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Ziellos und deprimiert


Areciba

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

ich bin 35Jahre alt, verheiratet,Vater von zwei Kindern und seit 9 Monaten FISI (Umschüler)

Momentan bin ich total down und irgendwie unzufrieden... 

Seit Februar bin ich mit der Umschulung zum FISI fertig und seitdem arbeite ich in einem sehr kleinen familiären Betrieb. Hier bin hauptsächlich für virtuelle TK Anlagen zuständig, das heißt Betreuen von Bestandskunden sowie Beratung von Neukunden, vielleicht einmal die Woche Außeneinsätze für Kunden mit Netzwerkthemen die wir betreuen. Ab und an mal Remote einen Router neustarten oder im Netzwerk nach Problemen suchen.

Aufgaben:

- Konfiguration von Nebenstellen und Endgeräten

- Fehlersuche bei Problemen

- Netzwerkadministration bei kleinen Firmen (meist Remote)

- Installation und Verkabelung

Aber eben hautpsächlich Support per Telefon und Mail.

Halt alles Dinge für die ich jetzt nicht unbedingt die Umschulung gebraucht hätte, die subjektiv gesehen eher oberflächlich war.

Bitte nicht falsch verstehen, ich mag meinen Arbeitsplatz, im Grunde nur fühle ich mich einerseits unterfordert und anderseits komplett unqualifiziert für schwierigere Aufgaben. Ich bin seit ich denken kann an IT interessiert, aber bin in allem irgendwie nur Amateur und genau da liegt mein Problem... ich kann nichts richtig gut, Wissen by Google sozusagen. Ich hab zwar ein gutes IT-Grundwissen/Allgemeinwissen aber ich schaffe es nicht mich wo festzubeißen. 

Während meiner Umschulung interessierte mich Netzwerk-Security am meisten und hatte mich viel ins Thema eingelesen und auch mal mein heimisches Wlan geknackt. Das war dann aber auch wieder Zeitverschendung, denn dann kam ich in meine jetzige Firma (eine Windows Bude) und dachte ok ich pass mich an und mach vielleicht einen von den Microsoft Professionals Scheinen. Da ich aber kaum Berührung zu entsprechenden Systemen habe ist das alles nicht unbedingt in Reichweite.

Wenn ich andere ITler treffe die irgendwelche Fehler in Citrix Systemen debuggen, dann werd ich halt neidisch, weil der was drauf hat und offensichtlich erfolgreich ist. Oder eine junge ITlerin die in der Leistungsdiagnostik eines großen Telekommunikationsanbieters arbeitet, das sind immer Dinge die mich interessieren und mir meine alltäglichen Aufgaben als zu simpel vorkommen lassen.

 

Mir geht es nicht einfach darum möglichst viel Geld zu verdienen, obwohl ich zurzeit nur 30k bekomme. Ich möchte gern in irgendetwas gut sein. Wenn ich den Arbeitsgeber mal wechsle dann kann ich kein Linux, kein Windows Server, kein Network Security, kein Debugging usw. Ich weiß eben nur was ich alles nicht kann und mir fällt es schwer den richtigen Lernweg zum richtigen Thema zu finden ohne das mir nach ein paar Tagen auffällt " ne das ist es doch nicht" !!!

Wenn ich es positiv sehe, dann bin ich vielleicht ein guter Allrounder für Klein-Unternehmen und ich habe speziell was diese Cloud PBX-Anlage angeht gutes Know-How aber ich bin auch ein Mädchen für alles mit wenig Fachwissen im IT-Bereich.

 

Wart ihr auch schon mal in so einer Situation ?

Was ratet ihr mir ?

Wie arbeitet ihr euch in spezielle Bereiche ein ? Schafft man das überhaupt ohne Fortbildung/Studium ? 

Bin momentan wirklich am zweifeln was meine berufliche Zukunft angeht. Wenn ich den ganzen Tag nur Telefoniere und Emails schreibe dann komm ich nicht weiter. 

Sorry fürs rumjammern, aber ich weiß nicht wen ich sonst damit zublubbern soll, denn hier kommt vielleicht was produktives bei raus.

Bearbeitet von Areciba
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Ich war als Azubi in so einer Situation. Mein Ausbilder hat mich nicht an Live-Systeme gelassen und wollte mir nichts in diese Richtung beibringen. Ich hatte aber den riesigen Wunsch Linux-Admin zu werden. Außer einen Azubi-Server hatte ich nichts zur Verfügung.

