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Bewerbung um Fachinformatikerausbildung


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Hallo,

ich bin 21 und möchte mich gerne für die Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung bewerben, allerdings bin ich recht spät mit dem Bewerben dran. Es gibt kaum noch Ausbildungsstellen in meiner Nähe (wenn ich im Internet nachschaue). Ich habe mich ein mal bei einer Firma beworben, die ein Online Formular zum Ausfüllen hatte, wo man aber keine Zeugnisse, den Lebenslauf oder ein Anschreiben hochladen musste - war eine Absage.

Nun frage ich mich, wie ich mein Anschreiben formulieren sollte. Ich habe bereits eine abgeschlossene Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin (etwas völlig Fachfremdes) und meine aktuelle Ausbildung (auch fachfremd) möchte ich abbrechen, da ich nicht in dem Beruf arbeiten will. Alle Nebenjobs die ich je hatte, hatten nie etwas mit Computern oder Technik zu tun. Meine Freizeit gestalte ich auch nicht gerade mit technischen Aktivitäten.

Ich habe mich in meinem Leben noch nie richtig mit Computern auseinandergesetzt und kann auch keine Programmiersprache. Aber wenn ich mir die Ausbildungsinhalte durchlese:

- Software-Entwicklungswerkzeuge, Entwicklung von Applikationen für Banken, Verwaltung etc., Programmiersprachen, Betriebssysteme, Netzwerktechnik, Datenbanken, Technisches Englisch.... 

... dann finde ich das alles furchtbar interessant. Ich surfe jeden Tag im Internet, weiß aber absolut nichts über Betriebssysteme etc.  Wenn mein PC abstürzt, Fehlercodes erscheinen oder ein Server bei der Arbeit abgestürzt ist, möchte ich wissen, wie ich die Fehler selbst beheben kann. Das alles will ich lernen und später auch damit Geld verdienen. Und deshalb möchte ich diese Ausbildung machen, um alles kennenzulernen.  - Diese Erkenntnis ist mir leider erst diesen Monat gekommen. - Aber Unternehmen möchten Auszubildende haben, die schon etwas können und nicht jemanden, der keine Ahnung von der Materie hat und es lernen will, oder?

Aber zurück zur Frage: Was schreibe ich in meiner Situation also ins Anschreiben?

Ich habe ein Fachabitur mit einem 3er Schnitt,  mit einer Note 3 in Mathe, Informatik und Englisch. Die meisten Unternehmen schreiben zudem, dass sie Schulabgänger suchen, aber das bin ich nicht. Und wenn ich keine Stelle mehr bekomme, wäre eine Bewerbung für ein Informatikstudium sinnvoll, damit ich in der Zwischenzeit etwas in der Richtung gemacht habe? Ich will ehrlich gesagt nicht studieren, weil in einem Informatikstudium sehr viel Matheanteil dabei ist und es sehr theorielastig ist. Ich habe mal in eine Vorlesung in Theoretischem Informatik gesetzt und habe die Bedeutung von zig Wörtern nicht verstanden. Und da ich ein paar Jahre kein Oberschulmathe hatte, habe ich viel davon vergessen (ich war zu Oberschulzeiten schon nicht so gut mit dem Stoff).

Eine andere Option wäre die Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte zu machen, für die ich eine Zusage erhalten habe. Die Ausbildungsstelle kann aber nicht ewig auf meine Antwort warten. Allerdings macht mir die Vorstellung, dort die nächsten drei Jahre zu sein, sehr unglücklich. Für mich steht jedoch fest, wenn ich die Ausbildung bei der Verwaltung anfange, werde ich sie auf keinen Fall abbrechen, wie sieht das dann im Lebenslauf aus? Wenn dann während der Ausbildung im Amt der Rechner nicht läuft, würde ich tiefes Bereuen verspüren, wenn wir dann den Techniker rufen müssen, weil dann nicht ich diejenige sein kann, die sich darum kümmern kann (keine Kenntnisse). Ich hab mich letztens schon missmutig gefühlt, als der Server unserer Kasse bei der Arbeit nicht funktioniert hat. Ich wäre zudem schon 24 und hätte dann zwei abgeschlossene kaufmännische Ausbildungen und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Unternehmen mich noch nehmen würde. Ich wäre auch schon alt.

