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Freelancer oder Angestelltendasein - Was präferiert ihr?


Gurki

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Moin Moin,

mich würde mal interessieren was Ihr Euch für Eure Zukunft so beruflich vorstellt? Wollt ihr euer Leben lang als IT-Mensch im Angestelltendasein beschäftigt sein oder habt ihr vor Euch selbstständig als Freelancer zu machen? Eventuell sogar eine eigene Firma gründen? Ein paar sind hier ja Freelancer. Warum seid ihr eigenständig? Was "gibt" es euch? Und wie habt ihr begonnen? Neben dem Beruf Projekte rausgesucht?

Und für die die sich nicht selbstständig machen wollen im Grunde die selben Fragen.

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Ich bin am Überlegen etwas selbst auf die Beine zu stellen. Bisher hatte ich aber noch nicht DIE Geschäftsidee. Als Freelancer zu arbeiten fehlt mir einfach noch die Fachrichtung/Spezialisierung, hab ja erst 3 Jahre Berufserfahrung. Das reicht mMn. einfach noch nicht, um solide etwas aufzubauen.

Warum Die Möglichkeit nutzen?

-> Nachher ärger ich mich, es nicht versucht zu haben

-> als Angestellter kann man nicht alles frei entscheiden.

-> Natürlich lockt die Aussicht auf etwas höheres Salär

Aber wenn werde ich es nebenbei aufbauen und wenn es läuft im Hauptjob dann Stück für Stück kürzer treten, um ein evtl. Risiko zu minimieren.

Manchmal hat das Angestelltenleben aber auch sein Vorteil: Einfach gehen und ein anderer löst schon das Problem bzw man trägt nicht immer die volle Verantwortung und es kommt eben pünktlich das Gehalt. Es ist eben alles Klar geregelt und man kann in seiner Freizeit fröhlich den Hobbys nachgehen. Als Freelancer besteht da immer ein gewisses Restrisiko.

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Hallo Gurki,

so gesehen ist das eher eine Frage der Kunden. Ich hab 2005 einen Fachbetrieb für Elektro-/und Informationstechnik gegründet und der läuft seit dem nebenher, mal mehr oder weniger gut. Eine Nachbarin wollte eine Steckdose repariert haben und so musste ich ein paar Kleinigkeiten erledigen bevor ich ihr eine Rechnung überreichen konnte.

Wenn man das allerdings nur nebenbei macht, fragt man sich wozu Steuern, Kammerbeiträge, (Kranken-?) Haftpflichtversicherung,  etc...

Grüße

Micha

Bearbeitet von mqr
JVA-Hotelkette
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Bei uns wird eigentlich fast nur mit selbstständigen Entwicklern gearbeitet. Teilweise sind die schon seit 10-15 Jahren hier und verlängern immer wieder ihren 1-Jahres-Vertrag. Da hat man natürlich viele Vorteile der Selbstständigkeit ohne die Nachteile. Solang das vom Finanzamt nicht angeprangert wird, könnte ich mir das auch vorstellen, zumindest als Einstieg in die Selbstständigkeit. Auf die Dauer wird das dann doch langweilig.

Gleichzeitig sorgen sich die Unternehmen teilweise so gut um die Entwickler, dass man beim Wechsel in die Selbstständigkeit mindestens 60€ pro Stunde rausbekommen muss, sonst lohnt es sich wirtschaftlich gar nicht. Und da oft noch Vermittler dranhängen, die idR 15-30% vom Stundenlohn einstreichen, wäre das ein Brutto-Stundenlohn von 70-80€ (beim Einstieg!).

Wenn man nicht mit Studium und Consultant-Erfahrung (etwa festangestellt bei Accenture o.ä.) da steht, ist es schwierig mit so einem Stundenlohn einzusteigen.

Aber man geht ja auch selten in die Selbstständigkeit nur aufgrund von wirtschaftlicher Überlegungen.

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Selbstständigkeit lockt mich nicht. 

Im Geiste hätte ich als nerd  zwar gerne entweder einen computerladen oder noch besser so einen comic buch/ tabletop / trading card game laden, aber mit Familie usw habe ich lieber einen Job der verlässlich Geld bringt und wo ich feste Arbeitszeiten und gleichzeitig gleitzeit habe. 

Als selbständiger brauch man schon einen guten Stundenlohn. Also weniger als die 60 von da oben sollten es definitiv nicht sein. Gut bei festen Aufträgen ist die auslastung garantiert. Aber wirkliche Selbstständigkeit mit auftragslucken usw muss man einplanen. 