Ohne Fortbildung schafft man es aus so einer Klemme nicht raus! Ich habe mir für Messen und Konferenzen (heimlich) frei genommen und habe eine Linux-Schulung als Vorbereitung für das Berufsleben absolviert (auf eigene Kosten). Auf diesem Weg habe ich richtig viel gelernt. Man lernt sozusagen von den Besten auf dem jeweiligen Fachgebiet.

Außerdem gibt es zum lernen von den Profis einen super Spruch, den ich bestätigen und weitergeben kann: "Lesen, lesen, lesen. Lernen, lernen, lernen. Üben, üben, üben."

Das kann man auch zuhause, wenn der Arbeitgeber nichts zur Verfügung stellt. Anschließend habe ich mir eine Stelle als Junior Linux-Systemadministrator gesucht. Ohne lernen und weiterbilden kann man heutzutage nichts im IT-Bereich schaffen. Ich gehe jetzt regelmäßig zu Meetups und unterschiedlichen User Groups mit Vorträgen, wofür ich mich interessiere.

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Das mit den Kleinunternehmen muss nicht unbedingt so schlecht sein: Es gibt zahlenmäßig sehr viele davon und ich selbst mache teils auch ziemlich viel Kleinkram: RAM-Sticks und Grafikkarten installieren etc. aber auch viel mit Linux. Wenn ich ein Spezialgebiet habe, dann ist es das. Es gibt da einiges an Zertifizierungen, die man machen kann. Bei der Zertifizierung des Linux Professional Institutes - LPI - ist es auch so, dass die Firma SUSE diese für ihre Server anerkennt und man gleichzeitig auch den "SUSE Certified Linux Administrator" bekommt. SUSE ist auch die bevorzugte Plattform für SAP/HANA.

Es war bei mir aber ein ziemlich langer Weg: Ich habe keine Ausbildung gemacht und bin Quereinsteiger. Den Weg über Linux User Groups, Diskussionsforen, Conventions etc. zu gehen kann ich auch empfehlen. Interessant kann es auch sein, bei einer Distribution mitzumachen: openSUSE ist beispielsweise das Testgelände woraus dann SUSE Linux Enterprise gemacht wird. Red Hat hat halt Fedora aber auch bei Community-Distributionen wie Debian sind einige Firmen dabei, univention beispielsweise.

Ansonsten muss es ja auch nicht unbedingt eine spezialisierte Fachkarriere sein. Gibt es denn Perspektiven, dass Du eventuell ein kleines Team oder Projekte leitest? Auch das kann interessant sein.

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SaJu hat es schon angerissen. Die Frage ist eben erstmal was Deine Erwartungshaltung hinsichtlich des Gehalts ist und wie viel zeit Du auch Privat aufbringen kannst, sprich in wie weit Dir Deine Frau den Rücken frei hält? Verabschiede Dich davon alles in die Arbeitszeit quetschen zu können. Dafür bist Du in der falschen Branche. Dafür sind selbst manche Sparten so umfangreich, dass es nochmal in der Spezialisierung, eine Spezialisierung gibt ;).

Ich würde, sofern Du Dich technologisch entscheidest, das unabhängig von Deinem Arbeitgeber stemmen. Wenn es Security ist, dann orientier an entsprechenden Zertifikaten und investier Zeit/Geld. Dann geht's Richtung Junior Stelle. Dein Nachteil ist halt das Alter und die Tatsache der Umschulung. Daher arbeite doppelt so hart. Gute Leute werden immer gebraucht.

Eventuell ist aber auch eine Teamleitung in einem kleinen Unternehmen noch besser. Aber die Konkurrenz ist halt gut ausgerüstet.

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Erstmal Danke für eure Antworten, das allein motiviert schon sehr. 

Ich mache es mir selbst schwer in dem ich mich eben nicht festlegen kann, welche Richtung es sein soll. Wenn ich nach Quellen für Tutorials oder OnlineKurse suche dann scheitere ich meist an der immensen Anzahl. Vieles ist qualitativ schlecht und unprofessionell.  Ich weiß halt nicht wo und mit was ich anfangen soll. 

