tTt Geschrieben 1. Februar 2016 Geschrieben 1. Februar 2016 Huhu! Seit Jahresanfang habe ich einen neuen Job. Ich war nun schon bei mehreren Arbeitgebern und hab schon ein paar Erfahrungen sammeln können. Etwas vergleichbares ist mir bisher aber noch nicht passiert. Bitte nicht falsch verstehen: An sich fühle ich mich sehr wohl und ich glaube, es läuft sehr gut für mich. Nach nur zwei Wochen bin ich schon in ein wichtiges Projekt eingebunden, in dem ich aktuell noch aus Unwissenheit der aktuellen Firmenstruktur noch ziemlich "am paddeln" bin. Macht aber Spaß, ist genau das was ich gesucht habe. Aber alles ist teilweise ziemlich chaotisch, was nun auch schon zu Fehlern geführt, die vermeidbar gewesen wären. Durch meine bisherigen Erfahrungen weiß ich, dass diese relativ schnell verhindert werden können. Zudem bin ich mir unschlüssig, wofür ich ins Team gekommen bin: Als reine Fachkraft oder auch mehr. Mein direkter Chef und auch die Kollegen sind stets sehr hilfsbereit und gehen auf meine Fragen, so gut es zeitlich geht, ein, die sind aber verdammt gut ausgelastet. Mein Chef lässt mir auch dir freie Wahl, welche Tätigkeiten ich langfristig übernehmen will. Meine Frage daher: Vom Taktgefühl her noch mit Ablaufverbesserungen warten oder einfach beim Chef ansprechen? Bin jetzt 1 Monat da. Auch in Bezug auf meine zukünftige Stellung im Team. Ich habe schon das Gefühl, vom Chef irgendwie gegenüber dem restlichen Team bevorzugt zu werden -> Vertrauensbonus, kann es nicht Näher beschreiben. War jemand schonmal in einer vergleichbaren Situation? Was würdet ihr und Warum tun? Zitieren
KeeperOfCoffee Geschrieben 1. Februar 2016 Geschrieben 1. Februar 2016 Nur aus Interesse halber: Wie groß ist den die Firma? Oder eben die Abteilung in der du gerade bist. Bin jetzt nicht so oft im Forum um zu wissen was du so machst aber: In kleineren Firmen kann es in der Entwicklung schon mal etwas chaotisch zu gehen. (Ich vermute, dass das nicht nur für die Entwicklung gilt) Ich würde wohl erstmal mit nem Kollegen reden, ob es generell Praxis ist so ins kalte Wasser geworfen zu werden (bzw. ob er weiß, was deine Rolle sein wird). Möglichst natürlich einen Kollegen der vertrauensvoll wirkt oder vlt. einer der auch erst vor nem Jahr hinzugekommen ist. (Bei uns z. B. wird seit über 10 Jahren an etwas entwickelt...und es ist extrem schlecht dokumentiert^^...jeder neue Kollege braucht ca. ein halbes Jahr um da mal durchzublicken...ich selbst bin neu hier und muss noch Rätsel raten) Wenn der keine Antworten gibt würde ich noch ein Monat warten...du musst auch in Betracht ziehen, dass es vielleicht gerade ungewöhnliche Probleme/Situationen in der Firma/bei Projekten/im Team gibt. Ist das Projekt von euch größer/lange geplant...kann ja nach dem ja auch an sowas liegen. Und wenn das nichts hilft ab zum Chef, die hätten dich ja nicht eingestellt, wenn sie keine Rolle für dich hätten. Zitat Ich habe schon das Gefühl, vom Chef irgendwie gegenüber dem restlichen Team bevorzugt zu werden Du hast ja vermutlich auch noch keinen Ärger gemacht *gg*. Lieber ein Vertrauensverhältnis aufbauen, bevor der erste Konflikt/Stresssituation kommt. Generell aber lieber vorsichtig sein und da nicht zu viel reininterpretieren. Wie gesagt, dass kann alles an so vielem liegen. Auch an der "Art Chef" die du hast. Ich würde eher Kollegen ausquetschen bevor ichs mir mit dem Chef vermassel tTt reagierte darauf 1 Zitieren
arlegermi Geschrieben 1. Februar 2016 Geschrieben 1. Februar 2016 Wenn bei uns ein Kollege nach einem Monat unseren Prozess "verbessern" wollte, würde das auf Ablehnung stoßen. Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist da natürlich verletzter Stolz. Wenn man seit Jahren so arbeitet und dann kommt jemand neues und erzählt einem, was man alles falsch macht, dann kratzt das. (Auch, wenn man es geschickt formuliert ist die Gefahr hoch, dass es so aufgefasst wird.) Wenn man erstmal schlechte Stimmung erzeugt hat, sind die fachlichen Argumente fast egal. Die fachlichen Argumente sollte man aber nicht außer Acht lassen. Vielleicht haben die Entscheidungen, die du nicht nachvollziehen kannst, einen guten Grund gehabt. Vielleicht hat man deinen Weg schonmal probiert und ist gescheitert. Vielleicht übersiehst du auch einfach noch viele Details, die deinen Verbesserungen entgegenstehen. Wenn du jetzt mit Plänen kommst, wie man die Prozesse optimiert und die dann durchlöchert werden, weil du die Projekte gar nicht gut genug kennst, um die Prozesse zu bewerten, dann hast du dir ordentlich geschadet. Im besten Fall sieht man dich als überambitioniert an, im schlechtesten Fall als naiven Querulanten. Dabei muss nicht mal der Chef ein schlechtes Bild von dir bekommen, es reicht, wenn die Kollegen von dir genervt sind. Die Situation bei mir ist ähnlich. In der Entwicklungsabteilung bei uns sind zig Punkte, die man verbessern könnte. Angefangen bei CVS, über veraltete Frameworks, hin zur Abneigung gegen externe Tools. Ich bin jetzt etwas über zwei Jahre hier und fange jetzt langsam an, meinen Chef und meine Kollegen ein wenig in die Richtung zu schubsen. Bei mir ist es gerade gut gelaufen, weil ich ein Greenfield-Projekt bekommen habe, an dem ich die neuen Prozesse demonstrieren kann. Wenn du also zeigen kannst, dass deine Vorschläge tatsächlich effektiv sind, ist das schonmal ein riesen Pluspunkt für dich. Das ganze ist natürlich auch immer davon abhängig, in welcher Rolle du tatsächlich da bist. Wenn du vielleicht extra geholt wurdest, um die Prozesse mal aufzuräumen, ist das natürlich etwas ganz anderes, als wenn du als "Entwickler Nr. 10" eingestellt wurdest. tTt reagierte darauf 1 Zitieren
pr0gg3r Geschrieben 1. Februar 2016 Geschrieben 1. Februar 2016 Es kommt darauf an, woher dieser "chaotische Zustand" kommt. Das kann zwei Gründe haben: vielleicht ist gar kein Wille für eine Verbesserung vorhanden (läuft ja auch so wies ist, wieso etwas ändern?) oder es fehlt an Ressourcen (Zeit, Budget). Wenn ersteres der Grund ist, wird kann man noch so viele Jahre dagegen ankämpfen und nichts erreichen, weil die Entscheidungsträger das dann doch immer blockieren (oder weil keiner dafür zuständig ist oder es heißt: "mach mal", aber bei manchen Dingen müssen eben alle mitziehen). Manche wollen auch einfach das Chaos und widerstreben sich allen Änderungen. Wenn letzteres das Problem ist, also, dass Veränderungen erwünscht sind aber Knowhow und/oder Zeit fehlt, werden die Kollegen natürlich dankbar sein, wenn sich die chaotischen Zustände verbessern. Am besten findest du das erst einmal heraus. Das geht ja ganz einfach in dem du neutral sagst (nicht vorschlägst!): "ich kenne das so und so ". Wenn die Reaktion kommt: "brauchen wir nicht", "das ändert doch auch nichts", also pessimistisch ist, dann ist der erstere Grund gegeben. Fällt die Reaktion aber anders aus: "Cool, das hört sich interessant an", "wieso haben wir da nicht früher dran gedacht", usw., dann ist zumindest Wille da und man kann einen Weg finden. tTt reagierte darauf 1 Zitieren
tTt Geschrieben 1. Februar 2016 Autor Geschrieben 1. Februar 2016 An sich sind wir in der zentralen Abteilung ca. 10 Leute. Es ist insgesamt ziemlich familiär, aber mein Arbeitgeber wird sich bis Ende des Jahres Deutschlandweit personaltechnisch von 3000 mindestens auf 6000 verdoppeln, wahrscheinlich sogar verdreifachen. Entsprechend werden auch viele neue Außenstellen eröffnet. Dadurch haben wir viel zu tun, sehr viel. Oftmals landen wir dadurch im unnötigen Aktionismus und Bürden uns extrem viel zusätzliche Arbeit auf, weil jedes Mal der gleiche Arbeitsschritt wiederholt anfällt und es weder einheitlich, noch automatisiert bearbeitet wird. Und es passieren dadurch erhöht Fehler. Im Laufe dieses Jahres werden wir uns selbst auch personaltechnisch verdoppeln. Da wird der fehlende Einarbeitungsplan besonders schmerzhaft werden. Aktuell wird vieles vom externen Spezialisten für uns übernommen, aber auch der externe Dienstleister stößt jetzt zunehmend an seine Grenzen. Dementsprechend kann der Takt meiner Meinung nach nicht mehr lange so aufrecht erhalten werden, wenn wir so wie bisher weiter machen. Es ist also eher der Faktor Zeit. Zitieren
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