Was soll ich nur tun? Ist die Fachinformatikerschiene für mich wirklich schon verbaut?

 

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vor 6 Stunden schrieb sunbeam:

Aber Unternehmen möchten Auszubildende haben, die schon etwas können und nicht jemanden, der keine Ahnung von der Materie hat und es lernen will, oder?

Wenn dein Unternehmen das so handhabt, würde ich mir ein anderes suchen. Auszubildende sollen ausgebildet und nicht als fertige, billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden.

vor 6 Stunden schrieb sunbeam:

Und wenn ich keine Stelle mehr bekomme, wäre eine Bewerbung für ein Informatikstudium sinnvoll, damit ich in der Zwischenzeit etwas in der Richtung gemacht habe?

Ja, das wäre sinnvoll, wenn du wirklich in die IT willst.

vor 6 Stunden schrieb sunbeam:

Ich will ehrlich gesagt nicht studieren, weil in einem Informatikstudium sehr viel Matheanteil dabei ist und es sehr theorielastig ist.

Das hängt stark vom Studiengang ab und lässt sich nicht verallgemeinern. Wirtschaftsinformatiker machen z.B. (auch wieder je nach Hochschule unterschiedlich) "nur" ein bisschen Mathe und Statistik, haben dafür aber einen hohen BWL-Anteil.

vor 6 Stunden schrieb sunbeam:

Ich habe mal in eine Vorlesung in Theoretischem Informatik gesetzt und habe die Bedeutung von zig Wörtern nicht verstanden.

Da hast du dir aber auch gleich den absoluten Klopper rausgesucht. Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei theoretischer Informatik um reine Theorie. Und das ist halt Mathe. Es gibt aber auch noch angewandte Informatik, Medizininformatik, Medieninformatik und und und...

vor 6 Stunden schrieb sunbeam:

Allerdings macht mir die Vorstellung, dort die nächsten drei Jahre zu sein, sehr unglücklich.

Dann solltest du definitiv nicht dort anfangen, sondern dein eigentliches Ziel verfolgen und Informatik anstreben.

Für dich ist noch nichts verbaut. Du bist jung und weißt was du willst. Und wenn die Suche ein Jahr länger dauert, dann studier halt erstmal was in die Richtung. Wenn dir das nicht gefällt, hast du wenigstens für die nächsten Bewerbungen gezeigt, dass du willst.

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14 hours ago, sunbeam said:

Aber Unternehmen möchten Auszubildende haben, die schon etwas können und nicht jemanden, der keine Ahnung von der Materie hat und es lernen will, oder?

Ich bin gerade selbst in der Bewerbungsphase, daher weiß ich nicht, ob mein Eindruck korrekt ist: Wenn ich es richtig verstehe, erwartet man in keinester Weise, dass du programmieren kannst oder dich mit technischen Dingen auskennst - vielmehr dass du dein Interesse an der Thematik überzeugend darstellen kannst. Und das ist natürlich einfacher, wenn man sich damit ein bisschen auskennt.

Generell will man sehen, dass du dich damit beschäftigt hast, dich wirklich dafür interessierst. Man will schlicht vermeiden, dass ein Auszubildender während der Ausbildung das Interesse daran verliert und abbricht, schließlich wurde viel Geld und Zeit in die Ausbildung investiert.

Daher steigert es deine Erfolgsquote, wenn du dein Interesse mit Beispielen untermauern kannst. Meiner Ansicht nach muss das allerdings nicht zwingend ein eigenes Projekt sein, das funktioniert sicherlich auch mit regelmäßigem Lesen über Betriebssysteme, Netzwerktechnik oder whatever. Je nach dem, wie viel Zeit du noch hast, lohnt es sich eventuell ein Buch darüber zu kaufen. Ich würde als Einstieg zum Beispiel das "IT-Handbuch für Fachinformatiker: Für Fachinformatiker der Bereiche Anwendungsentwicklung und Systemintegration" empfehlen.
 

15 hours ago, sunbeam said:

Ich surfe jeden Tag im Internet, weiß aber absolut nichts über Betriebssysteme etc.  Wenn mein PC abstürzt, Fehlercodes erscheinen oder ein Server bei der Arbeit abgestürzt ist, möchte ich wissen, wie ich die Fehler selbst beheben kann.

Wie lange machst du das denn schon? Einen Monat?

