Legislaturperiode Geschrieben 12. März 2016 Geschrieben 12. März 2016 (bearbeitet) Hallo. vom Gefühl her, halte ich mich generell für einen (hochwertigen) Informatikjob geeignet. Allerdings fehlen mir dafür etwas die Belege, insbesondere empfinde ich meine aktuelle Bewerbung sehr dürftig, weil ich meine Leidenschaft nicht durch eigene Software-Projekte untermauern kann. (Ich finde empfinde mein Problem als grundlegender, daher der Post in der "IT-Ausbildungs- und nicht in der Bewerbungs-Kategorie.) Das Interesse und die Ideen dafür sind zwar da, aber ich muss mich aus Zeitgründen meist auf eher kleinere Dinge beschränken .Zudem beschränkt sich mein Interesse nicht auf die Informatik, d.h. ich verbringe auch recht viel Zeit mit gesellschaftswissenschaftlichen Dingen. Ich bin aktuell 20, besuche aktuell ein technisches Gymnasium mit der Fachrichtung Informatik. Die Informationen dort (=Digitaltechnik, UML/theoretische Informatik + Programmieren) finde ich sehr spannend, auch wenn mein Wissensdurst das aktuelle Schulniveau etwas übersteigt. Dieser Wissensdurst, sowie mein bisheriges - im vergleich zu meinen Mitschülern - hohes Wissenslevel im Informatikbereich, hab ich auch von meinen Informatik Lehrern bestätigt bekommen. In meiner Freizeit beschäftige ich mich generell eher mit "theoretischer Informatik", d.h. ich schaue sehr viele Videos von Informatik Konferenzen (ChaosCommunicationCongress,Debconf, fosdem, linuxonf, etc. pp)oder Videos dieser Qualität, teilweise auch Vorlesungen über z.B. Kryptografie (speziell RSA; teilweise auch elliptische Kurven - wobei ich das nur sehr oberflächlich verstanden habe) Allerdings programmiere ich recht wenig privat. Vermutlich primär aus Zeitgründen. Besonders kurzfristig lässt sich das nicht ändern. Desweiteren sind meine Kenntnisse zwar durchaus vorhanden, aber doch recht oberflächlich. Ich habe eben meist nur gelesen, aber nie irgendwas praktisches gemacht. Ich habe das Gefühl, hochqualitative Software schreiben zu wollen. Qualitativ hochwertig in dem Sinne, dass das Software Design sinnvoll und flexibel, die Architektur den Anforderungen der Zukunft standhält und der Code schließlich kommentiert und getestet ist, sowie ein aktuelles Refactoring erfahren hat. Generell möchte ich nicht für den nächsten Heartbleed verantwortlich sein, sondern durch hochwertige Softwareentwicklung überzeugen. Aber wie kann ich das wissen, wenn ich keine Praxiserfahrung habe und meine Kenntnisse zwar vorhanden, aber sehr oberflächlich sind? Dinge die ich nicht sagen kann, die ich allerdings irgendwie als zwingend empfinde (natürlich ein konstruiertes Beispiel): Quote Privat beschäftige ich mich sehr viel und regelmäßig mit Android-Entwicklung und habe in diesem Zusammenhang die recht populäre App "XY" erstellt. Im Rahmen dieser Entwicklung habe ich mich eingängig mit SQLite auseinandergesetzt. Den Code von "XY" können sie auf Github besichtigen. Aus diesem Grund sehe ich mich für ein duales Studium in der Informatik als geeignet an. => Wie vermittle ich am besten in meiner Position meine Eignung für ein duales Informatikstudium? Bearbeitet 12. März 2016 von Legislatureperiode Zitieren