Zurzeit versuche ich mein Englisch aufzufrischen und zu verbessern, denn die solche Schulungen und Kurse sind ja auch oft in Englisch.

Netzwerksicherheit ist für mich schon sehr interessant, aber sicher bin ich nicht ob das auch das richtige ist. Jedenfalls wäre da wahrscheinlich die Motivation größer als bei anderen Bereichen. In meiner Firma ist Cloud ein relativ wichtiges Thema, aber eigentlich verkaufen wir nur Cloudservices und betreiben diese nicht. Die Motivation kommt bei mir nur wenn ich mich auch für das Thema interessiere und Interesse habe ich eben für Netzwerksicherheit und ein wenig für  Webentwicklung und Anwendungsentwicklung, wobei ich hier wieder von vorn anfangen muss, denn ich hab alles wieder vergessen. Bissl HTML kann ich noch und minimal JAVA das wars. 

Verstehe ich das richtig das ihr kein Selbststudium gemacht habt, sondern eine richtige Schulung und das selbst gezahlt ? Daran hab ich auch schon gedacht. 

Wo finde ich solche Messen und Konferenzen und welche Fernschulen könnt ihr empfehlen ? 

Ich habe nicht direkt eine Erwartung, denn ich hab momentan ja keine Ziele vor Augen, was das ganze so depri macht. Es wäre schon schön irgendwann auch mal 60k zu verdienen aber ich bin realistisch und träume nicht einfach so vor mir hin. 1-2 Std könnt ich wohl täglich investieren, auch wenns hart wird. 

Für Security braucht man doch erstmal sehr gute Linux Kenntnisse oder ? 

Was wäre ein denkbarer Weg in die IT-Security ?

 

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Netzwerke interessieren dich? Dann mach einfach erstmal den CCNA. Da lernst du viel allgemeines über Netzwerke und auch ein paar Sachen speziell über Cisco (die schaden nicht). Das geht gut im Selbststudium. Es gibt da massig Material, gute Bücher und auch an entsprechende Software kommt man nach kurzer Recherche ran. Viele der Netzwerkgrundlagen kannst du vermutlich direkt schon bei deinen kleinen Netzwerkaufgaben brauchen. Wenn du dann die Prüfung machen willst kostet die auch nicht die Welt.

Damit, in Verbindung mit deiner allgemeinen Berufserfahrung kannst du dann schauen, ob du in einem entsprechendem etwas anspruchsvollerem Einsteigerjob unterkommst. Von dort aus kannst du dich dann weiterentwickeln.

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Ich habe 1 Schulung besucht, um den Grundlagen-Einstieg zu finden. Messen und Konferenzen findet man im Internet. Die größte Messe zu IT-Security ist die it-sa in Nürnberg.

Ich habe auch sehr viele Tutorials im Internet gelesen und es zuhause an einer VM ausprobiert. Wenn es Themen gab, wofür ich mich interessiert habe, habe ich sie in Google Scholar oder Google eingegeben und alles darüber gelesen. Wenn bestimmte Bücher empfohlen wurden, habe ich diese gelesen.

Linux-Konferenzen gibt es jährlich von jeder Distribution kostenlos. WEnn man irgendetwas dort gemacht hat, kriegt man sogar die Fahrtkosten und Hotelkosten erstattet.

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Es gibt diverse Möglichkeiten, sich kostenlos fortzubilden, die man nutzen kann.

Sollte dich z.B. die MS Produktpalette interessieren, gibt es die Möglichkeit in der Microsoft Virtual Academy kostenlos anzumelden. Dort gibt es dann verschiedene Module, die man absolvieren kann und die dafür notwendige Software wird jeweils als Testversion zur Verfügung gestellt. Zudem bekommt man pro fertig absolviertem Modul Punkte. Das kann auch bei Bewerbungen nützlich sein.

Für Linux gibt es diverse Tutorials zu den unterschiedlichsten Themen - man muss halt nur erst einmal wissen, was man machen möchte.

Zu diversen Themen gibt es auch oft kostenlose Webinare oder Streams (oder z.B. aufgezeichnete Schulungen als Youtube Videos).

Für Windows/Linux braucht man meist eigentlich nur einen funktionstüchtigen PC plus eine virtuelle Maschine, in der man die verschiedenen Betriebssysteme laufen lassen kann. Sollte in einem ITler-Haushalt eigentlich vorhanden sein.

