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Trend: Studium vs Ausbildung


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Empfohlene Beiträge

vor 7 Stunden, Colamann sagte:

1. Wieso hat ein Azubi höhere Wohnungskosten als ein Student, weil dieser in einer WG wohnen kann? Kann ein Azubi doch auch. Wohnheim stimmt bedingt, wenn man denn einen Platz kriegt.

Klar kann ein Azubi auch in einer WG mit anderen zusammen wohnen. Es gibt jedoch auch genügend reine Studenten-WGs, in die Azubis z.B. nicht rein kommen (entweder weil die Mit-WGler nur Studenten drin haben wollen, oder aber weil es eine Art Wohnheim ist mit Wohnungen).
Im Wohnheim bekommt man eigentlich immer einen Platz, WENN man sich frühzeitig darum kümmert - aber auch nicht immer sofort halt.

vor 7 Stunden, Colamann sagte:

2. Bafög muß man auch erst mal bekommen. Bei meinem Studienbeginn 2002 lag die Obergrenze des elterlichen Gehalts, um überhaupt etwas zu erhalten, bei unter 2000€ brutto (für Familien mit einem Kind). Und für den Vollsatz hätte das Einkommen noch erheblich niedriger liegen müssen.

Kann ich mir nicht wirklich vorstellen, da meine Schwester auch Bafög bekommen hat und meine Eltern zusammen definitiv über diesem Satz verdient haben zu dem Zeitpunkt. Da hast du wohl eher im Bafög-Antrag einen Fehler gemacht. Sie hatte zwar nicht den vollen Anspruch, aber ein paar Hunderter hat sie auch pro Monat Bafög bekommen. Den Rest haben meine Eltern beigesteuert und es gab ja auch noch Kindergeld. Zudem ist meine Schwester in der Studentenzeit dann noch arbeiten gegangen.

vor 7 Stunden, Colamann sagte:

3. Je nach Fach hat man praktisch keine Zeit, nebenher zu arbeiten. Wir hatten jeden Tag von 8 Uhr bis 17 oder 18 Uhr Präsenzunterricht, auch in den sogenannten Semesterferien. Dann noch Vor- und Nachbereitung dazu. Allein am Wochenende muß man es erst mal schaffen, sich die 5200€ zusammen zu verdienen.[...]

Du willst mir also ernsthaft versichern, dass man beim Master-Studiengang teilweise 5 Jahre lang täglich unter der Woche von 8-18 Uhr an der Uni wäre und keine Semesterferien hat?
Sorry, aber das nehme ich dir einfach nicht ab. Ich kenne genügend Studenten und bei keinem von denen war das der Fall. Mag zwar sein, dass es zeitweise oder tageweise mal so ist, aber definitiv nicht durchgehend. Das haben nicht einmal die Studenten bei der Bundeswehr (z.B. SanAk), die in Trimestern statt Semestern studieren (also quasi 3 Semester pro Jahr absolvieren und somit die Studienzeit verkürzen).

5200€ / Jahr
5200€/Jahr /8,50€/Std = 611 Stunden / Jahr (bei Mindestlohn)
611 Stunden/Jahr / 52 Wochen/Jahr = ca.11,8 Stunden / Woche
Bekommt man sagen wir mal einfach 15€ Stundensatz, was ganz normal ist, wenn man in seinem Studienfach arbeitet, dann wären es sogar nur noch unter 7 Stunden / Woche.

Du willst mir also weiß machen, dass man beim Studium nicht dazu in der Lage ist, im Schnitt weniger als 7 Stunden pro Woche noch nebenher zu arbeiten?!?

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Also als ich 1 Semester vor 2 Jahren Präsenz studiert habe (Informatik - FH) sah mein Stundenplan ungefähr so aus, Mo. 9-18 Uhr, Di. frei, Mi. 14-16 Uhr, Do 12-16 Uhr, Fr. frei.

Also 1-2 Tage frei hat man immer, jedenfalls die Hochschulen die ich so kenne.

Was wohl krass sein soll ist Chemie, da hat man immer Praktika, Versuche, Labore und da kommt man wirklich nicht raus.

 

Aber sonst Informatik, W-Info, EIT, kenne ich nur so mit ca. 15-20h Vorlesung.

Vollzeit kann ich mir nur beim dualen Studiengang vorstellen, ich meine man muss ja auch nach und vorarbeiten, wann soll das sein, wenn man schon die ganze Woche an der HS ist? Oder soll das da oben schon inkludiert sein? Dann kann es hinkommen, aber lernen kann man ja auch am WE oder abends.

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vor 42 Minuten, Graustein sagte:

Was wohl krass sein soll ist Chemie, da hat man immer Praktika, Versuche, Labore und da kommt man wirklich nicht raus.

Gut, vielleicht hatte ich mit Chemie jetzt auch die A-Karte gezogen ;) Ganze freie Tage kenne ich aber wirklich nur von Studenten der Geisteswissenschaften.