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Grundsätzlich, wenn du Dir sicher bist mit deiner Entscheidung, dich näher und vor allem dauerhaft mit der IT auseinander zu setzen, solltest du keine weitere Ausbildung im "falschen Beruf" anfangen.

Wenn du schon jetzt die Befürchtung hast, nicht glücklich als Verwaltungsfachangestellte zu werden, rate ich dir von der Ausbildung ab. Für mich klingt deine Entscheidung aber immernoch recht vage.

Zumal du dir klarer werden solltest: Willst du Programme, Algorithmen lesen, kreieren und Oberflächen, Fachverfahren entwickeln, ist Fachrichtung Anwendungsentwicklung eher das Richtige. Willst du lieber Systeme einstellen, überwachen, Netzwerkkommunikation herstellen und organisieren ist Systemintegration eher das Richtige für dich.

Gerade als Frau hast du im IT-Bereich sehr gute Chancen, sofern du dich nicht allzu ungeschickt anstellst. Im öffentlichen Dienst sowieso.

Ganz ehrlich: In einer Ausbildung sind Vorkenntnisse zwar hilfreich, aber nicht zwingend nötig, wichtiger ist der Wille, ständig etwas dazu zu lernen, es verstehen zu wollen und sich dann reinzuhängen. Den Rest solltest du dann in der Ausbildung beigebracht bekommen. Positiv dürften deine Vorkenntnisse als Fremdsprachenkorrespondentin sein: Englisch ist in der IT gang und gäbe.

Sprich doch auch mal mit der Behörde, ob du dort nicht auch als Fachinformatikerin anfangen kannst, sofern dort auch der Beruf ausgebildet wird. Viel verlieren kannst du ja eigentlich auch nicht. Bin mit sicher, dass das dann schon wohlwollend geprüft werden wird.

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In deiner Situation würde ich flexibel sein. Eine Stelle als Fachinformatiker bekommst du zum Herbst bestimmt noch. Muss man halt umziehen.
Ich bin damals für meine Ausbildung auch weggezogen, 500km, zwar ab und an Heimfahrten aber oft habe ich die auch nicht genutzt.


PS:

Das ganze nur wenn man sich sicher ist! Vorher mal gucken ob du nicht irgendwie noch ein Praktikum machen kannst.

Bearbeitet von Graustein
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Ich weiß nicht wie ich anfangen sollte, deshalb erzähle ich nun wie ich zu der Fachinformatikerausbildung gekommen bin.

Für die Verwaltungsausbildung habe ich mich Anfang des Schuljahres mehr aus experimentellen Gründen beworben, da ich noch nie einen Einstellungstest und ein Vorstellungsgespräch hatte und ich erfahren wollte, wie das so ist. Ich hatte schon mal ein Praktikum in der Behörde gemacht und mir gedacht, wenn ich mich für eine Stelle bewerbe, kommt das sicher gut. Außerdem hatte ich zu der Zeit sowieso geplant Informatik zu studieren, also wäre eine Absage auch nicht schlimm. 

Dementsprechend ging ich entspannt und mit Vorfreude zum Einstellungstest und freute mich auf die Herausforderung. Ich hatte schwierigeres wie z.B. Zinsrechnung erwartet, aber das kam nicht. Und am Ende hat mir der Einstellungstest sogar Spaß gemacht. Das mit Vorstellungsgespräch lief meiner Meinung nach nicht sonderlich, da ich zwar sagen konnte, welche Behörden die Stadt hat, aber nicht genau, was sie tun.  Ich musste einen Gesetzestext lesen und ihn auf einen Fall anwenden und der Teil lief am besten. Über die aktuellen Geschehnisse aus der Politik konnte ich grob etwas sagen.

Für mich war es ein Fall aus den Wolken als die Zusage kam. Ich hatte nicht erwartet, zu bestehen und meine Eltern wussten auch schon, dass ich mich dort beworben habe. Meine Mutter ist nicht davon abzubringen, dass ich die Ausbildung mache, da die Ausbildungsvergütung gut ist, es eine Ehre ist für den Staat zu arbeiten und Bekannte dort im Ort leben. Sie traut mir das Studium nicht zu, da ich nicht gut in Mathe bin. Kein Kind von Bekannten die sie kennt hat das Studium geschafft, jeder hat abgebrochen, obwohl ihnen Mathe liegt und ich weiß selbst, dass ich die Verwaltungsausbildung eher bestehen würde, als das Studium. Sie sieht es als beschlossene Sache, dass ich die Ausbildung mache. Bei einem Telefonat hat sie sich zig mal bei mir bedankt, dass ich zugesagt habe, obwohl ich zu dem Zeitpunkt nicht zugesagt hatte und es ihr auch gesagt habe und hat mir so das Wort abgeschnitten. Letztendlich hab ich doch zugesagt, aber der Vertrag wurde mir noch nicht zugeschickt. 

