Backend Geschrieben 6. April 2016 Teilen Geschrieben 6. April 2016 Hallo liebes Forum, ich befinde mich gerade in einer Situation, mit der ich nicht gerechnet hätte und würde gerne Meinungen dazu hören, wie ich jetzt am besten verfahre. Ich habe vor drei Jahren meine Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung in der IT-Abteilung eines großen Hamburger Unternehmens begonnen und lerne diesen Sommer aus. Vorher habe ich ein Informatik-Fachabitur(1,3) gemacht und habe von den Ausbildungsinhalten her keine Probleme und auch meine internen Beurteilungsbögen (bekomme ich nach jeder Unterabteilung, Rotationssystem) fallen alle sehr gut aus. Allerdings hatte ich im zweiten Lehrjahr einige private Probleme und einen leichten Durchhänger, zusammengerechnet in dem Jahr 4-5 Wochen entschuldigte Fehlzeiten in der Schule und einige Verspätungen, was zu einer Abmahnung geführt hat. Seitdem kam sowas aber nicht mehr vor. Nun wurde ich gestern zu einem Gespräch eingeladen, in dem mir mitgeteilt wurde, dass ich aufgrund dieser Zeit und da ich meinen Projektantrag erst zwei Tage vor Abgabeschluss eingereicht habe ("und es ja hätte sein können, dass der Ausbilder da keine Zeit gehabt hätte ihn zu bestätigen") höchstwahrscheinlich nach der Ausbildung nicht übernommen werde. Ehrlich gesagt ist das kein großes Problem für mich, da ich sowieso Lust habe, wie in meinem FOS-Praktikum wieder in einem richtigen jüngeren IT-Unternehmen zu arbeiten und die Branche in der sich mein Ausbildungsunternehmen befindet ziemlich verstaubt ist. Ich möchte jetzt so schnell wie möglich damit beginnen, mich in anderen Unternehmen zu bewerben um den Kopf wieder frei für das Abschlussprojekt und die Prüfung zu bekommen, allerdings frage ich mich, wie ich den Sachverhalt in meinen Anschreiben am besten schildere. Ich kann ja sinnmäßig schlecht schreiben "da mich mein Ausbildungsbetrieb für nicht zuverlässig genug hält bewerbe ich mich bei Ihnen". aber "aus betrieblichen Gründen" würde ja auch nicht so richtig stimmen, oder? Ich habe jetzt erstmal ein Arbeitszeugnis angefordert und werde dann schonmal sehen, ob der Betrieb mir zumindest wohlwollend die Chance offen lässt bei einem anderen Unternehmen einen besseren Eindruck zu machen, oder ob das Zeugnis es eher schwieriger machen würde. Wie würdet ihr vorgehen? Kann mir jemand Tips geben? Vielen Dank Backend Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast simons Geschrieben 6. April 2016 Teilen Geschrieben 6. April 2016 Ich würde es wahrscheinlich so machen, dass du nicht dort bleiben möchtest weil du eine neue Herausforderung und/oder Spezialiserung suchst. Im Grunde ist es ja auch so, es gefällt dir dort nicht und niemand ich gezwungen nach der Ausbildung in dem Betrieb zu bleiben. Es hat dir dort einfach nicht gefallen, ist ja nichts Schlimmes. Ich denke nicht, dass dein Betrieb dich beim Arbeitszeugnis in die Pfanne haut. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
.Phil Geschrieben 6. April 2016 Teilen Geschrieben 6. April 2016 Grundsätzlich musst du da gar nichts erwähnen, das Ende der Ausbildung ist ja im Prinzip ein reguläres Ende eines befristeten Vertrags. Gibt sowohl viele Unternehmen die ihre Azubis nicht (alle) übernehmen, als auch Azubis, die im Anschluss etwas neues suchen aus diversen Gründen (neue Herausforderung, Spezialisierung, Finanzielles) Eher befremdlich finde ich, dass du erst jetzt "Klarheit" über deine Nicht-Übernahme erhältst, grundsätzlich hätte ich da schon etwas früher nachgebohrt, so fällt die Bewerbungszeit halt auch mitten in den Prüfungs- und Projektstress. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