stefan.macke Geschrieben 13. März 2016 Geschrieben 13. März 2016 Dazu fallen mir gleich mehrere Punkte ein: Wenn du für das duale Studium nur genommen wirst, wenn du schon einen Haufen eigene Projekte umgesetzt hast, stimmt etwas mit dem Ausbildungsbetrieb nicht. Du bewirbst dich gerade um eine Ausbildung und nicht um einen Programmiererjob. Sinn ist es, das Programmieren während der Ausbildung zu lernen. Ich vergleiche das gerne mit einem Maurer: Der muss bei der Bewerbung auch noch kein Haus gebaut haben, um eine Ausbildung zu bekommen. Andernfalls riecht das Ganze verdächtig nach der Suche nach billigen Arbeitskräften. Auf welches Studium bewirbst du dich überhaupt? Wirtschaftsinformatik, technische Informatik, usw.? Je nach Studiengang hast du vielleicht gar nichts mit Programmierung zu tun. Und wenn du eigentlich gar nicht programmieren willst (weil du z.B. die gesellschaftlichen Auswirkungen der Informatik interessanter findest), gibt es bestimmt einen passenderen Studiengang für dich. Ich glaube nicht, dass du keine "Zeit" zum Programmieren hast. Wenn du das wirklich machen wolltest, würdest du dir die Zeit nehmen (und dir z.B. stattdessen keine Vorlesungen über Kryptographie anschauen). Ich sage nicht, dass das schlimm ist. Nicht jeder Mensch und auch nicht jeder Informatiker programmiert für sein Leben gern in der Freizeit (siehe auch Fehlende Leidenschaft in der Freizeit?). Aber wenn du so ein Problem mit deiner fehlenden Erfahrung hast, musst du andere Tätigkeiten dafür "opfern", wenn du vorankommen willst. Dass du den nächsten Heartbleed programmierst, halte ich - einen vernünftigen Ausbildungsbetrieb vorausgesetzt - für sehr unwahrscheinlich. Lerne erstmal die Grundlagen und mach deine eigenen Fehler. Wenn dein Betrieb dich an kritische Software ranlässt, wirst du sicherlich auch eine/n Ausbilder/in zur Seite haben, der/die dir Feedback geben und kritische Fehler verhindern wird. Deine Eignung für einen Informatikstudiengang zeigst du den Betrieben am besten dadurch, dass du deine Leidenschaft für die Thematik darlegst. Du hast eigentlich alles Wichtige schon in deinem Post geschrieben: Eigeninitiative, selbst lernen, passende Inhalte in der Schule. Ich würde mir jetzt überhaupt keinen Kopf machen, dass du noch keine eigenen Projekte programmiert hast. Die Mehrzahl der Bewerber auf Ausbildung/Studium kommt sicherlich mit deutlich weniger Erfahrungen daher als du. Insgesamt liest sich dein Beitrag etwas "hochgestochen". Du möchtest gerne "qualitative" Software schreiben und fühlst dich geeignet für einen "hochwertigen" Job. Das ist sicherlich ein tolles Ziel, aber du stehst ja gerade erst am Anfang deiner Karriere. Du solltest vielleicht zunächst den Einstieg in die Branche hinbekommen und die Grundlagen lernen. JimTheLion reagierte darauf 1 Zitieren
Legislaturperiode Geschrieben 13. März 2016 Autor Geschrieben 13. März 2016 (bearbeitet) Hey, danke für deine Antwort. Deine Argumentation ergibt Sinn, aber ich muss ja irgendwie meine Leidenschaft beweisen - andernfalls kann man mich nicht von jemandem unterscheiden, der sich nur dafür bewirbt, weil es sich interessant anhört - aber keine eigene Erfahrung in diesem Bereich hat. Ich möchte mich für das Duale Studium "Studiengang Informationstechnik, Vertiefungsrichtung Informationsmanagement und -systeme" bewerben, wobei ich speziell an der Softwaretechnik/Software Engineering Interesse habe. (d.h. eigentlich wäre der universitäre Studiengang Softwaretechnik perfekt für mich, aber das ist ein anderes Thema.) Ich bewerbe mich primär für den Studiengang, weil ich das Unternehmen dazu bzw. deren Stellenbeschreibungen toll finde. An Programmieren bzw. speziell Software Engineering selbst habe ich sehr großes Interesse. Ja, stimmt. Zeit ist nur teilweise ein Grund: Ich habe mich vor ca. einem halben Jahr dafür beworben, ein Debian Paket zu maintainen und möchte das nicht wieder aufgeben. Ich hab schon sehr viele Projekte angefangen und kurz danach wieder aufgehört.Wenn ich in diesem Punkt mehr Erfahrung hätte bzw. etwas konkretes vorweisen könnte (bspw. ein Paket in Debian unstable mit meinem Namen) dann würde ich das auch in meiner Bewerbung erwähnen. Es wäre ein tolles Beispiel für meine