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Jobsuche als Berufseinsteiger nach FIAE Ausbildung


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Geschrieben

Hallo zusammen, 

erstmal zu meiner momentan Situation:

Zitat

Alter: 24
Wohnort: Düsseldorf
letzter Ausbildungsabschluss: Fachinformatiker Anwendungsentwickler 01/16
Berufserfahrung: ~ 2 Monate
Vorbildung: Abitur
Arbeitsort: Düsseldorf
Grösse der Firma: <10 Mitarbeiter
Tarif -
Branche der Firma: Consulting / Controlling - Lösungen für Maschinenbau/Automobilhersteller
Arbeitsstunden pro Woche: 40 
Gesamtjahresbrutto: 27,6k
Anzahl der Monatsgehälter: 12
Anzahl der Urlaubstage: 26
Sonder- / Sozialleistungen: -
Tätigkeiten (Aufgaben/Aufgabenbereich)

Softwareentwicklung - und wartung, "leichtere" Admintätigkeiten im Firmennetzwerk, mehr dazu unten im Text

Im Januar diesen Jahres habe ich meine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung mit einer 2 bestanden und wurde auch von meinem Ausbildungsbetrieb übernommen und arbeite seit dem dort zu den oben genannten Bedingungen. Das Problem ist, dass ich mit der momentanen Situation sehr unzufrieden bin. Die Arbeit macht keinen Spaß mehr und ich hab auch nicht wirklich das Gefühl sonderlich viel dazu zu lernen, was ich gerade als Berufsanfänger in der Softwareentwicklung äußerst schlecht finde. Um ehrlich zu sein, war ich auch während der Ausbildung unzufrieden mit der Arbeit und hab mich öfters ausgebeutet gefüllt, hatte sogar zu Beginn versucht den Ausbildungsbetrieb zu wechseln, was leider erfolglos blieb (andere Story, kann ich noch erzählen, wenn gewollt.) 

Ich sehe dort weder beruflich noch fachlich wirklich eine Zukunft für mich, hinzu kommt noch das es keinerlei Benefits (Schulungen, Zertifikate o.ä.) bei uns gibt und demnächst ein Standortwechsel ansteht, wodurch ich dann täglich 3h Bahn fahren darf. Das Verhältnis zu den Kollegen ist zwar gut und die Arbeitsatmosphäre relativ entspannt, aber ich glaube man versteht warum ich keine Lust mehr habe ;) 

Ich möchte nun einen neuen Job finden und hab auch schon einige Threads hier im Forum zum Thema gelesen, ich stehe trotzdem noch vor einigen Problemen: 

1. Anforderungen

Wenn ich die Stellenanzeigen so lese, bekomme ich öfters das Gefühl ich sollte am besten schon 10 Jahre Erfahrung in sämtlichen Technologien, Programmiersprachen und Frameworks haben, inkl. Masterstudium und generell sollte mein Leben nur dazu dienen die Anforderungen meines Arbeitgebers zu befriedigen. Okay, weniger überspitzt gesagt fühle ich mich oft überfordert was die Anforderungen potenzieller Arbeitgeber angeht. In der Ausbildung und auch jetzt im Job habe ich an unserer Hauptanwendung (ASP/C# Webanwendung) mitentwickelt und zusätzlich kleinere Projekte (C# Desktopapplikationen mit Einsatz von XML)  alleine durchgeführt, durfte allerdings auch viele undankbarere Aufgaben übernehmen, wie Bugfixing, Rechner aufsetzen oder auch kleinere Infrastrutkurprobleme lösen. Mit unseren betriebsinternen Prozessen und Aufgaben kenn ich mich also ganz gut aus, aber wie formuliert man das nun "allgemeingültig" für seinen Lebenslauf? Ich weiß was ich entwickelt habe, aber wie "gut" kenne ich jetzt C#? Ich hab auch viel SQL geschrieben, aber wenn mich jetzt jemand fragen würde wie gut, dann wüsste ich gar nicht wie man darauf eine vernünftige Antwort formuliert, auch wenn das jetzt doof klingt. 

Ich bilde mich zwar auch privat weiter (momentan bspw. Software-Patterns und etwas Webentwicklung), aber ich hab halt oft das Gefühl Anforderungen nicht genüge werden zu können. Auch wenn mir das auf der Arbeit oder auch in der Berufsschule anders vermittelt wird und man eigentlich immer zufrieden mit meiner Arbeit war/ist. 