HappyKerky Geschrieben 6. April 2016 Teilen Geschrieben 6. April 2016 Im Anschreiben hat eine Begründung nichts zu suchen, das kann man immer noch im Vorstellungsgespräch erläutern. "Meine Ausbildung werde ich am XX.XX.2016 abschließen und bin demnach ab dem XX.XX.2016 verfügbar." Mehr Infos braucht's erst einmal nicht. Goulasz reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
KeeperOfCoffee Geschrieben 6. April 2016 Teilen Geschrieben 6. April 2016 Klingt "neue Herausforderungen" für nen frisch ausgelernten Azubi nicht etwas überheblich? (bzw. kann in den falschen Hals gehen) Hört sich dann ja an, als ob sein jetziger Job viel zu leicht war und er mehr Belastung bräuchte. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
SaJu Geschrieben 6. April 2016 Teilen Geschrieben 6. April 2016 (bearbeitet) Ich habe mich auch so, wie HappyKerky es sagt, beworben. Mehr Infos musst Du nicht angeben. Im Vorstellungsgespräch kam dann nur kurz die Frage "Will der Arbeitgeber Dich nicht übernehmen oder willst Du dort nicht mehr arbeiten?". Das habe ich einfach mit "Beides!" beantwortet und die Sache war vom Tisch. Bearbeitet 6. April 2016 von SaJu Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
abby Geschrieben 6. April 2016 Teilen Geschrieben 6. April 2016 Ich wurde auch nicht übernommen weil meine Firma meinte das ist zu teuer. Das wieso geht die nächste Firma erst mal Garnichts an, ich wurde das dann halt im Vorstellungsgespräch gefragt. Ob du da die Wahrheit sagst oder nicht bleibt dann dir überlassen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
SaJu Geschrieben 6. April 2016 Teilen Geschrieben 6. April 2016 vor 42 Minuten schrieb KeeperOfCoffee: Klingt "neue Herausforderungen" für nen frisch ausgelernten Azubi nicht etwas überheblich? (bzw. kann in den falschen Hals gehen) Hört sich dann ja an, als ob sein jetziger Job viel zu leicht war und er mehr Belastung bräuchte. Diesen Begriff habe ich auch verwendet. Würdest Du nicht auch nach einer neuen Herausforderung suchen, wenn Du als FISI-Azubi z.B. nur Clients installieren und 1st-Level-Support leisten durftest? dass man dann anspruchsvollere Aufgaben nach der Ausbildung haben will, finde ich normal und gerechtfertigt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
t0pi Geschrieben 6. April 2016 Teilen Geschrieben 6. April 2016 Auf den Grund wieso du dich woanders bewirbst würde ich im Anschreiben weglassen (kann negativ ausgelegt werden, und es soll ja ein vernünftiger Ersteindruck entstehen, im zweiten Eindruck: das Bewerbungsgespräch, kann man eher auf so etwas antworten). da kannst du dir ja überlegen wie und was du sagst: einige Beispiele wären: Einmal Azubi immer Azubi (einige Betriebe behandeln ihre ehemaligen Azubis die schon 5-6 Jahre aus der Lehre raus sind weiterhin als Azubis), bisher erlerntes in einem anderen Betrieb optimieren, Richtungswechsel etc. pp. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Backend Geschrieben 6. April 2016 Autor Teilen Geschrieben 6. April 2016 Danke für die vielen Antworten, wenn man es so sieht habe ich ja eigentlich gar kein so großes Problem und mir müssten eine Menge Türen offenstehen, meine Hauptsorge war wirklich, dass ich genau offenlegen muss warum ich hier nicht weiterarbeite. Aber im Anschreiben darauf gar nicht einzugehen ist wirklich die beste Lösung und im Bewerbungsgespräch das dann auf Nachfrage genauer zu erklären sollte gar kein Problem sein. Nun stehe ich nur leider vor dem nächsten Problem, in der Schule habe ich mal gehört, dass falls der Betrieb einen nicht übernimmt, man für weitere Bewerbungsgespräche in anderen Unternehmen freigestellt wird. Im Internet finde ich auch nur diese Information unter Berufung auf §629 BGB . Allerdings sagt meine Personalabteilung mir, dass das nicht möglich sei und ich mir einen Tag Urlaub pro Gespräch nehmen müsste. Kann das Unternehmen sich wirklich einfach so darüber hinwegsetzen oder wird es vielleicht Zeit für mich mich damit mal an unseren Betriebsrat zu wenden und da um Unterstützung zu bitten? Nitzan reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