Abhängigkeit gibt es btw auch in der Selbstständigkeit. Nur dann vom Kunden. Ein bekannter ist Elektromeister mit eigener Firma. Verdienst ist gut aber Belastung auch. Wenn am Samstag oder abends um 1800 dann beim Kunden ein Problem auftritt dann ist der noch unterwegs dahin

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Hallo @Gurki!

Wenn ich so nachdenke, finde ich das Tätigkeitsfeld, in dem ich momentan hauptsächlich unterwegs bin(Prozessautomatisierung, Datenvisualisierung, agile Transition, bisschen Softwareentwicklung oben drauf) schon sehr interessant. Daran würde ich wenig ändern wollen. Gerne auch weiter im Angestelltenverhältnis, wenn man eine Möglichkeit hat, "zu wirken" und sich einzubringen.

Eine selbstständige Tätigkeit als Unternehmensberater oder -begleiter im Kontext meiner bisherigen Tätigkeiten stelle ich mir aber auch interessant vor.

Bedingt durch meine 3 kleinen Kinder ist mir das Risiko, damit auf die Schnauze zu fallen mangels substantieller Rücklagen allerdings viel zu hoch.

Solange sich da durch Networking nichts konkretes ergibt, sehe ich das nicht. 

Gruß, Goulasz :goulasz:

Bearbeitet von Goulasz
Typo
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 Also ich kenne beide Seiten und ich muss sagen - für mich hat das Freelancer-Dasein doch mehr Nachteile als Vorteile.

Solange man jung, gesund und ungebunden ist, und man nur schaut, was man denn als Stundensatz hat, dann findet man das natürlich toll. Wenn man jedoch mal überrechnet, was für einen Stundensatz man haben muss, damit man Urlaubs- und Krankheitszeiten problemlos mit abdecken kann, nachdem man die ganzen Steuern noch bezahlt hat, und dann noch die frage ist, ob der Kunde denn überhaupt pünktlich bezahlt, dann bin ich nicht traurig drum, dass ich das vor ca. 3 Jahren aufgegeben habe zugunsten eines Angestelltenvertrages.

Wirklich mehr verdient habe ich damals nicht, dafür habe ich jedoch das ganze Risiko zu tragen gehabt.

  • Kein Einkommen bei Krankheit (Krankentagegeld früher als nach 6 Wochen ist einfach unbezahlbar)
    • Jedes Mal die Frage, ob man trotz Krankheit nun doch noch zur Arbeit geht oder nicht, oder ob es eventuell doch geht, da grad ein knapper Monat ist.
    • Eventuelles Besatz erschaffen bleibt dann auch noch auf einem liegen.
  • Kein Einkommen bei Urlaub
    • Ja, man kann rein theoretisch auch mal 1 Jahr Urlaub machen, aber wer kann sich das als Freelancer schon leisten?!?
  • Zusatzkosten für Firmenhaftschutzversicherung (ca. 1000€/Jahr) und ein paar andere Versicherungen
  • Zusatzkosten für Steuerberater (abhängig vom Verdienst auch mehrere tausende €/Jahr)
  • Kein sicherer Job - ich hatte da schon "Kündigungsfristen" von 1 Tag bis hin zu 3 Monaten. Man kann sich nie sicher sein, dass man kommende Woche noch beim gleichen Arbeitsgeber sitzt.
  • Nichteinhaltungen von Zahlungsfristen durch Vermittler oder Kunden.
  • Geld immer erst 30 Tagen nach Ablieferung der Leistung (Geld für April z.B. erst Ende Mai)
  • Auch mal magere Zeiten mit 6 Monaten ohne Projekt (zu Beginn vor allem)
  • Komplett asoziales Verhalten des Finanzamtes (man soll dem Finanzamt etwas zahlen und wenn man dies nach 14 Tagen nicht macht, bekommt man eine Pfändung reingewürgt - bekommt man selber noch etwas vom Finanzamt, darf man entweder erst monatelang abwarten, bis ein Finanzgericht entschieden hat, oder aber das Finanzamt lässt sich so sehr viel Zeit bei Rückzahlungen)
  • Wenn man einfach mal ein Monatseinkommen von 10.000€ (brutto) annimmt, dann hat man im Endeffekt vielleicht noch 20-30% Wirklichen Gewinn dabei. Das Gehalt bekommt man als Angestellter auch problemlos - vielleicht sogar mehr.