 

2. Gehalt

Würdet ihr mein derzeitiges Gehalt als angemessen sehen? Ich finde es jetzt nicht unverschämt wenig, aber durch den Vergleich mit Berufsschulkollegen, oder auch Ex-Kollegen, scheine ich eher im unteren Durchschnitt zu sein. Frage ist für mich halt, ob ich bei der Jobsuche mit der Einstellung "Wenn es so bleibt, ist es gut" oder "Ich sollte schon einen größeren Sprung nach oben machen" rangehen sollte. 

 

Ich überlege momentan auch viel, wo ich mich bewerben sollte. Klingt blöd, aber was ich meine ist, dass es teilweise auch Stellenanzeigen gibt, die speziell für Junior-Entwickler gekennzeichnet sind, oder wo auch gar keine Erfahrung in Thema X gefordert wird, sondern nur den Willen sich in das Thema einzuarbeiten. Müsste ich bei so einer Stelle denn damit rechnen weniger Gehalt zu bekommen als momentan? Was erwartet ein Arbeitgeber denn beim "Willen sich in Thema X einzuarbeiten"? Behaupten man würde das tun, könnte ja jeder? Genauso hab ich schon Stellen gesehen, die keine speziellen Vorkenntnisse gefordert hat, sondern nur nach "begeisterten Softwareentwicklern". Wie ist man denn begeistert? Bin ich begeistert? Ja? Nein? Vielleicht? 

 

Ich hoffe man versteht wenigstens einigermaßen, was ich mit diesem Thread will, oder auch was ich ausdrücken wollte. Ich bedanke mich zumindest schon mal für eure Antworten.

 

Geschrieben

Zu den Anforderungen: Solange du dich nicht auf eine Senior-Stelle bewirbst, musst du dir da keine Sorgen machen, wenn du nicht alle Anforderungen erfüllst. Schreibe einfach, an was für Anwendungen du entwickelt hast (also bspw. CMS auf ASP.NET-Basis mit Entity Framework und SignalR) und in welchen Techologien du Erfahrung gesammelt hast. Wenn das demjenigen nicht reicht, wirst du halt nicht eingeladen. Oft aber reicht etwas weniger als in der Stellenbeschreibung eben doch aus.

Zum Gehalt: Ich habe meine Ausbildung in einer einigermaßen vergleichbaren Firma im Ruhrgebiet (von der Größe und Art) gemacht und habe als Einstieg direkt 35k+ p.a. bekommen. Von daher halte ich 2300 pro Monat schon für wenig, vor allem in Düsseldorf. Wenn du damit im Augenblick kein Problem hast, ok. Ich würde an deiner Stelle beim nächsten Job aber nicht unter 30k p.a. anfangen - auch nicht, wenn das explizit eine Junior-Stelle ist. Jobwechsel sind an sich die Gelegenheiten, wo sich das Gehalt deutlich steigern kann. Wenn man das nicht mitnimmt, kann es sein, dass man über die Jahre hinweg einfach was liegenlässt.

Geschrieben
Am 23.3.2016 um 18:14 schrieb arlegermi:

Zu den Anforderungen: Solange du dich nicht auf eine Senior-Stelle bewirbst, musst du dir da keine Sorgen machen, wenn du nicht alle Anforderungen erfüllst. Schreibe einfach, an was für Anwendungen du entwickelt hast (also bspw. CMS auf ASP.NET-Basis mit Entity Framework und SignalR) und in welchen Techologien du Erfahrung gesammelt hast. Wenn das demjenigen nicht reicht, wirst du halt nicht eingeladen. Oft aber reicht etwas weniger als in der Stellenbeschreibung eben doch aus.

Hmm denke es bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als einfach mal auszuprobieren und selber ein Gefühl dafür zu bekommen. Ich hab allerdings gestern Abend auch schon etwas nach Junior-Stellen gesucht und eigentlich relativ viel gefunden. Ich werd versuchen möglichst schnell meine Bewerbungsunterlagen fertig zu haben und dann ein paar erfahrenere Leute hier im Forum drüber gucken lassen.

Bei den meisten Stellen wird nach dem frühesten Eintrittstermin gefragt, was gibt man denn dort an, wenn man derzeitig noch beschäftigt ist? Theoretisch wäre das ja vom Tag der Zusage für den neuen Job + Kündigungsfrist.