abby Geschrieben 6. April 2016 Teilen Geschrieben 6. April 2016 Das gleiche Problem hatte ich auch mit meinem Betrieb. Ich habe den Leuten von der Perso den Paragraphen vor die Nase gehalten und gesagt sie müssen ansonsten muss ich mir was überlegen (z.B Anwalt..) Muss nicht gleich so drastisch sein, wende dich an den Betriebsrat, die können vielleicht helfen. Du musst dir sicher keinen Urlaub nehmen. (Kann aber sein dass du die Zeit fürs Gespräch nacharbeiten musst freistellen != die Stunden gutschreiben) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
tTt Geschrieben 7. April 2016 Teilen Geschrieben 7. April 2016 (bearbeitet) Der Betrieb muss dich für Bewerbungsgespräche freistellen, wenn es absehbar ist, dass er dich nicht übernimmt. Vergesse nicht die Frist bezüglich Arbeitslosmeldung beim Arbeitsamt. Spätestens 3 Tage nach der Abschlussprüfung (IHK Präsentation) musst du dich arbeitslos melden, sonst gibt's ne Sperre. Besser frühzeitig hingehen, dann ist das immerhin vom Tisch. Natürlich, wenn der Übergang zur neuen Stelle nicht nahtlos klappt. In dem Anschreiben einfach nüchtern schreiben, wann du voraussichtlich deine Abschlussprüfung hast und fertig. Als Azubi keine Übernahme zu erhalten ist nichts ungewöhnliches. Ich wurde auch nicht übernommen, bei mir war es ähnlich wie bei dir. Ich bin noch immer mit vielen ehemaligen Kollegen im Kontakt, aber das hinkt mir selbst 5 Jahre später noch nach. Ich bin auch so gut untergebracht und bin mittlerweile froh, nicht übernommen worden zu sein. Hat mir auch etwas meine Augen geöffnet. Von daher nimm noch mit was du kannst(Wissen), fokussier dich auf einen guten Abschluss und dann geh unbelastet raus. Man sieht sich immer zwei Mal im Leben Und das trifft sogar recht häufig zu. Vorgestern meinen alten Chef getroffen, der mich nicht übernommen hat. Der war sichtlich überrascht mich in der Kantine zu sehen - ich aber auch Bearbeitet 7. April 2016 von tTt Nitzan reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Backend Geschrieben 7. April 2016 Autor Teilen Geschrieben 7. April 2016 Ok, danke, ich habe jetzt auch nochmal schriftlich mit Quellen darauf hingewiesen, dass sie mich freistellen müssen und falls das auch nichts bringt wende ich mich damit an den Betriebsrat, was anderes bleibt mir ja gar nicht wirklich übrig. vor einer Stunde schrieb tTt: Vergesse nicht die Frist bezüglich Arbeitslosmeldung beim Arbeitsamt. Spätestens 3 Tage nach der Abschlussprüfung (IHK Präsentation) musst du dich arbeitslos melden, sonst gibt's ne Sperre. Danke für den Hinweis, würde das auch gelten falls ich eine Stelle ab 1. August finde? Das wäre ja eigentlich nahtlos, oder? vor einer Stunde schrieb tTt: Von daher nimm noch mit was du kannst(Wissen), fokussier dich auf einen guten Abschluss und dann geh unbelastet raus. Man sieht sich immer zwei Mal im Leben Jap, genau das habe ich auch vor, fühle mich auch eigentlich ganz gut bei dem Gedanken bald mal wo anders was Neues zu machen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