 

Es heißt zwar immer, als Selbständiger wäre man freier - ja, man kann mehr als x Stunden am Tag arbeiten oder darf problemlos auch sonntags arbeiten, aber ansonsten hat man meiner Meinung nach da mittlerweile nicht mehr viele Vorteile - zumindest wenn man Projektarbeit macht und nicht z.B. Subdienstleister für Lenovo / HP oder sonst wer ist und Drucker oder PCs / Laptops repariert oder ein richtiges Geschäft hat oder z.B. seine eigene Software vertreibt. Da kann man sich die Tage dann natürlich etwas freier einteilen.

Ja, man kann als Selbständiger diverse Sachen absetzen - sooo viel bringt einem das aber auch nicht und zudem wird es ja doch wieder wo gegengerechnet, so dass einzig die Mehrwertsteuer abgezogen werden kann.

Ich habe mittlerweile eine Festanstellung bei einem Dienstleister, der auf meine Einsatzanforderungen recht gut eingeht (hier in München hat man aber im Bereich Netzwerk auch viele Möglichkeiten) und mit dem ich eigentlich ganz zufrieden bin. Wie bei jedem AG könnte zwar dies oder das besser sein, aber ich will mich echt nicht beklagen, sondern bin mit dem Gesamtpaket ziemlich zufrieden.

Also für mich wäre eine Selbständigkeit nichts mehr. Zu viele Risiken und zu wenig Arbeitgeber, die Freelancern wirklich das zahlen, was sie wert sein sollten. (wenn ich da Anfragen bekomme für 25€/Std in Rostock 3 Tage die Woche arbeiten zu kommen, Anforderung möglichst CCIE (höchstes Zertifikat in dem Bereich).)

Nein danke - ich bleibe dann doch lieber im Angestelltenverhältnis. Die Vorteile habe ich dann doch wieder zu genießen gelernt.

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Danke für Eure interessanten Antworten!

Ja eventuell sollte man es zumindest mal ausprobiert oder versucht haben, stelle mir das Ganze aber auch nicht besonders leicht vor. Vor allem muss man ja auch irgendwie an Projekte kommen. Gulp und Heys wird da ja doch recht überlaufen sein. In meiner letzten Firma wurde ein Freelancer auch von jetzt auf gleich gekündigt, der hat auch nicht grade gelacht als er das erfahren hat. Wobei man dazu sagen muss, dass er auch irgendwie nicht ins Team passte und auch in dem Bereich nichts konnte - keine Ahnung wieso man ihn überhaupt genommen hat.

Aber warum wird es dann von einigen meiner Bekannten als das Allheilmittel angesehen. Einer spricht ganz besonders davon. Er hatte grade un der Ukraine mit einigen Entwicklern gesprochen und die wollen sich alle selbstständig machen und im Angestelltendasein wird man ja nichts und überhaupt.

Persönlich wäre es eigentlich nur wegen des Geldes interessant, denn schlussendlich muss man ja doch auch Projekte annehmen woran man ggf. gar kein Interesse hat, nur damit man "überleben" kann. Oder aber ich kann meine eigene Software vertreiben, das wäre noch wo ich sage da hätte ich wirklich Lust zu. Also was wirklich eigenes aufbauen.

 

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In der Ukraine? Ja, da mag das einfacher sein. Aber daraus eigenes Vorgehen in D ableiten?

Für mich hat Angesteller sein noch die Vorteile, dass Weiterbildungen vom Arbeitgeber (teilweise) übernommen werden. Und zu dem oben genannten Punkt "jahrelanger Einsatz bei einem Auftraggeber": das ist recht nahe an der Scheinselbständigkeit!

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Ich möchte mindestens die Erfahrung irgendwann auch sammeln. Stelle mir das aber auch sehr anstrengend vor. (Kalt-)Akquise, Projektgeschäft, Vertragsabwicklung, Gespräche führen, Händchen halten, Steuern etc.. Viel Arbeit für jemanden, der eigentlich nur eine Sache im Angestelltendasein davon erledigt :)

Aber trotz allem möchte ich es gerne mal versuchen, auch nur um meine Neugier bzw. Eifer zu befriedigen.

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Am 24.4.2016 um 09:57 schrieb larsson:

Consultant-Erfahrung (etwa festangestellt bei Accenture o.ä.) 