Ich habe mich in diesem Schuljahr mal in die Vorlesungen Mathe 1, Grundlagen der Informatik, Programmieren und Theoretisch Informatik gesetzt.  Theoretische Informatik (klang wie Fachchinesisch, ich war entsetzt) und Mathe 1 war nicht meins. Nur Grundlagen der Informatik und Programmieren fand ich gut.  Und nun, da die Zusage für die Verwaltung da ist, ich nicht weiß, wie ich mich den Wunsch meiner Mutter entziehen soll, da ich von meinen Eltern abhängig bin und ich auch nicht weiß, ob ich das Studium schaffe, oder es nochmal abbreche, habe ich zugesagt. Ich bin Schuld, wenn ich mich für das Studium entscheide und während des Augustmonats, wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich nur verächtliche Blicke ernten.  Es steht eine sichere Ausbildung und Übernahme von der Stadt - einem Studium gegenüber, das ich machen will, obwohl ich mir die Vorlesungen angehört habe und nicht weiß, ob ich durchkomme.  

Deshalb bin ich zu der Fachinformatikerausbildung gekommen.

vor 20 Stunden schrieb Legislaturperiode:

Wie lange machst du das denn schon? Einen Monat?

Seit wie lange ich wissen möchte, wie man Fehlercodes behebt? Das wollte ich schon immer wissen. Wer will schon nicht wissen, wie man seine eigenen Computerprobleme lösen kann. 

Meine Mutter hat mir gesagt, sie wäre auch einverstanden, dass ich die Ausbildung zum Fachinformatiker mache - falls ich eine Stelle zugesagt bekomme, nur nicht für das Studium. Sie hat auch gesagt, dass ich ein Studium nach der Verwaltungsausbildung machen kann, in dem Fall wäre ich bei Abschluss 27/28 ohne Berufserfahrung.

Dort wo ich jetzt wohne, wo meine Eltern wohnen und wo die Verwaltungsausbildung stattfinden, alle drei Orte sind voneinander 2-3 Stunden entfernt. Dasselbe gilt für die Studienorte. Die Organisation eines Wohnplatzes kann also nicht so lang warten.

Die Ironie des ganzen ist jetzt, bei der Bewerbung für die Verwaltungsausbildung, wo ich eine Absage einstecken kann habe ich eine Zusage erhalten und falle deshalb aus allen Wolken. Und die letzte Bewerbung für die Fachinformatikerausbildung, wo ich ein Online-Assessment Center gemacht habe und wo es mir ernst ist, da habe ich eine Absage bekommen. 

vor 16 Stunden schrieb tTt:

Wenn du schon jetzt die Befürchtung hast, nicht glücklich als Verwaltungsfachangestellte zu werden, rate ich dir von der Ausbildung ab. Für mich klingt deine Entscheidung aber immernoch recht vage.

Ja, das ist sie auch... Als Verwaltungsfachangestellte werde ich viel über Gesetzte erfahren, was andere nicht wissen und vielleicht auch die Kenntnisse aus der Fremsprachenkorrespondenten-Ausbildung miteinbringen können. Ich telefoniere auch gerne und zeige anderen gerne, wie man etwas macht. Doch eine Ausbildung in der Verwaltung mit immer nur Gesetzen - wird das nicht auf Dauer trocken?  

Mein ganzes Leben habe ich etwas mit Sprachen und Wirtschaft gemacht, aber noch nie etwas im technischen Bereich und glaube deshalb, dass ich etwas verpassen würde. 

