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Geschrieben

Guten Tag,

Ich beende derzeit das zweite Jahr als informationstechnischer Assistent auf einer Berufsschule. Nun wird es Zeit mit den Überlegungen ob ich nach dem 3. Jahre eine Ausbildung anfangen soll oder Studieren soll. Zuallererst, ich habe mit ITA angefangen da ich mit meinem Realschulzeugnis keiner mich annehmen würde, habe nie gelernt und so landeten die vieren auf dem Zeugnis. Nun stehe ich in Kommunikation,Programmieren,Datenbanken eine glatte 1. Mathematik läuft bei mir eher schlecht da ich eigentlich gar nicht lerne und trotzdem mit einer 4 durchkomme. Nun überlege ich mir ob ich an einer Hochschule angewandte Informatik Studieren soll, oder als FiAE eine Ausbildung starte. Ich lege mehr Wert auf Karriere und würde gerne auch mal aufsteigen, anstatt nur den gleichen Job zumachen. Ich verstehe dass man für ein Studium sehr viel lernen muss, ich glaube dass es dennoch machbar sein sollte? Hätte gerne mehr Informationen wie schwer so etwas ausfällt und wie lange ungefähr an einem Tag gelernt wird. Es wäre nett wenn ihr eure Erfahrungen teilen könntet und mir die Vorteile Nachteile darstellt.

 

Vielen Dank im voraus.

Geschrieben (bearbeitet)

Hi nonm,

da du durch den ITA die Fachhochschulreife erwirbst und du offenbar das Beduerfnis hast, zu studieren, wuerde ich dir das auch empfehlen. Letztendlich oeffnet es einfach mehr Tueren und ist die sichere Wahl.

Letztendlich musst du dir dann erstmal die Frage stellen, welche Karriere dir vorschwebt. Technisch? Management? Personal? Consulting? Intern oder Extern?

Davon kannst du dann den Studiengang ableiten. Wirtschaftsinformatik funktioniert fuer so ziemlich alles. Ich wuerde das Duale Studium anpeilen.

So, das war meine Pauschalantwort. Anfuegen will ich, dass man natuerlich auch als Fachinformatiker Karriere machen kann, zumindest in der Privatwirtschaft. Du musst dich dafuer u.U. staerker praesentieren aber Architekt/Projektleiter/Gruppenleiter ist jedenfalls bei uns fuer Auszubildende erreichbar. Ab Abteilungsleiter sieht es ohne Studium wieder duenn aus.

Wenn ich die Wahl haette, wuerde ich meine Ausbildung trotzdem wieder machen. Ich bin eher technisch-praktisch interessiert und in einem groeßeren Laden untergekommen, in dem ich mir in Ruhe alles aus erster Hand anschauen kann: Webentwicklung, Datenbankentwicklung, Java-/Enterpriseentwicklung, iOS-Entwicklung, Qualitaetssicherung, DevOps, Requirements Engineering, selbst Mainframe-Entwicklung hab ich mir angeschaut. Ich bin absolut begeistert und weiß dadurch jetzt auch sehr sicher, was ich nach der Ausbildung arbeiten moechte und was nicht. Ich habe enorm viel praktische Erfahrung und Einblicke in die Berufsbilder (auch von Consultants, Projektleitern, Testern, Integratoren, Team-/Gruppen-/Abteilungsleitern, Koordinatoren etc) bekommen, die ich gegen nichts eintauschen wollen wuerde.

Man kann also definitiv mit beidem gluecklich werden und bis zu einem bestimmten Punkt zaehlen sowieso mehr deine Soft-Skills, Ehrgeiz, Motivation, Disziplin und Leistung statt die Bezeichnung deines hoechsten Bildungsabschlusses auf dem Zertifikat im Schrank.

 

Grueße,
Larsson

 

Bearbeitet von larsson
Geschrieben
26 minutes ago, afo said:

Dann halte dich besser von einer Hochschule fern.

Natürlich war dies nicht so gemeint, jedoch fehlte mir im letzen Jahr die Motivation. Natürlich weiß ich dass man viel lernen muss und bin auch dafür bereit.

Geschrieben

Mach erstmal den ITA zuende. 

Ich habe während der Ausbildung zum FISI über die Berufsschule als "Jungstudent" pro Jahr immer ein Modul an einer FH in der Umgebung (angewandte Informatik) mitgeschrieben. Es ist nicht zu vergleichen mit ITA, Berufsschule oder ähnlichem. Was da auf dich zukommt ist ein risieger Berg an Arbeit.

An der FH wo ich war musste als Prüfungszulassung ein Praktikum absolviert werden. Also auch wieder Hausaufgaben.

Ich persönlich habe mich nach meinem ITA nicht bereit für die FH gefühlt. In den drei Jahren zum FISI bin ich sowohl menschlich als auch fachlich weiter. Also in jedem Fall wäre eine Ausbildung eine solide Grundlage.

Geschrieben
25 minutes ago, SilentDemise said:

Wenn du in der Berufsschule in Mathe nur auf ne 4 kommst, würd ich mir das mit dem Studium abschminken.

Das ist m.E. eine gefaehrliche Einschaetzung. Er hat selbst gesagt, dass er fuer Mathe nichts gelernt hat. Da kann eine 4 schon mal passieren. Davon wuerde ich mich aber nicht abhalten lassen, Informatik zu studieren, wenn man das wirklich moechte. Man kann alles lernen, solange man sich dahinterklemmt. Da haben schon ganz andere das Studium geschafft.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 9 Stunden schrieb larsson:

Das ist m.E. eine gefaehrliche Einschaetzung. Er hat selbst gesagt, dass er fuer Mathe nichts gelernt hat. Da kann eine 4 schon mal passieren. Davon wuerde ich mich aber nicht abhalten lassen, Informatik zu studieren, wenn man das wirklich moechte. Man kann alles lernen, solange man sich dahinterklemmt. Da haben schon ganz andere das Studium geschafft.