t0pi Geschrieben 7. April 2016 Teilen Geschrieben 7. April 2016 Nahtlos bedeutet du machst deine Prüfung am 31.07. und fängst am 01.08 woanders an. Nahtlos heisst nicht: am 28.07 fertig und am 1.8 gehts in die neue Firma. Zum einen stehen dir für die 3 Tage ALG zu, zum anderen solche Geschichten wie Krankenversicherung etc. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Backend Geschrieben 7. April 2016 Autor Teilen Geschrieben 7. April 2016 Okay gut zu wissen, dann werde ich das ja auf jeden Fall machen müssen, die Prüfung ist ja schon irgendwann im Juni/Juli und das genaue Datum steht zwar noch nicht, aber es fällt bestimmt nicht auf den 31. Werde jetzt erstmal Bewerbungen losschicken. Vielen Dank nochmal an alle, die hier geantwortet haben! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gurki Geschrieben 7. April 2016 Teilen Geschrieben 7. April 2016 Also mich hatte damals ein Chef per E-Mail gefragt wieso ich nicht übernommen wurde. Habe daraufhin geantwortet dass es momentan keine Kapazitäten für mich gäbe. So wurde mir es zumindest erzählt von meiner Ausbildungsfirma. Später wurde noch mal nachgehakt, es gab ja schließlich Ausschreibungen für Entwickler auf der Homepage der (Ausbildungs-) Firma. Tjo, was soll man da antworten Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
tTt Geschrieben 7. April 2016 Teilen Geschrieben 7. April 2016 sind eure Prüfungen erst so spät? Ich hatte meine Präsentation schon im Juni. Zum Thema Nahtlos: Das ALG wird dir erst mit Tag der Antragstellung gezahlt. Ist erfahrungsgemäß eh nicht sehr viel. Krankenversicherung ist immer noch ein Monat länger nachversichert. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
afo Geschrieben 8. April 2016 Teilen Geschrieben 8. April 2016 Wenn ich am 28. fertig wäre und am 1. im neuen Job beginnen würde, dann würde ich mir persönlich den Stress mit den Ämtern garnicht geben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
allesweg Geschrieben 8. April 2016 Teilen Geschrieben 8. April 2016 Arbeitssuchend melden ist nicht schwierig, das Online-Formular kann man schnell ausfüllen... Und dann kann man sich notfalls auch noch bei der Agentur Unterstützung holen in Bezug auf Freistellung (und Kostenübernahmen). Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Backend Geschrieben 11. April 2016 Autor Teilen Geschrieben 11. April 2016 Am 7.4.2016 um 22:24 schrieb tTt: sind eure Prüfungen erst so spät? Ich hatte meine Präsentation schon im Juni. Juni bis Juli steht in den Prüfungsterminen, genauer hat die Handelskammer es noch nicht festgelegt. Wegen arbeitssuchend meldend gucke ich dann nochmal sobald ich genau weiß wann hier aufhöre und wo anders anfange. Wenn das online so leicht machbar ist ist es ja auch falls es nur um ein paar Tage geht kein Problem. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
TingTing Geschrieben 13. April 2016 Teilen Geschrieben 13. April 2016 Ich würde in einer Bewerbung gar nicht groß drauf eingehen. Bewerbungen sind offensiv. Sich rechtfertigen, warum man woanders nicht übernommen wurde oder gekündigt wurde, ist ganz klar defensiv. In der Bewerbung geht es nur um den Arbeitsplatz, den du haben möchtest. Warum du ihn haben möchtest und warum du ihn kriegen solltest. Bei einem persönlichen Gespräch wirst du wahrscheinlich gefragt werden. Da gibt es dann mehrere Lösungen, letztenendes ist die am besten, für die du dich entscheidest. Denn in einem Gespräch ist es am Wichtigsten, natürlich und authentisch rüberzukommen und sich zu verkaufen. Ich persönlich würde an deiner Stelle sagen, dass du nach der langen Ausbildungszeit gerne mit einer frischen Herausforderung und mit einem frischen Umfeld ins Berufsleben starten möchtest. Sowas in der Art. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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