Solltest du zu Hause nicht so viel Zeit erübrigen können, dann kannst du dir auch Bücher mit auf die Arbeit nehmen und diese dort lesen, wenn du nichts zu tun hast. Vor allem für Linux gibt es auch viel kostenloses Material z.B. als PDF-Dateien, so dass du auch am Bildschirm lesen könntest.

Es gibt viele Möglichkeiten, aber DU musst entscheiden, in welche Richtung es gehen soll und musst dann auch an deinem Durchhaltevermögen arbeiten. Von alleine stellt sich das Wissen halt nicht ein, sondern man muss etwas dafür tun.

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Am 5.11.2015 15:54:28 , Areciba sagte:

Zurzeit versuche ich mein Englisch aufzufrischen und zu verbessern, denn die solche Schulungen und Kurse sind ja auch oft in Englisch

Da würde ich empfehlen, erstmal eine Bestandsaufnahme deiner Sprachkenntnisse zu machen und sie nach dem Europäischen Referenzrahmen für Sprachen einzuordnen. Es geht von A1 ("Hello, how are you?") bis zu C2. Ich selbst habe im Sommer die Cambridge ESOL auf dem Niveau C1 bestanden und fand das trotz Auslandsaufenthalte, Auslandsstudium und mehreren Jahren Englisch (über 10 Jahre) doch ziemlich knackig, da auch ggf. Akzente (Indisch, Scottish etc.) geprüft werden.

Wichtig ist auch, dass man mehrere Gebiete abdecken muss: Sprechen alleine reicht nicht, wenn Dir das Hörverständnis fehlt. Ebenso brauchst Du Lese- und Schreibkompetenz. Allerdings sind die Personaler noch lange nicht so weit, dass sie so etwas prüfen. Es schreibt heutzutage so ziemlich jeder: "fließend in Wort und Schrift" oder gar "verhandlungssicher" in seinen Lebenslauf bzw. auf Neudeutsch "CV". Eine Zertifizierung sagt da meines Erachtens mehr aus, da in allen Sprachbereichen geprüft wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass so ein Sprachzertifikat (z.B. Cambridge ESOL) ein Leben lang gültig ist. TOEFL oder TOEIC sind da nur Momentaufnahmen.

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Am 5.11.2015, 15:54:28 , Areciba sagte:

Für Security braucht man doch erstmal sehr gute Linux Kenntnisse oder ? 

Was wäre ein denkbarer Weg in die IT-Security ?

 

Linuxkenntisse schaden nie, nicht nur im Sec bereich.

 

Die hardcore variante in IT-Sec reinzukommen ist sicherlich den Offsec OSCP zu machen, allerdings ist es da nicht mit 1-2h am tag getan.

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Haha, der Beitrag könnte von mir sein. Bis auf das Gehalt.

Ich bin gelernter ITSE (Und danach in der Sicherheitsbranche (Alarmanlagen, Video) gearbeitet) und habe vor 2 Jahren umgeschwenkt auf IT.

Arbeite im öD, sogar ganz gut bezahlt, aber mache da alles, aber nur oberflächlich. So Turnschuhadministration. Jeder Kollege hat so sein "Ding", ich als "jüngster" bekomme mehr oder weniger das was abfällt. Grundsätzlich könnte ich hier sogar bleiben bis zur Rente, wenn es nicht so langweilig wäre. Zum Wechseln fehlt mir aber das Know-How außerhalb von Support (das kann ich sehr gut). Und der wird mies bezahlt (jedenfalls wollte mir in München keiner 38.000-40.000 (und das wäre schon weniger als mein jetziges Gehalt) dafür zahlen. 

Nebenbei mache ich jetzt ein Studium an der FernUni. Ist zwar Stress, aber man baut Wissen auf. Zwar viel Theorie, aber auch Praxis.

Wäre das vielleicht eine Option, wobei das ziemlich lange dauert und mit 2 Kindern (habe eins) natürlich nochmal doppelte Belastung.

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vor 11 Stunden, Mankind75 sagte:

Ich selbst habe im Sommer die Cambridge ESOL auf dem Niveau C1 bestanden und fand das trotz Auslandsaufenthalte, Auslandsstudium und mehreren Jahren Englisch (über 10 Jahre) doch ziemlich knackig, da auch ggf. Akzente (Indisch, Scottish etc.) geprüft werden.

