemanden mit einem Jahr Berufserfahrung an's Bein binden.

Ich will Dir Deine Träume nicht nehmen, aber ich glaube nicht, dass das etwas wird.

Anders herum: Ich bin jetzt seit 3 Jahren (auf dem Papier) unterwegs (ohne länger); würde mich selbst aber als erfahrenen Junior bezeichnen (obwohl ich schon manchen Senior alt aussehen lassen habe). Insofern würde ich mich jetzt um Senior-Stellen bewerben. Nicht weil ich zu kleine Brötchen backe, sondern realistische.

Natürlich sind "Architekten"-Stellen "spannender" als 08/15-Codemonkey-Jobs, aber ohne Hintergrundwissen und Erfahrung wird das nix.

My 2 cent.

P.S.: Achja Gehalt noch vergessen .... 50k ist das absolute Minimum für so einen Posten.

Bearbeitet 26. August 2015 von lilith2k3

[ProgrammiertGern]

Mit abgeschlossener Ausbildung + abgeschlossenem Bachelor + einem Jahr Berufserfahrung hat man in der Regel schon viel drauf.

Es kommt halt stark darauf an, wie viel Wissen aus dieser Zeit man langfristig im Kopf behält.

Wenn knox87 sich das zutraut, kann er sich ruhig bewerben.

[Albi]

Natürlich kann er sich bewerben, es ist halt nur wie lilith sagt eher unwahrscheinlich das er den Job auch bekommt.

[HappyKerky]

In dem Fall ist Berufserfahrung das A und 0. Ein Jahr Berufserfahrung ist in dem Fall absolut lächerlich. Damit hat der Bachelor gar nichts zu tun.

[arlegermi]

Mit abgeschlossener Ausbildung + abgeschlossenem Bachelor + einem Jahr Berufserfahrung hat man in der Regel schon viel drauf.

Ohne den TE jetzt persönlich zu kennen, wage ich das zu bezweifeln. Ich habe auch ein B.Sc.-Studium (WiInf) und eine FIAE-Ausbildung hinter mir und wage zu bezweifeln, dass das auch nur im Ansatz für eine Senior-/Architect-Stelle ausreicht.

Bei so einer Stelle geht's nicht um das Grundlagenwissen, das man tatsächlich nach Ausbildung & Studium hat, es geht um Echtwelt-Erfahrung mit Technologien, Teams und Entwicklungsverfahren. Und die hat man eben nicht, ohne ein paar Jahre gearbeitet zu haben.

[ProgrammiertGern]

Das stimmt wohl

[SilentDemise]

Mit abgeschlossener Ausbildung + abgeschlossenem Bachelor + einem Jahr Berufserfahrung hat man in der Regel schon viel drauf.

Es kommt halt stark darauf an, wie viel Wissen aus dieser Zeit man langfristig im Kopf behält.

Wenn knox87 sich das zutraut, kann er sich ruhig bewerben.

Was hat man denn da drauf? eine Architektenstelle mit unter 5 Jahren Berufserfahrung ist meiner Einschätzung nach nicht sinnvoll auszufüllen. (Ich arbeite selber als Infrastrukturarchitekt)

Dabei geht es einerseits um die Erfahrung, andererseits auch um Respekt und Wertschätzung.

Wenn du nicht gerade in einer Wald und Wiesen Butze anfängst, bedeutet Architekt unter anderem, dass du oft vor mittlerem bis hohem Management präsentieren darfst und die Entwickler des Unternehmens in deiner Strategie mitnehmen musst.

Und: Traust du dir wirklich zu, Entwicklern mit 10-15 Jahren Berufserfahrung zu erzählen, wie sie Ihren Job zu machen haben? Du musst dir vor diesen Leuten Respekt verschaffen können und gleichzeitig die Strategie für einen bestimmten Bereich vorgeben und verantworten.

Selbst wenn du die Stelle bekommst - wenn du dann aus den o.g. Gründen scheiterst, wie erklärst du dann dem nächsten potentiellen Arbeitgeber, dass du von einer Architektenstelle zum Developer umsatteln willst?

Meiner Meinung nach 2-3 Stufen zuviel für den Anfang.

Bearbeitet 26. August 2015 von SilentDemise

[lilith2k3]

Mit abgeschlossener Ausbildung + abgeschlossenem Bachelor + einem Jahr Berufserfahrung hat man in der Regel schon viel drauf.

Es kommt halt stark darauf an, wie viel Wissen aus dieser Zeit man langfristig im Kopf behält.