Leider hab ich das Gefühl das 80-90% der Accenture Leute mit denen ich so in meiner Täglichen Arbeit zutun habe, keine Ahnung haben was sie tun...

back to topic:

Mich reizt Selbstständigkeit bzw. Freelancer dasein gar nicht. Erstens ist es mir zugegeben zuviel Stress mit all den Gesetzlichen, Kaufmännischen etc. Aspekten die man da beachten muss und ich genieße mein Angestellten Dasein. Das man als Selbsständiger mehr verdienen kann als man es als Angestellter je könnte weil man ja nur für sich Arbeitet und alles selbst regelt etc., sicher ist das Möglich leider nur bei den wenigsten und nur mit unglaublich viel Zeit die man investiert. Die meisten Verdienen auch nicht wirklich mehr und müssen viel mehr dafür Schuften, müssen immer dahinter sein das sie ihr Geld bekommen, die Unsicherheit sollte das Geschäft mal nicht so laufen etc. Und wer mal der eigene Chef war, tut sich meist schwer wieder Angestellter zu sein sollte das Geschäft doch den Bach runter gehen, was relativ Häufig beim ersten Anlauf passiert und es kostet auch erstmal Geld einen weitern Anlauf zu starten. 

Mein Vater und seine Frau haben ein Geschäft und ganz ehrlich so viel wie die beiden arbeiten müssen (und jetzt sind die beiden wenigsten zu 2. und haben 4 Mitarbeiter), da genieße ich es doch wirklich das ich um 17-18 Uhr spätestens Feierabend habe und maximal wenn ich freiwillig noch was machen will, mit der Arbeit zutun habe und nicht weil ich muss sonst bekomm ich keine Kohle.

Mein Vater hatte früher schonmal alleine ein Geschäft wo ich ganz klar die Negative Seite des ganzen gesehen habe als ich ein Kind war, denn die Illusion "als eigener Chef hat man ja viel mehr Zeit für das was wichtig ist und weniger Geldsorgen" kann ich nur als eben diese abtun, eine Illusion. Mein Vater hatte in der Zeit sehr wenig Zeit für mich, kam meist wirklich spät heim und wirklich viel mehr Geld hatten wir jetzt auch nicht als das wir uns ständig zumindest dann nen tollen Urlaub oder so leisten hätten können. Ich denke dafür muss man ganz klar der Typ sein, ich weiß das ich es nicht bin, wenn ich später mal Freundin/Frau und Kinder habe will ich nach Möglichkeit einen geregelten Feierabend oder auch mal ohne schlechtes Gewissen früher gehen können, damit ich mit meiner Familie Zeit verbringen kann.

Maximal könnte ich mir etwas als ne Art Nebenjob vorstellen, so mal hier, mal da Kleinigkeiten um das Gehalt aufzubessern, mehr aber auch nicht und eben maximal um sich etwas Luxus leisten zu können und nicht um die Grundbedürfnisse befriedigen zu können.

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Mahlzeit!

Wenn ich ehrlich mit mir selbst bin, ist es eigentlich nur die vermeintliche finanzielle "Abhängigkeit" und Sicherheit eines Angestelltenverhältnisses, die mich davon abhalten, als "Organisationsbegleiter in dynamischen Umfeldern" Unternehmen mit meinen Dienstleistungen und Impulsen zu nerven.

Da wird es dann aber auch schnell wieder philosophisch und geht in Richtung "Was würdest du machen, wenn du x Millionen im Lotto gewinnen würdest?". Und ich würde, so wie sich meine Interessenlage momentan darstellt, genau das oben beschriebene tun.

 

Gruß, Goulasz :goulasz: 

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An die (ehemaligen) Freelancer unter Euch; warum habt ihr nicht "einfach" auch eine Firma gegründet? Hattet ihr nie soviele Projekte, welche ihr nicht mehr allein schaffen konntet und entsprechend Angestellte brauchtet?

Bearbeitet von Gurki
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Ich habe eine Zeit lang freiberuflich gearbeitet (allerdings war IT dort nur Mittel zum Zweck - also keine IT-Dienstleistungen o.ä). Ich kann mich dem vom Crash2001 nur anschließen. Der Stundensatz ist natürlich verlockend, aber runtergebrochen muss man ungefähr das doppelte Brutto verdienen wie im Angestelltenverhältnis, um auf das gleiche Netto-Gehalt zu kommen. Verdiene ich also als Angesteller 60.000/Brutto järhlich, müssen es für das gleiche Netto-Gehalt als Freiberufler schon 120.000/Brutto. Und wer wirklich mehr verdienen will, entsprechend dann noch viel mehr.