Wow. Muß man die nur verstehen, oder auch reproduzieren können?

"Nein, nein,nein! Was sie da schwätzen, ist Tyneside, nicht Geordie..." :D 

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vor 9 Stunden, Colamann sagte:

Wow. Muß man die nur verstehen, oder auch reproduzieren können?

Bei meiner Prüfung kamen die Akzente in den Hörverstehensübungen mit dran. Es ist aber eher ein Teilbereich. Die ganze Prüfung handelt nicht davon. Ich selbst bin da eher konservativ vorgegangen: Cambridge English -> British, also "colour" statt "color", "lorry" statt "truck" etc.

Um den Bezug auf das Thema zu wahren: Es kann sich durchaus lohnen, auf eine Zertifizierung zu lernen. Leider kommt man mit den Sprachkenntnissen eher in den mehrsprachigen technischen Support, der nicht so gut bezahlt aber meines Erachtens immer noch eine wichtige Aufgabe ist. Man muss halt auch unterscheiden zwischen Fachvokabular und Alltagsvokabular.

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Hallo zusammen,

mir gehts sehr ähnlich wie dir Areciba

telefoniere und schreibe nicht viele E-Mails,

doch die Arbeit ist sehr eintönig. Und wenn wichtige Aufgaben anstehen werden sie von meinem Arbeitgeber weder gewürdigt noch geschätzt.

So komme ich auch nicht weiter. Da wird man eher kurz gehalten anstatt gefordert und gefördert.  :mellow:

Am 4.11.2015, 12:31:42 , Areciba sagte:

Mir geht es nicht einfach darum möglichst viel Geld zu verdienen, obwohl ich zurzeit nur 30k bekomme. Ich möchte gern in irgendetwas gut sein. Wenn ich den Arbeitsgeber mal wechsle dann kann ich kein Linux, kein Windows Server, kein Network Security, kein Debugging usw. Ich weiß eben nur was ich alles nicht kann und mir fällt es schwer den richtigen Lernweg zum richtigen Thema zu finden ohne das mir nach ein paar Tagen auffällt " ne das ist es doch nicht" !!!

Wenn ich es positiv sehe, dann bin ich vielleicht ein guter Allrounder für Klein-Unternehmen und ich habe speziell was diese Cloud PBX-Anlage angeht gutes Know-How aber ich bin auch ein Mädchen für alles mit wenig Fachwissen im IT-Bereich.

 

Wart ihr auch schon mal in so einer Situation ?

Was ratet ihr mir ?

Wie arbeitet ihr euch in spezielle Bereiche ein ? Schafft man das überhaupt ohne Fortbildung/Studium ? 

Bin momentan wirklich am zweifeln was meine berufliche Zukunft angeht. Wenn ich den ganzen Tag nur Telefoniere und Emails schreibe dann komm ich nicht weiter.

Sorry fürs rumjammern, aber ich weiß nicht wen ich sonst damit zublubbern soll, denn hier kommt vielleicht was produktives bei raus.

 

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  • 11 Monate später...

SO HIER EIN UPDATE NACH EINEM WEITEREN JAHR:

Ich habe nun die Chance auf einen Jobwechsel. Es wäre eine 2nd/3rd Support Stelle + Unterstützung des Admins


Allerdings fällt mir nun die Entscheidung schwer, da ich bei meiner jetzigen Stelle mittlerweile ein sehr gutes Arbeitsklima und ein gutes freundschaftliches Verhälntis zu meinem Chef habe. Dazu kommt das ich Homeoffice machen kann wann immer ich möchte, meine Kundentermine komplett selbst manage, quasi mein eigener Chef bin.

Die Nachteile gibt es aber immernoch... nur 30k Gehalt, kaum Berührung mit IT-Themen. Am meisten mache ich 1st Level Support, Beratung und Verkauf der Cloud PBX und O365 und Schulungen. 

Die neue Jobchance bietet sehr viele Berührungspunkte mit verschiedensten Systemen. Schwerpunkt ist wie gesagt der Support für die eigens entwickelten Serviceportale für Kunden aber auch Inhouse IT. Viel Vmware, Server, Softwareverteilung, Testumgebungen. Gehalt wahrscheinlich 42-47k (noch keine Verhandlung geführt. Allerdings sind 35km Entfernung und kein Homeoffice.