Wenn du mir nicht glaubst, Crash2001, kann ich natürlich auch nix machen. Aber mein Studium (Diplom, Bachelor/Master ist bei uns erst 2007 eingeführt worden) sah so aus:

Mo-Fr jeden Tag von 8-12 Unterricht. Der Slot von 10-12 wurde dabei immer von der Hauptveranstaltung des Semesters belegt ("große Vorlesung"). Dadurch blieben insgesamt noch 10 Einzelstunden übrig, die z.B. so gefüllt wurden:

- Seminar zum Hauptthema, 2h
- Übungsgruppe zum Hauptthema, 1h

- kleine Vorlesung (Nebenthema des Semesters), 2h
- Seminar zum Nebenthema, 1h
- Übungsgruppe zum Nebenthema, 1h

- Vorlesung "Nebenfach" wie Mathe oder Physik, 2h
- Übung Nebenfach, 1h

Also komplett gefüllt. Von 12 bis 13 Uhr war Mittagspause, danach von 13 bis 17 Uhr Labor. Einen Tag der Woche sogar bis 12 bis 18 Uhr ohne Mittagspause, damit man auch mal Experimente machen kann, die länger dauern. Und in einem Semester hatten wir nach dem Labor sogar noch eine Doppelstunde Toxikologie und Rechtskunde ;)

Zum Bafög: Ich war sicherlich jung und hatte keine Ahnung, aber bekommen haben wir trotz Antrag auf jeden Fall nichts. Und ich hatte einige Studienfreunde, deren Eltern erheblich schlechter da standen als meine, und auch nur 50-100€ gekriegt haben. Vielleicht gibt es da Tricks, die man kennen muß, wir kannten sie auf jeden Fall nicht.

Das Thema Wohnungen für Studenten war damals schon heikel, in den großen Unistädten ist es heute noch schlimmer. Du kommst doch aus München, Crash, da bekommt man doch gar nix, soweit ich weiß? In Münster gab es damals 50.000 Studenten und 10.000 Wohnheimsplätze, in einer Stadt mit 250.000 Einwohnern. Da mußte man schon gucken.

Zu den Verdienstmöglichkeiten als Studi: Wo nimmst du diese Zahl her? Mit meiner Qualifikation als angefangener Chemiestudent konnte ich auf dem Nebenjobmarkt nix anfangen. Nicht mal Nachhilfe geben, weil es genug Chemie-Lehramtsstudis gab. Hab dann für 6,31€ die Stunde Blutproben durch die Gegend gefahren. Als Hiwi an der Uni bekommt man derzeit in NRW 9€ die Stunde, bzw. 11€ wenn man bereits den Bachelor fertig hat.
Unsere Werksstudenten hier in der Firma (in Düsseldorf) bekommen ca. 12,50€. Und das sind Leute im Masterstudium. 

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Chemie ist ja auch anscheinend ein Sonderfall.

Studiert man aber z.B. Wirtschaftsinformatik oder etwas in der Richtung (wovon die meisten wohl hier ausgehen, denn darum geht es in diesem Thread - studierte Chemiker konkurrieren wohl eher nicht mit Fachinformatikern), dann hat man definitiv nicht so einen vollen Lehrplan.

Dementsprechend sind natürlich auch die Verdienstmöglichkeiten nebenher komplett andere.
Ich war während meiner Ausbildung z.B. zum Praktikum für 1 Monat bei einer Firma, die Webanwendungen programmierte und dort bekamen die Studenten einen Stundensatz von damals 18 €. Ja, es gab durchaus auch Stellen zu dem Zeitpunkt, die schlecht bezahlt wurden und es gab damals ja noch keinen Mindestlohn in der Art.
Ich kenne jedoch auch durchaus Studenten, die kein Bafög bekamen und sich ihr komplettes Geld selber erarbeitet haben durch Nebenjobs und in den Semesterferien.

 

Ich wohne in München, stamme aber nicht von hier.
In Köln war es für einen Kumpel von mir nicht schwer, ein Zimmer im Wohnheim zu bekommen, für meine Schwester in Bonn ebenfalls nicht und für diverse Kumpels in Aachen auch nicht. Man muss sich halt wirklich frühzeitig drum kümmern, dass man auf der Warteliste landet.
Wenn man unbedingt in einer teuren Großstadt wie z.B. München studieren will, dann muss man aber auch mit höheren Preisen rechnen. Entweder die Eltern bezahlen es, man kann es sich selber leisten, oder aber man muss nach außerhalb gehen zum Wohnen.

Auf der Seite des Studentenwerks München habe ich z.B. diese Auskunft gefunden:

Zitat

[...]Je nach Wohnheim betragen die Wartezeiten zwischen einem und vier Semestern.[...]

Es ist also durchaus innerhalb eines Semesters möglich, einen Platz in einem Studentenwohnheim zu bekommen hier. Zudem gibt es auch noch regelmäßige "Zimmerverlosungen".

Zudem kann man die Anzahl der Studenten nicht einfach der Anzahl der Wohnheimplätze gegenüberstellen und hat den tatsächlichen Bedarf, denn z.B. hier in München ist es oftmals so, dass die Studenten eine eigene Wohnung von den (besserverdienenden) Eltern gestellt bekommen und somit gar nicht ins Wohnheim wollen. Dazu kommen noch die Studenten, die bei ihren Eltern in München wohnen oder täglich pendeln und diejenigen, die sich in einer WG einmieten.

