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Geschrieben

Heyhey,

hab jetzt kürzlich angefangen mich auf die kommende Abschlussprüfung vorzubereiten (02.05.16).
Aktuell mach ich einfach alte Prüfungen (Hab nun eine gemacht) durch und trete auf massive Probleme. Prinzipiell stoße ich aktuell bei jeder zweiten Frage auf ein >FRAGEZEICHEN?< und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Von manchen Dingen habe ich nie gehört, an manche erinnere ich mich nicht. Bin der Typ, welcher dann schnell Depri wird und aufgibt :).
Das war aktuell einne alte Prüfung, wo man noch das Buch benutzen durfte, was heute ja nicht mehr der Fall ist.

Denkt ihr, es ist Sinnvoll sich vorab einfach einen Monsterkatalog von allen Fragen und Antworten zu machen, diese dann zu lernen und DANN an die Prüfungen zu gehen?
Oder wenn ich vor einer Aufgabe mit einer Geistigen leere stehe, direkt das Thema recherchieren? 

Im Endeffekt, würde ichs ja auf beide Arten lernen - Welche haltet ihr jedoch für Sinnvoller und ja, "Wirtschaftlicher". Sind ja nur noch 1.5 Monate bis dahin.. 

Würde mich über Meinungen freuen!

Gruß

Geschrieben
Zitat

welcher dann schnell Depri wird und aufgibt :).

Solltest du schnell ändern, sonst kommst du nicht weit und wirst relativ schnell auf dem gleichen Wissenstand bleiben. Unnötig und nicht fördernd.

Soo, nun zu deinem Problem. Die APs sind alle bescheiden geschrieben, jeder wird erstmal ein Fragezeichen haben. Wichtig ist, dass du dir die Prüfungen anschaust und durch machst, wenn möglich ohne das Buch und ohne nach zu schauen. Schreibe dir die Themengebiete auf, bei denen du nichts weißt und überarbeite diese.

Die Fragestellungen wiederholen sich irgendwann und du bekommst den Draht raus, wie du die Fragen beantworten sollst.

Mir ging es auch so, dass ich nicht direkt wusste, was sie wollen. Je älter die Prüfungen sind, desto schwerer werden sie auch - meiner Meinung nach.

 

Geschrieben

Hallo dit0x,

1,5 Monate vergehen schnell. Das ist aber eine gute Zeitplanung für die eigentliche Prüfungsvorbereitung. Wie man am besten lernt ist natürlich auch von den verschiedenen Lerntypen abhängig. Daher kann ich nur allgemein sagen, dass man zunächst 2-3 Prüfungsbögen durcharbeiten sollte. Am Besten auch zügig ohne Pause, ggf. kann mann sich Memos für die generellen Fragezeichen anheften um so erst mal ein "Feeling" für diese Art der Prüfung zu bekommen (Oft widersprechen sich zweixZwei Antworten und es kann daher nur eine Auswahl getroffen werden). An den Stellen mit den Memos empfehle ich Dir, dass Du Dir noch einmal das gesamte Thema anschaust. Zwischendurch sollte man dann noch einmal den kompletten Stoff durchgehen Hefter, Bücher und andere Unterrichtsaufzeichnungen durcharbeiten. In den letzten Wochen dann wieder die Prüfungsbögen (auch immer mal wieder zwischendurch). Bei Deinem Monsterkatalog ist es so eine Frage, der hilft zum lernen zB. in der U-Bahn, Bus. Die Frage ist aber auch wie Du Dir den gestaltest, kopiert, ausgeschnitten, aufgeklebt oder handgeschrieben. Handgeschrieben ist ein haufen Arbeit, der aber auch den größeren nebenbei Lerneffekt hat, aber es sind "nur" 1,5 Monate und Dur brauchst unbedingt das erwähnte "Feeling" für die Fragen und die Bearbeitungszeit. Nicht durch Leerfelder im Kopf ablenken lassen, sondern Memos und im Anschluss gezielt das Thema durcharbeiten, ggf. in Deiner Lerngruppe ansprechen oder in der Schule nach einer Sonderstunde fragen.