Anhand  der Daten müsste ich sofort wechseln, allerdings sagt mein Bauchgefühl was anderes. Irgendwie hab ich auch Angst davor meinen Chef zu enttäuschen, denn wenn ich gehe hat er ein ziemlich großes Problem was die anfallende Arbeit angeht. Jetzt sagt ihr bestimmt, dass ich dann mehr Geld fordern soll. Leider kann er mir nicht soviel zahlen, weil die Cloud PBX zwar einiges an Provision abwirft, aber wir keinerlei Serviceverträge mit irgendwelchen Kunden haben. Zwar sind wir auf einem guten Weg, aber ist einfach sehr langsam der Fortschritt. 

Manchmal hatte ich daran gedacht mich mehr in Richtung Consulting / Vertrieb zu richten, denn umso mehr wir dahingehend machen umso mehr kommt dann auch bei rum. Prinzipiell macht mir die Beratung schon Spaß und es motiviert auch wenn man  an Projekten mitarbeitet und einen Kunden umsetzt. Ich hoffe immer das bei meinem Chef demnächst mal der Durchbruch kommt, aber das hoffe ich nun schon sehr lange.

Nun bin ich total verunsichert und ich muss mich bis Ende der Woche Entscheiden.

Der Geldbeutel und das Hirn möchte die neue Stelle. (Herausforderung, Weiterkommen, Geld)

Das Herz möchte die alte freundschaftliche/familäre Umgebung nicht verlassen. (Eigener Chef, Homeoffice wann ich will, niemanden Enttäuschen,  nicht aufgeben sondern weitermachen, weiter aufbauen)

HILFE

Bearbeitet von Areciba
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Sorry für die  folgenden harten Worte:

Was willst Du jetzt von uns hören? Du musst schon selbst aus der Komfortzone ausbrechen, sonst wird das nichts. Sonst jammerst Du uns in 4 Jahren immer noch die Ohren voll. Von nichts, kommt nix.

Ansonsten, du bist mit Deinem Chef nicht verheiratet und die Firma ist nicht deine Familie. 

Home Office gibt's es auch bei anderen Firmen und nette Chef's an sich auch. Und wenn nicht, durchbeissen und später wieder wechseln mit mehr KnowHow.

Nimm die Pille A

(mimimimi, ich verdien so wenig, ich komme nicht weiter, aber kann dafür zu Hause rumsitzen)

oder Pille B

(ich riskier was, ich mach was aus mir, ich verfolge meine Ziele und hab Spaß)

Bei 30k Jahresgehalt würde ich schon plakativ sagen -> Wechsel für deine Kinder.

 

 

Bearbeitet von UnknownX
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Ich habe den Schritt gemacht und bin vom Support in den Netzwerkbereich gewechselt und musste dafür wieder umziehen.

Ich bereue den Schritt nicht.

Mehr Gehalt, mehr Selbstverantwortung und vor allem bessere Spezialisierungsmöglichkeiten.

Aus reiner Faktensicht stimme ich meinen Vorredner 100% zu:

Du musst dich entscheiden!

Zu bedenken ist:

Neue Freundschaften und Homeoffice gibt's auch bei anderen Arbeitgebern. Wenns dir dann nicht gefällt, einfach mit mehr Know-How wieder wechseln.

Du lernst weitere/verschiedene Arbeitsweisen kennen und das Erhöht deinen Marktwert.

Im Zweifelsfall sieht man sich immer 2x im Leben.

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vor 12 Stunden schrieb Areciba:

Anhand  der Daten müsste ich sofort wechseln, allerdings sagt mein Bauchgefühl was anderes. Irgendwie hab ich auch Angst davor meinen Chef zu enttäuschen, denn wenn ich gehe hat er ein ziemlich großes Problem was die anfallende Arbeit angeht.