Eignung, aber ich werde noch sehr viel Zeit benötigen, um da etwas konkretes Vorweisen zu können. Primär ist es aber wohl doch eher so, dass ich schlicht ein größeres Interesse an Kryptografie als programmieren hatte. Mir ist klar, dass ich erstmal die Grundlagen lernen muss. Das ändert aber nichts daran, dass ich lernen möchte, wie man qualitativ hochwertige Software schreibt, da meine Erwartung speziell auch das Lernen der Grundlagen addressiert (siehe dazu: http://programmers.stackexchange.com/a/312188/202355 ) Insbesondere möchte ich eben in einem vernünftigen Betrieb landen, der Wert auf Qualität legt. Das möchte ich im Endeffekt damit aussagen. Vielen Dank für deine Tipps. Bearbeitet 13. März 2016 von Legislaturperiode Zitieren
JimTheLion Geschrieben 13. März 2016 Geschrieben 13. März 2016 vor 13 Stunden schrieb Legislaturperiode: => Wie vermittle ich am besten in meiner Position meine Eignung für ein duales Informatikstudium? Über die guten Noten aus deinem Informatik-Unterricht Motivationsseite in den Bewerbungsunterlagen Rege Beteiligung in Foren oder anderen Messageboards (Stackoverflow) kann zeigen mit welchen Themen du dich auseinandersetzt + vor 6 Stunden schrieb stefan.macke: Aber wenn du so ein Problem mit deiner fehlenden Erfahrung hast, musst du andere Tätigkeiten dafür "opfern", wenn du vorankommen willst. Es geht um den Einstieg, da braucht man auch kein so großes/erfolgreiches Projekt um Punkte zu sammeln. Für welche Programmiersprache interessierst du dich denn, bzw. welche behandelt ihr im Unterricht? Wäre wohl am sinnvollsten wenn man dir Projekte vorschlägt die zur dir bekannten Umgebung passen. Ich halte es für sinnvoll, 2-3 Videos weniger anzusehen und dafür dann die Programmierkenntnisse zu verfeinern - wenn du eben über die Programmierung bei deiner Bewerbung beeindrucken willst. Zitieren
pr0gg3r Geschrieben 13. März 2016 Geschrieben 13. März 2016 Ich habe die Erfahrung gemacht, dass kaum ein Kommilitone Vorkenntnisse hat, darum brauchst du dir keine Sorgen machen. Du hast, meiner Meinung nach, schon mehr Argumente für ein Informatikstudium gegeben, als die meisten Studenten die ich kenne, was natürlich positiv ist. Allerdings hat reine Informatik weniger damit zu tun, Software zu schreiben sondern ist eher mathematisch. Evtl. ist auch Angewandte Informatik eine Überlegung für dich wert. Die reine Informatik befasst sich eher mit den Problemen der Informatik, zB dass Rechenoperationen auf Fließkommazahlen nach x Stellen ungenau werden bzw. zu falschen Ergebnissen führen und die Lösung dessen (wobei das nur ein ganz ganz einfaches Beispiel ist). Das hat mit Programmieren in erster Linie eher wenig zu tun. Oder um das Beispiel mit dem RSA aufzugreifen: dieser wird in Mathematik durchgenommen, bewiesen usw. (eine halbe bis eine Vorlesung je nach Tempo des Profs). Wenn dir sowas Spaß macht und das Programmieren nicht so wichtig ist, dann ist natürlich Informatik das Richtige. Wenn du wirklich programmieren möchtest, dann würde ich mich eher in Richtung angewandte Informatik orientieren. Zitieren
Graustein Geschrieben 13. März 2016 Geschrieben 13. März 2016 vor 52 Minuten schrieb pr0gg3r: Allerdings hat reine Informatik weniger damit zu tun, Software zu schreiben sondern ist eher mathematisch. Er studiert ja auch nicht reine Inf. sondern 1 dual (was schon mal deutlich weniger Theo. ist als an einer Uni oder sogar FH (wird vermutlich eine DH sein?) und 2. Informationstechnik auf Informationsmanagement. Diese Richtung ist mir bekannt als: Kaum Mathe dafür aber halt viel praktisches, was idR aber nicht viel mit "richtiger Informatik" zu tun hat. Ist eher "bessere" FiAe Ausbildung. Man mag mich berichtigen. Zitieren