Zu der Frage Deiner Depriphase kann ich nur sagen: Sie hilft nicht. Ein Spaziergang alleine, bei dem Du Dir einmal grundsätzlich Gedanken machst und die Situation wie sie ist analysierst und als gegeben übernimmst, kann helfen. Bei Kopfschmerzen gilt: "Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker".

Grüße

Micha

Geschrieben (bearbeitet)

ich schreibe auch im Mai die AP..

Ich habe mir die Themen der letzten Abschlussprüfungen 2010-2015 So+Wi. herausgesucht.

Nachdem ich die Themen hatte habe ich angefangen zu diesen Themen & den Themen die immer drankommen, eine kleine Zusammenfassung zu schreiben ( Mittlerweile 25 Seiten) und die werde ich jetzt ab und zu mal lernen.

Und nebenbei natürlich immer und immer wieder AP´s machen.

Allerdings reichen die 1,5 Monate ab jetzt durchaus aus um da mit einer guten bis sehr guten Note rauszukommen.. wenn ich so die Ausgelernten im Betrieb frage. 

Bearbeitet von itrocket
Geschrieben
vor 28 Minuten schrieb itrocket:

Allerdings reichen die 1,5 Monate ab jetzt durchaus aus um da mit einer guten bis sehr guten Note rauszukommen.. wenn ich so die Ausgelernten im Betrieb frage. 

Vielleicht wenn man bereits ein gutes Verständnis der Themen hat. Ansonsten kann das eigentlich nur darauf hinauslaufen, dass man direkt nach der Prüfung alles wieder vergessen hat. Und wir lernen doch für das Leben (den Job) und nicht nur für die Prüfung ;)

Geschrieben
Zitat

Allerdings reichen die 1,5 Monate ab jetzt durchaus aus um da mit einer guten bis sehr guten Note rauszukommen.. wenn ich so die Ausgelernten im Betrieb frage. 

ne ne ne.. Setze anderen Leuten keine flaußen in den Kopf!

Wenn ein gutes Verständniss vorhanden ist und das Jahr über gut gelernt wurde, dann reichen die 1,5 Monate vielleicht aus. Allerdings bereitet sich nicht jeder gut über die 3 Jahre vor und Bulemielernen ist nicht förderlich für den Berufsalltag.

Aktuell bemerke ich erst wie viele kleine Dinge mir helfen, bei denen ich eigentlich dachte: "Ok, Google ich halt schnell wenn es soweit ist". :-)

Das richtige Lernen beginnt meiner Ansicht nach erst nach der Ausbildung.

Geschrieben

Ich finde auch man sollte sich die Abschlussprüfungen schon sehr viel eher anschauen damit man ein Gefühl dafür bekommt wie die Aufgaben der IHK gestellt sind und was Sie vom Prüfling erwarten. Oft ist die Fragestellung kompliziert , doch die Antwort total simpel. Ich für meinen Teil kann nur sagen das man sich als FIAE genau die Diagramme und SQL sehr sehr genau anschauen sollte, dies sind die Standardthemen der IHK. Dabei sollte man aber die anderen Themen nicht vernachlässigen.

Im allgemeinen Teil GA2 kann so ziemlich alles vorkommen. Das heißt man sollte möglichst früh mit dem Lernen anfangen, da die Themenstreuung einfach riesig ist. Die Themen an sich sind einfach, die Masse macht die Prüfung erst mehr oder weniger anspruchsvoll.

Im letzten Teil in Wirtschaft reicht meiner Meinung nach für eine gute Note lediglich Auswendiglernen. Ich kannte so ziemlich jede Frage die, die IHK in den letzten 5 Jahren gestellt hat Auswendig, da sich die Fragen sehr oft wiederholen.

Also mein Tipp: Fangt ziemlich früh mit dem Lernen an, alte Prüfungen anschauen, Tipps von Arbeitskollegen/Ausbildern holen

Geschrieben

Mir stehen die Prüfungen nicht bevor, dafür habe ich sie bereits hinter mir und mir ging es ähnlich wie dir. ;)

Das in der Praxis erlernte war nicht wirklich prüfungsrelevant und in der Berufsschule hatte ich eher mit Anwesenheit als mit Leistungen geglänzt.