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vor 20 Minuten, Crash2001 sagte:

Dementsprechend sind natürlich auch die Verdienstmöglichkeiten nebenher komplett andere.
Ich war während meiner Ausbildung z.B. zum Praktikum für 1 Monat bei einer Firma, die Webanwendungen programmierte und dort bekamen die Studenten einen Stundensatz von damals 18 €. Ja, es gab durchaus auch Stellen zu dem Zeitpunkt, die schlecht bezahlt wurden und es gab damals ja noch keinen Mindestlohn in der Art.

Oh, das war dann aber echt nicht schlecht bezahlt ;) 

Was die Vergleichbarkeit von Studiengängen angeht: Durch den dichten Stundenplan hängt man dann natürlich auch immer nur mit Studienkollegen rum. Aber ich hatte den Eindruck, daß zumindest im naturwissenschaftlich-technischen Bereich derartige Zustände die Regel sind. Hätt ich doch mal direkt Info gemacht ;)

Krasses Gegenbeispiel wär übrigens ein Freund, der Philosophie studiert hat: Im ersten Semester ganze zwei Wochenstunden...

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Ich finde die Zahlen mit 14-18€/h Lohn auch recht hoch. Aber es gibt doch Firmen die ganz gut zahlen, dazu gehören Lidl & Kaufland, die fürs Regalauffüllen je nach Region 12-14€/h Zahlen. I.d.R. lag der realistische Stundenlohn vor ein paar Jahren bei 6-8€/h.

Ich hab selbst mal vor ein paar Jahren als Pizzalieferant gearbeitet: 4,50€/h brutto + 1€/h extra (eigenes Kfz) + Trinkgelder, beides zusammen ergab in Berlin ungefähr 7,50€/h. 

Ein Kumpel studiert Wirtschaftsinformatik  in München an der TU, sein Plan sieht jedenfalls nicht sehr voll aus, der hat 2 freie Tage drin. Die nutzt er jetzt für eine Werkstudentenstelle. Er hat gut verhandelt, Angebot 12€/h, er bekommt 14€/h. Er hat viel Glück und wird von seinen Eltern auch stark finanziert, wohnt auch noch dort. 

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Wegen Stundenplan, 3 Beispiel hier aus der Region:

Einmal FH:

http://fi.cs.hm.edu/fi/rest/public/timetable/group/ib1b

http://fi.cs.hm.edu/fi/rest/public/timetable/group/if1b

Man beachte, die Praktika sind Teilgruppe, teilweise 14 Tägig. Also nicht jeder Termin wird wahrgenommen.

LMU sieht Informatik so aus:

http://www2.tcs.ifi.lmu.de/~letz/informationen.shtml

Bachelorstudiengang Informatik plus Mathematik:

  • *) Einführung in die Programmierung: Di 14-16 und Do 12-14
  • *) Analysis einer Variablen: Mo 10-12 und Do 10-12    (Theresienstr. 41, Raum C 123)
  • *) Lineare Algebra I: Mi 10-12 und Fr 12-14    (Theresienstr. 41, Raum C 123)

Also Mo 10-12, Di 14-16, Mi 10-12, Do 10-14 und Fr 12-14

Plus Übungen natürlich. Zeit hat man trotzdem noch "genug".

Chemie ist einfach die Superausnahme. Wundert mich aber einen Chemiker hier zu finden... ;)

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Hallo,

ich muss schon sagen, die Beispielstundenpläne sehen doch echt locker aus aber bei mir war das auch der Elektrotechnik Diplomstudiengang, Vollzeit und bei diesem Pensum 8.Semester Mindeststudienzeit. Allerdings waren bei mir auch noch 3 Wahlpflichtnebenfächer (handschriftich eingetragen) bei, die in den Beispielplänen noch zu kommen?

Grüße

Micha

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Also ich habe (wenn ich es richtig überschlagen habe) 18 Stunden Vorlesungszeit pro Woche. Dazu kommen in 4 Modulen seminaristische Übungen, das macht in Stunden umgerechnet 6 Stunden extra. Also verbringe ich (mindestens) 24 Stunden in der Hochschule, hier und da sind Lücken im Plan also sind es deutlich mehr.

In der Ausbildung oder nach der Ausbildung im Angestelltenverhältnis hatte ich eine 40-Stunden Woche.

Daraus könnte man jetzt deuten, dass ich jetzt 16 Stunden mehr Zeit in der Woche hätte und das schönste Leben. Aber: Pro ECTS kann man mindestens noch eine Stunde Lernen pro Woche einrechnen. Das macht bei 30 ECTS pro Semester zusätzlich 30 Stunden aus. Also ist es eine 54-Stunden-Woche. Jetzt könnte man natürlich das Argument bringen, dass das doch sowieso kein Student aufwendet. Ich halte aber dagegen: vielleicht nicht im ersten Semester, aber spätestens im zweiten oder Dritten wird das extrem stressig, vor allem wenn man Klausuren wiederholen muss und dadurch noch mehr Stoff zu lernen hat. Also diejenigen, die denken, ein Studium macht man mal kurz so nebenbei, überleben das Grundstudium nicht (aus dem Grund finde ich es auch wichtig, etwas zu studieren was einem zumindest einigermaßen Spaß macht).

