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Geschrieben

Hallo zusammen,

ich ersuche hier Rat. Wie Ihr es bereits im Titel erahnen könnt bin ich mit meiner Benotung meiner Präsentation als auch des Fachgespräches unzufrieden. Da ich nicht "egoistisch" denken möchte, bin ich der Zuversicht, dass Ihr sicherlich hier und da paar gute Punkte habt, wieso ich vielleicht Falsch liege oder doch richtig. Ich habe bei der Dokumentation 90% bekommen und beim Fachgespräch 60%. Was ist passiert ?

Das Problem:

Mein Projekt drehte sich um den Aufbau eines neuen Netzwerkes mit Fokus auf Administrative Aufgaben wie z.B. Firewalls, Konfiguration der Geräte, etc. Ein kleiner Teil (eine Folie) war davon das Thema verschiedenen Leitungstypen. Als ich gefragt worden bin, welche LWL-Leitungstypen es gibt Antwortet ich mit "Multimode, Singlemode". Darauf kam die Frage welche Multimode es geben würde, ich erwiderte es gebe Stufen-, und Gradientenindex und erklärte kurz den unterschied. Anschließend wurde ich gefragt wieso LWL-Singlemode teurer als Multimode ist. Ich Antwortete: "Die Hörstellkosten sind höher, denn die Komplexität ist bei der Herstellung von Singlemode  höher". Dann fragte der PA "Was für Komplexität?" . Darauf wieder ich: Es muss gewährleistet, dass im Kabel nur eine LWL-Faser durchgeht. PA: "Wie erreicht man das?". Darauf hatte ich keine Antwort mehr. Als ich das sagte kam die Frage "Wie heißt denn der Physikalische Widerstand bei LWL ?" Da war ich komplett raus. Ich versuchte den PA darauf Aufmerksam zu machen, dass es nicht mein Themengebiet sei und ich eigentlich ein Netzwerkadmin bin und mich auch darauf Fokussiere. Anschließend kam die Frage was bei der Physikalische unterschied zwischen CAT5 und CAT7 sei. Das habe ich mal in einem Buch gelesen und erwiderte mit "Die Schirmung ist besser, also können höhere Frequenzen übertragen werden ohne Cross-Talk". Daraufhin (es hat immer nur Prüfer gesprochen) das ist Falsch. Als ich fragte was es sei, Antwortete er fast identisch. Als ich ihn darauf Aufmerksam machte sagte er "Sie haben aber nicht das Stichwort Frequenzen gesagt". Ähm... habe ich doch?

 

Daraufhin sollte ich eine Downloadzeit berechnen (easy dachte ich), doch kaum hatte ich es  ausgeschrieben kam die Aussage "das ist Falsch". Ich zerbrach mir den Kopf ganze 5 Minuten und überlegte am Whiteboard was da Falsch sein könnte, schließlich habe ich so was Millionen mal gemacht und auch in der Uni deutlich komplexeres. Nach 5 Minuten gab ich auf und sagte "Tut mir Leid, aber keine Ahnung". Dann fragte ich "Was meinten Sie mit das ist Falsch". Daraufhin der PA: Ich habe mit dem Kollegen gesprochen, der das Falsch im TR eingetippt hat. Das hat mich total aus dem Konzept geworfen. Dann wollten der PA am Ende wie ich die MWST einem anderem Kunden weiter verbuchen kann. Ich habe noch nie was davon gehört, noch gesehen. Ich bin all meine Schulunterlagen durchgegangen in Wirtschaft und konnte so was nicht wiederfinden. Es kam keine einzige Frage zu ACLs, Layer 3, noch Allgemein Routing, was eigentlich mein Fokus ist.

 

Zudem hat keiner geprüft ob ich überhaupt irgendwelche Berichte dabei habe...

 

Ich möchte nicht irgendwie Stressen, oder für Probleme sorgen. Aber ich habe das Gefühl, und ja ich mach so was zum ersten mal, dass es nicht irgendwie Gerecht war.

 

Was meint Ihr ? Ich bin hier, damit Ihr mir eure Meinung dazu sagen könnt. Besten dank!

