Externprüfung statt Umschulung - machbar / empfehlenswert?

[Gast allesneu]

Grüß Gott allesamt!

 

Ich bin zur Zeit arbeitslos und mein Arbeitsberater empfahl mir nach Blick auf Lebenslauf und Zeugnisse einen Vorbereitungskurs für die Externprüfung zum Fachinformatiker. Da wollte ich gerne mal hören, ob es hier welche gibt, die das schon mal gemacht haben. Wie sind die Erfahrungen damit? Ist das sehr hart? Der Berater sprach von 98% Besteherquote bei solchen durch ein Bildungsunternehmen vorbereiteten Externprüflingen. Kommt mir schon sehr hoch vor... Die Prüfungen sind wirklich die gleichen wie für die Azubis? Wie geht das denn mit dem Projekt und dem Fachgespräch? Das geht mir gerade so durch den Kopf. Also ich finde die Idee schon reizvoll, aber eine echte Umschulung wäre mir glaube ich lieber, obwohl natürlich 6 Monate vs. 2 Jahre gerade in meinem Alter schon ein Argument sind. Die Umschulung bekomme ich aber (vielleicht) nur, wenn die Kammer mich nicht zur Externprüfung zulassen wird.

 

Das wäre dann der nächste Punkt. Die IHK. Ich soll mit denen reden, um herauszufinden, ob die mich zur Externprüfung zulassen würden. Davor habe ich Riesenschiss. Denn ich weiss, dass die Kammern die Externprüfungen eigentlich nicht mögen. Die entwerten wohl deren Meinung nach den Stellenwert, den die duale Berufsausbildung in Deutschland hat. Da stelle ich mir dann jemanden vor, der mit mir redet und es eigentlich nicht will, und der vielleicht sogar eine vorgefasste negative Meinung über Leute wie mich hat. Grusel... Worüber würde man erfahrungsgemäss reden, ausser über Lebenslauf und Zeugnisse? Kann man sich da vorbereiten?

 

Ich selbst bin übrigens Mitte 40, mit Computern aufgewachsen und hab eigentlich nie hobbymässig was anderes gemacht. Nur Programmieren mag ich nicht, also kommt nur FISI in Frage. Meine Berufsausbildung ist die des Kommunikationselektroniker Informationstechnik, später war ich Informatikstudent mit Nebenjobs als Admin (altes Zeug: SUN, Solaris, Token Ring, Ethernet mit Koaxkabeln und Endwiderständen :)). Nach dem Abbruch des Studiums habe ich immer recht IT-nah gearbeitet, aber nie direkt als Syssel. In einem Job haben wir als Auftragnehmer für MS immer deren Software übersetzt und dafür mussten ich und andere u.a. die Software installieren. Anfangs in regulären Testnetzwerken und später dann in VMWare. In einem späteren Job habe ich dann Kunden- und Anwendungsbetreuung gemacht. Und während einer anderen Arbeitslosenzeit erwarb ich den MCSE/MCSA 2003, der ja zumindest einen Kurs hatte, wo es nur um nicht-MS-Sachen ging. 291-Subnetting... Hölle. 

 

Danke fürs Lesen und jeden ernstgemeinten Rat!

 

Grüsse!

[larsson]

Hallo allesneu,

 

die Bestehensquote für Fachinformatiker liegt bundesweit bei 90,9% (http://pes.ihk.de/Auswertung.cfm?Beruf=512002000000). 98% ist also nicht unrealistisch, vor allem wenn es hier um 6 Monate gezielte und ausschließliche Prüfungsvorbereitung geht. Neben der Bestehensquote würde ich die potentiellen Bildungsträger persönlich auch nach Notenspiegeln fragen.

Abgesehen davon findest du sehr viele Informationen rund um das Thema direkt bei der IHK, vor allem auch zum Thema Abschlussprüfung.

Frankfurt ist da sehr vorbildlich und vieles lässt sich übertragen:

http://www.frankfurt-main.ihk.de/berufsbildung/ausbildung/berufe/f/fachinformatiker_systemintegration/

http://www.frankfurt-main.ihk.de/berufsbildung/ausbildung/pruefung/externenpruefung/

http://www.frankfurt-main.ihk.de/berufsbildung/ausbildung/pruefung/pruefungsergebnisse/

 

Aus Erfahrung kann ich zur Externenprüfung leider nichts sagen aber dafür sind wir ja hier in einem Forum. In jedem Fall schonmal viel Erfolg

 

Bearbeitet 5. Januar 2016 von larsson