Bei den verlinken Studenplänen darf man nicht vergessen, dass diese nur die Vorlesungen beinhalten. Dort stehen keine Hausarbeiten und keine Aufwandszeiten für PVLs (Prüfungsvorleistungen) drin. Die Aufwendungen dafür kommen auf die von mir genannten 54-Stunden noch drauf (ich habe im aktuellen Semester zum Glück nur eine PVL in Form einer Klausur und habe da aber ganz schön drauf lernen müssen. Andere Studiengänge haben in jedem Modul für jede Woche Aufgaben die eine gesamte PVL ergeben). Und wenn man die PVL nicht hat, wird man nicht zur Prüfung zugelassen. Und das Niveau davon ist nicht so, dass man was hinklatschen kann, damit es eben irgendwie gemacht ist.

An meiner Hochschule sind die höheren Semester z.T. nur noch zur Hälfte, die andere hat abgebrochen. Aber nicht, weil es für diese zu einfach war. Oder auch gar nicht, weil sie zu oft durchgefallen sind. Sondern einfach, weil sie es zu lange zu locker gesehen haben und dann nicht klargekommen sind. Aber ein Studium kriegt man nicht geschenkt - entgegen mancher Meinungen hier.

/Edit: Ich (und viele meiner Kommilitonen) arbeiten nebenher, um sich das Studium einigermaßen zu finanzieren (nein, ich kriege kein Bafög und die Eltern müssen nur die Erstausbildung finanzieren). Das ist eine zusätzliche eine Belastung und nimmt Zeit weg.

Bearbeitet von pr0gg3r
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vor 24 Minuten, carstenj sagte:

Also das habe ich nun wirklich nirgendwo hier gelesen. :mellow:

Direkt nicht, da hast du recht. Aber wenn Leute hier Studenpläne reinstellen als Beispiel dafür, dass man doch ein so lockeres und schönes Leben als Student hätte (genug Zeit etc.), kann man das (meiner Meinung nach) schon so interpretieren. Falls das anders gemeint sein sollte, nehme ich das natürlich gerne zurück.

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Dass man ein Studium geschenkt bekommen würde, habe ich hier auch weder irgendwo gelesen, noch selber behauptet.

Dass man als Schüler (Abi) oder in der Ausbildung sooo viel mehr Zeit zur Verfügung hat, ist aber eigentlich auch nicht wirklich der Fall, wenn man Hausaufgaben und Lernen mit einbezieht. Auf 40 Stunden kommt man auch als Schüler locker und in der Ausbildung schafft man auch locker 45 Stunden / Woche n Aufwand.

Da bei den ECTS der Durchschnittsaufwand genommen wird, kann man, wenn man schnell ist also auch deutlich unter den 30 Stunden / Woche an Aufwand rechnen, oder aber auch mehr, wenn man langsamer arbeitet.

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@HappyKerky:
Du hast ein AUSLANDS-Studium gemacht, kein "stinknormales deutsches Studium". Von daher sind deine im Ausland gesammelten Studienerfahrungen hier nicht vergleichbar mit denen von jemandem, der ein Studium in Deutschland im IT-Bereich absolviert hat. Du bist somit also eine denkbar schlechte Referenz dafür.

Ich weiß von genügend Freunden, dass es bei einem Informatik-Studium durchaus genügend Freizeit gibt (phasenweise hat man natürlich auch mal weniger und teilweise kann es schon recht hart sein, aber das sind wohl nur Phasen) - vorausgesetzt man beherrscht das Logische Denken und hat kein Problem mit der Mathematik. Wer mit einem der beiden auf Kriegsfuß steht, der hat in diversen Teilbereichen des Studiums natürlich ein Problem und braucht dann auch dementsprechend länger.

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  • 4 Wochen später...
Am 13.10.2015 at 12:08 schrieb Crash2001:

Ich denke ein Studium ist sicherlich für bestimmte Bereiche sinnvoll, jedoch wird einem da auch jede Menge beigebracht, das einen weder interessiert, noch man es später irgendwann benötigt und nicht jeder benötigt wirklich ein Studium.
Ist aber ja auch logisch, da ein Studium zwar immer eine bestimmte "Fachrichtung" hat, jedoch dennoch erst einmal ein Grundstudium vorhanden ist, das als Grundlage für alle weiteren Kurse dient und je nach Spezialisierung der eine den Teil nicht braucht und ein anderer einen anderen Teil nicht.

Ich habe auch lange überlegt, ob ich nebenher noch studieren soll, aber bin dann irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass ich das wenn direkt hätte machen müssen als Vollzeitstudium nach der Ausbildung, da mir meine Freizeit zu wertvoll ist, als dass ich freiwillig ein paar Jahre lang meine Freizeit aufgrund des Studiums nebenher derart dezimiere.
Da arbeite ich mich lieber tiefer in mein Fachgebiet ein in der Zeit.