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als Verwaltungsfachangestelle bist du quasi die Allrounderin in der Verwaltung, sprich du "darfst" fast überall innerhalb der Verwaltung eingesetzt werden. Auch ein Wechsel in die IT ist gar nicht mal so selten. In meiner Behörde sind z.B. die IT Vor-Ort Betreuer fast durchgehend ehemalige Verwaltungsfachangestellte. Allerdings haben sich diese dann privat mit Computern beschäftigt und haben dann quasi das Hobby zum Beruf gemacht und erhalten statt Verwaltungsaufgaben eben einfachere IT-Aufgaben.

Manch einer ist damit Glücklich, andere bereuen es keine IT-Ausbildung absolviert zu haben, weil sie es nun wegen familiären Pflichten nicht mehr wagen, umzusatteln.

Ob die Anwendung von Gesetzen oder eben Bürotätigkeiten trockene Aufgaben sind, ist, glaube ich, immer Ansichtssache und hängt ganz von deinen persönlichen Neigungen/Interessen ab.

Der eine geht dabei ein und verliert daran sehr schnell die Lust, der andere blüht dabei auf.

Wenn du dich noch nie etwas mit technischen Berufen auseinander gesetzt hast, rate ich dir  vorher mal ein Praktikum zu absolvieren.

Ich denke, du merkst dann relativ zügig, "Ja, das ist es was ich machen will" oder eben nicht.

Aber treffe die Entscheidung ganz bewusst und schaue dann nicht weiter zurück, das zermürbt einfach auf Dauer. Nur so wirst du die Entscheidung hinterher auch nicht bereuen. Ob es die richtige war, wirst du vielleicht nie erfahren, aber du hast dich bewusst dafür entschieden.

Wenn du überlegst, ob es falsch war, ist es das meistens auch. Dann heißt es später eine Korrektur durchzuführen. Dafür ist es dann aber mMn. nie zu spät.

Die Berufswahl ist eben eine Entscheidung fürs Leben. Welchen Stellenwert du ihr gibst, entscheidest alleine du.

Und zum Thema "aus allen Wolken": Bei mir sind es jetzt immer die Zusagen gewesen, weil ich vorher gesagt habe: "das Klappt doch nie"!

Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen.

Gruß Timo

Bearbeitet von tTt
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Am 17.4.2016 um 12:22 schrieb sunbeam:

Ich habe mich in diesem Schuljahr mal in die Vorlesungen Mathe 1, Grundlagen der Informatik, Programmieren und Theoretisch Informatik gesetzt.  Theoretische Informatik (klang wie Fachchinesisch, ich war entsetzt) und Mathe 1 war nicht meins. Nur Grundlagen der Informatik und Programmieren fand ich gut.

Das ist aber einfach Bestandteil eines Studiums, dass es auch Veranstaltungen gibt, die man nicht so spannend findet. Mathe ist da für viele sicher eine Hürde, aber auch Dinge wie BWL, VWL usw. können im Rahmen eines Informatik-Studiums eine Rolle spielen. Wenn man nicht glaubt, sich auch durch diese u.U. uninteressanten Themen durcharbeiten zu können, ist das Studium wahrscheinlich nicht das richtige. Ich meine hier weniger den intelektuellen Anspruch (ich denke, dass fast jeder mit Abi, Fachabi oder sonstiger Hochschulzugangsberechtigung ein Bachelor-Studium geistig hinbekommt), sondern viel mehr die Fähigkeit zur Selbstmotivation.

An deiner Stelle würde ich alles daran setzen, deine Ausbildungsstelle zum FI zu bekommen, wenn du glaubst, dass dir das liegt. Der Einfachheit halber eine Ausbildung zu beginnen, von der du sowieso nicht so viel hälst, halte ich für unklug. Klar, auch nach den drei Jahren ist nicht Schluss mit den Möglichkeiten, etwas anderes zu tun - aber wieso solltest du die drei Jahre denn nicht mit etwas besserem zubringen?

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Am 23.4.2016 um 11:37 schrieb sunbeam:

Zu den Ausrichtungen Systemintegration und Anwendungsentwicklung hätte ich noch eine Frage. Zu wie viel Prozent deckt sich der Stoff bei den beiden Ausrichtungen?

Also bei uns in der Berufsschule unterscheidet sich der Unterrichtsaufbau bereits im 2. Ausbildungsjahr. Als FIAE hat man 4 Stunden Anwendungsentwicklung in der Woche und 2 Stunden Information- und Telekommunikationssysteme und als FISI 2 Stunden ANW und 4 Stunden ITK.