Legislaturperiode Geschrieben 13. März 2016 Autor Geschrieben 13. März 2016 2 hours ago, PVoss said: Es geht um den Einstieg, da braucht man auch kein so großes/erfolgreiches Projekt um Punkte zu sammeln. Für welche Programmiersprache interessierst du dich denn, bzw. welche behandelt ihr im Unterricht? Wäre wohl am sinnvollsten wenn man dir Projekte vorschlägt die zur dir bekannten Umgebung passen. Ich halte es für sinnvoll, 2-3 Videos weniger anzusehen und dafür dann die Programmierkenntnisse zu verfeinern - wenn du eben über die Programmierung bei deiner Bewerbung beeindrucken willst. In der Schule lernen wir primär C#. Vor einigen Monaten wollte ich mal ne App zum Vokabellernen entwickeln (Android/Java + SQLite), allerdings hat mich da die Komplexität etwas überwältigt. (anfängliches Software Design mit UML + SQLite Integration) Zudem finde ich funktionale Programmiersprachen recht interessant. Allerdings halte ich es für recht unwahrscheinlich in diesem Bewerbungszeitraum was relevantes fertig zubekommen, die Zeit ist schlicht zu knapp dafür. Zitieren
Legislaturperiode Geschrieben 13. März 2016 Autor Geschrieben 13. März 2016 (bearbeitet) @Graustein und @pr0gg3r naja, ich hab eben speziell an der Softwaretechnik Theorie Interesse. Theoretische Informatik (Automaten, Logik, etc.) kann ich irgendwie nicht so richtig einschätzen. Meine bisherige Überlegung war, ein universitäres Softwaretechnik Studium zu besuchen, um mir dann zusätzlich ein paar theoretische Informatik Vorlesungen anzuhören. Jedoch bietet mir ein universitäres Studium zu wenig finanzielle Sicherheit, ich möchte mir auf jeden Fall meine Wohnung/allgemeines Leben finanzieren können - das ist etwas unsicher beim Universitätsstudium. Mathe finde ich aber generell auch recht interessant (speziell die Präzision von Intervallen und Zahlenmengen) Bearbeitet 13. März 2016 von Legislaturperiode Zitieren
Graustein Geschrieben 13. März 2016 Geschrieben 13. März 2016 Finanzielle Unsicherheit beim Uni Studium Informatik? Eigentlich nicht. Zitieren
Legislaturperiode Geschrieben 13. März 2016 Autor Geschrieben 13. März 2016 @Graustein Naja, der Gedanke hinter der "Sicherheit" ist folgender: Wenn ich für ein duales Informatikstudium angenommen wurde, hab ich eine sehr große finanzielle Sicherheit, mein Studium, die Wohnung und alles andere darum finanzieren kann. Werde ich in einem universitären Studium angenommen, habe ich die Sicherheit (noch) nicht. Klar, BAFÖG + Nebenjob kann diese Sicherheit bieten, aber es ist trotzdem ein Unterschied. Selbst wenn ich irgendwann eine Bestätigung für BAFÖG bekomme, ist die Sicherheit damit immer noch unter der eines dualen Studiums. => Ich möchte damit sagen: ein duales Studium (bzw. eine Fachinformatiker Ausbildung) sind zwar fachlich wahrscheinlich weniger ideal, aber es bietet meiner recht unsicheren Persönlichkeit Sicherheit zur Unabhängigkeit. Zitieren
Legislaturperiode Geschrieben 13. März 2016 Autor Geschrieben 13. März 2016 @PVoss das ist mein Stackexchange.com account - Lohnt es sich, das zu erwähnen? Meine Aktivität dort ist ja eher gering, oder? Positiv wäre zumindest, dass ich damit mein Politik Interesse auch etwas untermauern könnte, falls die Personaler sich das anschauen. Weiterhin kann ich mich so ja nicht authentifizieren, oder? Sollte ich meinen gpg Key in die Beschreibung meines stackexchange Accounts laden und meine Bewerbung dann damit signieren? Das erscheint mir sehr umständlich.. Zitieren
pr0gg3r Geschrieben 14. März 2016 Geschrieben 14. März 2016 Du machst dir zu viele Gedanken. Einfach bewerben, schildern, warum du dich für IT interessierst und dafür geeignet bist und fertig. Ganz ohne irgendwelche Accounts oder Projekte. Zitieren