Es wird immer gesagt, dass das Studium helfen würde, das große Ganze zu verstehen - ich habe nur leider keinerlei Verständnisprobleme damit, also was lernt man da, was man sich anderweitig nicht aneignen kann? :rolleyes:

Den Punkt, dass man nur das lernt, was einen interessiert, und einem unangenehme Themen auslässt - ja OK, aber falls man diese unangenehmen Themen für seinen Beruf oder für das Verständnis benötigt, dann lernt man sie ja meist dennoch irgendwann. Vielleicht hat man dann nicht so ein tiefes Wissen, wie dies im Studium vermittelt wird, aber die Frage ist ja auch, wie tiefes Wissen man in bestimmten Sachen überhaupt haben muss, damit man es einerseits versteht und anderseits seinen Job problemlos erledigen kann. Es gibt ja meist verschiedene Verständnisstufen und die niedrigste reicht oftmals schon für den Großteil der Anwendungen vollkommen aus.

Man kann diverse Sachen z.B. mathematisch beweisen, was auch bei einfachen Rechnungen schon teils recht komplex werden kann - nur was bringt mir das für einen Mehrwert für mich persönlich oder für den Job? Ich muss es nicht beweisen, wenn ich nicht gerade in die Forschung gehen will. Dass 1+1=2 oder 5*3=15 ist, weiß ich auch so.

Genauso weiß ich auch, dass z.B. DDR2-Speicher nicht in DDR3-Speicher-Slots passt, dass ein Pentium i7 nicht auf ein Board mit Socket für AMD-Prozessoren passt, usw. ... das brauche ich alles nicht mathematisch oder anderswie logisch beweisen können, sondern das sehe ich auch so (physikalisch inkompatible Schnittstelle, kann logisch nicht gehen, ...) und anderseits sagt es mir meine Erfahrung.

Einen Mehrwert, den ich in einem Studium sehe, ist, dass man ins wissenschaftliche Arbeiten eingeführt wird und komplexe Texte zu verstehen lernt.
Man kann sich jedoch fragen, ob man zwingend eine wissenschaftliche Abhandlung über etwas verstehen können muss, oder ob 90% des Inhalts nicht auch viel einfacher mitgeteilt werden kann und man die restlichen 10% des Wissens nur in Ausnahmefällen benötigt.
Natürlich lernt man, sich sehr präzise auszudrücken. Arbeitet man aber nicht gerade mit anderen Wissenschaftlern zusammen, ist diese Präzision meist gar nicht notwendig, sondern macht die Kommunikation eher unnötig komplex. Den Grad an Präzision in der Sprache / Dokumentation, der für die Arbeit notwendig ist, pendelt sich meist eh automatisch ein, oder wird vom Vorgesetzten eingefordert und bestimmte Sachen werden einfach standardmäßig als gegeben angesehen, ohne dass man dies immer wieder ausgrenzen oder neu definieren müsste.

Klar hat man mit abgeschlossenem Studium beruflich mehr Möglichkeiten, aber die Frage ist halt auch immer, wo man hin will.

Zur Berufsschule - ich finde, es ist oftmals ein schlechter Witz, was dort fachlich beigebracht wird. Hängt aber höchstwahrscheinlich von der jeweiligen Berufsschule ab.
Meine war nicht so toll.
Mal so als kleines Beispiel: Da bekommt man einerseits beigebracht, wie eine Präsentation auszusehen hat und anderseits erstellt ein anderer Lehrer dann Präsentationen, die gegen alle diese gelehrte Grundsätze verstoßen (zu viel Text, animierte Bilder, augenkrebserregende oder kaum lesbare Farbkombinationen, Inhaltsfehler). Also nicht einmal innerhalb des Kollegiums wird sich an die gelehrten Inhalte gehalten.
Viel zu viel Zeit wird verplempert, weil manche Leute auch nach dem 5ten Mal Erklären die Grundlagen immer noch nicht verstanden haben (z.B. bei Schleifenprogrammierung) und die anderen dürfen sich in der Zeit dann mit irgendetwas beschäftigen.
Eine Lehrerin war 3/4 eines Schuljahres krank und es gab keinerlei Vertretung dafür. ...

deinen beitrag finde ich sehr gut. sehr angenehm zu lesen und du kommst auf den punkt.

daumen hoch. ;)

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Am 13.11.2015 at 07:25 schrieb Crash2001:

Dass man ein Studium geschenkt bekommen würde, habe ich hier auch weder irgendwo gelesen, noch selber behauptet.

Dass man als Schüler (Abi) oder in der Ausbildung sooo viel mehr Zeit zur Verfügung hat, ist aber eigentlich auch nicht wirklich der Fall, wenn man Hausaufgaben und Lernen mit einbezieht. Auf 40 Stunden kommt man auch als Schüler locker und in der Ausbildung schafft man auch locker 45 Stunden / Woche n Aufwand.