Zitat

Zum Gehalt: Ich habe meine Ausbildung in einer einigermaßen vergleichbaren Firma im Ruhrgebiet (von der Größe und Art) gemacht und habe als Einstieg direkt 35k+ p.a. bekommen. Von daher halte ich 2300 pro Monat schon für wenig, vor allem in Düsseldorf. Wenn du damit im Augenblick kein Problem hast, ok. Ich würde an deiner Stelle beim nächsten Job aber nicht unter 30k p.a. anfangen - auch nicht, wenn das explizit eine Junior-Stelle ist. Jobwechsel sind an sich die Gelegenheiten, wo sich das Gehalt deutlich steigern kann. Wenn man das nicht mitnimmt, kann es sein, dass man über die Jahre hinweg einfach was liegenlässt.

Naja, "damit im Augenblick kein Problem haben" ist evtl. falsch formuliert. Es war eher so, dass ich nach der Ausbildung nicht arbeitslos sein wollte und daher den "Standardvertrag" vorgesetzt bekommen und angenommen habe. Da ich weiß, was ausgelernte und auch schon mehrjährig Beschäftigte bei uns bekommen/bekommen haben, war da gehaltstechnisch leider eh kein Spielraum. Generell würde ich zwar sagen, dass ich lieber eine Stelle habe, bei der ich erst mal viel lernen kann, als eine wo ich nur mehr Geld verdiene, aber die zwei Sachen schließen sich ja nicht aus. 

Nach dem Jobwechsel würde ich schon gern 30k+ verdienen, gerne natürlich mehr ;) Mietpreise etc. sind ja hier nicht gerade billig. Ich frag mich allerdings, wie man das dann in der Bewerbung angeht? Viele Unternehmen fordern ja mit der Bewerbung bereits eine Gehaltsvorstellung an. Schreib ich dann einfach "Betrag X" und hoffe, dass das dem Unternehmen nicht zu viel ist, oder ich mich gerade stark unter Wert verkaufe, weil das Unternehmen normalerweise bei "Betrag X + 5k" anfängt? 

Geschrieben

Hallo,

 

2300 ist jetzt kein so schlimmes Gehalt, aber wenn du dich im Unternehmen nicht wohl fühlst ist das natürlich ein Problem.

In Stellenanzeigen werden oft einfach ein paar Begriffe die passen könnten zusammengeworfen, da musst du dich nicht einschüchtern lassen wenn nicht alles erfüllt ist.

vor 10 Stunden schrieb Blechdach:

Bei den meisten Stellen wird nach dem frühesten Eintrittstermin gefragt, was gibt man denn dort an, wenn man derzeitig noch beschäftigt ist? Theoretisch wäre das ja vom Tag der Zusage für den neuen Job + Kündigungsfrist.

aufgrund meiner Kündigungsfrist stehe ich Ihnen gerne, aber frühestens ab dem xx.xx.xxxx zur Verfügung.

Die können sich denken, dass der Termin entsprechend der Dauer des Bewerbungsprozesses nach hinten rückt.

vor 10 Stunden schrieb Blechdach:

Schreib ich dann einfach "Betrag X" und hoffe, dass das dem Unternehmen nicht zu viel ist, oder ich mich gerade stark unter Wert verkaufe, weil das Unternehmen normalerweise bei "Betrag X + 5k" anfängt? 

Jup.

Wobei 'X = Wunschgehalt + 4k' oder ähnlich sein sollte damit du akzeptablen Spielraum zum runtergehandelt werden hast - und eben schon die Chance, dass X angenommen wird.

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb PVoss:

2300 ist jetzt kein so schlimmes Gehalt, aber wenn du dich im Unternehmen nicht wohl fühlst ist das natürlich ein Problem.

Denke ich auch, aber hinzu kommt noch das wir keine nennenswerten Benefits in der Firma haben und nach dem kommenden Firmenumzug ich täglich 3h pendeln darf und das ist für mich absolut unakzeptabel. Ich hab deshalb auch schon überlegt zu kündigen, solange ich noch in der Probezeit bin, aber ich weiß nicht ob es die AG Sperre und die Lücke im Lebenslauf wert wären.