Graustein Geschrieben 14. März 2016 Geschrieben 14. März 2016 vor 21 Stunden schrieb Legislaturperiode: @Graustein Naja, der Gedanke hinter der "Sicherheit" ist folgender: Wenn ich für ein duales Informatikstudium angenommen wurde, hab ich eine sehr große finanzielle Sicherheit, mein Studium, die Wohnung und alles andere darum finanzieren kann. Werde ich in einem universitären Studium angenommen, habe ich die Sicherheit (noch) nicht. Klar, BAFÖG + Nebenjob kann diese Sicherheit bieten, aber es ist trotzdem ein Unterschied. Selbst wenn ich irgendwann eine Bestätigung für BAFÖG bekomme, ist die Sicherheit damit immer noch unter der eines dualen Studiums. => Ich möchte damit sagen: ein duales Studium (bzw. eine Fachinformatiker Ausbildung) sind zwar fachlich wahrscheinlich weniger ideal, aber es bietet meiner recht unsicheren Persönlichkeit Sicherheit zur Unabhängigkeit. Es kommt auch darauf an, wo man studiert. Die meisten Firmen zahlen so 700-1000 Euro brutto. Einige wenige etwas mehr. Sind also netto so 600-800 Euro. Bafög, kann man sich ja vorher ausrechnen ob und was man bekommt. Hat man gut verdienende Eltern, eher nicht. Dafür gibt es Online Rechner, einfach mal ausprobieren. Nebenjob, je nach Stadt bekommt man mehr oder weniger leicht einen Job, wo 400 Euro bei moderater Arbeitszeit rausspringen. Wenn man also Bafög bekommt, dann toppt man das locker. Sicher ist das duale Studium nicht schlecht. Wäre auch mein Favorit, du klingst aber sehr wissbegierig, willst die Dinge verstehen usw., da würde sich ein Unistudium eher anbieten. Oder dual, aber dann normale FH ohne Ausbildung. Manche Firmen bieten auch dual an Universitäten an. Zitieren
arlegermi Geschrieben 15. März 2016 Geschrieben 15. März 2016 Am 13.3.2016 um 19:05 schrieb Legislaturperiode: @PVoss das ist mein Stackexchange.com account - Lohnt es sich, das zu erwähnen? Nein, lohnt sich nicht zu erwähnen. Da ist einfach nichts zu sehen, was interessant wäre. Du treibst dich ein wenig auf StackExchange rum, was generell von Interesse zeugt, aber mehr auch nicht. Wenn du den Account verlinkst, wirkt das eher befremdlich. Wenn du hingegen bswp. auf SO Aktivität hättest (5k+ rep), dann könnte man darauf verlinken. Ich glaube aber tatsächlich, dass du dir zuviel vornimmst für eine Bewerbung um einen Ausbildungs-/Studiumsplatz. Wovon du redest (Mitarbeit in Open Source Projekten, eigene Projekte veröffentlichen, ...) das ist eher im Rahmen einer Bewerbung nach der Ausbildung zu sehen (und auch da ist das nicht bei allen Firmen relevant). Zitieren
Legislaturperiode Geschrieben 20. März 2016 Autor Geschrieben 20. März 2016 @all zuersteinmal vielen Dank für die Zusprüche, das hilft enorm. @Graustein Bafög bekomme ich laut bafoeg-rechner.de nicht. Unistudium wäre schön, ja. Aber mir ist es aktuell ehrlich gesagt wichtiger, ohne große Zweifel an der Finanzierung unabhängig leben zu können. Insofern ist vermutlich ein duales Studium oder eine Ausbildung das Beste. Generell nocheinmal vielen Dank euch! Zitieren
Graustein Geschrieben 20. März 2016 Geschrieben 20. März 2016 vor 6 Minuten schrieb Legislaturperiode: Bafög bekomme ich laut bafoeg-rechner.de nicht. Dann gibt es Unterhalt von den Eltern. Willst du den nicht, ok, deine Sache. Such dir ein duales Studium OHNE Berufsausbildung an einer normalen FH (heißt idR Studium mit vertiefter Praxis ). Mein Tipp. So wie du klingst bist du nicht der Typ für "0815 Duale Hochschule". Zitieren
Saheeda Geschrieben 20. März 2016 Geschrieben 20. März 2016 @Graustein Dass der TE kein Bafög bekommt heißt noch lange nicht, dass seine Eltern ihn Unterstützen können. Vielleicht haben sie n Haus, ne Wohnung oder andere Verpflichtungen, die bezahlt werden müssen. Zitieren