Das trügt schnell weil sich die Leute bspw. die Fahrten zum Kunden oder die Zeit für Weiterbildung nicht als Arbeitszeit aufschreiben.

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Vergesst aber neben dem gehaltlichen Aspekt bitte nicht gestalterischen Vorteile. Man kann das Geld in der "Firma" lassen und versteuert es nicht, man kann das Auto von unversteuertem Geld bezahlen, man kann privat für das Alter vorsorgen statt die sinnfreie gesetzliche Rente zu füttern etc.

Ich habe in der Zeit bspw. eine GmbH gegründet die dann Büroräume aus unversteuertem Geld gekauft hat die ich noch heute besitze und die Gewinne verbleiben weiterhin in der GmbH, wovon alle paar Jahre neue Immobilen gekauft werden. Um das aus angestelltem Geld aufzuziehen hätte ich Brutto ca. das doppelte verdienen müssen um die Start Investments zu schultern..

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vor 2 Stunden schrieb MattR:

Vergesst aber neben dem gehaltlichen Aspekt bitte nicht gestalterischen Vorteile. Man kann das Geld in der "Firma" lassen und versteuert es nicht, man kann das Auto von unversteuertem Geld bezahlen, man kann privat für das Alter vorsorgen statt die sinnfreie gesetzliche Rente zu füttern etc.

Nur wenn der Stundensatz so hoch ist, dass mehr Geld, als zum Leben notwendig ist, übrig bleibt, dann kann man mit dem überschüssigen Geld auch gestalterisch Spielen.

 

Ich habe den Ausstieg aus der Selbständigkeit gesucht (vor 6 Jahren), weil mir Stundensätze von 7,5 € halbtags 100 km entfernt angeboten wurden. Nebenbei hätten meine Kinder beide privat versichert werden müssen. Ich habe dann als externer bei einer Firma etwas mehr Geld und regelmässig verdient, angefangen mit 1 Monatsverträgen und Übernahme mit Wunschgehalt nach 1,5 Jahren. Das ist mittlerweile 3 Firmen her.

Was mir die 10 Jahre Selbständigkeit gebracht haben: Sehr viel Berufs- und Lebenserfahrung, das Verständnis, dass eine Firma kaufmännisch rechnen können muss. Davon profitiere ich natürlich noch heute, ganz anders als viele Kollegen.

Was es mich gekostet hat: Sehr viel Zeit und immer zeitlich nach Aufträgen zu denken (wann ist Geld da, wann ist Urlaub planbar, wie sieht es nächsten Monat mit den Einnahmen aus).

PS: Nicht allen Selbständige müssen wochen- oder monatsweise denken, ich kenne viele, die sicher nicht tauschen würden.

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vor 3 Stunden schrieb MattR:

Vergesst aber neben dem gehaltlichen Aspekt bitte nicht gestalterischen Vorteile. Man kann das Geld in der "Firma" lassen und versteuert es nicht, man kann das Auto von unversteuertem Geld bezahlen

Wenn du das Geld in der Firma lässt, gehört es halt nicht dir. Du kannst damit keine privaten Immobilien bezahlen genauso wie auch der Fuhrpark nicht in deinen Privatbesitz fällt. Möchtest du das in einen Privatvermögen umwandeln, musst du es halt dann versteuern. Bis dahin gilt: Ist die Firma Pleite, kannst du nichts behalten sondern es ist alles weg. Diese Entscheidung steht ja spätestens dann an, wenn du dich mal zur Ruhe setzen möchtest - ich glaube nämlich nicht, dass du deinen Lebensabend in die Hände deiner Angestellten legen willst oder das Leben aller Angestellten ruinieren möchtest in dem du die Firma radikal um ihr Anlagevermögen bringst und damit ruinierst.

Last but not least: Die Gründung einer GmbH hat nichts mit der Freiberuflichkeit zu tun.

Bearbeitet von Uhu
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Richtig aber die Grenze zwischen einer freiberuflichen und einer Gewerbetätigkeit sind deutlich fließender als zur nicht selbstständigen Arbeit.

Der einzige Sinn der Firma ist es die Versteuerung so lange aufzuschieben wie möglich um unversteuert wieder investieren zu können am Ende muss ich halt in den sauren Apfel beissen wenn ich alles ins Privatvermögen überführe oder verkaufe und die Gewinne komplett abziehe.