Ich hatte mir die Prüfungen der vergangenen 4 Jahre besorgt und erst einmal die Prüfungsfragen + Lösungen durchgelesen um überhaupt ein Feeling für das Frage-Antwort System der IHK zu bekommen. Übrigens hatte ich auch anfang März angefangen. Danach hatte ich meine Berufsschulunterlagen erstmals nach Fächern und Themen geordnet. Parallel fingen in der Berufsschule die Prüfungsvorbereitungen an. Unsere Lehrer gaben uns hinweise, was meistens abgefragt und in dem Jahr dran kommen könnte. Vermutlich Insiderwissen.

Dann hatte ich langsam querbett angefangen zu lernen. An diesem Punkt verzweifelte ich anfangs auch aufgrund der Masse. So hatte ich mich erst einmal mit den Themen beschäftigt die laut Berufsschule auf jeden Fall abgefragt werden und auf die Themen die dran kommen könnten und mir gar nicht lagen.

1 Monat zuvor hatte ich dann das erste Mal versucht die Prüfungsbögen durch zuarbeiten. Alles was ich nicht konnte habe ich mir nochmal angeguckt und nebenbei hatte ich mir nochmal Themengebiete angeguckt die ich in meinen Berufsschulunterlagen finden konnte und mit denen ich auch nichts anfangen konnte.

Das mag vielleicht nicht jeder hören aber mach dir bewusst, dass du nicht alles wissen kannst und musst. ;) So geling es zumindest mir die Lernphase zu überstehen. Die letzten 2 Wochen vor den Prüfungen hatte ich mir frei genommen um nochmal runter zukommen und weiter mit den Prüfungsbögen zu üben. Ich fühlte mich ehrlich gesagt immer noch sehr unsicher. Gerade alles was mit Anwendungsentwicklung, Subnetting und diverse Formeln bekam ich nicht in den Kopf. In der letzten Woche hatte ich dann täglich gefühlt 8 Stunden gelernt und ich hatte dabei sogar Spaß. 

Kleiner Tipp: Hier im Forum gibt es ein Thread in dem alle möglichen Fragen und auch Aufgaben aus vergangenen Prüfungen gestellt werden. Ich kann dir nur empfehlen immer mal wieder mitzulesen, zu fragen und an den Problemen der anderen User zu beteiligen. Learning by doing :)

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Ich bin froh, dass ich für die Abschlussprüfung nicht gelernt habe, die ganzen Themen auswendig zu lernen wäre nur Zeitverschwendung gewesen. Das meiste konnte man sich mit logischen Denken erklären und die Aufgaben für welche man etwas auswendig können musste waren auch ein Witz. Zumal bei den Diagrammen und SQL noch eine Anleitung dabei war, sodass selbst Leute die diese vorher noch nie gesehen haben mindestens die Hälfte der Punkte erreichen konnten.

Geschrieben

Irgendwo hat er schon recht :D

Bei meiner Prüfung (Sommer 2015) fand ich auch, dass man sich das meiste mit logischem Denken und grundlegendem IT-Wissen bearbeiten konnte. Die Geister scheiden sich wahrscheinlich daran, was "grundlegend" bedeutet...

Auch was die Lernzeit angeht gibt es da aus meiner Sicht keine Grenzen nach unten. Ich bin mit 10 Tagen Vorbereitung - ganztägig und auf den IHK-Rahmenplan abgestimmt mit zwei anderen Azubis aus dem Unternehmen - am Ende sogar Landesbester geworden (die anderen beiden auch "sehr gut", 2x Informatikkaufmann 1x FIAE).

Gelernt habe ich in den drei Jahren davor nicht eine einzige Stunde, in der Berufsschule war ich meist nur anwesend ohne mich großartig zu beteiligen oder aufzupassen. Ausnahme bildeten da nur die WGP-Stunden (inkl. Rechnungswesen), da dies die einzigen Inhalte waren, die vor der Ausbildung noch nicht bekannt waren. Alles was "IT" anging, war einfach nur lächerlich und auf Grundlagen- bzw. Anfängerniveau. Alles was bei uns in den drei Jahren Schule in Sachen "IT" so durchgearbeitet wurde, hätte ich als Grundvoraussetzung zum Ausbildungsbeginn gesehen (und dieses Niveau wurde auch bereits im Vorstellungsgespräch geprüft. Offensichtlich haben manche Unternehmen aber geringere Anforderungen). 