Graustein Geschrieben 20. März 2016 Geschrieben 20. März 2016 Das wäre dann mal wieder ein typisches "Dummheits"-Problem. Zitieren
Saheeda Geschrieben 20. März 2016 Geschrieben 20. März 2016 @Graustein Was ist daran bitte Dummheit? Zitieren
Graustein Geschrieben 20. März 2016 Geschrieben 20. März 2016 Wer Kinder zeugt, muss auch an die Kosten denken. (Ich spare jetzt schon für meine Tochter die gerade erst 19 Monate alt ist) Auf Kante genähtes Familienbuget, naja. Ich bin ab und an auch in einem Studentenforum und da kommt sowas immer wieder hoch, kein Bafög Eltern verdienen ja fast nix bzw. müssen Das haus und Auto abzahlen -> Pech. Wobei wir ja nicht wissen wie es beim TE ist. Zitieren
Legislaturperiode Geschrieben 20. März 2016 Autor Geschrieben 20. März 2016 @Graustein Meine Eltern könnten mich schon ein bisschen unterstützen, aber es reicht nicht vollständig (selbst mit Nebenjob hab ich Zweifel daran, insb. weil ich aufgrund des Studiums natürlich auch zeitlich limitiert wäre). Zusätzlich möchte ich meinen Eltern nicht noch "unnötig länger" finanziell belasten 1 hour ago, Graustein said: So wie du klingst bist du nicht der Typ für "0815 Duale Hochschule". könntest du erklären, was du damit meinst? Zitieren
Gast Uhu Geschrieben 20. März 2016 Geschrieben 20. März 2016 (bearbeitet) Du könntest dich um ein Stipendium bemühen und falls es finanziell zu eng wird kannst du immer noch einen Studienkredit aufnehmen. Letzteres wird oft mit den Gedanken nicht in Erwägung gezogen wegen "Schulden" aber ob du das Geld jetzt in Form von Arbeit erwirtschaftest oder später macht praktisch keinen Unterschied außer dass du jetzt mit Arbeit ggf. dein Studium gefährdest. Nach ein paar Semestern könntest du auch als Werkstudent arbeiten. vor 26 Minuten schrieb Graustein: Wer Kinder zeugt, muss auch an die Kosten denken. (Ich spare jetzt schon für meine Tochter die gerade erst 19 Monate alt ist) Eigentlich sollte die Möglichkeit staatliche Bildung wahrzunehmen grundsätzlich nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein. Ist schon traurig dass er wenn er nicht studieren geht dann ALG2 kriegen würde. Und das die Mittelschicht dazu genötigt wird ihre Eltern zu verklagen finde ich auch irgendwie kaum zumutbar. Man kann Menschen auch unnötig Steine in den Weg legen. Ist ja toll dass du jetzt schon an die Zukunft deiner Tochter denkst aber das tust du auch nur, weil du halt schon implizierst, dass sie mal studieren wird. Das ist aber eben auch eine Denkweise die es fast nur bei Akademikern gibt. Gerade bei Arbeiterfamilien ist Studium keine Option die ernsthaft durchkalkuliert wird, weil man dazu keinerlei Bezug hat - da hält man oft ein Haus auch für die Nachfolgende Generation für die beste Vorsorge und so entsteht dieses Dilemma. Klar, das ist nun Pech denn Gesetz ist Gesetz, aber ich denke so wenig Empathie kann man gar nicht besitzen um das nicht zumindest menschlich nachvollziehen zu können (das verstehe ich auch im besagten Studentenforum nicht, wahrscheinlich sind die meisten Eltern von ihnen alles gut situierte Akademiker) ... Bearbeitet 20. März 2016 von Uhu Zitieren