Am 15.4.2016 um 00:11 schrieb sunbeam:

Aber wenn ich mir die Ausbildungsinhalte durchlese:

- Software-Entwicklungswerkzeuge, Entwicklung von Applikationen für Banken, Verwaltung etc., Programmiersprachen, Betriebssysteme, Netzwerktechnik, Datenbanken, Technisches Englisch.... 

... dann finde ich das alles furchtbar interessant. Ich surfe jeden Tag im Internet, weiß aber absolut nichts über Betriebssysteme etc.  Wenn mein PC abstürzt, Fehlercodes erscheinen oder ein Server bei der Arbeit abgestürzt ist, möchte ich wissen, wie ich die Fehler selbst beheben kann. Das alles will ich lernen und später auch damit Geld verdienen. Und deshalb möchte ich diese Ausbildung machen, um alles kennenzulernen,

[...]

Wenn dann während der Ausbildung im Amt der Rechner nicht läuft, würde ich tiefes Bereuen verspüren, wenn wir dann den Techniker rufen müssen, weil dann nicht ich diejenige sein kann, die sich darum kümmern kann (keine Kenntnisse). Ich hab mich letztens schon missmutig gefühlt, als der Server unserer Kasse bei der Arbeit nicht funktioniert hat.

Wenn ich allerdings lese, was dich genau interessiert, würde ich dir eher die Ausbildung zum FISI als zum FIAE empfehlen. Denn zumindest bei uns im Betrieb kümmern sich die Systemintegratoren um den reibungslosen Ablauf von Betriebssystemen und Servern (Anm: Ich bin in der Ausbildung zum FIAE).

Als Anwendungsentwickler hingegen, wie der Name schon sagt, entwickelst du Software oder bist zumindest an deren Entwicklung beteiligt. Mit der Funktionsweise eines Betriebssystems und Fehlerbehebungen darin beschäftigst du dich wohl eher weniger, auch einen Server aufzusetzen und ihn stabil am Laufen zu halten, wirst du wohl nur theoretisch in der Berufsschule lernen und dir gegebenenfalls EINMAL in deinem Betrieb zeigen lassen. Ist zumindest bei mir so und auch bei den meisten meiner Mitazubis aus der Berufsschule, soweit ich das einschätzen kann.

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  • 4 Wochen später...

Ich habe mich mittlerweile aus diversen Gründen dazu entschieden, mich für eine Ausbildung als Anwendungsentwickler zu bewerben und habe in der Zeitung ein paar Stellenanzeigen dazu gefunden. Die Zeitungsausgabe um die es geht ist eine "Sonderausgabe", kann man sagen, wo die Unternehmen ein Mini Kästchen für Ihre Anzeige bekommen haben. Ein paar Überlegungen habe ich zum Anschreiben gemacht, die Rohfassung sieht nun so aus:

 

Meine Bewerbung für die Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe Ihre Anzeige vom xx.xx.2016 in der xx Zeitung gelesen, in der Sie einen Auszubildenden zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung suchen und will mich dafür bewerben. Zurzeit mache ich eine Ausbildung zur Fachübersetzerin in den Sprachen Englisch und Spanisch, jedoch kann ich mir nicht vorstellen, langfristig in diesem Beruf zu arbeiten und möchte mich deshalb umorientieren.

In meiner Freizeit habe ich mich schon ein wenig mit der Programmierung in Java beschäftigt, u. a. welche Grundelemente, Datentypen und Operatoren es gibt und wie man ein Programm schreibt, das in der Konsole Texte ausgibt und einem nach dem Alter fragt. Meine Stärke liegt in Englisch, ich kann sowohl selbständig als auch im Team arbeiten und liebe das Gefühl, wenn man an etwas länger sitzt und es am Ende funktioniert. Über die internen Abläufe eines Computers will ich noch viel mehr lernen und sehe eine Ausbildung bei Ihnen als eine gute Möglichkeit an, das zu tun. 

Im Gegenzug möchte ich das Erlernte bei Ihnen im Unternehmen anwenden und bestmöglich einsetzen.

Auf ein Bewerbungsgespräch würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Tanja Müller

 

 

Wie findet ihr das Anschreiben?

Mir fällt auf, dass ich viel mit "wollen" und "mögen" arbeite, aber wie kann man das umgehen?