Das kommt natürlich auf die Brille an. Wenn Jemand im Abitur lernt, dann weil er eine gute Note haben möchte. Für eine 1.x muss man eben was tun das steht außer Frage. Der große Unterschied zum Studium dabei ist, das man abgesehen für die Abschlussprüfung im Abitur gar nichts tun müsste, um auf ein 2.5er Schnitt zu kommen. Reine Geistesanwesenheit im Unterricht reicht völlig aus um akzeptable Noten zu schreiben. Jeden Nachmittag frei + Wochenende bedenkenlos feiern, zocken, ausruhen ohne das man sich Sorgen machen müsste. In der Berufsschule ist es das gleiche. Und selbst wenn man sich eine 5 einhangeln würde: Das Gesamtziel ist dabei absolut nicht gefährdet. Man schreibt ja mehrere Klausuren pro Jahr und die mündliche Komponente gibt es auch noch. Im Studium hingegen ist es so, dass reine Anwesenheit in den Vorlesungen eben nicht ausreicht, um überhaupt zu bestehen. Da hat man mit 4.0 gerade bestanden und alles andere ist durchgefallen. Das weiss man ja als Student und schon da fängt auch ein Stück der Druck an, weil man praktisch immer lernen könnte und eigentlich auch müsste. Jede versemmelte Klausur kann im Zweifelsfall heißen: 1 Jahr später fertig mit dem Studium. Zumal man halt auch nicht vergessen darf, dass der Umfang der für eine Klausur gelernt werden muss überhaupt nicht vergleichbar ist mit einem Studium. Also bei aller Liebe, dass was wir da in 3 Jahren Anwednungsentwicklung in der Berufsschule gemacht haben war vom Aufwand her maximal das erste Semester die Einführungs-Veranstaltung zum programmieren. Ich bin ja vom Studium in die Ausbldung gewechselt weil ich nicht vorwärts gekommen bin und arbeiten wollte, hab dann aus Langeweile aber doch wieder nebenher studiert weil die Berufsschule zu langweilig war. Ich hatte entsprechend wenig Zeit für die Berufsschule aber da ich gelernt habe zu lernen habe ich mit Minimalaufwand (max. 45 Minuten Lernen pro Klausur) im Regelfall durch Zusatzpunkte mehr als 100% geholt. Ich glaube die schlechteste Klausur war mal eine 1- weil ich mich nicht aufraffen konnte. Im Studium undenkbar.

 

 

Bearbeitet von Uhu
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Zitat

Im Studium hingegen ist es so, dass reine Anwesenheit in den Vorlesungen eben nicht ausreicht, um überhaupt zu bestehen.

Die meisten Info-Studenten, die ich kenne schenken sich die Vorlesungen, da sie zuhause deutlich besser lernen können. Außer es gibt eben keine Skripte oder die Vorlesungen sind außergewöhnlich gut. Ich hab zwar nur 1 Semester studiert, aber den Großteil kann man unter der Kategorie "Ob man hingeht doer nicht - auch egal" abhaken. Gerade heute, wo die Massen in das Studium strömen und dann die Vorlesungen noch durch ihre Anwesenheit stören (Filme gucken, Spielen, mit Nachbarn quasseln).

Übungen sollte man mitnehmen, das hilft schon.

Der große Vorteil beim Studium ist doch die Freiheit, welche Abiturient oder Lehrling kann denn sagen, ok heute penne ich bis 12, dann arbeite ich 4 Stunden und danach lerne ich trotzdem noch 8 Stunden für mein Studium? Der Nachteil hier ist das Zeitmanagement. Wenn man es richtig macht, dann "opfert" man die Woche 30-60h für das Studium, je nach Person. Bleibt trotzdem noch (nach Schlaf und etwas Zeit für essen,einkaufen und Co) min 30h die Woche wo man z.b. 10-12h die Woche arbeiten kann.

Lernt man dagegen falsch, dann buttert man da richtig Zeit rein und kommt trotzdem zu nix.

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Am ‎11‎.‎12‎.‎2015 at 17:06 schrieb Uhu:

Das kommt natürlich auf die Brille an. Wenn Jemand im Abitur lernt, dann weil er eine gute Note haben möchte. Für eine 1.x muss man eben was tun das steht außer Frage. Der große Unterschied zum Studium dabei ist, das man abgesehen für die Abschlussprüfung im Abitur gar nichts tun müsste, um auf ein 2.5er Schnitt zu kommen. Reine Geistesanwesenheit im Unterricht reicht völlig aus um akzeptable Noten zu schreiben. Jeden Nachmittag frei + Wochenende bedenkenlos feiern, zocken, ausruhen ohne das man sich Sorgen machen müsste. [...]

Vielleicht liegt es ja daran, dass ich auf einem Berufskolleg für Technik mein Abitur gemacht habe und Leistungskurse in Mathematik und Elektrotechnik hatte, jedenfalls war es bei uns nicht nur mit "geistig anwesend" sein getan. Da musste man durchaus auch schon mal zu Hause etwas lernen. Zudem mussten wir uns (in Elektrotechnik) auch zu Hause schon mal was durchlesen als Vorbereitung für die nächste Stunde bzw. der Lehrer hat geschaut, inwieweit wir uns Sachen auch eigenständig anlesen können. Zudem sind wir über den normalen schulischen Stoff hinausgegangen.
Mag sein, dass das bei dir anders war - bei uns reichte definitiv nicht nur anwesend sein aus. Ist halt auch wieder von Schule zu Schule unterschiedlich. Darauf basierend ist aber auch oftmals der Ruf der Schulen begründet.
Dazu kommt noch: Hat man Abi Fächer wie Deutsch/Literatur oder Englisch, dann muss man nicht wirklich viel lernen, da hier normalerweise eine Interpretation geschrieben wird, die man zwar üben kann, um Praxis darin zu bekommen, die man jedoch nicht wirklich vorbereiten kann. Das sieht bei naturwissenschaftlichen Fächern, bei denen es um nackte Zahlen und Anwendungen von Formeln geht, dann doch schon anders aus.