Das hat sich m.E. auch in den Prüfungsfragen so fortgesetzt, es gab nur wenige Fragen die fortgeschrittene Kenntnisse voraussetzten. Auswendiglernen ist eigentlich nur für manche WiSo-Fragen notwendig und für die paar IHK-Lieblinge wie AIDA oder SMART. Ansonsten ist alles mit grundlegendem IT-Wissen lösbar (wie gesagt Knackpunkt wird die Definition von "grundlegend" sein). 

Am Ende ist dann natürlich auch immer etwas Glück dabei, alles wissen kann niemand und ein oder zwei fiese Teilaufgaben sind dann meist doch dabei.

Als Tipp für die Vorbereitung kann ich folgendes geben:

  • Rahmenplan beachten und vor Beginn der Lernzeit schon einen konkreten Zeitplan aufstellen. Was soll wann bearbeitet werden? Welche Themen müssen intensiv, welche nur oberflächlich behandelt werden? ... ... Nach Möglichkeit alle Themen abdecken, nicht "auf Lücke" lernen (ja, das ging auch in den 10 Tagen!)
  • Mit anderen Azubis aus dem Ausbildungsunternehmen zusammentun, auch berufsübergreifend. Die drei IT-Berufe nehmen sich nicht viel (v.a. der Informatikkaufmann und FIAE) und das IHK-Niveau aus allen drei Berufen sollte man m.E. nach bestandener Ausbildung sowieso haben... Wir haben bspw. in der Lernphase bewusst die Prüfungen aller Berufe gemacht (unterscheiden sich ja nur in GA1). So kommt es in der richtigen Prüfung auch nicht zu Überraschungen ala "GA2 bestand nur aus FISI Aufgaben"
  • Wichtig bei so einer Gruppe ist natürlich, dass die Mitglieder alle diszipliniert sind. Ansonsten artet so eine Veranstaltung recht schnell aus und wird sinnfrei. Daher "aus dem Ausbildungsunternehmen", denn die Leute kennt man seit drei Jahren und man kann eine gewisse Reife + Kenntnisstand voraussetzen. Der größte Vorteil ist aus meiner Sicht die Diskussion von offenen Punkten und Fragen in dieser Gruppe. Das ist schnell und effektiv, setzt aber einen guten Kenntnisstand voraus, da sonst falsche Informationen gelernt werden. 
  • Alte Prüfungen machen! Nach Möglichkeit jeder alleine unter Prüfungsbedingungen, d.h. kein recherchieren während der Bearbeitung und keine Fragen. Improvisieren üben, nichts leer lassen. So wie eben in der echten Prüfung... Wir haben zwei vollständige Prüfungen pro Tag (+ jeweils ein alternativer GA1 Teil) gerechnet. Zeitlich passte das bei uns ganz gut, die IHK-Limits sind ja sehr großzügig bemessen. I.d.R. waren wir nach zwei Stunden mit einer Prüfung (+ jeweils ein alternativer GA1 Teil) durch. Dann noch Korrektur und Diskussion der jeweilig falsch beantworteten Fragen (Lösungsbögen/-vorgaben waren alle vorhanden). Angefangen haben wir bei ~80%, am Ende der zehn Tage waren wir dann konsistent bei 95% + x
  • Den restlichen Teil des Tages dann ein Fokusthema bearbeiten (wir hatten für jeden Tag ein "Motto" - abgeleitet aus Rahmenplan - welches wir dann unabhängig von den Altprüfungen bearbeitet haben)

Am wichtigsten für eine erfolgreiche Prüfung ist aber wahrscheinlich der Betrieb. Wer drei Jahre lang in echten Projekten arbeitet und Weiterbildungsangebote hat, der muss am Ende eigentlich nur Wiederholen und die "IHK-spezifischen" Dinge lernen. Bei uns gab es beispielsweise ein verpflichtendes BWL-Seminar (wöchentlich und auf Uni-Niveau) und alle zwei Wochen ein Programmierseminar (mit größeren Projekten bestehend aus einer Kombination von Spring, Hibernate, JSF, etc. --> keine einfach "Schleifenprogrammierung" wie in der Berufsschule). Das waren zwar nur jeweils 2 bzw. 4 Stunden, aber die Regelmäßigkeit macht's. 