Graustein Geschrieben 20. März 2016 Geschrieben 20. März 2016 vor 1 Stunde schrieb Legislaturperiode: @Graustein Meine Eltern könnten mich schon ein bisschen unterstützen, aber es reicht nicht vollständig (selbst mit Nebenjob hab ich Zweifel daran, insb. weil ich aufgrund des Studiums natürlich auch zeitlich limitiert wäre). Zusätzlich möchte ich meinen Eltern nicht noch "unnötig länger" finanziell belasten könntest du erklären, was du damit meinst? Zu Bafög: Es reicht oft schon 300 Euro der Eltern + Weitergabe Kindergeld, dazu ein kleiner Nebenjob und fertig. Dann hat man sogar mehr als mit einem dualen Studium. Die Duale Hochschule ist von der Theorie noch abgespeckter als eine FH. Ganz wertfrei jetzt, es halt alles seinen Sinn und Zweck und seine Zielgruppe. Wie geschrieben klingst du für mich wie jemand der wissen will wie das funktioniert. An einer DH wirst du das kaum mitbekommen, gerade wenn du nebenbei noch eine Ausbildung machst. Die Zeit ist einfach sehr knapp und alles kompakt gehalten. Einiges fällt dann weg. vor 1 Stunde schrieb Uhu: Ist ja toll dass du jetzt schon an die Zukunft deiner Tochter denkst aber das tust du auch nur, weil du halt schon implizierst, dass sie mal studieren wird. Nö, ich denke nur nicht bis 12 Uhr, es ist möglich dass sie studiert, ergo sollte ich wenn möglich was zurücklegen. Studiert sie nicht, gibt es das halt zum Auszug, Führerschein usw. Ich habe auch nicht fertig studiert, bin kein Akademiker. Wir planen auch Eigentumskauf und wenn ich dann in Zukunft keine 300 Euro fürs Studium hätte, dann würde ich nicht kaufen, weil dann ist das Geld wirklich eng. vor 1 Stunde schrieb Uhu: Eigentlich sollte die Möglichkeit staatliche Bildung wahrzunehmen grundsätzlich nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein. Also soll der Sohn vom Siemensvorstand noch Bafög bekommen usw? Natürlich ist Bildung nicht die schlechtmöglichste Investition, ich halte eine Kopplung an das Elterneinkommen aber für sinnvoll (und meine Tochter wird auch nie Bafög bekommen). Wer Eigentum kauft, hat eben Geld. Soll der Staat über Bafög den Kauf quer finanzieren? Junge studier mal, Papa braucht nen neuen 911er. Klar ist es scheiße, wenn es kein Bafög gibt und die Eltern auch kein Bock haben was zu zahlen. Ich verstehe nur dann die Eltern nicht. 50 Euro weglegen pro Monat ab Geburt und der Bachelor lässt sich so leicht finanzieren. Zitieren
Gast Uhu Geschrieben 24. März 2016 Geschrieben 24. März 2016 (bearbeitet) Am 20.3.2016 um 16:10 schrieb Graustein: Also soll der Sohn vom Siemensvorstand noch Bafög bekommen usw? Natürlich ist Bildung nicht die schlechtmöglichste Investition, Wenn man konsequent ist dann ja - da muss man halt abwägen was wichtiger ist (den Reichen "eins reinwürgen" oder einfach jeden Bildung ermöglichen). Ich glaube die meisten Kinder reicher Eltern würden sich nicht mal die Mühe machen Bafög zu beantragen (genauso wenig wie sie Arbeitslosengeld o.ä beantragen würden) denn ein großteil muss ja eh zurückgezahlt werden. In der Realität ist es darüber hinaus oft so, dass die Kinder von Reichen Eltern oft ein Stipendium bekommen. Das sind dann mal schnell jeden Monat 500€-1000€ die nicht zurückgezahlt werden müssen. Und das machen die oft nicht mal wegen dem Geld, sondern wegen den Kontakten. Zitat Wer Eigentum kauft, hat eben Geld. Soll der Staat über Bafög den Kauf quer finanzieren? Junge studier mal, Papa braucht nen neuen 911er. Klar ist es scheiße, wenn es kein Bafög gibt und die Eltern auch kein Bock haben was zu zahlen. Ich verstehe nur dann die Eltern nicht. Prinzipiell hast du recht - allerdings kannst du die Gegebenbheiten nicht einfach ausblenden. Viele Studierende die das heute betrifft, sind oft zwischen 20 und 25 Jahre alt. Zu der Zeit der Geburt, war "studieren" ein weit weniger verbreitetes Phänomen als es das heute ist. Früher haben nicht nur wenige studiert (und i.d.R waren das Kinder reicher Eltern/Akademiker - da hat sich bis heute kaum was geändert, nur 7% aller Arbeiterkinder die Abitur machen besuchen eine Hochschule - immerhin) und zudem gab es früher auf dem Ausbildungsmarkt keine Konkurrenz. Da war es auch nicht nötig dass das Kind quer durch Deutschland zieht