Zitat

In der Berufsschule ist es das gleiche. Und selbst wenn man sich eine 5 einhangeln würde: Das Gesamtziel ist dabei absolut nicht gefährdet. Man schreibt ja mehrere Klausuren pro Jahr und die mündliche Komponente gibt es auch noch. [...]

Die Berufsschulen sind zwar vom Level her auch sehr unterschiedlich (und viel abhängig vom jeweiligen Lehrer), aber dass man in den Berufsschulen generell recht wenig lernt, sollte eigentlich jeder Azubi wissen - spätestens nach der Ausbildung. Die Berufsschule soll den Schülern aber hauptsächlich Grundlagen vermitteln. Für die weitergehende Qualifizierung ist eigentlich der Betrieb zuständig. Viele Betriebe nehmen diese Aufgabe jedoch nicht wirklich ernst. Hier reicht die geistige Anwesenheit bei den meisten auch aus - zumindest wenn man schon ein wenig Vorbildung in den Bereichen hat.

Wenn du vom Studium in die Ausbildung gewechselt bist (ich denke ja mal, nicht schon nach 1 Monat, sondern erst nach ein paar Monaten mehr oder einem Jahr?), dann ist es klar, dass für dich quasi nichts neues kam und du nur geistig anwesend sein musstest. Im Studium ist das Lerntempo einfach schneller und es wird keinerlei Rücksicht auf Nachzügler genommen, die den Stoff nicht kapieren - in der Berufsschule hingegen schon.
Es wird das niedrigste gemeinsame Level in der Klasse festgestellt  und darauf aufbauend wird dann der Unterricht gestaltet. Da immer wieder Leute dabei sind, die keinerlei Grundlagen Wissen haben, muss hier immer bei den Grundlagen begonnen werden. Dafür ist eine Ausbildung halt auch da. Anderseits sehe ich es so, dass wer sich für etwas interessiert, er sich auch schon vorher mal damit auseinander setzt.
Ich habe in den 3 Jahren Berufsschule jedenfalls nicht wirklich viel dazu gelernt.

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  • 1 Monat später...
Am 10.11.2015 um 15:35 schrieb dandy1991:

Der Abschluss ist irgendwann egal...sogar um es ganz krass zu sagen, nach kürzester Einarbeitungszeit wird da schon nicht mehr nach dem Abschluss gefragt.

Man macht aber normalerweise VOR der Einarbeitungszeit seine Gehaltsverhandlung. Ich kann mir schon vorstellen wenn ein Personaler zwischen zwei Bewerbern aussuchen kann, die jeweils 10 Jahre BE haben, der eine ein Studium und der andere "nur" eine Ausbildung - der ehemalige Student bevorzugt wird. ODER aber er mehr Gehalt bekommt. Doch das denke ich schon....

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So ist es. Irgendwann gibt es immer Grenzen, wo man als Fachinformatiker nicht weiter kommt. Das ist auch der Grund gewesen, warum ich an der Fernuni angefangen habe.

Ich hatte schon eine Stelle für Bachelor-Absolventen, wollte aber mehr können und dürfen, wie meine Advanced und Senior Kollegen. Ich war in einem puren akademischen Umfeld. Darauf hat mein Chef mir gesagt, dass mir das Studium fehlen würde. Ich dürfte die Aufgaben deshalb nicht übernehmen. Ich habe dann beim Fachlichen nachgehakt, was ich brauchen würde. Daraufhin gab es eine Antwort, dass es nicht am Fachlichen liegen würde, sondern an der wissenschaftlichen Herangehensweise.

Das lernt man in der Ausbildung nicht. Solche Hürden gibt es immer wieder im Berufsleben, wo man als Fachinformatiker scheitern kann. Genauso schwierig ist es an Architekten-Positionen zu kommen. Es gibt zwar auch Fachinformatiker, die Architekten sind. Das ist aber eher eine Seltenheit.

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vor einer Stunde schrieb SaJu:

Daraufhin gab es eine Antwort, dass es nicht am Fachlichen liegen würde, sondern an der wissenschaftlichen Herangehensweise.

Das lernt man in der Ausbildung nicht. Solche Hürden gibt es immer wieder im Berufsleben, wo man als Fachinformatiker scheitern kann. Genauso schwierig ist es an Architekten-Positionen zu kommen. Es gibt zwar auch Fachinformatiker, die Architekten sind. Das ist aber eher eine Seltenheit.