Ich kann meinen Vorrednern nur anschließen. Du hast Angst deine Komfortzone zu verlassen. Willst du weiterhin nur für den Applaus leben? Und die viel wichtigere Frage ist: Was machst du wenn der Laden in 2-10 Jahren Pleite ist? Glaubst du dann der Chef möchte dich nicht enttäuschen und macht Miese um dich weiter zu beschäftigen? Dann stehst du da bei über 40 mit einem eindimensionalen 1st Level Suppot Profil. In dem Alter wird es dann richtig schwer, noch mal etwas passendes zu finden. Der Zug sich ein Profil zu erarbeiten ist dann abgefahren, denn es gibt genügend Andere Junge Leute, die mehr Motivation, mehr Wissen und weniger Ausfallwahrscheinlichkeit durch Krankheit mitbringen.

Chancen sollte man ergreifen, wenn sie sich ergeben.

 

p.s.
Was die "anfallende Arbeit" angeht: Als guter Unternehmenr kommt man damit klar, wenn Mitarbeiter gehen. Es gibt schließlich sowas wie eine Kündigungsfrist und man kann sich darauf vorbereiten. Es gab ein vor dir und es wird auch ein nach dir geben. Find ich immer süss wenn Mitarbeiter sich für unentbehrlich halten. JEDER ist ersetzbar. Mach dir da mal keine Sorgen.

Bearbeitet von Uhu
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vor 12 Stunden schrieb Areciba:

[...]Der Geldbeutel und das Hirn möchte die neue Stelle. (Herausforderung, Weiterkommen, Geld)

Das Herz möchte die alte freundschaftliche/familäre Umgebung nicht verlassen. (Eigener Chef, Homeoffice wann ich will, niemanden Enttäuschen,  nicht aufgeben sondern weitermachen, weiter aufbauen)[...]

Im Berufsleben muss man auch mal egoistisch sein und gebotene Chancen wahrnehmen. Nur so kommt man weiter.
LEider ist nicht ersichtlich, in welcher Region du lebst/arbeitest, dass man das Gehalt in Bezug zu den Lebenshaltungskosten und Miete setzen könnte, aber 30k ist nun wirklich nicht viel. Als Einstiegsgehalt schon OK, aber das ist durchaus noch stark steigerungsfähig, wie du ja auch an der anderen Stelle siehst, was da für ein Budget zur Verfügung steht.
Ob die aktuelle Firma ein Problem haben wird danach, ist für dich komplett irrelevant. Wenn sie nicht für genügend Personal sorgen, dass alle Positionen auch bei Krankheit / Urlaub / Kündigung ausreichend abgedeckt sind - selber schuld. Davon abgesehen glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass man im 1st Level Support "unersetzbar" ist.

Klar ist es doof, weiter fahren zu müssen, nicht mehr Homeoffice machen zu können, wann man will, aber sollte die kommende Firma das nicht bieten, kann man ja weitersuchen nach einer Weile und trotz eines weiteren GEhaltssprungs nach oben vielleicht auch wieder eine kürzere Strecke oder Homeofficemöglichkeit haben.

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Ich kenne deinen Chef nicht und möchte ihn deshalb nicht ins falsche Licht rücken. Aber würde er dich nicht kündigen wenn es der Firma nicht mehr so gut geht? Als guter Unternehmer würde er das wohl tun. Auch wenn du eine persönliche Bindung zu ihm hast, sprich es halt ganz offen an, du hast ein neues Angebot welches mehr Geld und interessantere Aufgaben bietet.

Du bist 35 Jahre alt, wann willst du anfangen Geld zu verdienen? Du musst immer auch sehen, dass du sicher noch 1 bis 2 mal den Job wechseln musst bis du das Wunschgehalt erreichst.

Die meisten Menschen haben ein klares Problem, sie fühlen sich ihren Arbeitgeber zu sehr verpflichtet. Gerade wenn du das Gefühl hast, dass du unqualifiziert bist. Dann kommt man schnell in diesen Gedankenstrudel, ich schaffe das eh nicht und ich kann froh sein überhaupt 30k zu bekommen für das was ich kann.

Ich kenne vieler solcher Menschen, mach dich davon frei und vertraue auf dich selbst! Alle anderen kochen auch nur mit Wasser. Ich war auch ein paar Jahre in einem kleinen Unternehmen und wollte immer zu einem großen wechseln, was ich auch gemacht habe vor 2 Jahren. Ich kann dir sagen, hier sind auch nicht alle Einsteins.

Zum Abschluss ein Rat dem ich immer gefolgt bin. Man sollte die Chancen die sich im Leben bieten wahrnehmen, denn nur so wirst du langfristig das finden was du suchst. Man kann damit auch mal auf die Nase fallen, aber am Ende wird man es nicht bereuen.