Bei halbswegs geeigneter Eignung sollte man auch ohne lernen in der BS / GYM in Mathe auf mindestens eine drei wenn nicht sogar auf eine zwei kommen. Da reicht es doch meistens schon einfach nur zuzuhören im Unterricht. Ich sehe das allerdings auch nicht so kritisch, ABER:

Wenn er nie gelernt hat zu lernen, ist es sehr wahrscheinlich, dass er erstmal ein paar Semester damit verbringt, studierfähig zu werden. Lernen muss man eben auch lernen und das ist meist ein langer Prozess. Es ist also absehbar, dass er bei den Voraussetzungen erheblich länger studieren würde. Gewiss ist er da nicht der Einzige, gibt auch viele Andere, die zwischen 7-16 Semestern studieren weil sie den Workload nicht gewuppt kriegen.

Bearbeitet von Uhu
Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb nonm:

Natürlich war dies nicht so gemeint, jedoch fehlte mir im letzen Jahr die Motivation. Natürlich weiß ich dass man viel lernen muss und bin auch dafür bereit.

Woher soll denn dann die Motivation im Studium herkommen? Da gibt es keinen, außer Du selbst, der dafür sorgen muss.

Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb nonm:

Mathematik läuft bei mir eher schlecht da ich eigentlich gar nicht lerne und trotzdem mit einer 4 durchkomme. Nun überlege ich mir ob ich an einer Hochschule angewandte Informatik Studieren soll, oder als FiAE eine Ausbildung starte. Ich lege mehr Wert auf Karriere und würde gerne auch mal aufsteigen, anstatt nur den gleichen Job zumachen. Ich verstehe dass man für ein Studium sehr viel lernen muss, ich glaube dass es dennoch machbar sein sollte?

Ohne lernen wirst du nie und nimmer auch nur ein Semester überstehen. Ich mein, klar, du kannst es ausprobieren, aber dann verlierst du wieder unnötig Zeit. Ich würde an deiner Stelle eine Ausbildung machen. Ein Studium ist eine ganz andere Nummer als Schule.

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb nonm:

[...]Nun stehe ich in Kommunikation,Programmieren,Datenbanken eine glatte 1. Mathematik läuft bei mir eher schlecht da ich eigentlich gar nicht lerne und trotzdem mit einer 4 durchkomme. Nun überlege ich mir ob ich an einer Hochschule angewandte Informatik Studieren soll, oder als FiAE eine Ausbildung starte. [...]

Du schreibst leider nicht, wie deine Mathe-Noten sonst so waren, oder ob es Verständnisprobleme sind, oder woran die Noten liegen. Von daher keine Ahnung, ob du da eigentlich recht gut bist, oder eher nicht, bzw. wie es mit dem logischen Denken allgemein aussieht.
Davon abgesehen weiß ich aber auch nicht, was man in der schulischen ITA-Ausbildung so in Mathematik durchnimmt - ob das der gleiche Stoff ist, wie fürs Abitur, oder eher auf Realschulniveau bleibt. Eventuell könnte der Mathematikanteil (vor allem höhere Mathematik) eine ganz schöne Herausforderung werden. Soweit ich weiß, muss man Mathe I, II und III dafür belegen.

Ob du das packen kannst oder nicht, musst du selber einschätzen. Kannst dir ja einfach mal ein paar Unterlagen / Skripte (eventuell Bekannte / freunde, die in dem Bereich studieren, oder aber Skripte aus dem Internet oder entsprechende Bücher) besorgen und schauen, ob das für dich einfach nur böhmische Dörfer sind, oder ob du es komplett oder anteilig zumindest schon mal verstehen würdest.

Geschrieben

Hallo nonm,

es ist zwar schön, dass du dir frühzeitig Gedanken über deine Zukunft machst, dennoch solltest du dich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht festlegen.

Meine Tipps für dich:

1. Unabhängig davon, ob du studierst oder eine Ausbildung beginnst - sieh zu, dass die 4 in Mathe verschwindet. Wenn du aktuell gar nichts für Mathe tust, sollte es für dich ein Leichtes sein, mit etwas Mehraufwand auf eine 2 zu kommen.

2. Unterschätze bloß den Lernaufwand für das Studium nicht. Im ersten Semester wirst du dich, mal von Mathe abgesehen, vermutlich langweilen, weil der Stoff der letzten drei Jahre in einem halben Jahr wiederholt wird. Irgendwann kommt der Punkt an dem man gnadenlos abgehängt wird, wenn man sich nicht täglich hinsetzt und die Vorlesungen nachbearbeitet.

3. Wenn du dich für das Studium entscheidest, setze dir eine möglichst kurze Frist. Wenn du bereits nach dem ersten Semester merkst, dass es nichts für dich ist, hab keine Angst davor es abzubrechen. Spätestens im 3. Semester sollte dir klar sein, wo der Weg hingeht.

4. Mach in den dir noch verbleibenden Ferien einige Praktika. Vielleicht stellst du fest, dass du viel lieber Praxisbezogen arbeitest. Wenn du eine Ausbildung als FIAE beginnst, ist es nicht das vorzeitige Karriereaus, sondern nur ein anderer Weg. Studieren kannst du nach der Ausbildung noch immer.

 

Gerne kann ich dir ein paar Vorlesungsunterlagen zukommen lassen, damit du siehst, was auf dich zukommen würde. ;-)

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