für eine Ausbildung ... früher haben die Kinder einfach Zuhause gelebt und die Ausbildungsvergütung war reines Taschengeld. Da haben die Eltern nicht gespart, sondern die Kinder konnten schon Geld anhäufen per Bausparvertrag. Früher war es doch üblich, dass Eltern recht früh gebaut haben. Und das zu einer Zeit, als es eine völlig Andere Perspektive auf dem heutigen Arbeitsmarkt gab und studieren sehr unüblich gewesen ist. Mit "bock zu bezahlen" hat das i.d.R nicht viel zu tun. Ich denke du erkennst die Problematik: Die Eltern müssten ggf. ihr Eigenheim verkaufen. Ein ziemlich großes Opfer. Warum kann den Leuten nicht auch einfach Bafög geben? Ein großteil des Bafögs muss doch eh zurückgezahlt werden. Notfalls kann man hier Sonderregelungen treffen das Kinder von Eltern mit mehr Einkommen mehr zurückzahlen müssen. Ich kann das ehrlich gesagt überhaupt nicht verstehen. Anstatt man die gesellschaftlichen Vorteile sieht wird immer mit Neid argumentiert "ich bezahl den doch keinen 911er!!!" ... (sorry, du hast gerade das passende Beispiel geliefert ). Wir bezahlen Langzeitarbeitslosen die praktisch erwiesen einfach kein bock haben ihren Lebensunterhalt ... wir haben Geld für Flüchtlinge ... wir haben Geld für sinnlose Bauprojekte ... aber für Bildungsaufsteiger darf nichts da sein - schließlich muss man ja mal irgendwo die Grenze ziehen. Zitat 50 Euro weglegen pro Monat ab Geburt und der Bachelor lässt sich so leicht finanzieren. Achja? Der Bafög Höchstsatz liegt bei 670€. Das ist auch ein realistisches Einkommen für die Finanzierung eines Zimmers und den gewöhnlichen Lebensunterhalt. Das sind für den Bachelor insgesamt 24.120€. Und wenn das Studium dann noch nicht abgeschlossen ist und es kein Bafög mehr gibt, gibt es extra Töpfe für Studierende die dann einspringen. Daraus können dann schnell mal 30.000€ oder mehr werden, denn in vielen Studiengängen ist es normal länger als 3 Jahre zu studieren (Informatik, E-Technik usw.). 50€ pro Monat sind bis zum 19 Lebensjahr gerade mal 11.400€. Das ist nicht mal die Hälfte. Das wären für 3 Jahre ca. 316€/Monatlich. Bin mal gespannt wie weit dein Kind damit kommt ... Bafög berechtigt ist es dann wohl jedenfalls nicht mehr. Vielleicht bezahlst du aus der Portokasse noch locker jeden Monat ein paar hundert Euro ohne das es weh tut ... aber überleg mal wie viele das nicht können weil sie genau an der Einkommensgrenze liegen, wo es kein Bafög mehr gibt, aber die Lebenshaltungskosten trotzdem einfach das meiste Geld auffressen. 670€ "Mal eben so" haben jedenfalls nur die Wenigsten. Bearbeitet 24. März 2016 von Uhu Zitieren
Graustein Geschrieben 24. März 2016 Geschrieben 24. März 2016 Bin mobil unterwegs, daher nur eine kurze Antwort. 670 Bafög ist ab 25 wenn man die Krankenkasse selber zahlen muss. Vorher sind es 597 oder so. Kindergeld darf angerechnet werden bleiben ca 400 übrig. Ein durchschnittlicher Student hat weniger als 700 Euro im monat. Wenn er die 316 von den Eltern plus Kindergeld bekommt sind wir bei knapp 500.die 200 holt man sich mit 5 Stunden arbeiten rein. Nun allerdings grundsätzlich sag ich Ich nur es muss eine Grenze geben. Es sollte nicht jeder Bafög bekommen. Das ist eine Hilfe für Personen die es eben finanziell sich nicht leisten können. Ansonsten könnten wir ja auch jedem h4 aka BGE zahlen. Worüber man diskutieren kann waren Freibeträge und Freistellung von länger genutzten Immobilien. Btw wenn man an der Grenze liegt wo es kein Bafög mehr gibt hat die Familie irgendwas um die 3000 netto. Also da muss man schon in München Leben dass man keine paar Euro extra hat. Davon finanziert man hier aber kein Haus. Zitieren
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