 

Geschrieben (bearbeitet)

Zunächst einmal hast Du die Möglichkeit der Prüfungseinsicht, die Du formlos bei der IHK schrifltich beantragen musst. Dabei solltest Du auch erwähnen, dass Du die Protokolle für den Prüfungsteil A einsehen willst.

Bei der Frage zu den Kosten, die bei LWL-Singlemode höher sein sollen, hat der PA wohl eher die Antwort zu dem Unterschied bei den Transceivern (Laser - LED) erwartet. Als physikalischen Widerstand ist man bestimmt auf die Dämpfung aus gewesen. Das sollte man gerade als Netzwerkadmin wissen.

Aber alleine der Hinweis, dass Du das nicht als Dein Themengebiet siehst, wird Dich schon Punkte gekostet haben, denn es gibt bei den Frageinhalten keine Einschränkung solange diese mit dem Berufsbild zu tun haben. Es heisst letztlich Fachgespräch. Wenn man Deinem Anspruch, die abfragbaren Inhalte dürften nur mit dem Fokus des Prüflings übereinstimmen, nachgeben würde, dann müsste sich ein Prüfling nur einen Bereich aussuchen, der inhaltlich klein genug ist oder sich dumm stellen.

Die Problematik mit der Nichtnennung des Begriffs Frequenzen und der falschen Aussage des PAs müsstest Du im Protokoll wiederfinden. Wenn nicht, ist es an Dir dieses zu belegen.

Die Fragestellung zu der Weiterbelastung der MwSt. wirst Du sicher auch dort wiederfinden.

 

Ein kleiner Tipp. Es gibt tatsächlich Prüfer, die schreiben das Protokoll bzw. ihre Anmerkungen mit Bleistift, was nicht zulässig ist. Das kann man dann schon mal als Argumentationsverstärkung verwenden.

 

 

 

Bearbeitet von WYSIFISI
Geschrieben (bearbeitet)
17 minutes ago, WYSIFISI said:

Zunächst einmal hast Du die Möglichkeit der Prüfungseinsicht, die Du formlos bei der IHK schrifltich beantragen musst. Dabei solltest Du auch erwähnen, dass Du die Protokolle für den Prüfungsteil A einsehen willst.

Bei der Frage zu den Kosten, die bei LWL-Singlemode höher sein sollen, hat der PA wohl eher die Antwort zu dem Unterschied bei den Transceivern (Laser - LED) erwartet. Als physikalischen Widerstand ist man bestimmt auf die Dämpfung aus gewesen. Das sollte man gerade als Netzwerkadmin wissen.

Aber alleine der Hinweis, dass Du das nicht als Dein Themengebiet siehst, wird Dich schon Punkte gekostet haben, denn es gibt bei den Frageinhalten keine Einschränkung solange diese mit dem Berufsbild zu tun haben. Es heisst letztlich Fachgespräch. Wenn man Deinem Anspruch, die abfragbaren Inhalte dürften nur mit dem Fokus des Prüflings übereinstimmen, nachgeben würde, dann müsste sich ein Prüfling nur einen Bereich aussuchen, der inhaltlich klein genug ist oder sich dumm stellen.

Die Problematik mit der Nichtnennung des Begriffs Frequenzen und der falschen Aussage des PAs müsstest Du im Protokoll wiederfinden. Wenn nicht, ist es an Dir dieses zu belegen.

Die Fragestellung zu der Weiterbelastung der MwSt. wirst Du sicher auch dort wiederfinden.

 

Ein kleiner Tipp. Es gibt tatsächlich Prüfer, die schreiben das Protokoll bzw. ihre Anmerkungen mit Bleistift, was nicht zulässig ist. Das kann man dann schon mal als Argumentationsverstärkung verwenden.

 

 

 

Ich danke dir für deine Antwort. Sehr Hilfreich.

Wenn Prüfer auf was anderes hinaus wollen, dann sollen die es sagen. Die Fragen waren so "schlecht" Formuliert, dass diese einfach für mich betrachtet großen Raum für Interpretationen gelassen haben. Das habe ich alles gewusst mit Dämpfung, auch erwähnt aber leider "Falsch". Und zu Singlemode wollte er auf die höheren Kosten der Leitungen hin und nicht des Lasers. Genau das Argument LED/LASER habe ich genannt, aber worauf er hinaus wollte waren die höheren Kosten für die dünneren Leitungen bei Singlemode  LWL (wieso auch immer). Das merkwürdige ist, dass ich die ganzen "Fragen" so missverstanden habe, dass ich sie einfach nicht richtig gelöst habe. Wobei ich über die Jahre hinweg Gute Noten in der BS. Und eigentlich mehre Netzwerk Zertifikate besitze.