Zitat

aufgrund meiner Kündigungsfrist stehe ich Ihnen gerne, aber frühestens ab dem xx.xx.xxxx zur Verfügung. Die können sich denken, dass der Termin entsprechend der Dauer des Bewerbungsprozesses nach hinten rückt.

Meinst du ich sollte auch hinzufügen, dass ich momentan noch in der Probezeit bin? Bis Mitte April hätte ich da 2 Wochen Kündigungsfrist, wodurch ich schnell wechseln könnte (wobei das nur noch 2 1/2 Wochen sind, und in der Zeit einen neuen Arbeitgeber finden, mag evtl. unrealistisch sein), danach sind es dann 6 Wochen zum Ende des Monats, also wesentlich länger. 

Zitat

Wobei 'X = Wunschgehalt + 4k' oder ähnlich sein sollte damit du akzeptablen Spielraum zum runtergehandelt werden hast - und eben schon die Chance, dass X angenommen wird.

Hhm okay, ich seh mich schon stundenlang überlegen, welchen Betrag ich dort angebe. Danke.

Geschrieben

Die meisten Stellenanzeigen bitten direkt um die Angabe des frühesten Einstiegstermins. Da könntest du das durchaus angeben. Allerdings ohne Hinweis auf die Probezeit an sich, das kann sich der potentielle AG auch so zusammen reimen. 

Als PHP-Entwickler bei Kölner Agenturen bekommt man typischerweise ohne Berufserfahrung so ca. 30k. Dein Gehalt ist also nicht unter aller Sau, aber du kannst durchaus versuchen, aus dem Wechsel noch was heraus zu schlagen.

Geschrieben

Hab nach 2-jähriger Umschulung im Januar meinen Abschluß gemacht. War/bin also noch ein schlimmerer "Noob" als du.

Ich hatte mir gezielt Stellen rausgesucht, wo Junior-Entwickler gesucht wurden oder die klar Anfänger-freundlich formuliert waren.

Außerdem hab ich mich auch bei Personalagenturen beworben. Über die kann man geteilter Meinung sein, aber ich habs gemacht, weil ich mir dachte, dass die als "Puffer" zwischen mir und einem AG ganz hilfreich sein könnten. Und genauso hats dann auch mit einer Agentur geklappt, sodass ich unterm Strich einen besseren Job bekommen habe, als ich erhofft hatte.

Hatte mich in meiner Heimatstadt und der nächst größeren beworben und denke, dass es bei mir wohl hauptsächlich aufgrund der lokalen Arbeitsmarktsituation geklappt hat. In der größeren Stadt war einfach eine so große Nachfrage nach C#-Entwicklern, dass ich interessant war.

Zum Gehalt kann ich dir sagen, dass ich in einer größeren Firma bin als du und mein Gehalt einen Tick niedriger ist, was aber meinem Wunsch entsprach. Ich habe aufgrund meiner Situation eher kleine Brötchen gebacken. Ob das etwas ausgemacht hat, kann ich nicht sagen.

Ich denke, Gehälter kann man nachverhandeln. Solange dass dein einziges Problem ist.... Aber wegen der Fahrerei alleine würde ich mich umorientieren. Ich fahr jetzt tägl. 2-3 Stunden und empfinde das als Schmerzgrenze.

 

Geschrieben

Danke für deinen Erfahrungsbericht @Bioernus

Wie erwähnt hatte ich mein Bewerbungsgespräch mittlerweile und mir wurde eine Stelle angeboten. Arbeitszeit, Urlaubstage und so würden gleich bleiben, im Gehalt würde ich etwas aufstocken. Nicht extrem, aber ich will mich nicht beschweren :D

Ich warte jetzt momentan auf meinen Arbeitsvertrag und werde dann gut überlegen. Ich weiß, ich klinge jetzt paranoid, aber ich hab das Gefühl, es war schon etwas zu leicht. Ich kriege irgendwie das Gefühl, dass ich mich unter Wert verkaufe.

Geschrieben

Dann bewirb Dich weiter.

Ein Tipp: Nimm nicht das erste Angebot, sondern bewirb Dich so lange bis Du mehrere Angebote vor Dir liegen hast. Dann vergleiche diese und nimm das Beste, was Dir zusagt.

So habe ich das gemacht und bin mit dem Berufseinstieg mehr als zufrieden (=glücklich) gewesen. :)

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