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Also ich hab mal milchmädchenhaft ne Rechnung aufgestellt, was ich als Stundenlohn brutto selbständig haben müsste um etwas besser als jetzt (inkl gesetzlicher Rente sowie die bAV meines AG) dazustehen.

Da komme ich auf (mit 52 Wochen - 6 (Urlaub) -3 (Krankheit) - 1 (7 Tage zahlt mein AG wenn meine Tochter krank ist) - 1 (10 Tage zahlt die KK wenn meine Tochter krank ist da nicht 100% mal mit 5 Tagen gerechnet) = 41*0,8 (Auslastung) * 45h Woche = ~1500h. gerechnet) so auf 100 Euro p/h. Dann liege ich etwas besser.

Nur, wer zahlt das ;) Habe nicht studiert.
 

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Am ‎26‎.‎04‎.‎2016 um 10:38 schrieb Gurki:

An die (ehemaligen) Freelancer unter Euch; warum habt ihr nicht "einfach" auch eine Firma gegründet? Hattet ihr nie soviele Projekte, welche ihr nicht mehr allein schaffen konntet und entsprechend Angestellte brauchtet?

Ich hatte überlegt etwas aufzubauen, aber hatte teils halt schon Probleme, selber ein Anschluss Projekt zu finden und während ich dann im Projekt war weder Zeit, noch Motivation, mich darum zu kümmern, etwas aufzubauen. Zudem musste ich flexibel vom Ort her sein und/oder pendeln. Meine Frau hätte die Wochenendpendelei auch nicht auf Dauer mitgemacht und dauernd umziehen kann man auch schlecht für jedes Projekt. Ich hatte zwar meist längere Projekte (kürzestes war 3 Monate, das längste 3 Jahre), aber wenn man selbst in Großstädten wie z.B. Hamburg Probleme hat, ein Anschluss Projekt zu finden, da es halt recht speziell ist von der Richtung her, dann ist es mir doch lieber, wenn ich abgesicherter bin.

Meine Firma habe ich bis jetzt noch nebenher laufen, obwohl ich sie nicht mehr aktiv nutze. Werde das denke ich aber auch mal zum Ende des Jahres einstampfen dann oder nur noch als Kleingewerbe laufen lassen.

Am ‎26‎.‎04‎.‎2016 um 16:29 schrieb MattR:

Vergesst aber neben dem gehaltlichen Aspekt bitte nicht gestalterischen Vorteile. Man kann das Geld in der "Firma" lassen und versteuert es nicht, man kann das Auto von unversteuertem Geld bezahlen, man kann privat für das Alter vorsorgen statt die sinnfreie gesetzliche Rente zu füttern etc.

Ich habe in der Zeit bspw. eine GmbH gegründet die dann Büroräume aus unversteuertem Geld gekauft hat die ich noch heute besitze und die Gewinne verbleiben weiterhin in der GmbH, wovon alle paar Jahre neue Immobilen gekauft werden. Um das aus angestelltem Geld aufzuziehen hätte ich Brutto ca. das doppelte verdienen müssen um die Start Investments zu schultern..

Auch Geld, was "in der Firma" drin bleibt, wird versteuert. Zwar erst einmal nur mit den 19% Umsatzsteuer, aber 19% ist ein knappes Fünftel.
Klar - der größere Batzen kommt dann erst bei der Auszahlung durch die Einkommensteuer und den Soli.
Über das Jahr hinaus kann man Geld aber auch nicht problemlos unversteuert in der Firma lassen, außer man gibt es als Rücklage für zukünftige Anschaffungen an. Ansonsten wird dieses spätestens zum ende des Geschäftsjahres als Gewinn versteuert.

 

Ich hatte als Freiberufler auch immer Monate, in denen man sparen musste und Monate, in denen es einem besser ging. Einen Urlaub muss man sich halt auch erst einmal erarbeiten. Mehr als 3-4 Wochen Urlaub / Jahr gesamt waren aber dennoch nicht einfach so drin. Dafür waren wir am WE aber auch öfter mal unterwegs.

 

Das Leben als Freiberufler, wenn man ein längerfristiges gutbezahltes Projekt hat ist schon nicht schlecht. Leider hat man das eher selten. Entweder die Bezahlung ist nicht so gut, oder aber man ist oftmals schnell wieder das Projekt los, da man der Firma auf Dauer zu teuer ist, oder aber ein interner Mitarbeiter auf den Posten rückt. Dass man die Option zur Übernahme hat, hat man eher sehr sehr selten.

 

 

 

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