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Bei 30k würde ich nicht mal überlegen dort zu bleiben.

Klar, ist ein gutes Arbeitsklima viel wert. Aber es gibt nicht nur eine Firma auf der Welt, die ein gutes Arbeitsklima hat.

Und mag sein, dass du dich mit deinem Chef gut verstehst. Aber es sich nicht alle anderen Chefs Monster ;)

Im Leben gibt's nix geschenkt. Und klar, kann ich nachvollziehen, dass man niemanden 'enttäuschen' will.

Aber wenn dein Chef denkt, dass du für 30k bis zur Rente arbeitest, dann ist er entweder ziemlich naiv, oder ein Arsch.

Homeoffice gibt es quasi überall. Das ist in der IT meist der Standard. Daran würde ich nix fest machen.

Denk einfach daran, dass du zwei Kinder hast. Und mehr Geld definitiv von Vorteil wäre.

 

Wie viel würdest du denn im neuen Job bekommen?

Davon abgesehen hört es sich so an, als könntest du dort mehr Spaß bei der Arbeit haben. Und auch mehr lernen. Das war ja im Ausgangspost das große Problem.

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vor 13 Stunden schrieb Areciba:

Anhand  der Daten müsste ich sofort wechseln, allerdings sagt mein Bauchgefühl was anderes. Irgendwie hab ich auch Angst davor meinen Chef zu enttäuschen, denn wenn ich gehe hat er ein ziemlich großes Problem was die anfallende Arbeit angeht.

Wenn es dir wichtig ist deinen guten Willen zu zeigen kannst du auch anbieten noch einen Monat länger zu bleiben als es die Kündigungsfrist verlangt. Dann kannst du in der Zeit bei der Einarbeitung der Neubesetzung unterstützen.

Wenn du wirklich mehr Geld verdienen willst, solltest du die Maßnahmen ergreifen bei denen du selbst Einfluss auf die Zielerreichung heißt.

Ein Angebot mit höherem Gehalt annehmen - jupp

Hoffen, dass es in der jetzigen Firma irgendwann besser läuft und der Chef deine Treue belohnt - ney*

 

*Hier müsste man sich auch fragen in welcher Höhe so ein Treuebonus angesetzt würde. Die ersten 2 Gehaltsverhandlungen (Ende der Probezeit + halbes/weiteres Jahr) hast du schon verpasst. Mit jedem Jahr in dem der Erfolg ausbleibt gehen weitere Möglichkeiten zur Gehaltssteigerung verloren. Da müsste der Chef schon einen großen Fisch an Land ziehen um das alles nachzuholen, wenn er das denn überhaupt will.

Bearbeitet von PVoss
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Ich habe Anfang Juli nach 9 1/2 Jahren in der selben Firma eine neue Arbeitsstelle angetreten, mit dem vorherigen Chef hatte ich ein sehr gutes Verhältnis, mit dem aktuellen Chef ebenfalls. Da ich in einer sehr kleinen Firma gearbeitet habe, hing auch sehr vieles von mir ab, deswegen habe ich schon weit vor meiner Kündigungsfrist angekündigt, dass ich dieses Jahr gehen werde. So hat mein Chef einen Nachfolger gefunden, den ich eingearbeitet habe und wir sind freundschaftlich auseinandergegangen. Das höhere Einkommen, was ich jetzt dadurch habe, ist natürlich ein Bonus, war aber nicht der ausschlaggebende Punkt, sondern das Gefühl, was ich nach dem Bewerbungsgespräch hatte, was sehr offen und ehrlich war.

 

Also: auch Du kannst das, wie meine Vorredner schon geschrieben haben muss man auch mal über seinen Schatten springen, um voranzukommen.

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Würde an Deiner Stelle ebenfalls wechseln.
Mach es fair, so dass Dein jetziger Chef noch die Chance hat jemanden zu finden und dann sollte das klappen.

Ein Unternehmer/Chef muss sich meiner Meinung nach der Gefahr der Abwanderung oder eines anderweitigen Ausfalls der Kollegen (Krankheit, Tod, Umzug, WhatEver) immer bewusst sein und wer es nicht ist, ist auch irgendwo selbst schuld.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. :)

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