Über die Projekte kommt man dann auch tief in die verschiedensten Dinge rein, bei mir waren das hauptsächlich SQL und PL/SQL (natürlich auch inkl. Datenmodellierung, DWH, OLAP-Cubes, ...) und alles was mit ETL zu tun hat. Auch das ein oder andere Java-Projekt war dabei und so Dinge die man eigentlich immer antrifft (Austausch über XML(-Formate/-Abkömmlinge), VBA in Excel, REST-Schnittstellen, etc. pp.). 

Das Arbeitsniveau übersteigt das von der IHK geprüfte Level um Welten, wer also einen guten Arbeitgeber hat und wirklich arbeitet (und nicht drei Jahre lang irgendwelche Grundlagenforschung betreibt), der kann am Ende eigentlich gar nicht schlechter als "gut" abschließen - auch ohne großartige Vorbereitung. 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Kelsier:

Alles was bei uns in den drei Jahren Schule in Sachen "IT" so durchgearbeitet wurde, hätte ich als Grundvoraussetzung zum Ausbildungsbeginn gesehen (und dieses Niveau wurde auch bereits im Vorstellungsgespräch geprüft. Offensichtlich haben manche Unternehmen aber geringere Anforderungen). 

Glücklicherweise handhaben andere Firmen dies anders. Sonst wäre der Begriff "Ausbildung" und die dazugehörigen 3 Jahre hinfällig. 

Geschrieben

Der Begriff "Ausbildungsende" nach bestandener Abschlussprüfung ist aber auch hinfällig, wenn man die gesamte Ausbildungszeit damit verbringt bspw. die Grundlagen der Programmierung zu lernen. Das "Ausbildungsende" ist dann eigentlich erst der Beginn einer wirklichen "Ausbildung", um etwas produktiv einsetzbares zu lernen.

Meine Erwartung ist, dass jeder mit einer erfolgreich beendeten Ausbildung in einem bestimmten Fachbereich produktiv einsetzbar ist und sofort eigenständige Aufgabenpakete in time/quality/budget für reale Kundenprojekte abliefern kann. 

Vielleicht war meine Berufsschule auch einfach nur unterirdisch schlecht, aber in drei Jahren wurden in den Bereichen Datenbanken und Programmierung nur folgende Sachen "gelehrt":

  • Einfachste SQL Syntax, d.h. SELECT FROM und WHERE
    • Zusätzlich noch der INNER JOIN, allerdings in ANSI 89 Syntax
    • Ein bisschen Normalisierung
    • Ein bisschen ER-Modellierung
  • Java auf "Hello-World Niveau"
    • Fast die gesamten drei Jahre in einer einzelnen Klasse programmiert. Das höchste der Gefühle waren Schleifen.
    • Im dritten Jahr dann ein ganz bisschen Rekursion, ein ganz bisschen Objektorientierung und Vererbung + ein ganz bisschen UML
  • HTML auf "Hello-World Niveau"
  • Excel auf "Hello-World Niveau" (eigentlich gar keine Programmierung... Ging eher um Nutzung von Formeln)

Diese Dinge sollte man eigentlich schon in der "normalen" Schule gelernt haben. Selbst der Grundkurs Informatik hat diese Dinge behandelt, bei mir im Leistungskurs (11. - 13. Klasse) war das nach einem Vierteljahr abgehandelt und es ging dann recht schnell darum vollständige Programme mit diversen Klassen und allen möglichen Beziehungen zu programmieren. Im Bereich Datenbanken wurden dann auch mal "richtige" Modelle gebaut und nicht nur zwei, drei Tabellen, es wurden die Nachteile von Normalisierung thematisiert, weshalb und wann man gewollt Redundanzen aufbaut u.v.m. 
Dazu kam dann noch die theoretische Informatik in Form von relationaler Algebra, den Chomsky Hierarchien etc. pp. Das wurde in der Berufsschule alles nicht einmal angesprochen. 