Wenn knox87 sich das zutraut, kann er sich ruhig bewerben.

Ohne jetzt irgendjemandem zu nahe treten zu wollen, aber mit einem Bachelor-Abschluss erhälst Du einen Zettel auf dem steht, dass Du in der Lage bist, still zu sitzen und das zu tun, was der Prof/Tutor/Mentor von Dir verlangt. Das hat mit Praxiserfahrung ersteinmal nichts zu tun. Du bist in der Lage 10 Zeilen Code zu schreiben, ohne dass ein Syntaxfehler drin ist. Wenn Du gut bist, kannst Du eine Hand voll Patterns aus dem Arm schütteln und kennst deine Datenstrukturen und kannst vieleicht noch was zum Laufzeitverhalten sagen.

Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass Du in der Lage bist, bsp. die Frage, ob der Code, den Du gerade verbrochen hast, auch im Cluster skaliert, zu beantworten.

Oder die Leute spielen mit ORMs rum, ohne zu wissen, dass da eine Datenbank bewegt wird - »ich dachte, die Daten purzeln da einfach raus« - und dann jammern sie OPs die Ohren voll, die DB ist zu lahm, wir brauchen jetzt MongoDB (relationale DBs sind eh schnarchig). Und wo wir gerade dabei sind, ein Hadoop-Cluster wäre auch fancy. Damit die HipsterkÃ¥cke dann wirklich quirlt brauch man dann noch ein Elasticsearch, damit man auch seinen Plan, den man hoffentlich irgendwann mal hatte, auch wiederfindet.

Serviert wird natürlich im praktischen Docker-Container garniert mit Microservices und einer Prise Apache Kafka.

Das komplette Bullsh¡tbingo einmal quer durch.

Damit wir uns richtig verstehen: Die Technik ist cool und hat auch seinen Zweck (nicht umsonst fällt die Technik nachts aus GoogleLinkedInFaceBookTwitterLala raus), aber ich habe erhebliche Zweifel, ob jemand mit einem Bachelor und einem Jahr Berufserfahrung überhaupt nur ansatzweise in der Lage ist, zu beurteilen, ob er seinen aktuellen Use-Case nicht mit Hipster****e zuballert, ohne zu wissen, was er tut.

Sorry, sollte kein Rant werden -.-

P.S.: Und morgens køtzt man seinen Kaffee wieder aus, weil sowas http://www.heise.de/security/meldung/Studenten-entdecken-Tausende-offene-Firmen-Datenbanken-im-Internet-2545183.html passiert. Architekten ...

Bearbeitet 26. August 2015 von lilith2k3

[Showtime86]

Ich habe im direkten Umfeld jemanden, der hat als damals frischer Diplom Informatiker als System Architekt angefangen.

War zwar eher eine Junior Stelle und Gehalt um die 40k, ist aber auch 10 Jahre her.

[Smau]

Ob Infrastruktur-Architekt oder Software-Architekt sei mal dahin gestellt.

Ich stimme den Vorrednern zu. Berufserfahrung ist als Architekt das A & O.

Ich komme selbst aus dem Infrastruktur-Bereich und habe ab und an mit diesem 40k p.a. Architekten zu tun... (Haben seltsamerweise eine sehr hohe Fluktuationsrate)

Kannst alles in die Tonne-Klopfen.

Vllt. bietet dir das Unternehmen an - als Junior-Architekt anzufangen. Sonst würde ich schauen das ich an Berufserfahrung komme.

Ich persöhnlich würde eine Architekten-Stelle nicht unter 85k. p.a. incl Dienstwagen anfangen. Und dafür würde ich auch diverse Jahre Berufserfahrung mitbringen.

[SaJu]

Ich habe mich "just for fun" - und um meinen Marktwert zu testen - gleich nach der Ausbildung mit dem Fachinformatiker-Abschluss als Security-Architekt beworben. Zuerst dachte ich: "Du wirst nie eingeladen! Aber bewerben kann nie schaden."

Ich wurde damals wirklich zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Es war ein sehr angenehmes Gespräch. Dieses Stelle hätte ich aber anschließend auch abgelehnt, weil mir die Erfahrung gefehlt hat.

Jetzt bin ich mit 3 Jahren Berufserfahrung an dem Punkt, wo ich mich wieder auf solche Stellen bewerben will. Ich kenne große und kleine Netzwerke, habe Erfahrung in Richtung DevOps gesammelt und will es jetzt wieder versuchen.