Nur aus Interesse: Wie soll man so was belegen ?

Wäre das "unmöglich", außer man hätte eine Aufzeichnung der Gespräche ?

Bearbeitet von rapadeus
Geschrieben (bearbeitet)

Das ist in der Tat ein Beweisproblem. Eine Aufzeichnung darfst Du ohne Zustimmung aller, die aufgezeichnet werden sollen, nicht vornehmen.

 

 

Bearbeitet von WYSIFISI
Geschrieben (bearbeitet)

Du hast bestanden, damit solltest du das Thema ruhen lassen.

Es handelt sich um ein Fachgespräch, daher können die Prüfer auf alles hinaus, was sie fragen wollen. Offiziell nur über das Projekt, sie wissen aber genau welche Fragen sie dir stellen wollen und wie sie dahin kommen, egal ob du diese bei deinem Projekt viel bearbeitet hast oder nicht.

Zitat

Ich versuchte den PA darauf Aufmerksam zu machen, dass es nicht mein Themengebiet sei und ich eigentlich ein Netzwerkadmin bin und mich auch darauf Fokussiere.

Solche Aussagen sind vor einem PA mehr als nur schlecht. Soetwas hat die gleiche Aussage wie: "Ich bin FISI ich muss nicht programmieren" oder "Ich bin FIAE und muss keine Raids kennen/können".

Bearbeitet von Asura
Geschrieben

Einsicht würde ich auf jeden Fall beantragen, damit machst du nichts verkehrt und es kostet dich kaum Zeit und Aufwand.

Weiterhin würde ich mir aber tatsächlich sehr eingehend überlegen, ob ein Einspruch wirklich sinnvoll ist. Gerade bei der mündlichen Prüfung kann ich mir kaum vorstellen, wie das praktisch laufen soll. Der PA wird kein Wort-für-Wort-Protokoll geführt haben, sondern stichpunktartig. Damit ist an der Stelle schonmal nicht mehr eindeutig belegbar, was gesagt wurde. Schlussendlich steht da Wort gegen Wort und ich bezweifle, dass sich durch einen Einspruch die Wertung an der Stelle so weit erhöhen lässt, wie du es dir (nehme ich an wünschst). Von 60% wirst du nicht mehr in einen 2er-Bereich kommen und für eine "bessere 3" lohnt sich der Aufwand wahrscheinlich kaum.

Wenn du bereits eine Stelle hast oder vom Betrieb übernommen wurdest, ist das ganze nochmal eine Ecke unwichtiger. Wenn du in ein paar Jahren dich nach der nächsten Stelle umsiehst, wird das IHK-Zeugnis noch weniger Bedeutung haben als jetzt.

Ich will dir nicht davon abraten, von deinem Recht Gebrauch zu machen, ich möchte dich nur - wie meine Vorredner - dazu veranlassen, dir im Vornherein darüber klar zu werden, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt.

Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb Asura:

Du hast bestanden, damit solltest du das Thema ruhen lassen.

Es handelt sich um ein Fachgespräch, daher können die Prüfer auf alles hinaus, was sie fragen wollen. Offiziell nur über das Projekt,...

Hast Du da mal eine Quelle, die das offiziell macht?

Geschrieben (bearbeitet)

Von einigen Prüfern der IHK-Nürnberg. Unteranderem aus professionellen Seminaren bezüglich der Abschlussprüfungen für Fachinformatiker. Ein Dokument bezüglich der "offiziellen" Regeln habe ich nicht. Das Thema hatte ich auch mal mit @stefan.macke ein Stück weit besprochen. Ich denke nicht, dass Prüfer der IHK-Nürnberg sowie professionelle Dozenten den Prüflingen falsche Informationen zukommen lassen. Wie in vielen Fällen, können sich IHKs natürlich unterscheiden. Das hatte ich jedoch oben nicht erwähnt.