Aber dementsprechend kamen alle Themen aus drei Jahren Berufsschule bereits im Vorstellungsgespräch auf den Tisch, da ja genau diese Dinge schon aus der vorherigen Schulbildung bekannt sein sollten.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Unternehmen > 50 MA nach drei Jahren damit zufrieden ist, dass der ausgelernte Mitarbeiter nur absolutes Grundlagenwissen erlangt hat. Das muss ja zwangsläufig dazu führen, dass nur Hilfs- oder Zuarbeitertätigkeiten übernommen werden und nochmals Jahre in die eigentlich Ausbildung des Mitarbeiters investiert werden müssen. 

Versteh mich nicht falsch, ich habe jeden einzelnen Tag meiner Ausbildung neue Dinge gelernt und das gilt auch jetzt nach der Übernahme noch. Das wird auch noch die nächsten Jahre gelten, man lernt nie aus. Aber mein Eindruck ist, dass das Level einfach ein anderes ist, denn wenn ich das hier so lese bekomme ich den Eindruck, dass manche Leute gewisse Dinge erst nach der Ausbildung lernen, die ich bereits im ersten Lehrjahr beigebracht bekommen habe und die vom Level her definitiv noch auf Einsteiger ausgerichtet sind, nicht auf Fortgeschrittene bzw. Fachkräfte. 

Geschrieben
Zitat

Aber dementsprechend kamen alle Themen aus drei Jahren Berufsschule bereits im Vorstellungsgespräch auf den Tisch, da ja genau diese Dinge schon aus der vorherigen Schulbildung bekannt sein sollten.

Weißt du an was mich diese Aussage erinnert?

"Wir hätten gerne einen Azubi, welcher am Besten bereits das Wissen von 3 Jahren Ausbildung hat und bereits 2 Jahre Berufserfahrung, damit wir ihn nur noch eben fix schleifen müssen und danach direkt produktiv einsetzen können."

10 Tage im voraus erst anfangen ist meiner Ansicht nach Humbug. Deinen Erklärungen nach, hast du die Ausbildung komplett richtig abgehandelt und dein Arbeitgeber hat seinen ordentlichen Teil dazu beigetragen.

Wer in den 3 Jahren ordentlich lernt und dahinter bleibt, muss für die Abschlussprüfung nur das pauken, was nicht ganz Bestandteil des Lernfeldes war und das möge vielleicht in 10 Tagen gerade noch so klappen. Allerdings sind einige Azubis mit Ausbildungsbeginn erst 16/17 und vll. 80% legen ihre Prioritäten eben nicht aufs lernen, sondern auf "oar ist das nervig! Muss ich das können? Das kann ich später noch googlen! Das braucht doch dann keiner mehr!" oder bei "Ich bin FISI ich muss nicht Programmieren!" / "Ich bin FIAE, ich muss keine RAIDS können!". Selbst einige älteren Jahrgänge wie Studienabbrecher oder Abiturienten denken so.

Somit rutschen einige Themen während der Ausbildung nach hinten und müssen dann zur Abschlusszeit wieder nachgepaukt werden! Und was folgt danach? Richtig! Die Dinge die darauf Aufbauen, weil die Leute dann gar nichts mehr kapieren.

Jemanden zu Empfehlen, dass 10 Tage komplett ausreichen ist einfach nur dreist. Es werden sich einige zu Vorbild nehmen, welche sich danach beschweren und sich gegebenenfalls für absolut dumm halten, weil sie sich einen falschen Durchschnitt aufgrund solcher Aussagen bilden.

Zitat

am Ende sogar Landesbester geworden

Findest du dann nicht, dass du dezent über dem Durchschnitt warst? Und dann willst du dein Wissen und dein Lernverhalten als Durchschnitt setzen? Tut mir leid, meiner Ansicht nicht Quatsch wie der von Hallo2.

Geschrieben

Zehn Tage mit je 5 Stunden sind schon 50 Stunden, was meiner Meinung nach eine Menge Zeit ist für die paar Themen welche auch nur grob in den Abschlussprüfungen behandelt werden.