 

 

 

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Am 21.5.2016 um 19:33 schrieb sunbeam:

 

Wie findet ihr das Anschreiben?

Mir fällt auf, dass ich viel mit "wollen" und "mögen" arbeite, aber wie kann man das umgehen?

Hallo,

also "wollen" und "mögen" kannst du ja durch so einiges ersetzen. Zum Beispiel "Meine Motivation auch in Zukunft mein IT-Wissen zu vertiefen ist sehr hoch" oder auch "ich bin gewillt...", "ich wünsche mir noch mehr über die internen Abläufe eines Computers zu lernen...". Auf "ich will" würde ich sowieso ganz verzichten.

Einfach ein wenig über alternative Sätze nachdenken, die das gleiche aussagen. :)

Wie bereits in einem anderen Thread erwähnt, ist der erste Satz eines Anschreibens besonders ausschlaggebend, weil bereits dieser oft darüber entscheidet, ob der Empfänger überhaupt noch weiter liest oder die Bewerbung direkt zur Seite legt. Von daher würde ich mir überlegen, wie ich bereits im ersten Satz das Interesse an meiner Person wecken kann. Ich gehe mal davon aus neun von zehn Bewerbungen fangen sinngemäß an mit "hiermit möchte ich mich auf die von Ihnen ausgeschriebene Stelle bewerben" bzw. "aufgrund Ihrer Anzeige [...] möchte ich mich bei Ihnen bewerben.".

Ansonsten liest sich das Anschreiben in meinen Augen eigentlich ganz gut.

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43 minutes ago, Rienne said:

 Auf "ich will" würde ich sowieso ganz verzichten.

Wenn ich professionell Bewerbungen lesen muesste, wuerden mir die ganzen geschwollenen Formulierungen wahrscheinlich ziemlich aufstoßen.

Sowas einfaches und ehrliches wie "Ich will so viel wie moeglich ueber Softwareentwicklung lernen" faende ich in einer Bewerbung um eine Ausbildung durchaus angebracht und authentisch. Ich wuerde ruhig mal den Versuch machen, die ganze Bewerbung in so einem Stil zu formulieren. Wieso immer so um den heißen Brei geredet werden muss, ist mir ein Raetsel.

Bearbeitet von larsson
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Am 21.5.2016 um 19:33 schrieb sunbeam:

ich habe Ihre Anzeige vom xx.xx.2016 in der xx Zeitung gelesen, in der Sie einen Auszubildenden zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung suchen und will mich dafür bewerben.

Du solltest m.M.n. noch ein wenig auf das jeweilige Unternehmen eingehen, wieso du denkst, dass die Ausbildung dort etwas für dich ist. Zumindest wäre es gut, wenn du signalisieren könntest, dass du mal geguckt hast, was das für ein Unternehmen ist und was die machen.

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vor 1 Stunde schrieb larsson:

Wenn ich professionell Bewerbungen lesen muesste, wuerden mir die ganzen geschwollenen Formulierungen wahrscheinlich ziemlich aufstoßen.

Sowas einfaches und ehrliches wie "Ich will so viel wie moeglich ueber Softwareentwicklung lernen" faende ich in einer Bewerbung um eine Ausbildung durchaus angebracht und authentisch. Ich wuerde ruhig mal den Versuch machen, die ganze Bewerbung in so einem Stil zu formulieren. Wieso immer so um den heißen Brei geredet werden muss, ist mir ein Raetsel.

Es geht bei "will" um das, was es impliziert. Einem Kind bringt man auch bei nicht "ich will" sondern "ich möchte" zu sagen.

Ansonsten heißt es ja nicht automatisch, dass man um den heißen Brei redet, wenn man nicht in jedem zweiten Satz "ich will/ich möchte" sagt, sondern zeigt, dass man sich auszudrücken weiß ohne sich permanent zu wiederholen.

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In Deinem Anschreiben kommt für mich etwas Wesentliches zu kurz:

Warum willst Du nicht langfristig in dem von Dir ursprünglich angestrebten Beruf arbeiten? Warum suchst Du jetzt eine Ausbildungsstelle ausgerechnet als Fachinformatikerin?

Du solltest versuchen zu überzeugen, dass Dein Interesse an IT-Themen ernst ist und es sich dabei nicht um ein Strohfeuer handelt.

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