Lernt man das denn in einem Fernstudium? Da ist man ja auch mehr auf sich selbst gestellt. Also man bekommt es sozusagen nicht auf die bloße Hand gelegt. Ich könnte mir vorstellen, wenn ich das jetzt nicht richtig gelernt habe und dann für mich selber lerne, in meinem eigenen "Lernbrei" bleibe.

Eine Architektenposition wäre eine Position die ich wahrscheinlich anstreben würde. Ich denke auch das man da leichter mit einem Akademischen Abschuss rankommt.

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vor 5 Stunden schrieb Gurki:

Lernt man das denn in einem Fernstudium? Da ist man ja auch mehr auf sich selbst gestellt. Also man bekommt es sozusagen nicht auf die bloße Hand gelegt. Ich könnte mir vorstellen, wenn ich das jetzt nicht richtig gelernt habe und dann für mich selber lerne, in meinem eigenen "Lernbrei" bleibe.

Eine Architektenposition wäre eine Position die ich wahrscheinlich anstreben würde. Ich denke auch das man da leichter mit einem Akademischen Abschuss rankommt.

Jemand der wirklich nichts kann, dem bringt auch das Studium nichts wenn er sich nur durchmogelt. Das kann passieren ist aber natürlich nicht unbedingt die Regel.

Dadurch das man im Studium immer wieder mit (teilweise sehr theorethischen) Aufgaben penetriert wird, bekommt mein ein Gefühl für eine methodische Herangehensweise zur Lösung von Problemen. Auch das ist Erfahrungswissen. Hinzu kommt natürlich, dass man eine große Breite an Theorie vermittelt bekommt die  man sich nicht unbedingt Zuhause anschaut, die einem aber helfen kann.

Klar, wer sich wirklich "dafür" interessiert, kann sich in der Regel alles auch Zuhause anschauen. Die Chancen  jemanden auf den Markt zu finden - der zufällig x-verschiedene Wissenschaftsfelder durchacktert ,und das so gut, dass er diese auch noch kombinieren kann, sind aber nicht sonderlich hoch. Dieser müsste sich nämlich teilweise Jahre mit dem Stoff auseinander setzen (da er ja nebenbei noch arbeitet etc.) und das dass jemanden tut ist dann schon mehr oder weniger Zufall. Wie viele Programmierer gibt es bspw. die sich zufällig tief mit den Konzepten moderner Betriebssysteme beschäftigen und selbst mal einen Bootloader, Prozessmanagement oder ein Speichermanagement implementiert haben? Die Zahl ist gering. Es gibt vielleicht einen auf 10.000 Hobbyprogrammierern die soetwas mal machen. Das ist nicht das typische Feld für einen Akademiker, aber ich will mal ein Anderes Beispiel geben:

Algorithmen lassen sich klassifizieren und auf Andere Probleme mappen. Ich kann bspw. ein Algorithmus, der eigentlich dazu gedacht ist den kürzesten Weg von A nach B zu finden, dazu benutzen um Oberflächendifferenzen auf Planeten-Bildern zu berechnen. Und das dass funktioniert, kann man dann sogar methodisch beweisen. Das ist natürlich jetzt auch wieder ein "hartes" Beispiel. Aber es zeigt s doch ein Problem: Welcher Nicht-Akademiker beschäftigt sich so tief mit Algorithmen und theorethischer Informatik, dass er sich solcher Sachen bewusst ist?

Das ist sicherlich mit der größte Grund, warum man einen Akademiker bspw. eine Architekten-Position mehr zugetraut wird als einen Nicht-Akademiker. Er hat eine Andere Herangehensweise, kann Probleme "kreativer" angehen, weil er sie klassifizieren und auch mit Methoden lösen kann, die nicht unbedingt intuitiv sind. Das gepaart mit dem "Wissen" eines langjährigen Softwareentwicklers, dessen maximales Wissen die Erfahrung über "gut, schlecht und weniger bewährt" ist, kann dann schon eine sehr effiziente Kombination sein.

Bevor jetzt wieder die "flamer" kommen: Akademiker sind keine Götter und müssen auch erst ihre Erfahrungen sammeln :) ... Darüber brauchen wir uns jetzt nicht streiten.

Bearbeitet von Uhu
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vor 10 Stunden schrieb Uhu:

[...]Algorithmen lassen sich klassifizieren und auf Andere Probleme mappen. Ich kann bspw. ein Algorithmus, der eigentlich dazu gedacht ist den kürzesten Weg von A nach B zu finden, dazu benutzen um Oberflächendifferenzen auf Planeten-Bildern zu berechnen. Und das dass funktioniert, kann man dann sogar methodisch beweisen. Das ist natürlich jetzt auch wieder ein "hartes" Beispiel. Aber es zeigt s doch ein Problem: Welcher Nicht-Akademiker beschäftigt sich so tief mit Algorithmen und theorethischer Informatik, dass er sich solcher Sachen bewusst ist?[...]

Gegenfrage - wie vielen Akademikern ist das bewusst, wenn es ihnen nicht explizit mitgeteilt wird, bzw. wie viele Akademiker würden selber auf diese Lösung kommen? Ich denke die Prozentzahl dürfte sich im ähnlichen Bereich (eventuell ein paar wenige Prozent höher) wie bei FIAEs bewegen. ;)

 

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