Natürlich sollte man 1-2 Monate vor den Prüfungen sich mal die Prüfungen der letzten Jahre durchgehen und dann gucken wie viel man davon mit logischem Verstand + beigelegter Anleitung selbst hinbekommt und wie viel man sich noch einmal angucken muss. Man kann aber nicht sagen, dass jeder Auszubildende drei Monate vor Prüfung anfangen soll 3 Stunden am Tag zu lernen. Für manche ist das einfach viel zu viel und verschwendete Zeit, welche man für bessere Sachen nutzen kann.

Jeder sollte für sich selbst entscheiden wie viel Zeit er zum lernen brauch und ich habe hier lediglich meine Erfahrung wiedergegeben und diese ist genau so "nötig" wie die Erfahrungen von Auszubildenden, welche schon sechs Monate vor Prüfung anfangen zu lernen. Das manche mehr Zeit zum Lernen brauchen ist klar, aber jedem zu raten 3 Monate im Voraus damit zu beginnen ist genauso Quatsch wie jedem zu empfehlen erst eine Woche vorher sich die Themen noch einmal grob anzugucken.

Geschrieben

Kein Forumuser empfiehlt 3 Monate im voraus mit 3 Stunden oder mehr täglichem lernen. Das ist sogar Kontraproduktiv, da man sich sowieso nicht richtig vorbereitet. In 80% der Zeit lernt man 20% der Dinge, oder wie war das?

Wir empfehlen sich 3-4 Monate im voraus so langsam darauf vorzubereiten, wenn nicht noch früher (Eigentlich sollte sich der Azubi innerhalb der kompletten 3 Jahre auf die Prüfung vorbereiten, denn dann muss man nebenbei kaum mehr etwas machen). Das heißt sich Gedanken zu machen und seine Schwächen zu analysieren, vielleicht auch einen kleinen Zeitplan zu entwickeln. Ein Azubi sollte selbst in der Lage sein seine Schwächen und Stärken einzuschätzen. Das heißt, wenn ich Probleme mit Datenbanken habe, weiß ich das nicht erst 1 Woche vor der Prüfung und sollte mir entsprechend Gedanken wann ich mich darum kümmere. Zeitmanagement ist hier das Schlüsselwort, wird nebenbei auch in der IT sehr stark benötigt.

Zitat

Zehn Tage mit je 5 Stunden sind schon 50 Stunden,

Wer es schafft 5 Stunden am Tag für 10 Tage konsequent und produktiv durchzulernen, verdient meinen Respekt. Ich kann das zumindest nicht. Selbst in den Seminaren in denen ich war ging mir Luft nach ein paar Stunden flöten. Und professionelle Seminare und Dozenten kosten nun mal einen Batzen an Euro.

Zitat

Für manche ist das einfach viel zu viel und verschwendete Zeit, welche man für bessere Sachen nutzen kann.

Beispielsweise? Zocken? Hobby? Du sollst nicht deinen kompletten Tagesablauf für 3 Monate liegen lassen, sondern dich langsam hinarbeiten. Der eine hats nötig und der andere vielleicht nicht.

Wenn ein Azubi konsequent lernt, braucht er im Normalfall keine 5 Stunden am Tag zu lernen, sondern schafft alles wunderbar mit Einer oder Zwei, vielleicht auch mehr wenn er mehr Probleme hat. Solange er pünktlich anfängt und nach System lernt, muss er keinen Marathon hinlegen.

Jetzt hört sich dein Text anders an als das Kommentar welches du oben geschrieben hast. Jetzt existieren Textstellen wie "natürlich sollte man 1-2 Monate vor der Prüfung..." oder "Meine Erfahrung..". Jetzt kann ich es zum Beispiel als deine Erfahrung eindeutig identifizieren, durch das "man" gewinnt ein Satz aber eine komplett andere Bedeutung, meiner Ansicht nach. Und es war nichts zu lesen von "man sollte ich ein paar Monate im Voraus mal die Aufgaben anschauen". In Foren herrscht gelegentlich ein Problem bei der Kommunikation.