Jedoch nicht zu vergessen, dass Prüfer natürlich wissen wie sie zu einem bestimmten Gebiet kommen. Mein Schwerpunkt damals lag auf Linux, jedoch kam ebenfalls Windows vor, hatte einige Protokolle und Ports im Einsatz welche ich anpassen musste und die Anbindung an eine Datenbank spielte eine Rolle. Der Spaß ging weiter über Distributionen, Partitionierungen und Softwarepackages bei Linux. Ergo sie konnten mich Gott und die Welt fragen. Spezifisch gesehen bei einem der lediglich Windows im Projekt hat, werden sie definitiv nicht etwas Schwerpunktmäßig über Linux fragen. Standardfragen wie "Unterschied zwischen Linux und Windows + Dateisysteme" ist natürlich wieder etwas anderes. Da alles virtualisiert war, konnten natürlich auch entpsrechend Fragen über Virtualisierung kommen.

Da ich FISI bin jetzt mal solche Bespiele.

Ich weiß nicht ob es ein "ungeschriebenes Gesetz" ist, aber die Prüfer halten sich hier an das Projekt und es wird auch jedem so mitgeteilt. Schriftlich ist das, denke ich, nicht festgehalten. Ich habe es, glaube(!) ich, auch nirgends gelesen.

Ich will nicht damit sagen, dass man den Rest vergessen kann. Das wäre "Mut zur Lücke" die einem in die scheisse Reiten kann.

Bearbeitet von Asura
Geschrieben

nuja, man unterstellt den ehrenamtlichen Prüfern natürlich professionelles Handeln und auch ein Stück weit guten Willen für den Prüfling, jedoch kommt es immer wieder zu Situationen in denen der Prüfling zu "extrem" auftritt und ein Prüfer dazu verleitet dem Prüfling "es zeigen zu müssen". Was zu welchem Thema passt entscheidet zunächst der Prüfer in der Prüfung und das kann nur von den Beisitzern "gekippt" werden. Es könnte auch mit der Frage beginnen: "Wo sind die Buchstaben auf der Tastatur?" und quasi überall hingelenkt werden. Spass beiseite, bleibt einfach in der Rolle: "Ich bin der Prüfling und möchte die Prüfung bestehen", dann werden die Prüfer auch locker, angemessene Fragen stellen. Show und Besserwisserei sind total fehl am Platz. Es ist wie in einer Gerichtsverhandlung wo der Richter entscheidet, was er zur Urteilsfindung benötigt und wie er "Anträge/Beweise" (Fragen/Antworten) zur Sache wertet.

Geschrieben

Du hast bestanden und gut ist.

Es soll ja auch schon Fälle gegeben haben, wo Prüflinge die Prüfung wiederholen durften und noch schlechter abgeschnitten haben.

Sicher kannst du natürlich eine Einsicht anfordern aber wozu noch zusätzlichen Stress machen :)

Geschrieben
Am 7.6.2016 um 20:05 schrieb rapadeus:

Ich möchte nicht irgendwie Stressen, oder für Probleme sorgen. Aber ich habe das Gefühl, und ja ich mach so was zum ersten mal, dass es nicht irgendwie Gerecht war.

Ich verstehe wirklich, dass du dich aufregst. Mir ging es nach meiner Mündlichen genau so und dabei konnte ich alle(!) Fragen beantworten, nur bei einer nicht genau das Beispiel liefern, dass die Prüfer hören wollten (dafür ein einen Haufen andere, die aber die Prüfer nicht interessiert haben) und wurde schlecht bewertet. Aber mündliche Prüfungen sind auch immer subjektiv (genauso wie mündl. Noten in der Schule) und sagen nichts über irgendwelche Kompetenten aus.

Viel wichtiger ist erst mal ein, dass das Gesamtbild passt und stimmig ist. Ein schlechterer Faktor ist dabei gar nicht so schlimm, das ist dann eben ein Ausrutscher. Stell dir vor, du hast bescheuerte schriftliche Noten, ein sehr schlechtes Arbeitszeugnis und auch noch eine schlechte mündl. Note. Dann hättest du ein Problem! Aber das ist ja nicht der Fall. Also erst mal entspannen und über die bestandene Ausbildung freuen ;)

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