In meinen Augen hat es sich so gelesen, dass die Abschlussprüfung allgemein komplett einfach ist und du nicht weißt wo andere Leute Probleme haben, da ja alles logisch ist. Für manche ist es eben nicht logisch, daher empfehlen wir, dass sich mit dem Thema schon ein paar Monate im Voraus befasst wird. Schaden tut es meiner Auffassung nach aufjedenfall nicht. Gerade für eine Abschlussprüfung, die über deine Zukunft entscheiden kann. :-)

Geschrieben

Manchmal frage ich mich, was hier für Leute unterwegs sind.

 

Natürlich lernt jeder unterschiedlich. Natürlich ist es abhängig von der Person. Und kann pauschal nicht gesagt werden. Ich denke aber dass sich alle einig sind, dass es sinnvoll ist, alte Prüfungen durchzuarbeiten. Aber wann man damit anfangen sollte, hängt von der Person ab. Das kann hier nicht so pauschalisiert werden. Aber allgemein zu schreiben, dass man ja eigentlich gar keine Vorbereitung braucht und das so zu formuliren, als wären alle dumm, die eine Vorbereitung brauchen, finde ich eine Frechheit.

 

@Kelsier: Ist ja schön für dich, dass du so vieles schon in der Schule gelernt hast. Bevor du die Ausbildung angefangen hast. Das kann man aber sicher nicht pauschalisieren. Ich war zum Beispiel nicht auf dem Gymnasium. Somit auch keinen LK gehabt. Und das, was wir in Informatik gemacht haben, war lächerlich. Die Zeit hätte man sich eigentlich auch sparen können. Deshalb spuck doch hier mal nicht so große Töne. Meine Vorkenttnisse waren was AE angeht sehr gering. Hatte viele Vorkenntnisse in SI. Aber ich habe dennoch im zweiten Monat während der Ausbildung angefangen produktiv zu arbeiten. Das hat nicht unbedingt mit dem zu tun, was man vorher schon kann.

Du scheinst außerdem einen super Griff gemacht zu haben, was das Unternehmen angeht. Ich hatte aber zum Beispiel auch Leute in meiner BS Klasse, die in den 3 Jahren nicht ein mal Programmiert haben. Geschweige denn mal ein Seminar hatten. Dementsprechend fällt es dann schwerer, einige Dinge zu lernen.

 

@Hallo2: Ist ja in Ordnung, wenn du nicht lernen musstest. Aber wenn man sowas so formuliert, wie du, macht es den Eindruck als müsste niemand für die Prüfung lernen. Aber das stimmt eben nicht. Gibt genug Leute, die sich überschatzen und dann sehr schlecht abschneiden oder nicht bestehen. Und solche Aussagen helfen da nicht. Jeder Mensch ist anders. Jeder hat ein anderes Tempo..... Und jeder hat andere Vorkentnisse / Erfahrungen / etc....

Geschrieben

Ich befinde ich wohl am anderen Ende des Spektrums.

Ich habe einen Verkürzungsantrag gestellt und bereite mich schon jetzt so langsam darauf vor. Heißt: Ich lese mir jeden Tag n Stück aus dem IT-Handbuch für Fachinformatiker durch und schreib mir das wichtigste raus. Ich komm so am Tag auf 0,5 - 2 h, die ich sonst eh nur mitm Handy spielen würde.

Dabei orientiere ich mich an @stefan.macke s Podcast: https://fachinformatiker-anwendungsentwicklung.net/category/podcast/, um eine gewisse Priorisierung zu bekommen. Wobei ich die FISI-spezifischeren Themen erstmal ausblende und mir nochmal genauer anschauen werde, wenn "meine" Themen richtig sitzen.

Warum ich jetzt schon lerne? Damit die Sachen langfristig da sind, nicht nur für die Prüfung. Ich möchte mich danach selbst Facharbeiter nennen können. Themen nur zur Prüfung zu beherrschen und danach keinen blassen Dunst mehr zu haben, führt den Begriff aber irgendwie ad absurdum. Klar werde ich nicht alles wieder brauchen, aber bisschen was bleibt doch immer auf Dauer hängen.

 

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